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Information for professionals for Slinda®, Filmtabletten:Exeltis Suisse SA
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Drospirenon.
Hilfsstoffe
Weisse, wirkstoffhaltige Filmtabletten:
Tablettenkern:
Mikrokristalline Cellulose, Lactose 17.5 mg, hochdisperses Siliziumdioxid wasserfrei (E 551), Magnesiumstearat (E 470b).
Tablettenüberzug:
Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E 171), Macrogol 3350, Talk (E 553b).
Grüne Placebo Filmtabletten:
Tablettenkern:
Lactosemonohydrat 55.5 mg, Maisstärke, Povidon K30, hochdisperses Siliziumdioxid wasserfrei (E 551), Magnesiumstearat (E 470b).
Tablettenüberzug:
Hypromellose (E 464), Triacetin, Polysorbat 80 (E 433), Titandioxid (E 171), Indigotin (E 132), Eisenoxid gelb (E 172).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Orale Kontrazeption.

Dosierung/Anwendung

Art der Einnahme
Jeweils eine Filmtablette muss täglich an 28 aufeinanderfolgenden Tagen eingenommen werden; eine weisse, wirkstoffhaltige Filmtablette täglich während der ersten 24 Tage und eine grüne, wirkstofffreie Filmtablette täglich während der 4 folgenden Tage. Die Filmtabletten müssen jeden Tag etwa zur gleichen Uhrzeit eingenommen werden, damit der Abstand zwischen zwei Tabletteneinnahmen stets 24 Stunden beträgt. Die Filmtabletten müssen in der Reihenfolge eingenommen werden, wie dies auf der Blisterpackung abgebildet ist. Zu diesem Zweck sind Etiketten mit den 7 Wochentagen in der Packung enthalten. Die Anwenderin muss jenes Etikett wählen, welches mit dem Wochentag beginnt, an dem sie die Einnahme startet, und muss es auf den Blister kleben.
Die erste Filmtablette ist am ersten Tag der Regelblutung einzunehmen. Danach wird fortlaufend jeden Tag eine Filmtablette eingenommen. Mit einer neuen Blisterpackung wird ohne Einnahmepause direkt am Tag nach Beendigung der bisherigen Blisterpackung begonnen.
Beginn der Einnahme
Frauen, die im letzten Monat keine hormonalen Kontrazeptiva angewendet haben:
Mit der Tabletteneinnahme wird am 1. Tag des natürlichen Zyklus der Frau (also am 1. Tag der Regelblutung) begonnen. Zusätzliche Kontrazeptionsmethoden sind in diesem Fall nicht erforderlich. Ein Beginn ist auch am 2.–5. Tag möglich, wobei dann während der ersten 7 Tage der Einnahme im 1. Zyklus die zusätzliche Anwendung nicht-hormonaler Kontrazeptionsmethoden (z.B. Kondome, nicht jedoch Kalendermethode nach Knaus-Ogino oder Temperaturmethode) empfohlen wird.
Wechsel von einem kombinierten hormonalen Kontrazeptivum (kombiniertes orales Kontrazeptivum [COC], Vaginalring oder transdermaler Patch):
Mit der Einnahme von Slinda ist vorzugsweise am Tag nach der Einnahme der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des bisherigen COC bzw. am Tag der Entfernung des Vaginalrings oder Patchs zu beginnen. In diesen Fällen ist die Anwendung einer zusätzlichen Kontrazeptionsmethode nicht notwendig.
Alternativ kann mit der Einnahme von Slinda auch am Tag nach dem üblichen tablettenfreien Tag (bzw. am Tag nach dem letzten Placebotag des bisherigen CHC) begonnen werden, bzw. spätestens am Tag nach dem üblichen pflaster- oder ringfreien Intervall. In diesem Fall wird jedoch in den ersten 7 Tagen der Tabletteneinnahme die zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode empfohlen.
Wechsel von einem Gestagen-Monopräparat (Minipille, Injektion, Implantat oder Gestagen-freisetzendes Intrauterinpessar [IUP])
Der Wechsel von einer anderen Minipille zu Slinda kann an jedem beliebigen Tag erfolgen. Die Einnahme von Slinda wird am nächsten Tag, innerhalb von 24 Stunden nach der letzten Einnahme der vorausgehenden Minipille, begonnen. Der Wechsel von einem Implantat oder einem Gestagen-abgebenden IUP kann am Tag der Entfernung erfolgen, von einem Injektionspräparat an dem Tag, an dem die nächste Injektion fällig wäre. In all diesen Fällen ist keine zusätzliche Anwendung einer Barrieremethode notwendig.
Nach einem Abort im ersten Trimenon
Nach einem Abort im ersten Trimenon kann sofort mit der Einnahme von Slinda begonnen werden. Zusätzliche Kontrazeptionsmethoden sind in diesem Fall nicht erforderlich.
Nach einer Geburt oder einem Abort im zweiten Trimenon
Es wird empfohlen, mit der Einnahme an einem beliebigen Tag zwischen Tag 21 und Tag 28 nach der Entbindung bzw. nach der Beendigung einer Schwangerschaft im zweiten Trimester zu beginnen. Bei einem späteren Beginn wird der Frau empfohlen, während der ersten 7 Tage der Einnahme zusätzlich eine Barrieremethode zu benutzen. Hat bereits Geschlechtsverkehr stattgefunden, sollte vor Beginn der Einnahme eine Schwangerschaft ausgeschlossen oder die erste natürliche Menstruation der Frau abgewartet werden.
Hinweise für stillende Frauen siehe «Schwangerschaft, Stillzeit».
Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme
Die folgenden Hinweise gelten für den Fall, dass die Einnahme von weissen, wirkstoffhaltigen Tabletten vergessen wurde. Das Vergessen einer oder mehrerer grüner Placebo-Tabletten kann hingegen ignoriert werden, da in diesem Fall der kontrazeptive Schutz nicht beeinträchtigt ist. Die vergessene(n) grüne(n) Placebotabletten sollte(n) jedoch weggeworfen werden, damit das Intervall zwischen der Einnahme der wirkstoffhaltigen Tabletten nicht versehentlich verlängert wird.
Der Abstand zwischen zwei Filmtabletten soll immer 24 Stunden betragen. Wurde die Einnahme einer einzelnen Filmtablette vergessen und der vorgesehene Einnahmezeitpunkt um weniger als 24 Stunden überschritten, ist der kontrazeptive Schutz nicht herabgesetzt. Die Anwenderin sollte die vergessene Filmtablette sofort und die nachfolgenden Filmtabletten wieder zur gewohnten Zeit einnehmen.
Bei einer verspäteten Einnahme kann der kontrazeptive Schutz herabgesetzt sein. Wurde der vorgesehene Zeitpunkt der Einnahme der Filmtablette um mehr als 24 Stunden überschritten, soll die Einnahme sofort nachgeholt werden, auch wenn dies bedeutet, dass an einem Tag 2 Filmtabletten eingenommen werden müssen. Die nächste Filmtablette ist wieder zur gewohnten Tageszeit einzunehmen. Während der darauffolgenden 7 Tage sollte zusätzlich eine Barrieremethode (wie z.B. ein Kondom) verwendet werden.
Wenn die Einnahme einer oder mehrerer Filmtabletten in der ersten Einnahmewoche von Slinda vergessen wurde und in den 7 Tagen zuvor Geschlechtsverkehr stattgefunden hat, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Wurde die Einnahme einer oder mehrerer Filmtabletten in der zweiten Einnahmewoche vergessen, soll die vergessene Filmtablette sofort eingenommen werden, sobald die vergessene Einnahme bemerkt wird – auch dann, wenn dadurch an einem Tag 2 Filmtabletten einzunehmen sind. Die weiteren Filmtabletten sollen zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Vorausgesetzt, dass an den 7 vorangegangenen Tagen eine regelmässige Einnahme erfolgte, ist keine zusätzliche kontrazeptive Massnahme erforderlich. War dies nicht der Fall oder wurde mehr als 1 Filmtablette vergessen, ist während der nächsten 7 Tage zusätzlich eine Barrieremethode anzuwenden.
Wurde die Einnahme einer oder mehrerer Filmtabletten in der dritten Einnahmewoche vergessen, besteht aufgrund des bevorstehenden hormonfreien Intervalls ein erhöhtes Schwangerschafts-Risiko. Durch Anpassung des Einnahmeschemas kann jedoch einem verminderten kontrazeptiven Schutz noch vorgebeugt werden. Die Einnahme der letzten vergessenen Filmtablette ist so schnell wie möglich nachzuholen, auch wenn dies bedeutet, dass an einem Tag 2 Filmtabletten eingenommen werden müssen. Die weitere Einnahme der wirkstoffhaltigen Filmtabletten erfolgt dann zur gewohnten Zeit. Die Einnahme wirkstoffhaltiger Filmtabletten aus dem nächsten Blister ist unmittelbar danach zu beginnen, d.h. die Placebo-Filmtabletten müssen verworfen werden. Sollte es während der nächsten Placebo-Phase nicht zu einer Entzugsblutung kommen, muss die Möglichkeit einer Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
Verhalten bei gastrointestinalen Störungen
Im Falle von schweren gastrointestinalen Störungen – unabhängig von deren Ursache (d.h. auch bei Arzneimittel-induzierter Diarrhoe etc.) – ist die Resorption möglicherweise unvollständig, und zusätzliche kontrazeptive Methoden sollten angewendet werden.
Bei Erbrechen innerhalb von 3–4 Stunden nach der Einnahme sind die Grundregeln des Abschnitts «Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme» zu beachten. Damit das gewohnte Einnahmeschema beibehalten werden kann, muss die zusätzlich einzunehmende Filmtablette einer Reservepackung entnommen werden. Hält das Erbrechen über mehr als 3–4 Stunden nach der Einnahme an, sollten andere Methoden der Empfängnisverhütung angewendet werden.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von Slinda wurden überwiegend an erwachsenen Frauen untersucht. Für Jugendliche wird, falls indiziert, die gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen empfohlen. Bei Mädchen vor der Pubertät besitzt Slinda keine Indikation.
Ältere Patientinnen
Bei Frauen nach der Menopause besitzt Slinda keine Indikation.
Patientinnen mit Nierenfunktionsstörungen
Slinda wurde bei Frauen mit Niereninsuffizienz nicht untersucht, und es können keine Dosierungsempfehlungen gemacht werden. Bei schwerer Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen ist Slinda kontraindiziert. Bei Patientinnen mit leicht- bis mässiggradiger Niereninsuffizienz muss der Kaliumspiegel überwacht werden.
Patientinnen mit Leberfunktionsstörungen
Slinda darf bei Frauen mit Leberinsuffizienz nicht angewendet werden.

Kontraindikationen

·Bekannte oder vermutete geschlechtshormonsensitive Malignome.
·Nicht abgeklärte vaginale Blutungen.
·Bestehende oder vorausgegangene benigne oder maligne Lebertumore.
·Bestehende oder vorausgegangene schwere Lebererkrankung, solange abnorme Leberfunktionsparameter bestehen.
·Aktive venöse thromboembolische Erkrankung.
·Schwere Niereninsuffizienz oder akutes Nierenversagen.
·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Inhaltsstoffe von Slinda.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Medizinische Untersuchung
Vor einer erstmaligen oder erneuten Verschreibung von Slinda sollten eine umfassende Anamnese (inkl. Familienanamnese) und eine allgemeine und gynäkologische Untersuchung vorgenommen werden, wobei insbesondere die Kontraindikationen und Vorsichtsmassnahmen zu beachten sind. Eine Schwangerschaft ist auszuschliessen. Störungen im Blutungsmuster, wie z.B. Oligomenorrhoe oder Amenorrhoe, sollten vor der Verschreibung von Slinda abgeklärt werden. Die Frequenz und Art dieser Untersuchungen sollten gemäss den jeweils aktuellen Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) und unter Berücksichtigung individueller Gesichtspunkte erfolgen. Diese sollten im Allgemeinen die Untersuchung von Blutdruck, Mammae, Abdomen und Beckenorganen einschliesslich routinemässiger Zervixzytologie umfassen.
Gründe für das sofortige Absetzen von Slinda
Bei Auftreten einer der oben genannten Kontraindikationen sowie bei Eintreten einer der nachfolgend genannten Situationen muss das Arzneimittel unverzüglich abgesetzt und ein Arzt/eine Ärztin konsultiert werden:
·nachgewiesenes therapieinduziertes Wachstum hormonabhängiger Tumore (z.B. Myome);
·Auftreten von Lebererkrankungen mit abnormen Leberfunktionsparametern;
·Auftreten eines Ikterus, einer anikterischen Hepatitis oder eines generalisierten Pruritus;
·erste Anzeichen venöser thromboembolischer Erkrankungen (z.B. stechende Schmerzen unklarer Ursache beim Atmen oder Husten, Kurzatmigkeit, Schmerz oder Engegefühl in der Brust, starke Schmerzen oder Schwellung in einem Bein);
·erstmaliges Auftreten migräneartiger oder häufigeres Auftreten ungewohnt starker Kopfschmerzen;
·akute Seh-, Hör- oder Sprechstörungen sowie sonstige sensorische Ausfälle;
·stärkerer Blutdruckanstieg;
·Zunahme epileptischer Anfälle;
·schwere depressive Zustände;
·vermutete oder bestätigte Schwangerschaft;
·länger dauernde Immobilisation (z.B. nach Unfällen oder grösseren chirurgischen Eingriffen; bei geplanten Operationen 4–6 Wochen vorher).
Beim Vorliegen einer der im Folgenden genannten Umstände/Risikofaktoren muss der Nutzen einer Anwendung des Präparates individuell gegen die möglichen Risiken abgewogen und mit der Frau besprochen werden, bevor sie sich für die Einnahme von Slinda entscheidet. Die Patientin muss aufgefordert werden, sich an ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin zu wenden, falls einer oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Umstände erstmals auftreten oder sich verschlimmern sollten. Der Arzt bzw. die Ärztin wird dann entscheiden, ob die Anwendung von Slinda beendet werden muss.
Tumorerkrankungen
Das Risiko für Mammakarzinome steigt mit dem Alter. Während der Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (CHCs) ist das Risiko der Diagnose eines Mammakarzinoms leicht erhöht. Nach Absetzen der CHCs nimmt das erhöhte Risiko innerhalb von 10 Jahren kontinuierlich ab. Es hängt nicht von der Dauer der Anwendung, sondern vom Alter der Anwenderin ab. Die zu erwartende Anzahl der diagnostizierten Fälle pro 10'000 Frauen, die CHC anwenden (bis zu 10 Jahren nach Absetzen), verglichen mit der Anzahl Fälle bei Frauen, die nie während der gleichen Periode ein CHC angewendet haben, wurde für die jeweiligen Altersgruppen berechnet und ist in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt:

Altersgruppe

Zu erwartende Fälle bei Anwenderinnen von CHC's

Zu erwartende Fälle bei Nicht-Anwenderinnen

16–19 Jahre

4.5

4

20–24 Jahre

17.5

16

25–29 Jahre

48.7

44

30–34 Jahre

110

100

35–39 Jahre

180

160

40–44 Jahre

260

230

Das Risiko für Anwenderinnen von Gestagen-Monopräparaten wie Slinda ist möglicherweise mit jenem für Anwenderinnen von CHCs vergleichbar, jedoch ist die Evidenz für Gestagen-Monopräparate weniger konklusiv. Da Mammakarzinome bei Frauen vor dem 40. Lebensjahr relativ selten auftreten, ist die zusätzlich diagnostizierte Anzahl an Mammakarzinomen bei Anwenderinnen hormonaler Kontrazeptiva im Vergleich zum Gesamtrisiko für die Entstehung eines Mammakarzinomes gering. Mammakarzinome bei Frauen, die ein CHC angewendet haben, waren zum Zeitpunkt der Diagnosestellung tendenziell weniger weit fortgeschritten als bei Frauen, die nie ein CHC angewendet hatten. Der Grund für das erhöhte Risiko bei den CHC-Anwenderinnen könnte eine frühzeitigere Diagnose, biologische Effekte des CHC oder eine Kombination von beidem sein.
In seltenen Fällen wurden nach Anwendung hormonaler Wirkstoffe, wie sie Slinda enthält, benigne, noch seltener maligne Lebertumore beobachtet, die vereinzelt zu lebensgefährlichen intraabdominalen Blutungen geführt haben. Wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrösserung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden.
Knochenmineraldichte
Unter der Behandlung mit Slinda sinkt der Serumspiegel von Estradiol auf Werte ab, welche jenen der frühen Follikelphase entsprechen. Es ist nicht bekannt, ob die reduzierten Spiegel klinisch relevante Auswirkungen auf die Knochenmineraldichte (BMD) haben. Ein BMD-Verlust ist während der Adoleszenz und im frühen Erwachsenenalter besonders kritisch, da dies die entscheidende Phase für die Knochenreifung ist. Es ist nicht bekannt, ob eine Abnahme der BMD in dieser Altersgruppe die maximale Knochenmasse reduzieren und das Risiko für spätere osteoporotische Frakturen erhöhen könnte.
Thromboembolische Ereignisse
Epidemiologische Studien zeigen bei Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva (CHC) ein erhöhtes Risiko venöser und arterieller thromboembolischer Erkrankungen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Myokardinfarkt oder Apoplexie). Die klinische Relevanz dieser Befunde für die Anwendung von Drospirenon als Kontrazeptivum ohne Kombination mit einer östrogenen Komponente ist unbekannt. Gemäss den heute vorliegenden Daten ist das Risiko unter Gestagen-Monopräparaten (wie Slinda) vermutlich nicht signifikant erhöht. Dennoch sollte bei Auftreten möglicher Symptome thromboembolischer Ereignisse die Einnahme von Slinda sofort abgebrochen und entsprechende diagnostische und therapeutische Massnahmen eingeleitet werden.
Erste Anzeichen venöser thromboembolischer Ereignisse (VTE) können sein: starke Schmerzen oder Schwellung in einem Bein, ungewohnt stechende Schmerzen unklarer Ursache beim Atmen oder Husten, Kurzatmigkeit, Schmerz oder Engegefühl in der Brust.
Erste Anzeichen arterieller thromboembolischer Ereignisse (ATE) können sein: plötzliche starke Schmerzen in der Brust, eventuell mit Ausstrahlung in den (linken) Arm, plötzliche Atemnot, extremes Schwächegefühl, erstmaliges Auftreten einer Migräne oder jegliche ungewöhnliche, schwere und anhaltende Kopfschmerzen; plötzliche Taubheit oder Kraftlosigkeit des Gesichtes, eines Armes oder Beines, vor allem einer Körperhälfte; motorische Störungen, plötzlicher teilweiser oder vollständiger Visusverlust; Diplopie; unartikulierte Sprache oder Aphasie; Schwindel; Bewusstseinsverlust mit oder ohne fokale Krampfanfälle; deutlicher Blutdruckanstieg.
Bei der Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich vaskulärer Risiken sollte beachtet werden, dass durch angemessene Behandlung bestehender Erkrankungen das damit verbundene Thromboserisiko reduziert werden kann und dass eine Schwangerschaft im Vergleich zur Anwendung von Slinda ein höheres Risiko darstellt. Risikofaktoren für venöse Thromboembolien sind dabei eine positive Eigen- oder Familienanamnese (VTE bei einem Geschwister oder Elternteil in relativ jungen Jahren), Adipositas (BMI > 30 kg/m2), systemischer Lupus erythematodes und maligne Erkrankungen sowie zunehmendes Alter (insbesondere älter als 35 Jahre). Zusätzliche Risikofaktoren für arterielle thromboembolische Ereignisse sind Rauchen und Bluthochdruck.
Das Risiko für VTE kann vorübergehend erhöht sein bei längerer Immobilisierung, grösseren operativen Eingriffen oder nach einem schweren Trauma. Im Falle einer längerfristigen Immobilisierung auf Grund einer Erkrankung oder eines chirurgischen Eingriffs sollte Slinda daher abgesetzt und mit der Anwendung frühestens 2 Wochen nach vollständiger Mobilisierung wieder begonnen werden.
Depressive Störungen
Depressionen bzw. depressive Verstimmungen sind als mögliche unerwünschte Wirkungen bei der Anwendung von Sexualhormonen, einschliesslich hormonaler Kontrazeptiva, bekannt (s. a. «Unerwünschte Wirkungen»). Solche Störungen können bereits kurz nach Beginn der Behandlung auftreten. Eine Depression kann schwerwiegend verlaufen und stellt einen Risikofaktor für Suizide bzw. suizidales Verhalten dar. Anwenderinnen hormonaler Kontrazeptiva sollen daher über mögliche Symptome depressiver Störungen informiert werden. Der Anwenderin soll dringend geraten werden, sich umgehend an einen Arzt/eine Ärztin zu wenden, falls sie unter der Anwendung des Kontrazeptivums Stimmungsschwankungen oder andere Symptome einer Depression bemerkt. Anwenderinnen mit einer schweren Depression in der Anamnese sollen sorgfältig überwacht werden. Falls es unter der Anwendung von Slinda erneut zu schweren depressiven Zuständen kommt, muss das Arzneimittel abgesetzt werden.
Extrauteringravidität
Unter Gestagen-Monopräparaten wurde ein erhöhtes Risiko für ektopische Schwangerschaften beschrieben im Vergleich zur Anwendung kombinierter hormonaler Kontrazeptiva. Als mögliche Ursache wurden die unter solchen Präparaten häufig auftretenden Ovulationen sowie die verlangsamte Tubenperistaltik angesehen. Trotz der Tatsache, dass durch Slinda die Ovulation meistens gehemmt wird, sollte bei Auftreten einer entsprechenden abdominellen Symptomatik (z.B. Abdominalschmerzen in Verbindung mit einer Amenorrhoe) die Möglichkeit einer ektopischen Schwangerschaft in die Differentialdiagnose miteinbezogen werden.
Hyperkaliämie
Drospirenon ist ein Aldosteron-Antagonist mit kaliumsparenden Eigenschaften. In den meisten Fällen ist nicht mit einem relevanten Anstieg des Kaliumspiegels im Serum zu rechnen. Bei Patientinnen mit Niereninsuffizienz kann jedoch die Kalium-Ausscheidungskapazität limitiert sein. Bei Frauen mit Niereninsuffizienz oder Hyperkaliämie in der Anamnese sowie bei gleichzeitiger Anwendung von kaliumsparenden Arzneimitteln müssen die Kaliumspiegel überwacht werden (siehe «Interaktionen»).
Blutungsverhalten
Während der Anwendung von Gestagen-Monopräparaten kann es zu häufigeren oder länger anhaltenden Blutungen kommen. Blutungen können auch nur noch gelegentlich oder gar nicht mehr auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Dies kann zu einer Verschlechterung der Compliance oder einer Ablehnung dieser Kontrazeptionsmethode führen. Die Akzeptanz des veränderten Blutungsmusters kann verbessert werden, indem die Frauen, die sich für Slinda entscheiden, diesbezüglich sorgfältig aufgeklärt werden.
Falls sehr häufige oder unregelmässige Blutungen auftreten, sollte eine andere Kontrazeptionsmethode in Betracht gezogen werden. Bei persistierenden unregelmässigen Vaginalblutungen sollte eine Untersuchung zum Ausschluss einer malignen Erkrankung erfolgen. Im Falle einer Amenorrhoe sollte abgeklärt werden, ob die Filmtabletten vorschriftsgemäss eingenommen wurden, und ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Im Falle einer Schwangerschaft ist die Einnahme von Slinda zu beenden.
Sonstige Vorsichtsmassnahmen
Glucosestoffwechsel: Obwohl es unter der Anwendung von Gestagenen zu einer Beeinflussung der peripheren Insulinresistenz und der Glukosetoleranz kommen kann, scheint eine Änderung des Therapieschemas bei Diabetikerinnen unter der Einnahme von Kontrazeptiva wie Slinda nicht erforderlich. Dennoch sollten Diabetikerinnen, insbesondere solche mit vaskulärer Beteiligung, in den ersten Monaten der Einnahme sorgfältig überwacht werden.
Blutdruck: Falls sich während der Einnahme von Slinda eine anhaltende Hypertonie oder ein relevanter Blutdruckanstieg entwickelt, der auf eine adäquate antihypertensive Therapie nicht ausreichend anspricht, sollte Slinda abgesetzt werden.
Leberfunktionsstörungen: Bei Auftreten eines Ikterus muss die Einnahme von Slinda sofort beendet werden. Bei akuten oder chronischen Leberfunktionsstörungen muss die Einnahme von Slinda so lange unterbrochen werden, bis sich die Leberwerte normalisiert haben und Slinda als Auslöser für die Störung der Leberfunktion ausgeschlossen werden kann.
Folgende Erkrankungen/Störungen wurden sowohl während einer Schwangerschaft als auch während der Anwendung von Sexualsteroiden beobachtet, wobei die verfügbaren Daten keine eindeutigen Schlüsse auf einen Zusammenhang mit der Anwendung von Gestagenen zulassen: Ikterus und/oder Pruritus infolge einer Cholestase; Cholelithiasis; Porphyrie; systemischer Lupus erythematodes; hämolytisch-urämisches Syndrom; Chorea Sydenham; Herpes gestationis; Otosklerose-bedingter Hörverlust; erstmaliges Auftreten oder Verschlimmerung eines Angioödems.
Wie bei anderen hormonalen Kontrazeptiva kann gelegentlich ein Chloasma auftreten, insbesondere bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese. Entsprechend prädisponierte Frauen müssen daher während der Einnahme von Slinda Sonnenlicht und andere UV-Strahlung meiden.
Die Frau ist darüber aufzuklären, dass orale Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Jede weisse, wirkstoffhaltige Filmtablette enthält 17.5 mg wasserfreie Lactose und jede grüne Placebo Filmtablette enthält 55.5 mg Lactose-Monohydrat. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Laktase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

Interaktionen

Anmerkung: Um potentielle Interaktionen zu erkennen, sollten auch die Fachinformationen von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln konsultiert werden.
Die nachfolgenden Interaktionen wurden in der Literatur (hauptsächlich unter kombinierten hormonalen Kontrazeptiva, teilweise aber auch unter Gestagen-Monopräparaten) beschrieben.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Drospirenon
Enzyminduktoren
Interaktionen zwischen hormonalen Kontrazeptiva und Arzneimitteln oder pflanzlichen Produkten, welche mikrosomale Enzyme (insbesondere Cytochrom-P450 Enzyme) induzieren und dadurch die Clearance von Sexualhormonen erhöhen können, können zu einer Verminderung der Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva sowie zu unregelmässigen Blutungen führen. Dies gilt z.B. für Barbiturate, Bosentan, Carbamazepin, Felbamat, Modafinil, Oxcarbazepin, Phenytoin, Primidon, Rifabutin, Rifampicin und Topiramat sowie für Produkte, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Eine Enzyminduktion kann bereits nach einigen Tagen der Einnahme auftreten. Die maximale Enzyminduktion wird im Allgemeinen nach 2–3 Wochen beobachtet und kann nach dem Absetzen während mindestens 4 Wochen andauern.
Frauen, die kurzfristig mit einem dieser Arzneimittel behandelt werden, sollten dazu aufgefordert werden, vorübergehend zusätzlich zu Slinda eine nicht-hormonale Kontrazeptionsmethode anzuwenden oder eine andere Art der Kontrazeption zu wählen. Die Barrieremethode soll während der gleichzeitigen Anwendung der Arzneimittel sowie für weitere 28 Tage nach deren Absetzen verwendet werden.
Wenn die Therapie über das Einnahmeende der wirkstoffhaltigen Filmtabletten des Blisters von Slinda hinausgeht, sollen die (grünen) Placebo-Filmtabletten nicht eingenommen, sondern nach der letzten wirkstoffhaltigen (weissen) Tablette soll sofort mit dem nächsten Blister begonnen werden.
Bei Langzeitbehandlung mit Arzneimitteln, welche zu einer Enzyminduktion in der Leber führen, sollten alternative (nicht hormonale) Kontrazeptionsmethoden angewendet werden.
Darüber hinaus ist bekannt, dass verschiedene Inhibitoren der HIV/HCV-Protease (z.B. Nelfinavir, Boceprevir, Telaprevir) und der nichtnukleosidischen Reverse Transkriptase (z.B. Efavirenz, Nevirapin) sowie deren Kombinationen zu einer Erniedrigung oder einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Gestagenen führen können. Diese Veränderungen können in einigen Fällen klinisch relevant sein.
Insbesondere sind Proteaseinhibitoren wie Ritonavir oder Nelfinavir (einschliesslich deren Kombinationen) zwar als starke Inhibitoren von CYP3A4 bekannt, können jedoch bei gleichzeitiger Anwendung mit Steroidhormonen enzyminduzierende Eigenschaften aufweisen und dadurch die Plasmaspiegel von Gestagenen reduzieren.
Enzyminhibitoren
Starke und moderate CYP3A4-Inhibitoren wie Azol-Antimykotika (Itraconazol, Voriconazol, Posaconazol, Fluconazol), Makrolid-Antibiotika (Clarithromycin, Erythromycin), Cobicistat, Diltiazem, Verapamil oder Grapefruitsaft können die Plasmakonzentrationen von Gestagenen erhöhen und dadurch zum vermehrten Auftreten unerwünschter Wirkungen führen.
In einer Studie mit Mehrfachdosierung führte die tägliche Verabreichung des starken CYP3A4-Inhibitors Ketoconazol in Kombination mit einem Drospirenon-haltigen CHC über 10 Tage zu einer Erhöhung der AUC(0-24 h) von Drospirenon auf etwa das 2.7fache.
Einfluss von Drospirenon auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Hormonale Kontrazeptiva können – durch verschiedene Interaktionsmechanismen – auch die Pharmakokinetik einiger anderer Arzneimittel beeinflussen. Sie können die hepatischen mikrosomalen Enzyme hemmen oder die hepatische Konjugation, insbesondere die Glucuronidierung, induzieren. Entsprechend können die Plasma- und Gewebekonzentrationen anderer Arzneimittel entweder erhöht (z.B. Cyclosporin) oder gesenkt (z.B. Lamotrigin, siehe unten) werden. Weiter kann auch die pharmakologische Wirkung folgender Arzneimittelgruppen beeinflusst werden: Analgetika, Antidepressiva, Antidiabetika, Antimalariamittel, einige Benzodiazepine, einige β-Blocker, Kortikosteroide, orale Antikoagulantien und Theophyllin. Nicht in allen Fällen sind die aus diesen Interaktionen resultierenden Veränderungen der Plasmaspiegel klinisch relevant. Drospirenon zeigte in vitro eine schwache bis moderate Hemmung der Cytochrom-P450-Enzyme CYP1A1, CYP2C9, CYP2C19 und CYP3A4. Basierend auf den Befunden klinischer Interaktionsstudien (mit 3 mg Drospirenon) mit Omeprazol, Simvastatin und Midazolam als Markersubstraten sind Interaktionen von Drospirenon mit dem Cytochrom-P450-vermittelten Metabolismus anderer Wirkstoffe jedoch unwahrscheinlich.
Lamotrigin
Eine Interaktionsstudie mit dem Antiepileptikum Lamotrigin und einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (30 µg Ethinylestradiol/150 µg Levonorgestrel) zeigte eine klinisch relevante Steigerung der Lamotrigin-Clearance mit einer entsprechenden signifikanten Abnahme der Lamotrigin-Plasmaspiegel, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Eine derartige Senkung der Plasmakonzentrationen kann mit einer reduzierten Anfallskontrolle einhergehen. Es ist nicht bekannt, inwieweit diese Befunde auf ein Gestagen-Monopräparat wie Slinda übertragbar sind. Beginnt eine Patientin, welche Lamotrigin einnimmt, neu mit der Anwendung von Slinda, kann eine Anpassung der Lamotrigindosis erforderlich sein, und die Lamotrigin-Konzentration sollte zu Beginn der Therapie engmaschig überwacht werden. Hierbei ist insbesondere auch zu beachten, dass es zu einem deutlichen Anstieg des Lamotriginspiegels (unter Umständen in den toxischen Bereich) kommen könnte, wenn das hormonale Kontrazeptivum abgesetzt wird.
Pharmakodynamische Interaktionen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Slinda zusammen mit Arzneimitteln, welche das Serumkalium erhöhen (insbesondere Aldosteron-Antagonisten, andere kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten) sollte der Kaliumspiegel im Serum überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Publizierte Studien fanden allerdings bei Patientinnen mit normaler Nierenfunktion bei gleichzeitiger Einnahme Drospirenon-haltiger CHC zusammen mit ACE-Hemmern oder NSAIDs (z.B. Indometacin) keinen klinisch relevanten Einfluss auf das Serumkalium.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Slinda besitzt während der Schwangerschaft keine Indikation. Vor Beginn der Anwendung des Arzneimittels ist eine Schwangerschaft auszuschliessen. Tritt unter der Anwendung eine Schwangerschaft ein oder wird eine solche vermutet, ist Slinda unverzüglich abzusetzen und der Arzt oder die Ärztin zu konsultieren.
Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»). Basierend auf diesen Daten können Nebenwirkungen aufgrund der hormonalen Effekte des Wirkstoffes nicht ausgeschlossen werden.
Die meisten bis heute durchgeführten epidemiologischen Studien haben jedoch keine eindeutigen Hinweise auf eine embryotoxische oder teratogene Wirkung ergeben, wenn hormonale Kontrazeptiva versehentlich während der Schwangerschaft angewendet wurden.
Stillzeit
Geringe Mengen von Drospirenon treten in die Muttermilch über. Die tägliche Drospirenon-Dosis beim gestillten Säugling entspricht < 1 % der mütterlichen Dosis. Daher sind bei therapeutischen Dosen von Slinda keine Auswirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten. Basierend auf den vorhandenen Daten kann Slinda während der Stillzeit angewendet werden. Wachstum und Entwicklung des gestillten Kindes sollten jedoch überwacht werden.
Fertilität
Slinda ist zur Schwangerschaftsverhütung indiziert.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Im Allgemeinen werden jedoch unter hormonalen Kontrazeptiva keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen erwartet.

Unerwünschte Wirkungen

Die schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung hormonaler Kontrazeptiva sind in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben (siehe dort).
Die in den klinischen Studien am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen waren Blutungsunregelmässigkeiten (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Die häufigsten in den Studien mit einer Beobachtungsdauer von mindestens 9 Zyklen (n = 2'700) berichteten unerwünschten Wirkungen waren Akne (3.8 %), Zwischenblutungen (2.9 %), Kopfschmerzen (2.7 %) und Brustschmerzen (2.2 %).
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen, die während der klinischen Studien mit Slinda gemeldet wurden, nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind dabei wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100) und selten (≥1/10'000 bis <1/1'000).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: vaginale Infektionen.
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen
Gelegentlich: uterine Leiomyome.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Anämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Hypersensitivitätsreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme.
Gelegentlich: Appetitzunahme, Hyperkaliämie, erhöhte Triglyzeride.
Selten: Gewichtsabnahme.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: verminderte Libido, Stimmungsschwankungen.
Gelegentlich: depressive Stimmung, Depression, Angstzustände.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Schwindel.
Augenerkrankungen
Selten: Kontaktlinsen-Unverträglichkeit.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Hitzewallungen, Hypertonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Bauchschmerzen.
Gelegentlich: Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: Transaminasenerhöhung, Bilirubinerhöhung, erhöhte γ-GT.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Akne.
Gelegentlich: Haarausfall, Hautausschlag, Seborrhoe, Pruritus, Dermatitis.
Skelettmuskulaturerkrankungen
Gelegentlich: erhöhte Kreatin-Phosphokinase.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten: Polyurie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr häufig: Blutungsstörungen (wie Metrorrhagien, unregelmässige Menstruation, Menorrhagien, Oligomenorrhoe).
Häufig: Brustbeschwerden, Dysmenorrhoe.
Gelegentlich: Ovarialzysten, Fluor vaginalis, Amenorrhoe, vulvovaginale Trockenheit, Unterleibsschmerzen.
Selten: Zervixdysplasie, vulvovaginaler Pruritus, Zysten in der Brust, Galaktorrhoe.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit, extremes Schwitzen, periphere Ödeme.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Mögliche Symptome einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen und vaginale Blutungen. Letztere können nach versehentlicher Einnahme der Filmtabletten auch bei Mädchen vor der Menarche auftreten.
Drospirenon besitzt antimineralkortikoide Eigenschaften. Im Falle einer Überdosierung müssen daher die Serumspiegel von Kalium und Natrium überwacht werden.
Es gibt kein spezifisches Antidot, die Behandlung muss ggf. symptomatisch erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
G03AC10
Wirkungsmechanismus
Slinda ist ein reines Gestagen-Kontrazeptivum und enthält das Gestagen Drospirenon, welches zu den Spironolacton-Derivaten zählt.
In therapeutischer Dosierung besitzt Drospirenon auch antiandrogene und schwach antimineralokortikoide Eigenschaften. Es besitzt keine östrogenen, glukokortikoiden- oder antiglukokortikoiden Wirkungen. Drospirenon besitzt damit ein pharmakologisches Profil, das jenem des natürlichen Progesterons gleicht.
Aus klinischen Studien zu kombinierten hormonalen Kontrazeptiva, die 3 mg Drospirenon und 0.02 mg Ethinylestradiol enthalten, gibt es Hinweise auf eine schwache klinische antimineralkortikoide Wirkung.
Pharmakodynamik
Die kontrazeptive Wirkung von Slinda beruht primär auf einer Hemmung der Ovulation. Drospirenon zeigt eine starke antigonadotrope Aktivität, die durch Suppression des Luteinisierenden Hormons (LH) sowohl die Follikelreifung als auch die Ovulation hemmt. Eine Erhöhung der Viskosität des Zervixschleims gehört zu den weiteren Wirkungen von Drospirenon. Drospirenon übt ausserdem einen gestagenen Einfluss auf das Endometrium aus, dessen Dicke dadurch abnimmt.
Sicherheitspharmakodynamik
Bei Patientinnen mit moderater Leberinsuffizienz (siehe auch «Pharmakokinetik»), einschliesslich solcher, welche gleichzeitig mit Spironolacton behandelt wurden, wurde im Vergleich zu Lebergesunden keine Erhöhung der Kaliumkonzentrationen im Serum beobachtet.
Auch bei Patientinnen mit eingeschränkter Nierenfunktion fand sich unter Drospirenon kein relevanter Einfluss auf das Serumkalium.
Klinische Wirksamkeit
Die kontrazeptive Wirksamkeit von Slinda wurde in zwei europäischen Multicenter-Studien an n = 1'596 Frauen über einen Zeitraum von 9 bis 13 Zyklen untersucht. An den gepoolten Daten dieser beiden Studien wurden folgende Werte für den Pearl Index berechnet:
Pearl Index (Alter: 18–45 Jahre), Anwendungs- und Methodenfehler: 0.73 (oberes Limit 95 % Konfidenzintervall 1.43).
Pearl Index (Alter: 18–35 Jahre), Anwendungs- und Methodenfehler: 0.93 (oberes Limit 95 % Konfidenzintervall 1.84).
Blutungsmuster
In einer 9-monatigen doppelblinden Studie wurde das Blutungsmuster unter Einnahme von Slinda untersucht.
Entzugsblutungen (definiert als Blutung, die während des 4-tägigen hormonfreien Intervalls von Slinda auftritt und bis zu 8 Tage andauern kann) traten im ersten Zyklus noch bei knapp 40 % der Probandinnen auf. Nach 9 Monaten hatte sich dieser Anteil auf < 20 % reduziert.
Die durchschnittliche Anzahl an Tagen mit Blutungen oder Schmierblutungen nahm während der Studie ab von 13.1 ± 13.0 auf 9.7 ± 10.4 während der letzten drei Zyklen.
Die Amenorrhoe-Rate lag während der Zyklen 2–4 bei 20.1 %, während der Zyklen 7–9 bei 26.7 %.
Gelegentlich wurden auch verlängerte Blutungen (> 10 Tage) beobachtet.
3.3 % der Probandinnen brachen die Studie aufgrund von Veränderungen des Blutungsmusters ab.
Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patientinnen
Sicherheit, Verträglichkeit und Akzeptanz von Slinda wurden auch in einer europäischen Studie an n = 103 Jugendlichen im Alter von 14–17 Jahren über eine Kernphase von 6 Zyklen mit einer Verlängerung über weitere 7 Zyklen untersucht. Sicherheitsprofil und Blutungsmuster in dieser Population unterschieden sich nicht in relevanter Weise von jenen bei Erwachsenen.

Pharmakokinetik

Absorption
Drospirenon wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert. Nach einer Einzeldosis wurden maximale Serumkonzentrationen von 28 ng/ml nach etwa 3–4 Stunden erreicht. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme hatte keinen relevanten Einfluss auf die Resorption.
Linearität/Nicht Linearität: Die Pharmakokinetik von Drospirenon ist bei oraler Gabe im Bereich zwischen 1 und 10 mg dosisproportional.
Steady-State-Bedingungen: Während eines Behandlungszyklus werden maximale Steady-State-Konzentrationen von Drospirenon im Serum von ungefähr 40 ng/ml nach ungefähr 7 Behandlungstagen erreicht. Die Serumspiegel von Drospirenon kumulierten um ungefähr den Faktor 2.
Distribution
Drospirenon wird zu 95–97 % an Serumalbumin gebunden und bindet nicht an sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) oder kortikosteriod-bindendes Globulin (CBG). Das mittlere scheinbare Verteilungsvolumen von Drospirenon beträgt ungefähr 4 l/kg.
Metabolismus
Drospirenon wird nach oraler Gabe weitestgehend metabolisiert. Die beiden Hauptmetaboliten im Plasma sind die Säureform von Drospirenon, die durch eine Öffnung des Laktonrings entsteht, und 4,5-Dihydrodrospirenon-3-Sulfat. Diese beiden Metabolite werden ohne Beteiligung von CYP450-Enzymen gebildet und sind pharmakologisch inaktiv.
Drospirenon unterliegt auch einem oxidativen Metabolismus unter Beteiligung von CYP3A4.
Elimination
Nach oraler Gabe nehmen die Drospirenon-Serumspiegel mit einer terminalen Halbwertszeit von 32 Stunden ab.
Die metabolische Clearance von Drospirenon im Serum beträgt 1.5 ± 0.2 ml/min/kg. Drospirenon wird nur in Spuren in unveränderter Form ausgeschieden. Die Metaboliten von Drospirenon werden mit den Faezes und dem Urin in einem Verhältnis von ungefähr 1.2 bis 1.4 ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leber- und Nierenfunktionsstörungen: Slinda wurde bei Patientinnen mit Leber- oder Niereninsuffizienz nicht spezifisch untersucht. Es ist jedoch bekannt, dass Sexualsteroide bei Frauen mit eingeschränkter Leberfunktion verlangsamt metabolisiert werden.
Nach einer Einzeldosis eines Drospirenon-haltigen CHC war die Clearance bei Patientinnen mit moderat eingeschränkter Leberfunktion gegenüber Lebergesunden um ungefähr 50 % reduziert.
Ethnizität: Es wurden keine relevanten Unterschiede in der Pharmakokinetik von Drospirenon zwischen japanischen und kaukasischen Frauen beobachtet.

Präklinische Daten

Reproduktionstoxizität
In Tierversuchen beschränkten sich die Effekte von Drospirenon auf jene, die mit den bekannten pharmakologischen Wirkungen in Verbindung gebracht werden. Insbesondere zeigten reproduktionstoxikologische Studien embryotoxische und fetotoxische Schädigungen an den Versuchstieren, die als speziesspezifische Effekte bewertet wurden. Bei Expositionen von im Vergleich zur Drospirenon-Anwendung erhöhten Gaben wurden Veränderungen in der Differenzierung der Sexualorgane von Rattenfeten, nicht aber bei Feten von Affen beobachtet.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Berichte zu CHC haben gezeigt, dass kontrazeptive Steroide die Ergebnisse bestimmter Labortests inklusive der biochemischen Parameter von Leber, Schilddrüse, Nebennieren- und Nierenfunktion, Plasmaspiegel von (Träger-) Proteinen (z.B. kortikosteroidbindendes Globulin) und Lipid/Lipoproteinfraktionen, Parameter des Kohlehydratmetabolismus sowie der Koagulation und der Fibrinolyse beeinflussen können. Diese Veränderungen bewegen sich im Allgemeinen innerhalb des Normbereichs. Inwiefern diese Veränderungen auch bei Gestagen-Mono-Präparaten auftreten, ist nicht bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25 °C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Dieses Arzneimittel kann ein Risiko für die Umwelt darstellen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zulassungsnummer

67817 (Swissmedic).

Packungen

Kalenderpackungen mit 1x28, 3x28, 6x28 und 13x28 Filmtabletten (B).

Zulassungsinhaberin

Exeltis Suisse SA, 1228 Plan-les-Ouates/GE.

Stand der Information

Oktober 2022.
ch-fi-slinda-de-v02.0

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