Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das Sicherheitsprofil von Veklury stützt sich auf Daten aus 4 Phase-1-Studien mit gesunden Erwachsenen, 3 Phase-3-Studien mit hospitalisierten Patienten mit COVID-19, 1 Phase-3-Studie mit nicht hospitalisierten Patienten mit COVID-19, von hospitalisierten Patienten mit COVID-19, die Veklury im Rahmen eines Compassionate Use-Programms erhielten sowie aus Erfahrungen nach der Markteinführung. Die häufigsten Nebenwirkungen bei gesunden, freiwilligen Probanden waren erhöhte Transaminasen (14%). Die häufigste Nebenwirkung bei Patienten mit COVID-19 ist Übelkeit (4%).
Tabellarische Zusammenfassung der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen in Tabelle 7 sind nachstehend nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1000, < 1/100), selten (≥1/10'000, < 1/1000), nicht bekannt (Häufigkeit kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Tabelle 7: Tabellarische Liste der Nebenwirkungen
Häufigkeit
|
Nebenwirkung
|
Erkrankungen des Immunsystems
|
Selten
|
Überempfindlichkeit
|
Nicht bekannt
|
anaphylaktische Reaktion1, anaphylaktischer Schock1
|
Erkrankungen des Nervensystems
|
Häufig
|
Kopfschmerzen
|
Herzerkrankungen
|
Nicht bekannt
|
Sinusbradykardie2
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
|
Häufig
|
Übelkeit
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
Sehr häufig
|
erhöhte Transaminasen (14%)
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
|
Häufig
|
Hautausschlag
|
Untersuchungen
|
Sehr häufig
|
Prothrombinzeit verlängert (44%)
|
Verletzung, Vergiftung oder durch Eingriffe bedingte Komplikationen
|
Selten
|
infusionsbedingte Reaktion
|
1 Nebenwirkung, die im Rahmen der Post-Marketing-Überwachung gemeldet wurde.
2 Nach der Markteinführung berichtet, normalisierte sich in der Regel innerhalb von 4 Tagen nach der letzten Verabreichung von Veklury ohne zusätzliche Intervention.
Beschreibung ausgewählter unerwünschter Wirkungen
Transaminasen erhöht
In Studien mit gesunden, freiwilligen Probanden war der Anstieg der Alaninaminotransferase (ALT), der Aspartataminotransferase (AST) oder beider Werte bei Studienteilnehmern, die Remdesivir erhielten, Grad 1 (10%) oder Grad 2 (4%). In klinischen Studien mit Patienten mit COVID-19 war die Inzidenz erhöhter Transaminasen bei mit Remdesivir behandelten Patienten im Vergleich zu mit Placebo oder der Standardversorgung behandelten Patienten ähnlich.
Prothrombinzeit verlängert
In einer klinischen Studie (NIAID ACTT-1) mit Patienten mit COVID-19 war die Inzidenz einer verlängerten Prothrombinzeit oder erhöhten INR (überwiegend Grad 1–2) bei mit Remdesivir behandelten Patienten höher als bei Teilnehmenden, die Placebo erhielten; hinsichtlich der Inzidenz von Blutungsereignissen wurde zwischen den zwei Gruppen kein Unterschied beobachtet. In der Studie GS-US-540-9012 war die Inzidenz einer verlängerten Prothrombinzeit oder einer erhöhten INR bei mit Remdesivir behandelten Patienten im Vergleich zu Placebo ähnlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
In der Studie GS-US-540-5912 erhielten 163 hospitalisierte Patienten mit bestätigter COVID-19-Erkrankung und akuter Nierenschädigung, chronischer Nierenerkrankung oder terminaler dialysepflichtiger Niereninsuffizienz Remdesivir bis zu 5 Tage lang (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Eigenschaften/Wirkungen»). Die Sicherheitsdaten zu diesen Patienten waren mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Remdesivir vergleichbar. In derselben Studie war die Inzidenz einer verlängerten Prothrombinzeit oder einer erhöhten INR bei den mit Remdesivir behandelten Patienten höher als bei Behandlung mit Placebo, wobei hinsichtlich der Inzidenz von Blutungsereignissen zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied beobachtet wurde.
Schwangerschaft
In der Studie CO-US-540-5961 (IMPAACT 2032) erhielten 25 hospitalisierte schwangere und 28 nicht schwangere Frauen im gebärfähigen Alter 200 mg Remdesivir an Tag 1, gefolgt von Remdesivir 100 mg einmal täglich für bis zu 9 Tage (somit gegebenenfalls für insgesamt bis zu 10 Tage) (siehe «Pharmakokinetik»).
Im Vergleich zum bekannten Sicherheitsprofil von Remdesivir bei mit COVID-19 infizierten Erwachsenen gab es keine neuen sicherheitsrelevanten Befunde aufgrund der Infusion bis 4 Wochen nach der letzten Infusion oder 24 Stunden nach der Entbindung, wenn Remdesivir schwangeren und nicht schwangeren aufgrund von COVID-19 hospitalisierten Frauen verabreicht wurde. Es wurden keine Nebenwirkungen bei Säuglingen beobachtet, die während der Studie zur Welt kamen (n = 16).
Pädiatrische Population
Die Bewertung der Sicherheit von Remdesivir bei Kindern ab einem Alter von 4 Wochen und mit einem Körpergewicht von mindestens 3 kg mit COVID-19 basiert auf den Daten einer offenen klinischen Phase-2/3-Studie (Studie GS-US-540-5823), in die 53 Patienten eingeschlossen waren, die mit Remdesivir behandelt wurden. Die beobachteten Nebenwirkungen entsprachen denen, die in klinischen Studien mit Remdesivir bei Erwachsenen beobachtet wurden. Darüber hinaus wurden Einzelfälle von Schmerzen im Oberbauch, Obstipation, Hämoglobin erniedrigt und Hyperbilirubinämie als unerwünschte Wirkungen in GS-US-540-5823 beobachtet.
Meldung des Verdachts auf unerwünschte Wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|