Unerwünschte WirkungenIm Rahmen der klinischen Studien wurden 3625 Patienten mit Bortezomib behandelt. Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen während der Behandlung waren Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen, Müdigkeit, Fieber, Thrombozytopenie, Anämie, Neutropenie, periphere Neuropathie (einschliesslich sensorische), Kopfschmerzen, Parästhesien, verminderter Appetit, Dyspnoe, Hautausschlag, Herpes Zoster und Myalgie. Zu den gelegentlich gemeldeten schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen gehören Herzinsuffizienz, Tumorlyse-Syndrom, pulmonale Hypertonie, PRES (posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom), akute infiltrative Lungenerkrankungen und selten autonome Neuropathien.
Nachstehend sind die unerwünschten Wirkungen aufgeführt, die während der klinischen Studien oder während der Post-Marketing Erfahrungen im Zusammenhang mit der Anwendung von Bortezomib beobachtet wurden.
Die Häufigkeiten sind definiert als:
sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (kann anhand der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Herpes Zoster (inkl. disseminiert und ophthalmisch#), Pneumonie, Infektion, Herpes simplex, Pilzinfektion.
Gelegentlich: Virale Infektionen, bakterielle Infektionen, Sepsis (inkl. Septischer Schock#), Bronchopneumonie, Infektion mit Herpes-Viren, herpetische Meningoenzephalitis#, Bakteriämie (inkl. durch Staphylokokken verursacht), Hordeolum, Influenza, Zellulitis, katheterbedingte Infektion, Hautinfektion, Ohrinfektion, Staphylokokken-Infektion, Zahn - und orale Weichgewebeinfektion.
Selten: Meningitis (inkl. bakterielle), Infektion mit Epstein-Barr-Virus, Herpes genitalis, Tonsillitis, Mastoiditis, post-virales Erschöpfungssyndrom.
Sehr selten: progressive multifokale Leukoenzephalopathie# (bei mit Bortezomib behandelten Patienten wurde über sehr seltene Fälle von John-Cunningham-Virusinfektionen (JC-Virusinfektionen) unbekannter Kausalität, die zu PML und Tod führten, berichtet).
Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Selten: Maligne Neoplasie, Nierenzellkarzinom, Massenbildung, Mycosis fungoides, gutartiges Neoplasma.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr häufig: Thrombozytopenie (33%), Neutropenie (22%), Anämie (18%), Leukopenie (12%).
Häufig: Lymphopenie, febrile Neutropenie.
Gelegentlich: Panzytopenie, Koagulopathie, Leukozytose, Lymphadenopathie.
Selten: Disseminierte intravaskuläre Koagulation#, Thrombozytose, Hyperviskositätssyndrom, thrombozytopenische Purpura, hämorrhagische Diathese, lymphozytäre Infiltration.
Sehr selten: Thrombotische Mikroangiopathie#.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Angioödem#, Überempfindlichkeitsreaktion.
Selten: Anaphylaktischer Schock, Typ-III Immunkomplex-vermittelte Reaktion, aktiviertes Makrophagen Syndrom.
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: Hyperthyreose, unangemessene Sekretion des antidiuretischen Hormons.
Selten: Cushing-Syndrom, Hypothyreose.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Verminderter Appetit (16%).
Häufig: Elektrolytstörung, Dehydratation, Enzym-Anomalien, Hyperglykämie.
Gelegentlich: Tumorlyse-Syndrom, Gedeihstörung, Hypoglykämie, Hyperurikämie, Diabetes mellitus, Flüssigkeitsretention, Gicht.
Selten: Azidose, Fluid-Overload-Syndrom, Hypovolämie, Stoffwechselkrankheit, Vitamin B-Komplex-Mangel, Vitamin B12-Mangel, gesteigerter Appetit, Alkohol-Unverträglichkeit.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Stimmungsschwankungen, Angststörung, Schlafstörung.
Gelegentlich: Psychische Störung, Halluzinationen, Verwirrtheit, Ruhelosigkeit.
Selten: Suizidalität, anormale Traumzustände, Anpassungsstörung, Delirium, psychotische Störung, verminderte Libido.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Neuropathie (inkl. Periphere) (22%), periphere sensorische Neuropathie (16%), Dysaesthesie (15%), Neuralgie (12%).
Häufig: Periphere motorische Neuropathie, Verlust des Bewusstseins (inkl. Synkopen), Kopfschmerzen, Schwindel, Geschmacksstörungen, Lethargie.
Gelegentlich: Tremor, periphere sensomotorische Neuropathie, Dyskinesie, Gedächtnisstörung, Enzephalopathie#, posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom (PRES)#, zerebelläre Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen (inkl. Ataxie), Neurotoxizität, Krämpfe, Post Zoster-Neuralgie, Sprachstörung, Restless-Legs-Syndrom, Migräne, Ischias, Aufmerksamkeitsstörung, abnormale Reflexe, Parosmie, autonome Neuropathie#.
Selten: Intrakranielle Blutung, Hirnödem, Hirnblutung, transitorische ischämische Attacke, Koma, kraniale Lähmung, Paralyse, Hirnstamm-Syndrom, zerebrovaskuläre Störung, motorische Neuropathie, Läsion der Nervenwurzeln, Kompression des Rückenmarks, kognitive Störung, Parese, Präsynkope, psychomotorische Hyperaktivität, Ungleichgewicht des vegetativen Nervensystems, motorische Störung, Radikulitis, Erkrankung des Nervensystems, Speichelfluss, Hypotonie.
Sehr selten: Guillain-Barré-Syndrom, demyelinisierende Polyneuropathie#.
Augenerkrankungen
Häufig: Lidschwellung, abnormes Sehen (inkl. verschwommenes Sehen), Konjunktivitis.
Gelegentlich: Augenblutung, Infektion des Augenlids, Augenentzündung, okuläre Hyperämie, Diplopie, trockenes Auge, Augenreizung, Augenschmerzen, Augenausfluss, Augenleiden (inkl. Augenlid).
Selten: Sehbehinderung (bis zur Erblindung), Hornhautläsion, Exophthalmus, Retinitis, Skotom, erworbene Entzündung der Tränendrüsen, Photophobie, Photopsie, Optikusneuropathie#, Chalazion/Blepharitis#.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Schwindel.
Gelegentlich: Dysakusis (inkl. Tinnitus), Hörbeeinträchtigung (bis und mit Taubheit#), Ohr-Beschwerden.
Selten: Ohrblutung, Vestibuläre Neuronitis.
Herzerkrankungen
Häufig: Tachykardie.
Gelegentlich: Herztamponade#, Herzstillstand, Herzflimmern (inkl. Vorhofflimmern), Herzinsuffizienz (inkl. links und rechts ventrikulär), Arrhythmie, Herzklopfen, Angina pectoris, Perikarditis, Kardiomyopathie, ventrikuläre Dysfunktion, Bradykardie.
Selten: Vorhofflattern, Myokardinfarkt, Herz-Kreislauf-Erkrankung (inkl. kardiogener Schock), atrioventrikulärer Block#, Torsade de pointes, instabile Angina, Koronarinsuffizienz, Mitralklappeninsuffizienz, Sinusarrest, Elektrokardiogramm QT Verlängerung/T Welle abnormal.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypotonie, orthostatische Hypotonie, Hypertonie.
Gelegentlich: Tiefe Venenthrombose, Thrombophlebitis (inkl. oberflächliche), Blutung, Kreislaufkollaps (inkl. hypovolämischer Schock), Venenentzündung, Hitzewallung, Hämatom, ungenügende periphere Durchblutung, Vaskulitis, Blässe.
Selten: Periphere Embolie, Lymphödem, Erythromelalgie, Vasodilatation, venenbedingte Hautverfärbung, venöse Insuffizienz.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Dyspnoe, Epistaxis, Infektion der unteren/oberen Atemwege, Husten.
Gelegentlich: Lungenembolie, Pleuraerguss, Lungenödem (inkl. akutes), chronisch obstruktive Lungenerkrankung, pulmonale Hypertonie#, Hypoxämie, Atemwegsobstruktion, Hypoxie, Bronchialerkrankungen, Pleuritis, Schluckauf, Rhinorrhö, Dysphonie, pfeifender Atem.
Selten: Respiratorische Insuffizienz, Pneumothorax, akutes Atemnotsyndrom, Apnoe, Atelektase, Bluthusten, Hyperventilation, Orthopnoe, Pneumonie, respiratorische Alkalose, Tachypnoe, Lungenfibrose, Hypokapnie, interstitielle Lungenerkrankung, Lungeninfiltration, Engegefühl im Hals, trockener Rachen, erhöhte Sekretion in den oberen Atemwegen, Rachenreizung.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen und Übelkeit (36%), Diarrhö (30%), Obstipation (20%).
Häufig: Gastrointestinale Blutung (inkl. Schleimhautblutung), Dyspepsie, Stomatitis, geblähter Bauch, oropharyngeale Schmerzen, Bauchbeschwerden, Bauchschmerzen (inkl. gastrointestinale Schmerzen), Störungen im Mundbereich, Blähungen.
Gelegentlich: Pankreatitis (inkl. chronische), gastrointestinale Obstruktion (inkl. Ileus), Hämatemesis, Schwellung der Lippen, Ulzeration im Mundbereich, Enteritis, Gastritis, gastrointestinale Entzündung, Zahnfleischbluten, gastroösophageale Refluxkrankheit, Ösophagitis, Dysphagie, Kolitis, ischämische Kolitis#, Reizdarmsyndrom, gastrointestinale Störung, gastrointestinale Motilitätsstörung, Störung der Speicheldrüse.
Selten: Akute Pankreatitis#, Peritonitis, Zungenödem, Aszites, Cheilitis, Stuhlinkontinenz, Magen-Darm-Geschwüre und Perforationen, Analsphinkter-Atonie, Kotsteine, rektaler Ausfluss, oropharyngeale Blasenbildung, Lippenschmerzen, Analfissur, Änderung der Stuhlgewohnheiten, Proktalgie, abnormale Fäzes, gastrointestinale Fehlbildung.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Häufig: Aspartataminotransferase (AST)-Erhöhung.
Gelegentlich: Alaninaminotransferase (ALT)-Erhöhung, Hepatotoxizität, erhöhte Leberenzyme, Hepatitis, Cholestase, erhöhte alkalische Phosphatase, abnormaler Leberfunktionstest, γ-GT-Transaminase-Erhöhung, Hyperbilirubinämie.
Selten: Leberversagen, Hepatomegalie, Budd-Chiari-Syndrom, hepatische Hämorrhagie, Cholelithiasis.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Sehr häufig: Hautausschlag (10%).
Häufig: Pruritus, Erythem, Dermatitis, trockene Haut.
Gelegentlich: Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse#, Urtikaria, Akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet Syndrom)#, Haarwachstums-Störungen, Petechien, Ekchymosen, Hautläsionen, Purpura, Hautknötchen, Psoriasis, Hyperhidrose, nächtliche Schweissausbrüche, Akne, Blutblase, Pigmentierungsstörung, Nagelstörung.
Selten: toxischer Hautausschlag, Hautreaktion, lymphozytäre Infiltration vom Typ Jessner, Hand-Fuss-Syndrom, subkutane Blutung, Livedo reticularis, Verhärtung der Haut, kalter Schweiss, Sweet Syndrome, Erythrosis, Knötchen, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Seborrhö, Ichthyosis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelkrämpfe, Gliederschmerzen, Muskelschwäche, Schmerzen im Bewegungsapparat, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Rückenschmerzen.
Gelegentlich: Muskelzucken, Gelenkschwellung, Arthritis, Gelenksteife, Myopathie, Schweregefühl.
Selten: Rhabdomyolyse, Kiefergelenk-Syndrom, Fisteln, Gelenkerguss, Kieferschmerzen, Infektionen und Entzündungen von Skelettmuskulatur und Bindegewebe, Knochenerkrankung, Daktylitis, Synovialzyste.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Kreatininerhöhung.
Gelegentlich: akutes Nierenversagen, Nierenfunktionsstörung, chronisches Nierenversagen, Harnwegsinfektion, Hämaturie, Harnretention, Dysurie, Miktionsstörung, Proteinurie, Azotämie, Oligurie, Pollakisurie.
Selten: Blasenirritation, verringerte Kreatininclearance, verringerte glomeruläre Filtrationsrate, abnormaler Nierenfunktionstest.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Vaginale Blutung, Schmerzen im Genitalbereich, erektile Dysfunktion.
Selten: Prostatitis, Erkrankung der Hoden, Erkrankung der weiblichen Brust, Empfindlichkeit der Nebenhoden, Epididymitis, Schmerzen im Beckenbereich, Ulzeration der Vulva.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Fieber (15%), Müdigkeit (24%), Asthenie (11%).
Häufig: Ödem (inkl. peripher), Schüttelfrost, Schmerzen, Reaktion an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Gewichtsabnahme.
Gelegentlich: allgemeine Verschlechterung der körperlichen Gesundheit, Gesichtsödem, Schmerzen in der Brust, Gangstörung, Kältegefühl, Extravasation, katheter-assoziierte Komplikation, Durst, Unbehagen in der Brust, Gefühl der Körpertemperaturveränderung, Schmerzen an der Injektionsstelle, Gewichtszunahme, Erkrankung der Schleimhaut.
Selten: Tod (inkl. sudden death), Multiorganversagen, Amyloidose, Blutung an der Injektionsstelle, Hernie, Phlebitis an der Injektionsstelle, Wundheilungsstörung, Entzündung, Empfindlichkeit, Reizbarkeit, nicht-kardiale Brustschmerzen, Schmerzen im Katheterbereich, Fremdkörpergefühl.
# beobachtete UW nach Marktzulassung
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Folgende Ereignisse (hauptsächlich hämatologischer Art) traten in Studie LYM-3002 bei Patienten mit MCL signifikant häufiger auf als in früheren Studien bei Patienten mit multiplem Myelom: Neutropenie (79,2% vs. 18,0%); Thrombozytopenie (67,9% vs. 30,5%); Leukopenie (41,7% vs. 10,0%); Anämie (35,8% vs. 17,0%); Lymphopenie (20,0% vs. 5,0%); febrile Neutropenie (15,0% vs. 0,8%); Pneumonie (10,0% vs. 3,2%); periphere sensorische Neuropathie (22,1% vs. 15,4%).
Darüber hinaus traten die folgenden Ereignisse in früheren Studien bei Patienten mit multiplem Myelom signifikant häufiger auf als in Studie LYM-3002 bei Patienten mit MCL: Übelkeit und Erbrechen (36,8% vs. 22,1%); Diarrhö (30,3% vs. 23,8%); Fatigue (24,2% vs. 17,5%); Neuropathien (23,1% vs. 7,5%); Ausschlag (10,7% vs. 3,0%); Abdominal-/GI-Schmerzen (9,2% vs. 3,8%); Kopfschmerz (8,9% vs. 0,8%).
Herpes Zoster Virus-Reaktivierung
Bei Patienten unter Behandlung mit Bortezomib sollte der Arzt eine antivirale Prophylaxe in Betracht ziehen. In der Phase-III-Studie an Patienten mit vorhergehend unbehandeltem multiplem Myelom war die Inzidenz der Reaktivierung von Herpes Zoster häufiger bei Patienten, welche mit VcMP behandelt wurden, als bei Patienten, die mit MP behandelt wurden (14% respektive 4%). 26% der Patienten im VcMP-Arm erhielten prophylaktisch ein antivirales Agens. 17% der Patienten des VcMP Therapie-Armes, welche keine antivirale Prophylaxe erhielten, hatten ein Auftreten von Herpes Zoster, verglichen zu 3% der Patienten, welche eine antivirale Prophylaxe erhielten.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|