Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit PADCEV sollte von einem in der Anwendung von Krebstherapien erfahrenen Arzt eingeleitet und überwacht werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Kombinationstherapie mit Pembrolizumab / 21-Tagezyklus, 2 Dosen
In Kombination mit Pembrolizumab beträgt die empfohlene Dosis von PADCEV 1,25 mg/kg (bis zu einem Maximum von 125 mg für Patienten ≥100 kg), verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten an den Tagen 1 und 8 eines 21-tägigen Zyklus bis zu einer Krankheitsprogression oder inakzeptablen Nebenwirkung. Bei Patienten, die in Kombination mit Pembrolizumab behandelt werden, wird PADCEV vor Pembrolizumab verabreicht. Die empfohlene Dosierung von Pembrolizumab ist in der Fachinformation von Pembrolizumab zu finden.
Monotherapie / 28-Tagezyklus, 3 Dosen
Die empfohlene Dosis von PADCEV als Monotherapie beträgt 1,25 mg/kg (bis zu maximal 125 mg für Patienten ≥100 kg), angewendet als intravenöse Infusion über 30 Minuten an den Tagen 1, 8 und 15 eines 28-tägigen Zyklus bis zur Krankheitsprogression oder inakzeptablen Toxizität.
Dosismodifikationen
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Wechselwirkungen
Tabelle 1: Dosisanpassungen von PADCEV
Unerwünschte Wirkung
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Schweregrad 1
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Dosisanpassung 1
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Hautreaktionen
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Bei dauerhaften oder wiederkehrenden Grad 2 Hautreaktionen Grad 2 mit Fieber, Grad 3 (schwere Hautreaktion)
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·Aussetzen bis Grad ≤1 ·Konsultation bei einem Spezialisten in Erwägung ziehen ·Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe oder eine Dosisreduktion um eine Dosisstufe erwägen (siehe Tabelle 2).
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Verdacht auf Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) oder toxische epidermale Nekrolyse (TEN) oder bullöse Läsionen
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Sofort aussetzen und einen Spezialisten konsultieren.
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Bestätigtes SJS oder TEN; Hautreaktionen Grad 4 oder rezidivierende Hautreaktionen Grad 3
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Dauerhaft absetzen.
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Hyperglykämie
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Blutzuckerspiegel > 250 mg/dl
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Aussetzen, bis sich der erhöhte Blutzuckerspiegel auf einen Wert von ≤250 mg/dl verbessert hat, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe.
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Pneumonitis / Interstitielle Lungenerkrankung (ILD)
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Grad 2
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Aussetzen bis Grad ≤1, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe oder Dosisreduktion um eine Dosisstufe erwägen.
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Grad ≥3
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Dauerhaft absetzen.
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Periphere Neuropathie
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Grad 2
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Aussetzen bis Grad ≤1, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe (bei erstmaligem Auftreten). Bei einem Wiederauftreten, bis Grad ≤1 aussetzen, dann um eine Dosisstufe reduzieren und Behandlung wieder aufnehmen.
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Grad ≥3
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Dauerhaft absetzen.
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Andere nicht hämatologische Toxizitäten
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Grad 3
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Aussetzen bis Grad ≤1, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe oder eine Dosisreduktion um eine Dosisstufe erwägen.
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Grad 4
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Dauerhaft absetzen.
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Hämatologische Toxizitäten
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Grad 3, oder Grad 2 Thrombozytopenie
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Aussetzen bis Grad ≤1, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit der gleichen Dosisstufe oder eine Dosisreduktion um eine Dosisstufe erwägen.
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Grad 4
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Aussetzen bis Grad ≤1, dann Dosisreduktion um eine Dosisstufe oder Behandlung absetzen.
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1 Grad 1 ist mild, Grad 2 ist moderat, Grad 3 ist schwer, Grad 4 ist lebensbedrohlich
Dosisanpassung/Titration
Tabelle 2: Empfohlenes Dosisreduktionsschema für PADCEV bei unerwünschten Wirkungen
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Dosisstufe
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Anfangsdosis
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1,25 mg/kg bis zu 125 mg
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Erste Dosisreduktion
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1,0 mg/kg bis zu 100 mg
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Zweite Dosisreduktion
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0,75 mg/kg bis zu 75 mg
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Dritte Dosisreduktion
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0,5 mg/kg bis zu 50 mg
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Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. PADCEV wurde nur bei einer begrenzten Anzahl von Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Leberfunktionsstörung untersucht. Die Anwendung von PADCEV sollte daher bei Patienten mit mässiger und schwerer Leberinsuffizienz vermieden werden. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten hinsichtlich auftretender unerwünschter Wirkungen engmaschig überwacht werden (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik» und «Unerwünschte Wirkungen»). PADCEV wurde bei Patienten mit Nierenerkrankungen im Endstadium nicht untersucht.
Ältere Patienten
Bei Patienten im Alter von ≥65 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Pharmakokinetik» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Pädiatrische Population
PADCEV ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Art der Anwendung
Die empfohlene Dosis Enfortumab vedotin muss als intravenöse Infusion über 30 Minuten angewendet werden. Enfortumab vedotin darf nicht als intravenöse Injektion oder Bolusinjektion angewendet werden.
Anweisungen zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung (siehe «Hinweise zur Handhabung»).
Anwendung
1.Verabreichen Sie die Infusion über 30 Minuten über einen intravenösen Zugang. NICHT als i.v.-Push oder Bolus verabreichen.
2.Verabreichen Sie KEINE anderen Medikamente gleichzeitig über denselben Infusionsschlauch.
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