Dosierung/AnwendungVerdye soll nur von Fachpersonal unter Aufsicht eines Arztes angewendet werden.
Übliche Dosierung
Einzeldosis pro Messung für Erwachsene, Ältere und Kinder:
Herz-, Kreislauf- und Mikrozirkulationsdiagnostik sowie Gewebe- und zerebrale Durchblutung: 0,1 bis 0,3 mg/kg Körpergewicht als Bolusinjektion
Leberfunktionsdiagnostik: 0,25 bis 0,5 mg/kg Körpergewicht als Bolusinjektion
Ophthalmologische Angiographie: 0,1 bis 0,3 mg/kg Körpergewicht als Bolusinjektion
Tagesgesamtdosis:
Erwachsene, Ältere, Jugendliche 12 – 18 Jahre:
Die Gesamttagesdosis an Verdye soll unter 5 mg/kg Körpergewicht gehalten werden.
Kinder 2 – 11 Jahre:
Die Gesamttagesdosis an Verdye soll unter 2,5 mg/kg Körpergewicht gehalten werden.
Kinder 0 – 23 Monate:
Die Gesamttagesdosis an Verdye soll unter 1,25 mg/kg Körpergewicht gehalten werden.
Kinder und Jugendliche
Die in der Pädiatrie anzuwendenden Einzeldosen sind die gleichen wie bei Erwachsenen, jedoch sollte die tägliche Gesamtdosis bei Kindern von 2 bis 11 Jahren unter 2,5 mg/kg Körpergewicht und bei Kindern von 0 bis 2 Jahren unter 1,25 mg/kg Körpergewicht gehalten werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Verdye wurde nicht formell bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen untersucht. Es liegen keine spezifischen Dosisempfehlungen für diese Patientengruppe vor. Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen sollten sorgfältig auf Nebenwirkungen überwacht werden (siehe Abschnitt
„Unerwünschte Wirkungen“).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Verdye wurde nicht formell bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen untersucht. Es liegen keine spezifischen Dosisempfehlungen für diese Patientengruppe vor. Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (z. B. alkoholische oder biliäre Zirrhose) kann die Plasmaclearance von
Indocyaningrün reduziert sein.
Messmethoden
Sowohl das Absorptions- als auch das Emmisionsmaximum von Indocyaningrün liegen im nahen Infrarotbereich, das Absorptionsmaximum bei 800 nm und das Emmisionsmaximum für die Fluoreszenzmessung bei 830 nm.
In in-vitro-Untersuchungen bleibt Indocyaningrün in humanem Serum über einige Tage stabil, dagegen zeigt es in Wasser gelöst nur über wenige Stunden keinen nachweisbaren Abbau.
Messung der Herz-, Kreislauf- und zerebrale Durchblutung sowie der Leberfunktion
Die Fläche unter der First-pass-Kurve, die Durchgangszeit, die Halbwertszeit, sowie die Plasma-Clearance und die Retentionszeit von Verdye können bestimmt werden
a.nichtinvasiv mittels Puls-Farbstoffdensitometrie oder naher Infrarotspektroskopie
b.invasiv mittels Fiberoptiksonde/-katheter in einem geeigneten Gefäss
c.konventionell durch Bestimmung der Konzentration entweder durch kontinuierliche Entnahme von heparinisiertem Blut in einem Küvetten-Densitometer oder durch Sammeln von Blutproben und Messung der Plasmakonzentration in einem Photometer
Bewertung der Augenhintergrundperfusion bei der ophthalmologischen Angiographie:
Die Durchblutung des Augenhintergrundes kann mittels der ophthalmologischen Fluoreszenzangiographie dargestellt und quantifiziert werden.
Messung der Gewebeperfusion
Die Durchblutung der oberflächlichen Gewebeschichten kann durch Nahinfrarot-Fluoreszenz-Videoangiographie sichtbar gemacht und quantifiziert werden.
Art der Anwendung
Vor der Anwendung muss das Pulver mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert werden. Die rekonstituierte Lösung ist klar und frei von sichtbaren Partikeln.
Verdye ist zur intravenösen Injektion mittels einer Injektionsnadel, eines zentralen oder peripheren Katheters oder eines Herzkatheters vorgesehen.
Der Ort und die Art der Anwendung von Verdye sind für die Qualität der Messung von ausschlaggebender Bedeutung. Prinzipiell sollte die Injektionsstelle so nah wie möglich an dem zu untersuchenden Gefässgebiet, dem Organ oder dem Gewebe liegen, um Erste-Passage-Indikator-Dilutionskurven von optimaler Qualität zu erhalten.
Bei peripherer Injektion sollte die Venenpunktion nach Anlegen der Stauung erfolgen. Nach Lösen der Stauung sollte Verdye sofort injiziert und der Arm angehoben werden. Nur so ist ein schneller Abtransport des Farbstoffes gewährleistet und die periphere Injektion der zentralvenösen praktisch gleichwertig.
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