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Information for professionals for Fynzur:Bailleul (Suisse) SA
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
D11AX10
Wirkungsmechanismus
Finasterid ist ein kompetitiver und spezifischer Inhibitor der Typ-II-5α-Reduktase. Dieses Isoenzym konvertiert das Androgen Testosteron in seinen biologisch aktivsten Metaboliten Dihydrotestosteron (DHT). Bei Männern mit männlichem Haarausfall enthält die Kopfhaut mit Glatzenbildung verkleinerte Haarfollikel und erhöhte Konzentrationen von DHT. Finasterid hemmt einen Vorgang, der für die Verkleinerung der Haarfollikel der Kopfhaut verantwortlich ist, was zur Rückbildung des glatzenbildenden Prozesses führen kann.
Pharmakodynamik
In den klinisch-pharmakologischen Studien waren die wichtigsten pharmakodynamischen Endpunkte die DHT-Konzentrationen in der Kopfhaut als Ersatzmarker für die Wirksamkeit im Zielgewebe und die DHT-Konzentrationen im Serum als potenzieller Ersatzmarker für die Sicherheit, da verminderte systemische Konzentrationen von DHT mit dem Nebenwirkungsprofil von oralem Finasterid assoziiert sind. Unter Verwendung dieser Ersatzmarker wurde eine optimale Dosis von Fynzur von bis zu 200 Mikrolitern einmal täglich (4 Sprühstösse) ermittelt.
Bei den DHT-Serumkonzentrationen ist eine hohe interindividuelle Variabilität festzustellen. In der klinischen Phase-III-Studie war die prozentuale Abnahme der mittleren DHT-Serumkonzentration nach 24 Wochen gegenüber dem Ausgangswert in der Gruppe mit oralem Finasterid (55,6 %) höher als mit Fynzur (34,5 %), aber die Abnahme war für beide Gruppen klinisch signifikant. Von den Patienten, die zu Beginn der Behandlung im Normbereich lagen, entwickelte ein höherer Anteil der Patienten in der oralen Finasterid-Gruppe (55,2 %) im Vergleich zur Fynzur-Gruppe (15,3 %) DHT-Serumwerte, die nach 24 Wochen Behandlung unter den Normbereich absanken (DHT-Serum < 14 ng/dl), was auf die Möglichkeit systemischer unerwünschter Ereignisse im Zusammenhang mit vermindertem DHT in beiden Gruppen hinweist, wenn auch mit geringerer Wahrscheinlichkeit für Fynzur als für orales Finasterid.
Klinische Wirksamkeit
Die klinische Wirksamkeit und Sicherheit von Fynzur wurde in einer multizentrischen, doppelblinden, randomisierten, kontrollierten Double-Dummy-Studie der Phase III bei erwachsenen männlichen Patienten mit androgenetischer Alopezie beurteilt (PM1541). Die Patienten sollten einmal täglich für die Dauer von 24 Wochen behandelt werden und wurden im Verhältnis 2:2:1 wie folgt randomisiert: Fynzur -Gruppe (bis zu 200 Mikroliter Fynzur + orales Placebo), Placebogruppe (topisches Placebo + orales Placebo) und Gruppe mit oralem Finasterid (topisches Placebo + orales Finasterid 1 mg). Vor Behandlungsbeginn wurde ein kreisrundes kahles Zielareal von 1 cm² mit einem kleinen Punkt-Tattoo markiert. Dieses Areal diente als Referenzpunkt für die Messungen der Haarzahl.
Die Wirksamkeit wurde anhand der Haarzahl im Zielareal (primäre Wirksamkeitsvariable) und der mittels Makrofotografie bestimmten Haardicke im Zielareal, der Patientenselbstbeurteilung auf Basis des „Male Hair Growth Questionnaire” (mit Fragen zu Haarwuchs, Haarausfall und Erscheinungsbild der Haare) sowie der Beurteilung der Verbesserung durch den Prüfarzt und einen verblindeten Prüfer (auf Basis des Haarwuchses/-verlustes des Patienten) beurteilt.
Von 458 randomisierten Patienten erhielten 446 Patienten (97,4 %) mindestens 1 Dosis der Studienbehandlung und wurden in die Sicherheitspopulation einbezogen; 323 Patienten (70,5 %) schlossen die Studie vollständig ab. Der vorzeitige Abbruch war in allen Gruppen hoch und betrug 32,3 % der randomisierten Patienten in der Fynzur-Gruppe und 29,4 % in der oralen Finasterid-Gruppe. Insgesamt nur 250 Patienten (54,6 %) hatten sowohl vor Behandlungsbeginn als auch während der Behandlung auswertbare Messungen der Haarzahl und erfüllten definitionsgemäss die Kriterien für den Einschluss in die Intent-to-treat Population (ITT): 105 Patienten in der Fynzur-Gruppe, 97 Patienten in der Placebogruppe und 48 Patienten in der Gruppe mit oralem Finasterid. Fast alle Patienten waren Kaukasier (98,0 %). Das mittlere Alter betrug etwa 32 Jahre (Bereich 19 bis 41 Jahre), und das häufigste Muster des Haarausfalls im Scheitelbereich war Typ III Vertex (etwa 50 % der Patienten) gemäss der modifizierten Hamilton-Norwood-Skala. Der mittlere Ausgangswert der Haarzahl in der Fynzur- Gruppe betrug 201 Haare/cm² und war vergleichbar mit den anderen Gruppen.
Fynzur zeigte eine moderate klinische Wirksamkeit, die dem Placebo überlegen und numerisch mit der von oralem Finasterid, welches als explorativer, deskriptiver Vergleichsarm herangezogen wurde, vergleichbar war. In der ITT-Population war die mittlere Veränderung der Haarzahl im Zielareal nach 24 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert (primärer Endpunkt) bei Patienten in der Fynzur-Gruppe statistisch signifikant grösser als in der Placebogruppe und numerisch vergleichbar mit der Gruppe unter oralem Finasterid. Ähnliche Ergebnisse wurden in der Sicherheitspopulation nach 24 Wochen, für die mittlere Veränderung der Haarzahl im Zielareal nach 12 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert und in allen Sensitivitätsanalysen beobachtet, die mit verschiedenen Methoden zum Umgang mit fehlenden Daten durchgeführt wurden.
Veränderung der Haarzahl im Zielareal nach 12- und 24-wöchiger Behandlung im Vergleich zum Ausgangswert (ITT-Population)

Behandlungsdauer

Fynzur (n = 105)

Placebo
(n = 97)

Orales Finasterid (n = 48)

12 Wochen

LS mittlere Veränderung vs. Baseline (Haarzahl)

19,4

7,4

22,3

LS mittlerer Unterschied vs. Placebo (95 % KI)

12,0 (5,7; 18,3)

-

24 Wochen

LS mittlere Veränderung vs. Baseline (Haarzahl)

16,3

6,3

18,7

LS mittlerer Unterschied vs. Placebo (95 % KI)

10,0 (2,2; 17,7)

-

Grösse des Zielareals (kreisrund): 1 cm2
KI = Konfidenzintervall; ITT = Intent-to-treat; LS = Least Squares; n = Gesamtzahl der Patienten pro Behandlungsgruppe
Hinweis: Statistisch signifikante Unterschiede zugunsten von Fynzur vs. Placebo wurden sowohl nach 12- als auch nach 24wöchiger Behandlung beobachtet (p < 0,001 bzw. p = 0,012).
Für sekundäre Endpunkte wurde eine Post-hoc-Analyse durchgeführt, bei der das Ansprechen auf die Behandlung anhand jeglichen Grades einer Verbesserung ermittelt wurde. In der Sicherheitspopulation (446 Patienten) wurden Unterschiede zugunsten von Fynzur im Vergleich zu Placebo beim Anteil der Patienten beobachtet, die basierend auf der Bewertung durch den Prüfarzt und einen verblindeten Prüfer nach 24 Wochen Behandlung irgendeinen Grad an Verbesserung des Haarwuchses aufwiesen. In Woche 24 wurde kein Unterschied in der Selbsteinschätzung des Patienten hinsichtlich der Gesamtveränderung des Haarwuchses festgestellt. Insgesamt waren die Ergebnisse in der Fynzur -Gruppe bei der Auswertung der Befragung vergleichbar mit der Gruppe unter oralem Finasterid, aber die Unterschiede zu Placebo waren im Allgemeinen gering (siehe nachstehende Tabelle).
Prozentualer Anteil der Respondera für sekundäre Endpunkte in Woche 24 (Sicherheitspopulation)

Behandlungsgruppen

Responder (%)

Beurteilung durch Prüfarzt

Beurteilung durch verblindeten Prüfer

MHGQ - Patientenbeurteilung

Haar-Erscheinungsbild

Haarwuchs

Gesamtveränderung

Fynzur

181

42,0b

26,0c

40,9c

39,8

26,5

Orales Finasterid

84

35,7

28,6

36,9

31,0

25,0

Placebo

181

27,6

16,0

28,7

32,0

19,9

MHGQ = Fragebogen zum Haarwachstum bei Männern („Male Hair Growth Questionnaire”)
a Response für jeden Parameter war definiert als beliebiger Grad der Verbesserung.
b Wert p < 0,005 im Rahmen eines Chi-Quadrat-Vergleichs von Fynzur vs. Placebo.
c Wert p < 0,05 im Rahmen eines Chi-Quadrat-Vergleichs von Fynzur vs. Placebo.
Kinder und Jugendliche
Die Europäische Arzneimittelagentur hat für Fynzur eine Freistellung von der Verpflichtung zur Vorlage von Ergebnissen zu Studien in allen pädiatrischen Altersklassen in der Behandlung von androgenetischer Alopezie gewährt. Siehe Abschnitt „Dosierung/Anwendung” bezüglich Informationen zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen.

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