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Information for professionals for Amoxicillin OrPha:OrPha Swiss GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Amoxicillin als Amoxicillin-Natrium
Hilfsstoffe
Keine.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Amoxicillin OrPha ist indiziert zur Behandlung von Infektionen, die durch Amoxicillin-empfindliche gramnegative Erreger verursacht werden, sowie zur Behandlung von Mischinfektionen mit empfindlichen grampositiven und gramnegativen Erregern, wie beispielsweise:
Atemwegsinfektionen:
Akute Exazerbationen von chronischer Bronchitis, bakterielle Pneumonie, Bronchiektasien, Lungenabszess, Empyem.
ORL-Infektionen:
Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis (durch Streptokokken verursacht).
Harnwegsinfektionen:
Akute und chronische Pyelonephritis, Zystitis, Urethritis.
Infektionen des Gastrointestinaltrakts:
Typhus und Paratyphus, bakterielle Diarrhoe.
Venerische Krankheiten:
Gonorrhoe (spezifische Urethritis).
Schwere Infektionen wie:
Sepsis, septischer Abort, Puerperalfieber, Endokarditis, Phlegmone, Meningitis, sowie bei Lyme-Borreliose (Stadium I, Erythema chronicum migrans oder Erythema chronicum migrans verbunden mit flüchtigen Gelenkerscheinungen und flüchtigen, begrenzten neurologischen Erscheinungen).
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung ist abhängig von der Anwendungsart, vom Alter, vom Gewicht und von der Nierenfunktion des Patienten sowie vom Schweregrad der Infektion und der Empfindlichkeit des Keimes.
Die Therapie sollte über 48 bis 72 Std. nach Erreichen einer klinischen Wirkung fortgesetzt werden. Bei einer Infektion, die durch β-hämolysierende Streptokokken verursacht worden ist, empfiehlt es sich, während mindestens 10 Tagen mit der Behandlung fortzufahren, um das Auftreten von akutem rheumatischem Fieber oder einer Glomerulonephritis zu verhindern.
Übliche Dosierung
Erwachsene und Kinder über 40 kg:
Leichte bis mittelschwere Infektionen:
3-4 x täglich 1 g i.v.
Schwere Infekte:
3-6 x täglich 2 g als Kurzinfusion (30 Min.).
Kinder bis und mit 40 kg:
Allgemeine Richtlinien (unter Berücksichtigung der unten angegebenen Maximaldosen): 20-200 mg/kg/Tag, aufgeteilt auf 3-4 Dosen.
Maximale Tagesdosis:

Neugeborene und Frühgeburten (bis 4 kg)

100 mg/kg/Tag, aufgeteilt auf 2 gleiche Dosen (alle 12 Std. als Kurzinfusion [30 Min.]).

>4 kg bis 3 Monate

150 mg/kg/Tag, aufgeteilt auf 3 gleiche Dosen (alle 8 Std. als Infusion).

3 Monate bis 12 Jahre

200 mg/kg/Tag, aufgeteilt auf 2-4 gleiche Dosen bis 25 mg/kg oder als Infusion bis 50 mg/kg.

Maximale Einzeldosis: 50 mg/kg
Dosierungsempfehlung:
·bis zu 2 Jahren: 3-4 x 125 mg
·von 2-12 Jahren: 3-4 x 250 mg
·über 12 Jahre: 3-4 x 500 mg
Bei schweren Infekten bei Kindern älter als 3 Monate kann die Dosis bis auf 200 mg/kg/Tag (verabreicht in 4 Einzeldosen als Kurzinfusion [30 Min.]) erhöht werden (vgl. «Maximale Tagesdosis»).
Lyme-Borreliose:
Erwachsene:
Stadium I (alleiniges Erythema chronicum migrans):
4 g/24 Std.
Therapiedauer: 12 Tage.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Bei Infektionen durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A sollte die Therapie mindestens 10 Tage dauern.
Bei Verabreichung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und entsprechende Urinausscheidung zu achten. Bei hohen Konzentrationen im Urin kann Amoxicillin bei Raumtemperatur im Blasenkatheter ausfällen. Deshalb sollte der normale Harnabfluss im Katheter regelmässig kontrolliert werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Niereninsuffizienz ist die Ausscheidung von Amoxicillin verzögert. Amoxicillin OrPha kann anhand der Kreatinin-Clearance (KrCl) wie folgt dosiert werden:
Erwachsene und Kinder über 40 kg:

Kreatinin-Clearance
(
KrCl) (ml/min)

Dosis

Initialdosis

Erhaltungsdosis

10-30

1000 mg

500-1000 mg alle 12 Std.

<10

1000 mg

500 mg alle 24 Std.

Bei einer Kreatinin-Clearance über 30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Eine Anpassung der Einzeldosis von 3 g ist allerdings nicht erforderlich.
Kinder bis und mit 40 kg:

Kreatinin-Clearance
(
KrCl) (ml/min)

Dosis

10-30

15 mg/kg/12 Std.

<10

15 mg/kg/24 Std.

Bei einer Kreatinin-Clearance über 30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Peritonealdialyse:
Amoxicillin wird durch Peritonealdialyse nicht aus dem Blutkreislauf entfernt. Für Patienten unter Peritonealdialyse wird dieselbe Dosierungsanpassung empfohlen wie für Patienten mit einer Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance von <10 ml/min.
Hämodialyse:
Die Serumkonzentration von Amoxicillin wird durch Hämodialyse stark herabgesetzt. Für Patienten unter Hämodialyse wird dieselbe Dosierungsanpassung empfohlen wie für Patienten mit einer Niereninsuffizienz mit einer Kreatinin-Clearance von <10 ml/min. Zusätzlich erhalten Erwachsene 1 g und Kinder 15 mg/kg nach jeder Dialyse.
Art der Anwendung
Die parenterale Anwendung ist indiziert, wenn die orale Verabreichung von Amoxicillin nicht geeignet oder nicht möglich ist, wie bei schweren Durchfällen oder Erbrechen.
Sie ist besonders bei Notfallbehandlungen von schweren Infekten angebracht.
Eine Therapie mit Amoxicillin OrPha kann parenteral begonnen und oral mit Amoxicillin weitergefahren werden.
Amoxicillin kann entweder als langsame i.v Injektion über eine Zeitspanne von 3-4 Min. direkt in die Vene oder in den Infusionsschlauch, oder als Kurzinfusion über 20-30 Min. injiziert werden.
Ein Dosisintervall von mindestens vier Std. sollte eingehalten werden.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung: Bei Patienten, die auf Penicilline oder Cephalosporine überempfindlich reagieren, darf Amoxicillin OrPha nicht verabreicht werden.
·Infektiöse Mononukleose, lymphatische Leukämie: Unter einer Amoxicillin-Therapie sind Patienten mit infektiöser Mononukleose oder lymphatischer Leukämie speziell zur Exanthembildung prädisponiert (>90%).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

·Das Auftreten jeglicher Art allergischer Reaktionen erfordert das sofortige Absetzen des Arzneimittels.
·Bei schwerwiegenden anaphylaktischen Reaktionen kann eine sofortige Notfallbehandlung mit Adrenalin erforderlich sein. Sauerstoff, intravenöse Steroide oder Beatmung, einschliesslich einer Intubation, können ebenfalls erforderlich sein.
·Bevor eine Therapie mit Amoxicillin OrPha begonnen wird, soll abgeklärt werden, ob bereits Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline oder Cephalosporine (β-Laktam-Antibiotika) bestehen.
·Bei Patienten unter Behandlung mit Penicillinen wurde über schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (einschliesslich anaphylaktoider und schwerer kutaner unerwünschter Reaktionen) berichtet. Falls eine allergische Reaktion auftritt, sollte Amoxicillin OrPha abgesetzt und eine geeignete andere Therapie eingeleitet werden. Überempfindlichkeitsreaktionen können auch das Kounis-Syndrom auslösen, eine schwere allergische Reaktion, die zu einem Herzinfarkt führen kann. Die ersten Symptome solcher Reaktionen können unter anderem Brustschmerzen sein, die im Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
·Beim Auftreten solcher Reaktionen ist Amoxicillin OrPha unverzüglich abzusetzen und eine Alternativtherapie ist in Erwägung zu ziehen.
·Schwere kutane Arzneimittelreaktionen (SCAR) wie das Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Erythema multiforme und akute generalisierte exanthematöse Pustulosis (AGEP) wurden bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika, einschliesslich Amoxicillin-Natrium, berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
·Bei längerer Anwendung kann es zum Überwuchern resistenter Keime und/oder von Pilzen kommen. Beim Auftreten einer solchen Superinfektion muss sofort eine entsprechende Therapie eingeleitet werden.
·Das Auftreten von Diarrhö während oder nach der Behandlung mit Amoxicillin OrPha, besonders wenn diese schwer, anhaltend und/oder blutig verläuft, kann ein Symptom für eine Infektion mit Clostridium difficile sein. Die schwerste Verlaufsform ist die pseudomembranöse Kolitis. Sollte der Verdacht auf eine derartige Komplikation bestehen, so ist die Behandlung mit Amoxicillin OrPha unverzüglich abzubrechen und der Patient sollte eingehend untersucht werden, um allenfalls eine spezifische Antibiotikatherapie (z.B. Metronidazol, Vancomycin) einzusetzen. Der Einsatz von peristaltikhemmenden Mitteln ist in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
·Bei Patienten unter Amoxicillin und oralen Antikoagulanzien wurde selten über eine abnorme Verlängerung der Prothrombinzeit (erhöhte INR) berichtet. Werden gleichzeitig Antikoagulanzien verordnet, sollte deshalb eine angemessene Überwachung vorgenommen werden. Um den gewünschten Grad der Antikoagulation aufrechtzuerhalten, muss die Dosis der oralen Antikoagulanzien möglicherweise angepasst werden.
·Nieren- oder Herzinsuffizienz sowie Patienten, die eine kochsalzarme Diät einhalten müssen: Der Natriumgehalt ist bei diesen Patienten in Betracht zu ziehen:
oAmoxicillin OrPha 250 mg enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
oAmoxicillin OrPha 500 mg enthält 32 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 1.6% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
oAmoxicillin OrPha 1 g enthält 63 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 3.2% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
oAmoxicillin OrPha 2 g enthält 126 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 6.4% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
oDie maximale tägliche Dosis dieses Arzneimittels (4 g) entspricht 12.8% der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme. Bei schweren Infektionen entspricht die maximale tägliche Dosis (12 g) 38.4% der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme. Dies sollte insbesondere bei Patienten mit natriumarmer Diät berücksichtigt werden.
·Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind die Dosierungsintervalle entsprechend dem Schweregrad der Funktionsstörung anzupassen (vgl. «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
·Bei einer Langzeitbehandlung ist die Funktion der Leber, der Niere und des blutbildenden Systems zu überwachen.
·Bei Patienten mit verminderter Urinausscheidung wurde sehr selten eine Kristallurie (einschliesslich akuter Nierenschäden) beobachtet. Als mögliche Folge des Auftretens einer Kristallbildung kann ein akutes Nierenversagen auftreten. Bei Verabreichung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und entsprechende Urinausscheidung zu achten, um die Möglichkeit einer Amoxicillin-Kristallurie zu reduzieren. Bei hohen Konzentrationen im Urin kann Amoxicillin bei Raumtemperatur im Blasenkatheter ausfällen. Deshalb sollte der normale Harnabfluss im Katheter regelmässig kontrolliert werden.
·Bei schweren Magen-Darm-Störungen mit Erbrechen und/oder Durchfall ist eine ausreichende Resorption von Amoxicillin nicht mehr gewährleistet. In solchen Fällen sollte die parenterale Anwendung in Erwägung gezogen werden.
·Das arzneimittelinduzierte Enterokolitis-Syndrom (AIES) wurde hauptsächlich bei Kindern berichtet, die Amoxicillin erhielten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). AIES ist eine allergische Reaktion, deren Hauptsymptom ein verlängertes Erbrechen ist (1 bis 4 Std. nach Verabreichung des Arzneimittels), wenn keine allergischen Haut- oder Atemwegssymptome vorliegen. Andere Symptome können Bauchschmerzen, Durchfall, Hypotonie oder Leukozytose mit Neutrophilie sein. Es liegen Berichte über schwere Fälle vor, einschliesslich solcher, die zu einem Schock führten.
·Lidocain darf nicht als Lösungsmittel für intravenöse Applikationen von Amoxicillin OrPha verwendet werden.

Interaktionen

Allopurinol: Patienten, die gleichzeitig mit Allopurinol behandelt werden, können exanthemanfälliger sein.
Probenecid hemmt die renale tubuläre Sekretion von Amoxicillin. Die gleichzeitige Anwendung mit Amoxicillin kann erhöhte und verlängerte Blutspiegel von Amoxicillin ergeben. Deshalb kann eine gleichzeitige Anwendung von Amoxicillin OrPha mit Probenecid nicht empfohlen werden.
Weil Amoxicillin nur auf Bakterien in der Wachstumsphase wirkt, besteht eine Interaktion mit bakteriostatischen Antibiotika.
Es existiert die Möglichkeit einer Interaktion mit Glykosiden (z.B. Digoxin), weil durch Antibiotika eine Schädigung der Darmflora auftreten kann, die bei einigen Patienten zu einer erhöhten Resorption der Glykoside führt.
Orale Kontrazeptiva:
Während einer Behandlung mit Amoxicillin kann durch die Beeinträchtigung der Darmflora die enterohepatische Zirkulation oraler Kontrazeptiva vermindert oder ganz eliminiert werden. Dadurch wird die Wirksamkeit der Kontrazeptiva herabgesetzt.
In der Literatur sind seltene Fälle einer erhöhten International Normalised Ratio (INR) bei Patienten unter Acenocumarol oder Warfarin beschrieben, denen eine Amoxicillin-Therapie verordnet wird. Ist die gleichzeitige Verabreichung notwendig, sollte die Prothrombinzeit oder die International Normalised Ratio beim Hinzufügen oder Absetzen von Amoxicillin sorgfältig überwacht werden.
Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und so seine Toxizität erhöhen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien zeigten keinen Einfluss auf die Fertilität und die embryonale und fötale Entwicklung. Beim Menschen liegen keine kontrollierten Studien zur Schwangerschaft vor. Bei der Anwendung von Amoxicillin OrPha während der Schwangerschaft ist deshalb Vorsicht geboten.
Stillzeit
Amoxicillin OrPha tritt in die Muttermilch über und beim Neugeborenen könnten Nebeneffekte auftreten (z.B. Sensibilisierung, Durchfall). Die Substanz sollte deshalb nicht während der Stillzeit angewendet werden, oder, falls erforderlich, abgestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Auf Grund möglicher unerwünschter Wirkungen wie Nausea und Durchfall kann die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt werden.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
In der Mehrzahl sind die unten aufgeführten Nebenwirkungen nicht auf Amoxicillin beschränkt, sondern treten auch bei anderen Penicillinen auf.
Wo dies nicht anderweitig angegeben ist, wurde die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen dem Datenmaterial aus 30 Jahren an Erfahrungsberichten (Post-Marketing Reports) entnommen.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten: Mukokutane Candidiasis.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
·Reversible Leukopenie (einschliesslich schwere Neutropenie oder Agranulozytose), reversible Thrombozytopenie und hämolytische Anämie.
·Verlängerung der Blutungsdauer und Prothrombinzeit (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Erkrankungen des Immunsystems
Datenmaterial aus klinischen Studien:
Häufig: Eosinophilie (Hypersensibilitätsreaktion).
Erfahrungsberichte (Post-Marketing-Berichte):
·Wie auch bei anderen Antibiotika können schwere allergische Reaktionen (sämtliche Typen), einschliesslich angioneurotische Ödeme, anaphylaktischer Schock (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Serumkrankheit und Hypersensibilitätsvaskulitis auftreten.
·Eine Herxheimer-Reaktion ist bei der Therapie von Typhus, Lues oder Leptospirose möglich.
Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen werden. Siehe «Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes».
Erkrankungen des Nervensystems
Selten: Erregung, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Verhaltensänderung, Benommenheit und Dysästhesie.
Sehr selten: Hyperkinesie, Schwindelgefühl, Konvulsionen. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Patienten, die hohe Dosierungen erhalten, können Konvulsionen auftreten.
Nicht bekannt: aseptische Meningitis.
Nach hohen Dosen von β-Laktam-Antibiotika kann es in vereinzelten Fällen, v.a. bei niereninsuffizienten Patienten, zu metabolischer Enzephalopathie kommen.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Kounis-Syndrom (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Datenmaterial aus klinischen Studien:
Häufig: Durchfall und Übelkeit.
Gelegentlich: Erbrechen und Brechreiz.
Nicht bekannt: arzneimittelinduziertes Enterokolitis-Syndrom.
Erfahrungsberichte (Post-Marketing-Berichte):
·Appetitlosigkeit, Magendruck, Flatulenz.
·Glossitis, Stomatitis.
·Antibiotika-assoziierte Colitis (einschliesslich pseudomembranöse Colitis und hämorrhagische Colitis, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Es sind oberflächliche Veränderungen der Zahnfärbung beschrieben worden.
·Eine Kohortenstudie mit 576 neunjährigen Kindern ergab, dass die Verabreichung von Amoxicillin im Alter von 0-9 Monaten das Risiko für Fluorosis der definitiven maxillären Schneidezähne signifikant erhöht. Die Fluorosis kann sich als weisse Streifung, kosmetisch störende Verfärbung, Schmelzeindellungen und sogar als Zahndeformation manifestieren.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten:
·Hepatitis und Cholestase-Ikterus; mässiger Anstieg der AST- und/oder ALT-Spiegel.
·Vorübergehender Anstieg von Laktat-Dehydrogenasen und alkalischen Phosphatasen.
Die Bedeutung von Erhöhungen der AST- und/oder ALT-Spiegel ist unklar.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Datenmaterial aus klinischen Studien:
Häufig: Hautausschläge (in Form von makulopapulösem oder morbilliformem Exanthem) und Hautrötungen.
Gelegentlich: Urtikaria (Nesselsucht) und Pruritus (Juckreiz).
Nicht bekannt: lineare IgA Dermatose.
Erfahrungsberichte (Post-Marketing-Berichte):
Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, bullöse und exfoliative Dermatitis sowie akute generalisierte exanthematöse Pustulosis und Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) (vgl. auch «Erkrankungen des Immunsystems» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten:
·Interstitielle Nephritis.
·Nierenfunktionsstörungen mit Erhöhung der BUN- und Kreatinin-Konzentration im Serum.
Nicht bekannt: Kristallurie (einschliesslich akuter Nierenschäden).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Fälle von Überdosierung mit Amoxicillin verlaufen gewöhnlich asymptomatisch. Bei einer Überdosierung kann es zu Erbrechen und Durchfall kommen. Die symptomatische Behandlung umfasst die Verabreichung grosser Flüssigkeitsmengen per os. Die Symptome einer Störung des Wasser-/Elektrolyt-Haushalts sollten auch symptomatisch behandelt werden.
Bei starker Überdosierung entstehen sehr hohe Harnspiegel. Es wurde über Amoxicillin-Kristallurie und begleitendem akutem Nierenversagen berichtet (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Behandlung
Amoxicillin kann mittels Hämodialyse aus dem Blutkreislauf eliminiert werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J01CA04
Wirkungsmechanismus
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches Aminopenicillin aus der Gruppe der β-Laktam-Antibiotika, das auf die Bakterienzellwandsynthese einwirkt. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese durch Blockierung der Transpeptidasen. In ausreichender Dosierung wirkt es bakterizid. Amoxicillin ist säurestabil, jedoch empfindlich gegen Penicillinasen (β-Laktamasen).
Pharmakodynamik
Invitro-Empfindlichkeit der Erreger
In der nachfolgenden Liste sind die Keime entsprechend ihrer In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin kategorisiert.
* Klinische Wirksamkeit von Amoxicillin wurde in klinischen Studien belegt.
** Alle Methicillin-resistenten Staphylococci sind Amoxicillin-resistent.
Üblicherweise empfindliche Keime:
Grampositive Aerobier:
·Bacillus anthracis
·Enterococcus faecalis*
·Streptococcus pyogenes
·Streptococcus spp. (andere β-hämolysierende Streptokokken)*
·Listeria monocytogenes
Gramnegative Aerobier:
·Bordetella pertussis
Andere:
·Leptospira icterohaemorrhagiae
·Treponema pallidum
Keime, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem darstellen kann:
Gramnegative Aerobier:
·Escherichia coli*
·Haemophilus influenzae*
·Helicobacter pylori*
·Proteus mirabilis*
·Salmonella spp.
·Shigella spp.
·Neisseria gonorrhoeae*
·Pasteurella spp.
·Vibrio cholerae (in manchen Studien wurden über 80% resistente Stämme beschrieben)
Grampositive Aerobier:
·Koagulase-negative Staphylococci* (Methicillin-empfindlich) (Penicillinase-positive Isolate sind resistent. Dies sind die meisten Stämme in Europa.)
·Staphylococcus aureus** (Methicillin-empfindlich) (Penicillinase-positive Isolate sind resistent. Dies sind die meisten Stämme in Europa.)
·Corynebacterium spp.*
·Streptococcus pneumoniae*
·Viridans-Streptokokken-Gruppe*
·Enterococcus faecium (in manchen Studien wurden über 80% resistente Stämme beschrieben)
Grampositive Anaerobier:
·Clostridium spp.
Gramnegative Anaerobier:
·Fusobacterium spp.
Andere:
·Borrelia burgdorferi
Inhärent resistente Keime:
Gramnegative Aerobier:
·Acinetobacter spp.
·Enterobacter spp.
·Klebsiella spp.
·Pseudomonas spp.
·Legionella spp.
·Serratia spp.
·Providencia
·Citrobacter
·Morganella morganii
·Proteus penneri
·Proteus vulgaris
·Yersinia
·Stenotrophomonas maltophilia
·Burkholderia cepacia
Gramnegative Anaerobier:
·Bacteroides spp. (viele Stämme von Bacteroides fragilis sind resistent)
Andere:
·Chlamydia spp.
·Mycoplasma spp.
Bei durch mässig empfindliche Keime verursachten Infektionen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstestes zu empfehlen, um eine eventuelle Resistenz ausschliessen zu können. Die Empfindlichkeit auf Amoxicillin kann anhand von standardisierten Verfahren, wie sie beispielsweise vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden.

Organismus

Verdünnungstest MHK-Grenzwert (mg/L)

Disktest Hemmhof-Grenzwert
(mm)

Empfindlich (≤)

Resistent (>)

Empfindlich (≥)

Resistent (<)

Enterobacteriaceae

81

8

143

143

Enterococcus spp.3

4

8

103

83

Streptococcus-Gruppen A, B, C und G

0.254

0.254

184

184

Streptococcus pneumoniae

0.55

25

85

85

Streptokokken der Viridans-Gruppe

0.5

2

Fussnote11

Fussnote11

Haemophilus influenzae

26

26

Fussnote12, 3

Fussnote12, 3

Neisseria gonorrhoeae

Fussnote7

Fussnote7

Noch nicht definiert, MHK-Methode verwenden

Neisseria meningitidis

0,125

1

Grampositive Anaerobier ausser Clostridium difficile8

4

8

Gramnegative Anaerobier8

0.5

2

Helicobacter pylori

0.1259

0.1259

Pasteurella multocida

1

1

173

173

Nicht-Spezies-spezifische
Grenzwerte10

2

8

Nicht zutreffend

1 Wildtyp-Enterobacteriaceae werden als Aminopenicillin-empfindlich eingestuft.
2 Die meisten Staphylokokken produzieren Penicillinase und sind daher resistent gegen Amoxicillin. Methicillin-resistente Isolate sind - mit wenigen Ausnahmen - gegen alle Beta-Lactame resistent.
3 Die Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin wird von Ampicillin abgeleitet.
4 Die Empfindlichkeit von Streptokokken der Gruppen A, B, C und G gegenüber Penicillinen wird von der Benzylpenicillin-Empfindlichkeit abgeleitet.
5 Die Grenzwerte für Amoxicillin beziehen sich nur auf Nicht-Meningitis-Isolate. Gegenüber Benzylpenicillin uneingeschränkt empfindliche Isolate (MHK ≤0.06 mg/L und/oder empfindlich gemäss Oxacillin-Disk-Test) können als empfindlich gegenüber Amoxicillin eingestuft werden. Für Isolate, die mit einer intermediären Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin eingestuft werden, sollte die orale Behandlung mit Ampicillin, Amoxicillin und Amoxicillin-Clavulansäure vermieden werden.
6 Die Grenzwerte beruhen auf intravenöser Anwendung. Bei Amoxicillin gelten die Grenzwerte nur bei Betalactamase-negativen Isolaten. Betalactamase-positive Isolate sind als resistent anzugeben.
7 Es sollte immer auf Betalactamase getestet werden. Bei positivem Ergebnis ist Resistenz gegen Amoxicillin zu berichten. Die Sensibilität von Betalactamase-negativen Isolaten gegenüber Amoxicillin kann aus Benzylpenicillin abgeleitet werden: sensitiv ≤0.06, resistent >1.
8 Die Empfindlichkeit von Betalactamase-negativen Isolaten gegenüber Amoxicillin kann von Benzylpenicillin abgeleitet werden.
9 Die Grenzwerte beruhen auf epidemiologischen Schwellenwerten (epidemiological cutoff value ECOFF) zur Abgrenzung von Wildtyp-Isolaten gegenüber Stämmen mit reduzierter Empfindlichkeit.
10 Die nichtspeziesbezogenen Grenzwerte beruhen auf Mindestdosen von 0.5 g x 3-4 (1.5-2 g/Tag).
11 Benzylpenicillin (1 Einheit) kann zum Test auf Betalactam-Resistenz verwendet werden. Für empfindlich resultierende Isolate (≥18) kann eine Empfindlichkeit gegenüber Beta-Lactamen angegeben werden. Nicht empfindlich resultierende Isolate (<12) sollten auf ihre Empfindlichkeit gegenüber den Einzelwirkstoffen getestet werden. Bei Benzylpenicillin-empfindlichen Isolaten kann die Empfindlichkeit von Benzylpenicillin oder Ampicillin abgeleitet werden. Bei Benzylpenicillin-resistenten Isolaten wird die Empfindlichkeit von Ampicillin abgeleitet.
12 Mit Benzylpenicillin (1 Einheit) kann auf Beta-Lactamase-produzierende Isolate und Isolate mit PBP-Mutationen getestet, jedoch nicht zwischen beiden unterschieden werden.

Resistenz/Resistenzentwicklung
Die Prävalenz von erworbenen Resistenzen kann für einzelne Spezies sehr hoch sein und geographisch und über die Zeit schwanken. Informationen zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt.
Die relativ seltene sekundäre Resistenz entwickelt sich als Mehrstufenresistenz langsam durch Mutation, Selektion resistenter Bakterienvarianten und Induktion von Penicillinasen (β-Laktamasen).
Komplette Kreuzresistenz besteht mit Ampicillin, partielle Kreuzresistenz bei gramnegativen Stäbchenbakterien mit Azlocillin, Mezlocillin und mit einigen Cephalosporinen.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Eine Std. nach Verabreichung einer Einzeldosis von 1 g i.v. betragen die Serumspiegel 22 μg/ml.
Distribution
Amoxicillin wird zu ca. 18% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen von Amoxicillin beträgt 22 Liter.
Amoxicillin diffundiert gut ins Gewebe, gelangt aber nur in geringen Mengen in den Liquor cerebrospinalis von Probanden, deren Meningen nicht entzündet sind.
Die Konzentrationen von Amoxicillin in der Muttermilch sind gering.
Amoxicillin diffundiert in die Placenta.
Metabolismus
Der Hauptmetabolit ist die bakteriologisch inaktive Penicilloinsäure, die renal ausgeschieden wird.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit von Amoxicillin beträgt bei normaler Nierenfunktion 60-90 Min. In den ersten sechs Std. nach intravenöser Verabreichung einer Standarddosis werden 60-70% der verabreichten Dosis als unveränderter Wirkstoff in hoher Konzentration im Urin ausgeschieden. 10-25% der Initialdosis werden als inaktive Penicilloinsäure ausgeschieden. Der Q0-Wert beträgt 0.15. Durch gleichzeitige Verabreichung von Probenecid kann die tubuläre Sekretion von Amoxicillin verzögert werden; der Plasmaspiegel wird dadurch um ca. 60% erhöht und die renale Elimination um ca. 20% herabgesetzt.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Elimination von Amoxicillin kann bei Niereninsuffizienz je nach Schweregrad verzögert sein (vgl. «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Die Halbwertszeit beträgt bei Früh- und Neugeborenen infolge einer verlangsamten Resorption und einer verzögerten Ausscheidung 3.5-4 Std.
Die Serumkonzentration von Amoxicillin wird durch Hämodialyse stark herabgesetzt. Peritonealdialyse beeinflusst die Amoxicillin-Serumkonzentration jedoch nur geringgradig.

Präklinische Daten

Es existieren keine weiteren toxikologischen Daten von Relevanz.
Es liegen keine Hinweise auf ein mutagenes Potential der Substanz vor. Langzeituntersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Für die Zubereitung von Infusionslösungen mit Amoxicillin OrPha dürfen kein Vollblut, kein Blutplasma, keine eiweissoder aminosäurehaltigen Lösungen und keine Lösungen auf Lipidbasis verwendet werden.
Amoxicillin OrPha sollte nicht mit Aminoglykosiden in der gleichen Spritze oder Infusionsflasche vermischt werden, weil dies zu einer Inaktivierung des Aminoglykosids führen kann.
Amoxicillin OrPha Injektionspräparat darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
·Mögliche Herabsetzung der Ergebnisse bei Blutzuckerbestimmungen.
Weil durch die hohe Konzentration von Amoxicillin im Urin falsch positive Resultate mit chemischen Methoden auftreten können, wird empfohlen, die Zuckerbestimmung im Urin mit der Glucose-Oxidase-Methode durchzuführen.
·Mögliche Interferenzen bei den Urin- und Serum-Gesamteiweissbestimmungen mittels Farbreaktion (Ninhydrin-Reaktion nach Ehrlich).
·Mögliche falsch positive Farbreaktion bei den Glykosuriebestimmungen.
·Möglicherweise verfälschte Ergebnisse der Östriolbestimmung bei Schwangeren.
·Der direkte Coombs-Test kann positiv ausfallen, ohne dass jedoch eine Hämolyse auftritt.
·Bei der Aminosäure-Chromatographie des Urins können Amoxicillin oder seine Abbauprodukte Ninhydrin-positive Flecken ergeben.
·Falsch erhöhte Serum-Harnsäurekonzentrationen können sich ergeben, wenn die Kupfer-Chelat-Methode verwendet wird. Die Phosphotungstat- und Urikase-Methode zur Harnsäurebestimmung werden durch Amoxicillin nicht beeinflusst.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Zubereitung / Stabilität der Lösungen:
Die zubereiteten Lösungen sind normalerweise farblos und nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Nicht verwendete Restlösungen sind zu verwerfen.
Da die intramuskuläre Injektion schmerzhaft ist, empfiehlt es sich, Amoxicillin OrPha nach Möglichkeit intravenös zu verabreichen.
Intravenöse Injektion:
250 mg + 5 ml Wasser für Injektionszwecke oder 0.9% NaCl-Lösung.
500 mg + 10 ml Wasser für Injektionszwecke oder 0.9% NaCl-Lösung.
1 g + 20 ml Wasser für Injektionszwecke oder 0.9% NaCl-Lösung.
Die Injektionslösungen müssen gut geschüttelt werden.
Chemische und physikalische inuse Stabilität wurde für 1 Std. bei 25°C in Wasser für Injektionszwecke und für 30 Min. bei 25°C in 0.9% NaCl-Lösung gezeigt. Aus mikrobiologischen Gründen ist die gebrauchsfertige Zubereitung unmittelbar nach Anbruch zu verwenden.
Intravenöse Infusion:
Die in Wasser für Injektionszwecke rekonstituierte Lösung von Amoxicillin OrPha 250 mg und 500 mg (Zubereitung siehe oben – dies sind die Mindestvolumina) ist unverzüglich zu 50 ml Infusionslösung und diejenige von Amoxicillin OrPha 1 g zu 100 ml Infusionslösung hinzuzugeben (z.B. mithilfe eines kleinvolumigen Infusionsbeutels oder einer In-line Bürette).
Für die Infusion von 2 g ist wie folgt vorzugehen: Eine Dosis von 2 g sollte in einem Volumen von mindestens 20 ml rekonstituiert werden. Die rekonstituierte Lösung ist unverzüglich zu 100 ml Infusionslösung hinzuzugeben.
Alternativ kann das Pulver in der Durchstechflasche mit Hilfe eines Transferspikes aufgelöst werden:
Koppeln Sie die Amoxicillin OrPha-Flaschen mit 250 mg, 500 mg, 1 g oder 2 g mit einem Transferspike an eine 100ml-Flasche NaCl 0.9%. Das Pulver kann durch Hin- und Herbewegen aufgelöst werden. Nachdem eine klare, durchsichtige Lösung entstanden ist, kann sie direkt zur Infusion verwendet werden.
Intravenöse Infusionen von Amoxicillin können mit verschiedenen i.v.-Lösungen verabreicht werden.
Amoxicillin OrPha, welches in den empfohlenen Verdünnungen zur Infusion rekonstituiert wurde, ist bei 25°C in folgenden Infusionslösungen chemisch-physikalisch stabil:

Infusionslösung

Wasser für Injektionszwecke

2 Std.

0.9% NaCl-Lösung

2 Std.

Ringer Laktat Lösung

1 Std.

5% Glukoselösung

30 Min.

Aus mikrobiologischen Gründen sollte die gebrauchsfertige Zubereitung unmittelbar nach Rekonstitution/Verdünnung verwendet werden. Falls dies nicht möglich ist, liegen Aufbruchsfristen und Lagerbedingungen in der Verantwortung des Anwenders.
Da Amoxicillin OrPha in Lösungen auf Kohlenhydratbasis nicht sehr stabil ist, sollte diese Mischung nach Möglichkeit vermieden werden. Man kann Amoxicillin OrPha allerdings direkt in die Tropfkammer einer solchen Infusion injizieren oder es in einer kleinen Volumenmenge der Lösung auflösen und über einen Zeitraum von ½ Std. verabreichen.
Intramuskuläre Injektion:
250 mg + 1.5 ml Wasser für Injektionszwecke
500 mg + 2.5 ml Wasser für Injektionszwecke
Die Injektionslösungen müssen gut geschüttelt werden. Für die i.m. Injektion soll die Lösung unmittelbar nach der Rekonstitution verabreicht werden.

Zulassungsnummer

68815 (Swissmedic)

Packungen

Durchstechflaschen zu 250 mg und 500 mg: Packungen zu 10 Durchstechflaschen (A)
Durchstechflaschen zu 1 g und 2 g: Packungen zu 10 Durchstechflaschen (A)

Zulassungsinhaberin

OrPha Swiss GmbH, 8700 Küsnacht

Stand der Information

Oktober 2023

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