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Information for professionals for KIMMTRAK:Immunocore GmbH
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Dosierung/Anwendung

KIMMTRAK darf nur unter Anweisung und Aufsicht eines Arztes verabreicht werden, der über Erfahrung in der Anwendung von Krebsmedikamenten und der Behandlung des Zytokin-Freisetzungssyndroms (CRS) verfügt und nur in entsprechend ausgerüsteten, spezialisierten Zentren, die über multidisziplinäre Teams mit genügend Erfahrung verfügen, um mögliche schwere Komplikationen intensiv-medizinisch behandeln zu können. Patienten sind engmaschig zu überwachen, und zumindest die ersten drei KIMMTRAK-Infusionen sind in einem stationären Umfeld zu verabreichen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Mit KIMMTRAK behandelte Patienten müssen einen HLA-A*02:01-Genotyp aufweisen, der mittels eines validierten HLA-Genotypisierungsassays nachgewiesen wurde.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosis KIMMTRAK beträgt 20 Mikrogramm an Tag 1, 30 Mikrogramm an Tag 8, 68 Mikrogramm an Tag 15 und danach 68 Mikrogramm einmal wöchentlich (siehe Abschnitt «Hinweise für die Handhabung»). Die Behandlung mit KIMMTRAK sollte fortgesetzt werden, solange dies für den Patienten einen klinischen Vorteil darstellt und keine unzumutbare Toxizität auftritt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Prämedikation
Zur Minimierung des Risikos einer mit dem Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) assoziierten Hypotonie ist auf Grundlage der klinischen Bewertung und des Volumenstatus des Patienten vor Beginn der KIMMTRAK-Infusion diesem Flüssigkeit intravenös zu verabreichen.
Bei Patienten, die wegen einer bestehenden Nebenniereninsuffizienz systemische Kortikosteroide im Rahmen einer Erhaltungstherapie erhalten, ist wegen des Risikos einer Hypotonie eine Anpassung der Kortikosteroid-Dosis zu erwägen.
Dosisanpassung
Verringerungen der Dosis von KIMMTRAK werden nicht empfohlen. Zur Behandlung von Nebenwirkungen sollte die Gabe von KIMMTRAK wie in Tabelle 1 und Tabelle 2 aufgeführt ausgesetzt oder beendet werden.
Wird ein CRS vermutet, ist dieses hinsichtlich der Symptome zu bestätigen und umgehend gemäss der in Tabelle 1 aufgeführten Empfehlungen und unter Berücksichtigung aktueller konsensbasierter Leitlinien zu behandeln. Eine unterstützende Behandlung des CRS (zum Beispiel mit Sauerstoffzufuhr, fiebersenkenden Mitteln, intravenöser Flüssigkeitszufuhr, Kortikosteroiden, und Vasopressoren) und Laboruntersuchungen zur Überwachung der disseminierten intravasalen Koagulopathie (DIC), der hämatologischen Parameter sowie der Lungen-, Herz-, Nieren- und Leberfunktion sind in Erwägung zu ziehen. Die Mehrzahl (84 %) der CRS-Episoden begannen am Tag der Infusion (Bereich 1-3 Tage). Bei den Fällen, die abklangen, betrug die mediane Zeit bis zum Abklingen des CRS 2 Tage.
Die Behandlungsleitlinie bei akuten Hautreaktionen ist in Tabelle 2 beschrieben.
Tabelle 1: CRS-Einstufung und Behandlungsleitlinie

CRS-Grad*

Behandlung

Grad 1
Temperatur ≥ 38 °C

Keine Hypotonie oder Hypoxie

§Behandlung mit KIMMTRAK fortsetzen. Auf Anstieg des CRS-Schweregrads überwachen.

Grad 2
Temperatur ≥ 38 °C

Hypotonie, die mit Flüssigkeitsgabe behandelbar ist und keine Vasopressoren erfordert

Sauerstoffversorgung beinhaltet Nasenkanüle mit geringer Durchflussrate (Sauerstoffzufuhr ≤ 6 l/min) oder Blowby

§Behandlung mit KIMMTRAK fortsetzen.

§Bei einem CRS vom Grad 2, falls sich Hypotonie und Hypoxie nicht innerhalb von 3 Stunden verbessern oder sich das CRS verschlimmert, ist entsprechend einem CRS vom Grad 3 vorzugehen. Vor der nächsten Dosis ist eine Prämedikation mit systemischen Kortikosteroiden zu verabreichen mit anschliessender engmaschiger Überwachung in einem stationären Umfeld (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Grad 3
Temperatur ≥ 38 °C

Vasopressor mit oder ohne Vasopressin erforderlich

Nasenkanüle mit hoher Durchflussrate (Sauerstoffzufuhr > 6 l/min), Gesichtsmaske, Non-Rebreather-Maske oder Venturi-Maske erforderlich

§KIMMTRAK absetzen, bis CRS und Folgeerscheinungen abgeklungen sind.

§KIMMTRAK mit der gleichen Dosis fortsetzen (d. h. nicht erhöhen, wenn während initialer Dosiserhöhung CRS vom Grad 3 auftrat; Erhöhung fortsetzen, sobald Dosis vertragen wird).

§Bei einem CRS vom Grad 3 ist vor der nächsten Dosis eine Prämedikation mit systemischen Kortikosteroiden, falls nicht bereits verabreicht, zu verabreichen mit anschliessender engmaschiger Überwachung in einem stationären Umfeld (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Grad 4
Temperatur ≥ 38 °C

Mehrere Vasopressoren erforderlich (ausgenommen Vasopressin)
Überdruck (z. B. CPAP, BiPAP, Intubation und mechanische Beatmung) erforderlich.

§KIMMTRAK permanent absetzen.

* Basierend auf Konsensus-Richtlinien zur graduellen Einstufung des CRS durch die American Society for Transplantation and Cellular Therapy (ASTCT) (Lee et al. 2019).
Tabelle 2: Behandlungsempfehlungen und Dosisanpassungen bei akuten Hautreaktionen

Unerwünschte Wirkungen

Schweregrada

Behandlung

Akute Hautreaktionen
(siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)

Grad 2

§KIMMTRAK absetzen bis Erreichen von Grad ≤ 1 oder Ausgangswert.

§Anwendung einer Anti-Juckreiz-Behandlung (z. B. nicht sedierende, langwirksame Antihistaminika).

§Topische Kortikosteroide anwenden zur symptomatischen Behandlung von Ausschlag, der nicht auf eine Anti-Juckreiz-Behandlung anspricht.

§Bei anhaltenden Symptomen systemische Steroidtherapie in Erwägung ziehen.

§Dosiserhöhung von KIMMTRAK fortsetzen, wenn derzeitige Dosis weniger als 68 µg beträgt, oder mit gleicher Dosishöhe fortsetzen, wenn Dosiserhöhung abgeschlossen wurde.

Grad 3

§KIMMTRAK absetzen bis Erreichen von Grad ≤ 1 oder Ausgangswert.

§Anwendung topischer und oraler Kortikosteroide.

§Bei anhaltenden Reaktionen, die nicht auf orale Steroide ansprechen, intravenöse Kortikosteroide (z. B. 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder Äquivalent) in Erwägung ziehen.

§KIMMTRAK mit der gleichen Dosis fortsetzen (d. h. nicht erhöhen, wenn während initialer Dosiserhöhung eine Hautreaktion von Grad 3 auftrat; Erhöhung fortsetzen, sobald Dosis vertragen wird).

Grad 4

§KIMMTRAK permanent absetzen.

§Kortikosteroide (z. B. 2 mg/kg/Tag Methylprednisolon oder Äquivalent) intravenös verabreichen.

a Basierend auf National Cancer Institute Common Terminology Criteria for Adverse Events (CTCAE) Version 4.03 (NCI CTCAEv4.03).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung empfohlen. KIMMTRAK wurde bei Patienten mit mässig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion zu Beginn der Studie nicht untersucht (siehe «Pharmakokinetik»), so dass für diese Patienten keine Dosisempfehlungen gegeben werden können, und eine allfällige Dosierung nur nach sorgfältiger individueller Risiko-Nutzen-Abwägung und mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung erfolgen soll.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Basierend auf Analysen zur Sicherheit und Wirksamkeit ist bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen können aufgrund ungenügender pharmakokinetischer Daten keine Dosisempfehlungen gemacht werden. Die Dosierung bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen ist daher nur nach sorgfältiger individueller Risiko-Nutzen-Abwägung und mit Vorsicht und sorgfältiger Überwachung vorzunehmen (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre) ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Pädiatrische Population
KIMMTRAK ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Art der Anwendung
KIMMTRAK ist zur intravenösen Anwendung vorgesehen. Die empfohlene Infusionsdauer beträgt 15 bis 20 Minuten.
KIMMTRAK muss für intravenöse Infusionen mit 0,9 % (9 mg/ml) Natriumchlorid-Injektionslösung, die Humanalbumin enthält, verdünnt werden. Jede Durchstechflasche KIMMTRAK ist nur als Einzeldosis vorgesehen. Die Durchstechflasche mit KIMMTRAK darf nicht geschüttelt werden.
Hinweise zur Verdünnung und Anwendung des Arzneimittels, siehe Abschnitt «Hinweise für die Handhabung».
Überwachung
Die ersten drei Behandlungsdosen (und alle nachfolgenden Behandlungsdosen mit vorausgegangenem CRS Grad 2)
Die ersten drei Dosen KIMMTRAK sind in einem stationären Umfeld zu verabreichen, mit Überwachung auf Anzeichen und Symptome des CRS über Nacht für mindestens 16 Stunden. Vitalzeichen sind vor Dosisgabe und danach mindestens alle 4 Stunden bis zum Abklingen der Symptome zu überwachen. Sofern klinisch angezeigt, ist eine häufigere Überwachung oder Verlängerung des Krankenhausaufenthalts vorzunehmen. Wenn nach einer Tebentafusp-Infusion ein CRS von Grad 2 mit Hypotonie oder Hypoxie, die sich nicht innerhalb von 3 Stunden verbessern, oder ein CRS von Grand 3 auftrat, soll die nächstfolgende Infusion ebenfalls im stationären Umfeld erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Anschliessende Behandlungsdosen (in Fällen ohne vorangegangenem CRS Grad 2)
Sobald eine Dosis von 68 µg vertragen wird, (d. h. keine Hypotonie vom Grad ≥ 2, die eine medizinische Intervention erfordert), können Folgedosen in geeigneten ambulanten Versorgungseinrichtungen verabreicht werden. Patienten sind nach jeder Infusion mindestens 60 Minuten zu beobachten. Patienten, die mindestens 3 Monate lang ambulant mit KIMMTRAK behandelt wurden, ohne dass es zu Unterbrechungen kam, die länger als 2 Wochen dauerten, kann die ambulante Kontrolle anschliessender Dosisgaben nach jeder Infusion auf ein Minimum von 30 Minuten verringert werden.

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