PharmakokinetikParacetamol
Absorption
Paracetamol wird nach oraler Einnahme rasch und fast vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert. Die Plasmaspitzenkonzentration (Cmax) wird in der Regel nach 10–60 Minuten erreicht.
Distribution
Paracetamol verteilt sich schnell und gleichmässig in den meisten Geweben und Flüssigkeiten und hat ein Verteilungsvolumen von etwa 0,9 l/kg. Die Bindung an Plasmaproteine ist bei therapeutischen Konzentrationen minimal.
Metabolismus
Paracetamol wird in der Leber metabolisiert und vorwiegend als Glucuronid- und Sulfatkonjugate mit dem Urin ausgeschieden
Elimination
Weniger als 5 % werden als unverändertes Paracetamol ausgeschieden. Die mittlere Plasmahalbwertszeit von Paracetamol nach einer therapeutischen Dosis liegt bei etwa 1–3 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberinsuffizienz:
Die Plasmahalbwertszeit ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.
In klinischen Studien mit oralem Paracetamol wurde anhand von erhöhten Paracetamol Plasma-Konzentrationen und längerer Eliminations-Halbwertszeit bei Patienten mit einer chronischen Lebererkrankung einschliesslich bei Patienten mit durch Alkohol verursachte Leberzhirrose, ein mässig beeinträchtigter Metabolismus von Paracetamol gezeigt. Es wurde jedoch keine signifikante Paracetamol-Akkumulation beobachtet. Die erhöhte Paracetamol Plasma-Halbwertszeit wurde mit einem verminderten synthetischen Leistungsvermögen der Leber in Zusammenhang gebracht. Aus diesem Grund sollte Paracetamol bei Patienten mit einer Lebererkrankung mit Vorsicht eingesetzt und die maximale Tagesdosis auf 3 g limitiert werden.
Paracetamol ist kontraindiziert, wenn eine dekompensierte aktive Lebererkrankung besteht, insbesondere durch Alkoholüberkonsum verursachte Hepatitis (wegen der CYP2E1 Induktion, die zu einer erhöhten Bildung von hepatotoxischen Metaboliten des Paracetamols führt).
Niereninsuffizienz:
Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz (Kreatininclearance 10-30 ml/min) ist die Paracetamol-Elimination wenig verlangsamt, die Eliminationshalbwertszeit liegt zwischen 2 und 5,3 Stunden. Die Eliminationsgeschwindigkeit der Glucuronide und Sulfokonjugate ist 3-mal langsamer bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz als bei Gesunden. Es ist jedoch bei dieser Population keine Dosisanpassung notwendig, da die Glucuronide und Sulfokonjugate nicht toxisch sind. Allerdings wird empfohlen, den Mindestabstand zwischen den einzelnen Anwendungen zu verlängern, wenn Paracetamol bei Patienten mit einer mässigen bis schweren Niereninsuffizienz (Kreatininclearance ≤50 ml/min) angewendet wird.
Falls eine Dosisreduktion bei Patienten mit mässiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung erforderlich ist, sollten keine Einzeldosen mit 1000 mg Paracetamol verwendet werden. Auf dem Markt stehen besser geeignete Darreichungsformen und Dosierungen zur Verfügung.
Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40 – 50 % vermindert sein.
Ältere Patienten:
Die Halbwertszeit kann bei älteren Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Arzneimittel-Clearance einhergehen. Es ist normalerweise keine Dosisanpassung erforderlich.
Phenylephrinhydrochlorid
Absorption
Phenylephrinhydrochlorid wird unregelmässig aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert mit Cmax zwischen 45 Minuten und 2 Stunden. Die maximale und die gesamte systemische Exposition nach einmaligen oralen Dosen von 10, 20 und 30 mg Phenylephrin steigen disproportional mit Cmax von jeweils 1.35, 2.96 und 4.49 ng/ml.
Distribution
Es liegen keine relevanten Daten vor.
Metabolismus
Phenylephrinhydrochlorid unterliegt einem First-Pass-Metabolismus durch Monoaminoxidasen in Darm und Leber; oral verabreichtes Phenylephrinhydrochlorid hat eine verminderte Bioverfügbarkeit von lediglich 38%. Phenylephrinhydrochlorid wird primär durch Sulfatkonjugation und oxidative Desaminierung durch Monoaminoxidase (MAO) metabolisiert.
Elimination
Phenylephrinhydrochlorid wird im Urin fast ausschliesslich als Sulfatkonjugat ausgeschieden, lediglich ein kleiner Teil wird unverändert ausgeschieden. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit (t1/2) von Phenylephrin nach oraler Gabe beträgt etwa 2–3 Stunden.
Ascorbinsäure
Absorption
Ascorbinsäure wird rasch aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert. Die Plasmakonzentrationen von Ascorbinsäure steigen mit zunehmend eingenommener Dosis, bis bei Tagesdosen von etwa 90 bis 150 mg ein Plateau erreicht wird.
Distribution
Ascorbinsäure wird im ganzen Körper verteilt. Die Plasmaproteinbindung beträgt 25 %. Die körpereignen Reserven an Ascorbinsäure liegen beim Gesunden bei etwa 1.5 g, wobei bei einer täglichen Einnahme von über 200 mg mehr gespeichert werden kann. Die Konzentration in Leukozyten und Thrombozyten ist höher als in Erythrozyten und im Plasma. Bei Mangelzuständen nimmt die Konzentration in den Leukozyten später und langsamer ab und gilt als ein besseres Kriterium für die Beurteilung eines Mangels als die Plasmakonzentration.
Metabolismus
Ascorbinsäure wird reversibel zu Dehydroascorbinsäure oxidiert. Ein Teil wird zu Ascorbinsäure-2-sulfat, das inaktiv ist, und Oxalsäure metabolisiert, die mit dem Urin ausgeschieden werden.
Elimination
Überschüssige, vom Körper nicht benötigte Ascorbinsäure wird in Form von Metaboliten mit dem Urin ausgeschieden. Dies geschieht in der Regel bei einer Einnahme von mehr als 100 mg pro Tag.
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