Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen über den Behandlungszeitraum von 52 Wochen waren Infektionen der oberen Atemwege (am häufigsten Nasopharyngitis), Arthralgien, Reaktionen an der Injektionsstelle bei subkutaner Verabreichung, Kopfschmerzen und Hautausschlag.
Die integrierte Datenbank mit allen Mirikizumab-Expositionen für die Indikationen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn umfasste 2632 Patienten und insgesamt 5605 Patientenjahre mit Exposition.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen gelistet. Innerhalb jeder Systemorganklasse werden die unerwünschten Wirkungen nach Häufigkeit angeordnet, beginnend mit den häufigsten. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeführt. Zusätzlich basiert die entsprechende Häufigkeitskategorie für jede Nebenwirkung auf den folgenden Häufigkeitsdefinitionen: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1'000); sehr selten (<1/10'000)., nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektionen der oberen Atemwege, Nasopharyngitis, Sinusitis, Harnwegsinfektion, Herpes zoster Infektion, Rhinitis.
Gelegentlich: vulvovaginale Pilzinfektion, Herpes simplex Infektion.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktion, Hypersensitivität.
Häufigkeit nicht bekannt: Anaphylaxie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Migräne.
Gelegentlich: Schwindel, Hypästhesie.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: trockene Augen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Husten, Schmerzen im Mundrachenraum.
Gelegentlich: verstopfte Nase.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: gastroösophagealer Reflux.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Aspartat-Aminotransferase.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Hautausschlag.
Gelegentlich: Kontaktdermatitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Arthralgien.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (10.8%)a.
Gefässerkrankungen
Häufig: Hypertonie.
a Während der Erhaltungstherapie berichtet.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Infusionsbedingte Überempfindlichkeitsreaktionen
In den ersten 12 Wochen (Therapieeinleitung) wurden alle infusionsbedingten Überempfindlichkeitsreaktionen als nicht-schwerwiegend berichtet, 7 (0.4 %) bei mit Mirikizumab behandelten Patienten im Vergleich zu 2 (0.4 %) Patient in der Placebo-Gruppe.
Reaktionen an der Injektionsstelle (Erhaltungstherapie)
Reaktionen an der Injektionsstelle wurden bei 10.8 % mit Mirikizumab behandelten Patienten berichtet im Vergleich zu 6.5 % der Patienten in der Placebo-Gruppe. Die häufigsten Ereignisse waren Schmerzen an der Injektionsstelle (3.5 % Mirikizumab; 6.5 % Placebo), Reaktionen an der Injektionsstelle (4.2 % Mirikizumab; 0 % Placebo) und Erythem an der Injektionsstelle (1.0 % Mirikizumab; 0 % Placebo). Diese Symptome wurden meist als nicht-schwerwiegend, leicht und vorübergehend berichtet.
Die oben dargestellten Ergebnisse beruhen auf der Originalzusammensetzung von Omvoh. In einer randomisierten, zweiarmigen Doppelblindstudie im Paralleldesign mit Einzeldosierung mit 60 gesunden Patienten, in der 200 mg Mirikizumab (2 Injektionen von 100 mg/ml in einer Fertigspritze) der Originalzusammensetzung mit der überarbeiteten citratfreien Zusammensetzung verglichen wurden, wurden 1 Minute nach der Injektion statistisch signifikant geringere Schmerzen berichtet.
Erhöhungen der Leberenzyme
In den ersten 12 Wochen wurden Anstiege der ALT bei 10 (0.6 %) mit Mirikizumab behandelten Patienten im Vergleich zu 1 (0.4 %) Patient in der Placebo-Gruppe berichtet. Anstiege der AST wurden von 7 (0.4 %) mit Mirikizumab behandelten Patienten im Vergleich zu 1 (0.2 %) Patient in der Placebo-Gruppe berichtet. Alle Ereignisse wurden als leicht bis mittelschwer und nicht schwerwiegend berichtet.
In allen Phasen der Behandlung mit Mirikizumab im klinischen Studienprogramm bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn (einschliesslich der placebokontrollierten und offenen Einleitungs- und Erhaltungsphasen) wurden bei Patienten unter Mirikizumab Erhöhungen der ALT auf ≥3 x ULN (upper limit of normal) (2.3%), ≥5 x ULN (0.7 %) und ≥10 x ULN (0.1 %) sowie der AST auf ≥3 x ULN (2.2 %), ≥5 x ULN (0.8 %) und ≥10 x ULN (0.1 %) beobachtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Diese Erhöhungen traten mit und ohne begleitende Erhöhung des Gesamt-Bilirubins auf.
Immunogenität
Wie bei allen therapeutischen Proteinen besteht ein Potenzial für Immunogenität. Die Erkennung einer Antikörperbildung hängt in hohem Masse von der Sensitivität und Spezifität des Tests ab.
In Colitis ulcerosa Studien entwickelten bis zu 23 % der mit Mirikizumab über 12 Monate behandelten Patienten Antikörper gegen den Wirkstoff meist mit positivem Test auf neutralisierende Aktivität und mit niedrigem Titer. Höhere Antikörpertiter bei etwa 2 % der mit Mirikizumab behandelten Patienten waren mit niedrigeren Mirikizumab-Serumkonzentrationen und reduziertem klinischen Ansprechen verbunden.
In der Morbus-Crohn-Studie entwickelten 12.7 % der mit Mirikizumab über 12 Monate behandelten Patienten Antikörper gegen den Wirkstoff, von denen die meisten einen geringen Titer aufwiesen und positiv auf neutralisierende Aktivität getestet wurden.
Ein Zusammenhang zwischen Antikörpern gegen den Wirkstoff und Überempfindlichkeit oder injektionsbedingten Ereignissen wurde weder in Colitis ulcerosa noch in Morbus Crohn Studien festgestellt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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