PharmakokinetikDie Pharmakokinetik von pegyliertem liposomalem Doxorubicin unterscheidet sich bedeutend von der Pharmakokinetik von konventionellen Doxorubicinhydrochlorid-Präparaten. Pegyliertes liposomales Doxorubicin weist in niedrigen Dosierungen (10 mg/m2–20 mg/m2) eine lineare Kinetik und in Dosierungen bis 60 mg/m2 eine nicht-lineare Kinetik auf.
Absorption
NA.
Distribution
Pegyliertes liposomales Doxorubicin bleibt hauptsächlich auf das vaskuläre Flüssigkeitsvolumen beschränkt, das mittlere zentrale Verteilungsvolumen beträgt 1,93 l/m2 (Bereich: 0,96–3,85 l/m2), was dem Plasmavolumen entspricht. Konventionelles Doxorubicin hingegen zeigt eine ausgeprägte Gewebeverteilung (Verteilungsvolumen 700–1100 l/m2). Bei vergleichbaren Dosen sind die Plasmakonzentrationen und die AUC-Werte bei pegyliertem liposomalem Doxorubicin bedeutend höher als bei konventionellen Doxorubicin-Präparaten. 90–95% des im Blut gemessenen Doxorubicins liegt dabei in Liposomen verkapselt vor.
Metabolismus
Bezüglich Metabolismus unterscheidet sich pegyliertes liposomales Doxorubicin nicht von den konventionellen Doxorubicin-Präparaten: Doxorubicin wird teilweise metabolisiert. Hauptmetabolit ist das aktive Doxorubicinol (= Adriamycinol = 13-OH-Doxorubicin). Der Metabolismus erfolgt sowohl in der Leber als auch extrahepatisch über eine NADPH-abhängige Aldoketoreduktase.
Elimination
Die Elimination erfolgt wie bei konventionellem Doxorubicin hauptsächlich über die Galle und Faeces, in unveränderter Form und als Metaboliten (Doxorubicinol). Die Clearance von pegyliertem liposomalem Doxorubicin ist abhängig vom liposomalen Trägersystem und beträgt 0,030 l/h/m2 (Bereich 0,008–0,152 l/h/m2), die Halbwertszeit beträgt 73,9 h (Bereich: 24–231 h). Im Vergleich dazu ist die Elimination von konventionellem Doxorubicin schnell (Clearance 24–73 l/h/m2).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz liegen nur beschränkte Daten vor.
Die Pharmakokinetik von pegyliertem liposomalem Doxorubicin, die an einer kleinen Anzahl von Patienten mit erhöhtem Gesamtbilirubin (bis 4 mg/dl) bestimmt wurde, unterschied sich nicht von derjenigen bei Patienten mit normalem Gesamtbilirubin.
Nierenfunktionsstörungen
Analysen von verschiedenen Patientengruppen bestätigen, dass Veränderungen der Nierenfunktion im untersuchten Bereich (geschätzte Kreatinin-Clearance 30–156 ml/Min.) die Pharmakokinetik von pegyliertem liposomalem Doxorubicin nicht beeinflussen. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 30 ml/Min. liegen keine pharmakokinetischen Daten vor.
Ältere Patienten
Das Alter (untersuchte Altersgruppen: 21–75 Jahre) hat keine signifikanten Veränderungen der Pharmakokinetik von pegyliertem liposomalem Doxorubicin zur Folge.
Kinder und Jugendliche
Zur Pharmakokinetik in der Pädiatrie liegen keine Daten vor.
|