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Information for professionals for Ocrevus®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L04AG08
Wirkungsmechanismus
Ocrelizumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper, der selektiv die CD20 exprimierenden B-Zellen zum Ziel hat.
CD20 ist ein Oberflächen-Antigen, das auf Pro-B-Zellen, reifen und Gedächtnis-B-Zellen gefunden wird, jedoch durch lymphoide Stammzellen und Plasmazellen nicht exprimiert wird.
Die genauen Mechanismen, durch welche Ocrelizumab bei MS seine therapeutischen klinischen Wirkungen ausübt, sind nicht vollständig aufgeklärt, aber es wird eine Immunmodulation durch die Verringerung der Anzahl und Funktion der CD20-exprimierenden B-Zellen angenommen. Nach der Bindung an die Zelloberfläche, vermindert Ocrelizumab selektiv die CD20-exprimierenden B-Zellen durch eine Antikörper-abhängige zelluläre Phagozytose (ADCP), eine Antikörper-abhängige zellvermittelte Zytotoxizität (ADCC), eine Komplement-abhängige Zytotoxizität (CDC) und durch Apoptose. Die Fähigkeit der B-Zell-Wiederherstellung und die vorbestehende humorale Immunität bleiben erhalten. Darüber hinaus sind die angeborene Immunität und die Gesamt-T-Zellzahlen nicht betroffen.
Pharmakodynamik
Die Behandlung mit Ocrevus führt zu einem schnellen Abfall der CD19-exprimierenden B-Zellen im Blut innert 14 Tagen nach der Behandlung (erster Zeitpunkt der Beurteilung), was einen erwarteten pharmakologischen Effekt darstellt. Dieser hielt während des Behandlungszeitraumes mit Ocrevus i.v. an. Für die Zählung der B-Zellen wird CD19 verwendet, da das Vorhandensein von Ocrevus die Erkennung von CD20 durch den Test stört.
Die Phase-III-Studien zeigten, dass zwischen jeder Dosis von Ocrevus i.v. bei bis zu 5 % der Patienten eine Erholung der B-Zellzahl (> Untergrenze des Normwertes (LLN) oder Ausgangswert) stattfand, zumindest zu einem Zeitpunkt. Das Ausmass und die Dauer der B-Zell-Verminderung war in den PPMS und RMS Studien beständig.
Die längste Nachbeobachtungszeit nach der letzten Ocrevus i.v. Infusion (Phase II WA21493, n = 51) zeigt auf, dass die mediane Zeit bis zur Wiederherstellung der B-Zellen (Rückkehr zum Ausgangswert/LLN je nachdem, was zuerst eintrat) 72 Wochen betrug (Bereich 27 – 175 Wochen). Neunzig Prozent aller Patienten hatten ihre B-Zell-Population innert etwa zweieinhalb Jahre nach der letzten i.v. Infusion wieder auf das Niveau des LLN oder des Ausgangwertes aufgefüllt.
Klinische Wirksamkeit
Ocrevus i.v.
Schubförmige Verlaufsformen der MS
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ocrevus wurden in zwei randomisierten, doppelblinden, Double-Dummy, aktiv vergleichend-kontrollierten klinischen Studien (WA21092, WA21093) mit identischem Design bei Patienten mit schubförmigen Verlaufsformen der MS (gemäss McDonald-Kriterien 2010) ausgewertet. Studiendesign und die Ausgangs-Charakteristika der Studienpopulation sind in Tabelle 2 zusammengefasst.
Die demographischen Merkmale und Ausgangs-Charakteristika waren in beiden Behandlungsgruppen ausgewogen. Die Patienten der Gruppe A erhielten Ocrevus 600 mg alle 6 Monate (Dosis 1 als 2 x je 300 mg i.v. Infusionen im Abstand von 2 Wochen), die anschliessenden Dosen wurden als eine einzelne 600 mg i.v. Infusion verabreicht. Die Patienten der Gruppe B erhielten Interferon beta-1a (Rebif®) 44 μg s.c. 3 mal wöchentlich.
Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass Ocrevus, im Vergleich zu Interferon beta-1a 44 µg subkutan, signifikant Schübe, die mittels MRT gemessene subklinische Krankheitsaktivität sowie die Krankheitsprogression vermindert.
Die klinischen Schlüsselbefunde und die Auswirkungen im MRT sind in der Tabelle 3 und Abbildung 1 aufgeführt.
Tabelle 2: Studiendesign und demographische Charakteristika

Studie 1

Studie 2

Name der Studie

WA21092 (OPERA I) (n = 821)

WA21093 (OPERA II) (n = 835)

Studiendesign

Studienpopulation

Patienten mit schubförmigen Verlaufsformen der MS

Anamnese beim Screening

Mindestens zwei Schübe in den beiden vorangegangenen Jahren oder ein Schub im vergangenen Jahr; EDSS zwischen 0 und 5,5, inklusive

Studiendauer

2 Jahre (96 Wochen)

Behandlungsgruppen

Gruppe A: Ocrevus 600 mg alle 24 Wochen i.v.
Gruppe B: Interferon beta-1a (Rebif®), 44 μg 3x / Woche s.c (IFN)

Ausgangs-Charakteristika

Ocrevus 600 mg
(n = 410)

IFN 44 µg
(n = 411)

Ocrevus 600 mg
(n = 417)

IFN 44 µg
(n = 418)

Mittleres Alter (Jahre)

37,1

36,9

37,2

37,4

Altersspanne (Jahre) bei Einschluss in die Studie

18 - 56

18 - 55

18 - 55

18 - 55

Geschlechterverteilung (% Männer / % Frauen)

34,1 / 65,9

33,8 / 66,2

35,0 / 65,0

33,0 / 67,0

Durchschnittliche/mediane Dauer seit Beginn der MS Symptome (Jahre)

6,74 / 4,88

6,25 / 4,62

6,72 / 5,16

6,68 / 5,07

Durchschnittliche/mediane Dauer seit der Diagnose (Jahre)

3,82 / 1,53

3,71 / 1,57

4,15 / 2,10

4,13 / 1,84

Durchschnittliche Anzahl der Schübe im letzten Jahr

1,31

1,33

1,32

1,34

Durchschnitt des EDSS (Mittelwert)*

2,82

2,71

2,73

2,79

Therapienaive Patienten auf vorangegangene krankheitsmodifizierende MS-Therapien (%)**

73,4

71,0

72,7

74,9

Durchschnittliche Anzahl Gd- aufnehmender T1 Läsionen

1,69

1,87

1,82

1,95

Durchschnittliche Anzahl hyperintenser T2 Läsionen

51,04

51,06

49,26

51,01

* Expanded Disability Status Scale.
** Patienten, welche in den 2 Jahren vor Randomisierung keine spezifische MS Medikation hatten.
Tabelle 3: Klinische Schlüsselbefunde und Endpunkte im MRT in den Studien WA21092 und WA21093

Endpunkte

Studie 1: WA21092
(OPERA I)

Studie 2: WA21093
(OPERA II)

Ocrevus 600 mg
(n = 410)

IFN 44 μg
(n = 411)

Ocrevus 600 mg
(n = 417)

IFN 44 μg
(n = 418)

Klinische Endpunkte

Annualisierte Schubrate (primärer Endpunkt)

0,156

0,292

0,155

0,290

Relative Verminderung

46 % (p < 0,0001)

47 % (p < 0,0001)

Verhältnis der Patienten mit einer 12-wöchigen bestätigten Behinderungs-Progression3

9,8 % Ocrevus vs.15,2 % IFN

Risiko Verminderung (gepoolte Analyse1)

40 %
(p = 0,0006)

Risiko Verminderung (Individuelle Studien2)

43 % (p = 0,0139)

37 % (p = 0,0169)

Verhältnis der Patienten mit einer 24-wöchigen bestätigten Progression der Behinderung3

7,6 % Ocrevus vs. 12,0 % IFN

Risiko Verminderung (gepoolte Analyse1)

40 %
(p = 0,0025)

Risiko Verminderung (Individuelle Studien2)

43 % (p = 0,0278)

37 % (p = 0,0370)

Verhältnis der Patienten mit mindestens einer 12-wöchigen bestätigten Verbesserung der Behinderung4 (gepoolt)

20,7 % Ocrevus vs. 15,6 % IFN

Relative Verbesserung (gepoolte Analyse1)

33 % (p = 0,0194)

Relative Verbesserung (Individuelle Studien2)

61 % (p = 0,0106)

14 % (p = 0,4019)

Durchschnittliche Veränderung vom Ausgangswert im Multiple Sclerosis Functional Composite (MSFC)

0,213

0,174

0,276

0,169

Differenz

0,039 (p = 0,3261)

0,107 (p = 0,0040)

Verhältnis der Patienten ohne messbare Krankheitsaktivität (NEDA)5

48 %

29 %

48 %

25 %

Relative Verbesserung2

64 % (p < 0,0001)

89 % (p < 0,0001)

MRT Endpunkte

Durchschnittl. Anzahl Gd-markierter T1 Läsionen im MRT Scan

0,016

0,286

0,021

0,416

Relative Verminderung

94 % (p < 0,0001)

95 % (p < 0,0001)

Durchschnittl. Anzahl von neuen und/oder vergrösserten hyperintensen T2 Läsionen im MRT Scan

0,323

1,413

0,325

1,904

Relative Verminderung

77 % (p < 0,0001)

83 % (p < 0,0001)

Durchschnittl. Anzahl von neuen T1-hypointensen Läsionen (chronic black holes) im MRT Scan

0,420

0,982

0,449

1,255

Relative Verminderung

57 % (p < 0,0001)

64 % (p < 0,0001)

Prozentuale Änderung des Hirnvolumens zwischen Wochen 24 bis 96

-0,572

-0,741

-0,638

-0,750

Relative Verminderung an Hirnvolumenverlust

22,8 % (p = 0,0042)2

14,9 % (p = 0,0900)

Lebensqualität

Durchschnittl. Änderung gegenüber Ausgangswert im SF-36 Physical Component Summary

0,036

-0,657

0,326

-0,833

Differenz

0,693 (p = 0,2193)

1,159 (p = 0,0404)6

1 Daten prospektiv gepoolt aus Studien 1 & 2.
2 Nicht konfirmatorische p-Wertanalyse; nicht Teil der vorbestimmten Testhierarchie.
3 Definiert als eine Zunahme von ≥1,0 Punkte von der Baseline Expanded Disability Status Scale (EDSS) Score für Patienten mit einem Score von 5,5 oder weniger, oder ≥0,5, wenn der Baseline Score > 5,5 war, nach Kaplan-Meier-Schätzungen in Woche 96.
4 Definiert als Abnahme von ≥1,0 Punkte vom Baseline EDSS Score für Patienten mit einem Ausgangs-EDSS-Score ≥2 und ≤5,5 oder ≥0,5, wenn der Baseline Score > 5,5 war. Patienten mit Baseline-Score < 2 wurden nicht in die Analyse miteinbezogen.
5 NEDA definiert als Abwesenheit von im Protokoll definierten Schüben, bestätigte Progression der Behinderung (CDP) und fehlende MRT-Aktivität (weder Gd-anreichernde T1-Läsionen noch neue oder sich vergrössernde T2-Läsionen) während der gesamten 96-wöchigen Behandlung.
6 Explorative Ergebnisse auf Basis der gesamten ITT-Population.
Abbildung 1: Kaplan-Meier-Plot der Zeit bis zum Beginn einer mindestens 24 Wochen anhaltenden bestätigten Progression der Behinderung, bei welcher das initiale Ereignis der neurologischen Verschlechterung in der doppelblinden Behandlungsphase auftrat (gepoolte ITT Population)*

* Im Voraus spezifizierte gepoolte Analyse von OPERA I & II.
Die Ergebnisse der im Voraus spezifizierten gepoolten Analysen der Zeit bis zum Beginn einer mindestens 24 Wochen anhaltenden bestätigten Progression der Behinderung zeigten, dass eine Behandlung mit Ocrelizumab eine 40 %ige Risikoreduktion verglichen mit Interferon beta-1a bewirkte (p = 0,0025).
Teilstudie zur Verkürzung der Infusionsdauer
Die Sicherheit der kürzeren (2-stündigen) Ocrevus i.v.-Infusion wurde in einer prospektiven, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, kontrollierten Teilstudie der Studie MA30143 (Ensemble-Studie) mit Parallelarmen bei Patienten mit schubförmig remittierenden Verlaufsformen der Multiplen Sklerose ohne vorgängige krankheitsmodifizierende Behandlung beurteilt. Die erste Dosis von Ocrevus i.v. wurde als zwei 300 mg Infusionen (insgesamt 600 mg) gegeben, zwischen denen ein Zeitabstand von 14 Tagen lag. Ab der zweiten Dosis (Dosis 2 bis 6) wurden die Patienten im Verhältnis 1:1 entweder in die Gruppe mit konventioneller Infusion von Ocrevus i.v. (alle 24 Wochen über ungefähr 3,5 Stunden) oder in die Gruppe mit kürzerer Infusion von Ocrevus i.v. (alle 24 Wochen über ungefähr 2 Stunden) randomisiert. Die Randomisierung wurde nach Region und Dosis, bei der die Patienten zuerst randomisiert worden waren, stratifiziert.
Der primäre Endpunkt war der Anteil der Patienten mit IRRs während oder innerhalb von 24 Stunden nach der ersten randomisierten Infusion von Ocrevus. Die primäre Analyse wurde durchgeführt, als 580 Patienten randomisiert worden waren. Der Anteil der Patienten mit IRRs während oder innerhalb von 24 Stunden nach der ersten randomisierten Infusion betrug in der Gruppe mit kürzerer Infusion 24,6 % im Vergleich zu 23,1 % in der Gruppe mit konventioneller Infusion. Der Gruppenunterschied nach Stratifizierung war ähnlich. Insgesamt waren die IRRs bei allen randomisierten Dosen mehrheitlich leicht oder mittelschwer und es gab nur zwei schwere IRRs (eine IRR je Gruppe). Es traten keine lebensbedrohlichen, tödlichen oder schwerwiegenden IRRs auf.
Primär progrediente Form der MS
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ocrevus wurden auch in einer randomisierten, doppelblinden, Placebo-kontrollierten klinischen Studie bei Patienten mit primär progredienter MS (Studie WA25046) bewertet. Das Studiendesign und die Ausgangs-Charakteristika der Studienpopulation sind in Tabelle 4 dargestellt.
Die demographischen Merkmale und Ausgangs-Charakteristika waren in beiden Behandlungsgruppen ausgewogen.
Die Patienten mit Ocrevus (Gruppe A) erhielten alle 6 Monate 600 mg (als 2 x je 300 mg i.v. Infusion im Abstand von 2 Wochen). Die Patienten der Gruppe B hingegen erhielten ein Placebo. Die 600 mg Infusionen bei der RMS und die 2 x je 300 mg Infusionen bei der PPMS zeigten konsistente PK- und PD-Profile. Die Profile der infusionsbedingten Reaktionen pro Infusion waren auch ähnlich, unabhängig davon, ob die 600 mg Dosis als Einmaldosis mit einer 600 mg Infusion oder als getrennte Infusionen zu je 300 mg-Infusionen und im Abstand von 2 Wochen verabreicht wurden (siehe «Unerwünschte Wirkungen, Infusionsbedingte Reaktionen» und «Pharmakokinetik»). Da insgesamt mehr Infusionen zu je 300 mg verabreicht wurden, war in dieser Gruppe die Gesamtzahl der infusionsbedingten Reaktionen höher. Deshalb wird nach der Dosis 1 (Anfangsdosis) empfohlen, Ocrevus nachfolgend nur noch als Einmal-Infusion mit 600 mg zu verabreichen (siehe Tabelle 1), um so die Gesamtzahl an Infusionen und die damit verbundenen Infusionsreaktionen zu reduzieren (und die gleichzeitige Exposition gegenüber prophylaktisch verabreichtem Methylprednisolon).
Tabelle 4: Studiendesign und Ausgangs-Charakteristika der Studie WA25046

Studienname

Studie WA25046 ORATORIO (n = 732)

Studiendesign

Studienpopulation

Patienten mit primär progredienter Form der MS

Studiendauer

Ereignisgesteuert (Minimum 120 Wochen und 253 bestätigte Ereignisse einer Progression der Behinderung)
Mediane Nachbeobachtungszeit: Ocrevus 3,0 Jahre, Placebo 2,8 Jahre

Anamnese beim Screening

Alter 18 – 55 Jahre,
EDSS von 3,0 – 6,5,
hierin Score ≥ 2,0 im funktionellen System der Pyramidenbahn aufgrund der Befunde in den unteren Extremitäten.

Behandlungsgruppen

Gruppe A: Ocrevus 600 mg
Gruppe B: Placebo, 2:1 randomisiert

Ausgangs-Charakteristika

Ocrevus 600 mg (n = 488)

Placebo (n = 244)

Mittleres Alter (Jahre)

44,7

44,4

Altersspanne (Jahre) bei Einschluss in die Studie

20 - 56

18 - 56

Geschlechterverteilung (% männlich / % weiblich)

51,4 / 48,6

49,2 / 50,8

Durchschnittl./mediane Dauer seit Beginn der MS Symptome (in Jahren)

6,7 / 6,0

6,1 / 5,5

Durchschnittl./mediane Krankheitsdauer seit der PPMS Diagnose (in Jahren)

2,9 / 1,6

2,8 / 1,3

Durchschnitt des EDSS (Mittelwert)

4,7

4,7

Die klinischen Endpunkte und Wirkungen im MRT sind in Tabelle 5 und Abbildung 2 aufgeführt.
Tabelle 5: Die klinischen Endpunkte und Endpunkte im MRT in der Studie WA25046 (PPMS)

Studie 3

Endpunkte

WA25046 (ORATORIO)

Ocrevus 600 mg
(n = 488)

Placebo
(n = 244)

Klinische Endpunkte

Primärer Wirksamkeitsendpunkt
Anteil der Patienten mit einer innerhalb 12 Wochen bestätigten Progression der Behinderung1 (Primärer Endpunkt)

30,2 %

34,0 %

Risiko Verminderung

24 %
(p = 0,0321)

Anteil der Patienten mit einer innerhalb 24 Wochen bestätigten Progression der Behinderung1

28,3 %

32,7 %

Risiko Verminderung

25 %
(p = 0,0365)

Prozentuale Veränderung der gemessenen 25-Fuss Gehzeit ab Studienbeginn bis Woche 120

38,9

55,1

Relative Reduktion der Progressionsrate der Gehzeit

29,4 %
(p = 0,0404)

Endpunkte im MRT

Prozentuale Veränderung des Volumens der hyperintensen T2 Läsionen ab Studienbeginn bis Woche 120

-3,4

7,4

(p < 0,0001)

Prozentuale Veränderung des Hirnvolumens von Woche 24 bis Woche 120

-0,902

-1,093

Rate der relativen Reduktion des Hirnvolumenverlustes

17,5 %
(p = 0,0206)

Lebensqualität

Durchschn. Änderung gegenüber Ausgangswert im SF-36 Physical Component Summary

-0,731

-1,108

Differenz

0,377
(p = 0,6034)

1 Definiert als eine Zunahme von ≥1,0 Punkten von der Baseline des EDSS Score für Patienten mit einem Baseline Score von 5,5 oder weniger, oder ≥0,5 falls der Baseline Score > 5,5 beträgt; Kaplan-Meier Schätzungen bei Woche 120.
Abbildung 2: Kaplan-Meier Plot der Zeit bis zum Beginn der bestätigten Progression der Behinderung, während mindestens 12 Wochen aufrechterhalten, wobei das initiale Ereignis der neurologischen Verschlechterung in die doppelblinde Behandlungsphase fällt (ITT-Population)*

* Alle Patienten in dieser Analyse durchliefen eine mindestens 120 Wochen dauernde Nachbeobachtung. Die primäre Analyse basiert auf allen aufgetretenen Ereignissen.
In der verlängerten Kontrollperiode (Extended Controlled Period [ECP]), die eine doppelt verblindete Behandlung und ca. 9 zusätzliche Monate kontrollierte Nachbeobachtung vor der Fortsetzung in der Open-Label-Extension (OLE) oder bis zum Abbruch der Studienbehandlung beinhaltet, wurden Post-hoc-Analysen durchgeführt. Der Anteil der Patienten mit einer 24-wöchigen bestätigten Behinderungsprogression von EDSS ≥ 7,0 (24W-CDP von EDSS ≥ 7,0; Zeit bis zur Rollstuhlpflicht) betrug 9,1 % in der Placebo-Gruppe im Vergleich zu 4,8 % in der Ocrevus-Gruppe in Woche 144, was zu einer 47 %igen Risikoreduktion der Zeit bis zur Rollstuhlpflicht (HR: 0,53, [0,31; 0,92]) während der ECP führte. Da diese Ergebnisse explorativer Natur waren und Daten nach Entblindung einschlossen, sollten diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden.
Ocrevus s.c.
OCARINA II
Die Studie CN42097 (OCARINA II) war eine multizentrische, randomisierte, Open-Label-Studie mit Parallelarmen zur Beurteilung der Pharmakokinetik, Pharmakodynamik, Sicherheit und Immunogenität sowie der radiologischen und klinischen Wirkungen von Ocrevus s.c. im Vergleich zu Ocrevus i.v. bei Patienten mit RMS oder PPMS. OCARINA II war dazu ausgelegt, die Nichtunterlegenheit der Behandlung mit Ocrevus s.c. gegenüber Ocrevus i.v. auf der Grundlage des primären PK-Endpunkts der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) bis Woche 12 nach der Injektion/Infusion (AUCW1-12) aufzuzeigen.
Insgesamt 236 Patienten mit RMS oder PPMS (213 Patienten mit RMS, 23 Patienten mit PPMS) wurden im Verhältnis 1:1 in den s.c. Arm oder i.v. Arm randomisiert. Während des kontrollierten Zeitraums (Tag 0 bis Woche 24) erhielten die Patienten entweder eine einzelne s.c.-Injektion von 920 mg an Studientag 1 oder zwei i.v.-Infusionen von 300 mg an Studientag 1 bzw. 14. Nach dem kontrollierten Zeitraum hatten alle Patienten die Möglichkeit, in den Wochen 24 und 48 (Dosis 2 und 3) weitere Injektionen von 920 mg s.c. zu erhalten. Patienten wurden ausgeschlossen, wenn sie innerhalb der vergangenen 24 Monate eine Behandlung mit anti-CD20-Antikörpern, einschliesslich Ocrelizumab, erhalten hatten.
Die Patienten waren 18–65 Jahre alt und hatten beim Screening einen EDSS zwischen 0 und 6,5. Die demografischen Merkmale waren ähnlich und die Baseline-Merkmale in den beiden Behandlungsgruppen waren gut ausgewogen. Das Durchschnittsalter betrug im s.c. Arm 39,9 Jahre und im i.v. Arm 40,0 Jahre. Im s.c. Arm waren 34,7 % der Patienten männlich und im i.v. Arm 40,7 % der Patienten. Die mittlere/mediane Dauer seit der MS-Diagnose betrug im s.c. Arm 5,70/3,10 Jahre und im i.v. Arm 4,78/2,35 Jahre.
Die Nichtunterlegenheit der Ocrelizumab-Exposition nach Gabe von 920 mg Ocrevus s.c. im Vergleich zu 600 mg Ocrevus i.v. wurde anhand des primären PK-Endpunkts, AUC bis Woche 12 (AUCW1-12) nach der Injektion, nachgewiesen (siehe «Pharmakokinetik»).
Immunogenität
Die Daten zur Immunogenität sind stark abhängig von der Empfindlichkeit und Spezifität der verwendeten Testverfahren. Zusätzlich kann die in einem Testverfahren beobachtete Häufigkeit eines positiven Ergebnisses durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, so auch durch die Probenhandhabung, den Zeitpunkt der Probenentnahme, eine Medikamenten Interferenz, die Begleitmedikation und die zu Grunde liegende Erkrankung. Daher kann der Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Ocrevus mit der Inzidenz von Antikörpern gegen andere Produkte je nachdem irreführend sein.
Ocrevus i.v.
Die Patienten in den MS-Studien (WA21092, WA21093 und WA25046) wurden zu mehreren Zeitpunkten (zu Beginn und dann alle 6 Monate bis nach Abschluss der Behandlung und der Studie) auf anti-Arzneimittel Antikörper (anti-drug antibodies, ADAs) getestet. Bei den mit Ocrelizumab behandelten 1311 Patienten wurden 12 (~ 1 %) als positiv getestet für in der Behandlung entstandene ADAs, davon 2 Patienten mit neutralisierenden Antikörpern. Die Auswirkungen der unter der Behandlung aufgetretenen ADAs auf die Sicherheit und Wirksamkeit können aufgrund der niedrigen Inzidenz von mit Ocrevus assoziierten ADAs nicht beurteilt werden.
Ocrevus s.c.
In den Studien OCARINA II und OCARINA I entwickelte keiner der Patienten behandlungsbedingte ADAs gegen Ocrelizumab.
Die Inzidenz behandlungsbedingter Anti-rHuPH20(Hyaluronidase)-Antikörper bei Patienten unter Behandlung mit Ocrevus s.c. in der Studie OCARINA I betrug 2,3 % (3/132). Keiner der Patienten in der Studie OCARINA II entwickelte behandlungsbedingte Anti-rHuPH20-Antikörper.

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