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Information for professionals for Vitafediol, Weichkapseln:Biomed AG
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Calcifediol-Monohydrat
Hilfsstoffe
Wasserfreies Ethanol 5 mg, mittelkettige Triglyceride, Gelatine, Glycerol (E 422), Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend) (E 420) 31 mg, Titandioxid (E 171), Gelborange S (E 110) 1 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Therapie eines Vitamin D-Mangels (d.h. 25(OH)D-Spiegel < 20 ng/ml bzw. < 50 nmol/l) bei Erwachsenen.

Dosierung/Anwendung

Wichtiger Hinweis: Die Dosisstärke von Vitamin D-Präparaten wird häufig in internationalen Einheiten (IE; oder IU = international units) ausgedrückt. Diese Einheiten sind nicht auf die Angabe der Dosierung von Calcifediol in mg übertragbar (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Übliche Dosierung
Die übliche Anfangsdosierung beträgt 1 Kapsel einmal monatlich. Abhängig vom Schweregrad des Vitamin D-Mangels (d.h. dem 25(OH)D-Spiegel vor Therapiebeginn) und den dem Mangel zugrundeliegenden Risikofaktoren kann, insbesondere bei einem Ausgangsspiegel < 10 ng/ml, auch eine Dosierung von 1 Kapsel alle zwei Wochen in Erwägung gezogen werden.
3-4 Monate nach Therapiebeginn sollte der 25(OH)D-Spiegel im Serum bestimmt und ggf. die Dosierung angepasst werden. Ist der physiologische Bereich noch nicht erreicht und wird die Behandlung deshalb mit einer Dosis von 1 Kapsel alle zwei Wochen fortgeführt, sollten in 3-4-monatigen Intervallen weitere Kontrollen erfolgen, um einen Anstieg des Spiegels über die obere Normgrenze zu vermeiden.
Die Maximaldosis beträgt 1 Kapsel alle zwei Wochen.
Falls die Risikofaktoren für den Vitamin D-Mangel fortbestehen, sollte nach Erreichen des physiologischen Bereiches eine Erhaltungstherapie mit einer Dosis von 1 Kapsel einmal monatlich durchgeführt werden.
Vitafediol darf nicht täglich eingenommen werden.
Therapiedauer
Dosis, Dosierungsintervall und Dauer der Therapie werden vom Arzt festgelegt, wobei auch Risikofaktoren für einen Vitamin D-Mangel wie Malabsorptionssyndrom, Kortikosteroidbehandlung oder Adipositas berücksichtigt werden sollten. Im Falle einer längerfristigen Therapie sollte der 25(OH)D-Spiegel überwacht werden, wobei die Häufigkeit der Bestimmungen im Ermessen des behandelnden Arztes / der behandelnden Ärztin individuell festgelegt werden sollte.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung aufgrund des Alters ist nicht erforderlich. Eine mögliche altersbedingte Abnahme der Nierenfunktion ist jedoch zu berücksichtigen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von Vitafediol wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht. Vitafediol soll daher in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei leichtgradiger Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit moderater Niereninsuffizienz sollte die Anwendung von Vitafediol jedoch nur unter regelmässiger Kontrolle der Kalzium- und Phosphatkonzentrationen im Serum erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei schwerer Niereninsuffizienz wird eine Anwendung von Vitafediol nicht empfohlen.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Kontraindikationen

·Hyperkalzämie (Serumkalzium > 2.6 mmol/l) oder Hyperkalziurie
·Hypervitaminose D
·Neigung zur Bildung Kalzium-haltiger Nierensteine
·Pseudohypoparathyreoidismus (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
·Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Unter einer längerfristigen Therapie mit Vitafediol sollte der 25(OH)D-Spiegel im Serum regelmässig überwacht werden. Dies gilt insbesondere, falls Vitafediol häufiger als einmal monatlich angewendet wird.
Hyperkalzämie und Hyperphosphatämie
Unter Therapie mit Vitafediol sollten, insbesondere im Falle einer längerfristigen Anwendung, Kalzium, Phosphat und alkalische Phosphatase im Serum sowie Kalzium und Phosphat im Urin überwacht werden. Im Falle einer Hyperkalzämie oder bei Abnahme der Nierenfunktion muss die Dosis reduziert oder die Behandlung abgebrochen werden. Eine Dosisreduktion (bzw. ein vorübergehendes Absetzen) empfiehlt sich, wenn die Kalzium-Konzentration im Urin 7.5 mmol/24 Stunden (entsprechend 300 mg/24 Std.) überschreitet.
Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte Vitafediol mit Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Patienten muss die Behandlung von regelmässigen Kontrollen der Kalzium- und Phosphatwerte im Serum begleitet werden. Bei schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) wird eine Anwendung von Vitafediol nicht empfohlen, da mit einem reduzierten pharmakologischen Effekt zu rechnen ist.
Chronische Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, insbesondere bei solchen unter einer Digitalistherapie, muss der Kalziumspiegel im Serum engmaschig überwacht werden, da im Falle einer Hyperkalzämie ein erhöhtes Risiko für Arrhythmien besteht. Zu Beginn der Therapie werden zweimal wöchentliche Untersuchungen empfohlen.
Sarkoidose, Tuberkulose oder andere granulomatöse Erkrankungen
Bei Patienten mit Sarkoidose sollte Vitafediol aufgrund eines erhöhten Risikos der Umwandlung in seinen aktiven Metaboliten mit Vorsicht angewendet werden. Bei diesen Patienten muss der Kalziumspiegel in Serum und Urin überwacht werden.
Analoges gilt auch für Patienten mit Tuberkulose oder anderen granulomatösen Erkrankungen.
Pseudohypoparathyreoidismus
Bei Patienten mit Pseudohypoparathyreoidismus darf Vitafediol nicht angewendet werden, da der Bedarf an Vitamin D in Phasen normaler Vitamin D-Empfindlichkeit reduziert sein kann. In diesem Fall besteht die Gefahr einer langanhaltenden Überdosierung. Hierzu stehen besser steuerbare Vitamin D-Derivate (wie z.B. Calcitriol) zur Verfügung, welche keinem Parathormon-abhängigen Metabolismus in der Niere unterliegen.
Nephrolithiasis
Bei Patienten mit Neigung zur Bildung von Nierensteinen ist der Kalziumspiegel im Serum zu überwachen, da Vitamin D die Resorption von Kalzium steigert und dadurch die Konkrementbildung begünstigen kann. Bei diesen Patienten sollte eine Supplementierung von Vitamin D nur nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Ältere Patienten
Es ist bekannt, dass bei älteren Patienten zur Prophylaxe eines Vitamin D-Mangels höhere Dosen erforderlich sind als bei jüngeren Erwachsenen. In wie weit dies auch für die Therapie eines Vitamin D-Mangels gilt, ist weniger klar. Ggf. sollte daher bei Patienten > 60 Jahre die 25(OH)D-Konzentration regelmässig kontrolliert werden, um eine ausreichende Anhebung der Spiegel zu gewährleisten. Falls die höhere Dosis von 0.266 mg alle zwei Wochen verabreicht und/oder die Therapie über einen längeren Zeitraum durchgeführt wird, sollten in dieser Altersgruppe ausserdem auch Calcium und Phosphat in Serum und Urin sowie die Nierenfunktion überwacht werden. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Diuretika oder Herzglykosiden.
Länger andauernde Immobilisierung
Bei Patienten mit länger andauernder Immobilisierung (z.B. nach orthopädischen Korrektur-Operationen oder bei Skelettaffektionen mit Bettlägrigkeit) kann eine Dosisreduktion angezeigt sein, um eine Hyperkalzämie zu vermeiden.
Sonstige Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist ausserdem geboten bei Patienten mit Störungen des Kalziumstoffwechsels bzw. der Kalzium- und Phosphatausscheidung mit dem Urin, bei Patienten mit Arteriosklerose oder koronarer Herzerkrankung und bei Patienten unter Therapie mit Benzothiadiazinderivaten.
Um ein adäquates klinisches Ansprechen auf die orale Verabreichung von Vitafediol zu erreichen, ist auch eine angemessene Kalziumzufuhr mit der Ernährung erforderlich.
Bei der Einnahme von Vitafediol ist darauf zu achten, dass keine anderen Vitamin D-haltigen Arzneimittel angewendet werden. Die Vitamin D-Menge, die in Form von mit Vitamin D3 angereicherten Lebensmitteln (z.B. Milch, Fetten) zugeführt wird, muss bei der Festlegung der Dosis berücksichtigt werden.
Die Patienten, insbesondere solche unter einer Langzeittherapie, sollten auf die möglichen Symptome einer Überdosierung (wie Müdigkeit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe gefolgt von Obstipation, Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Polydipsie, Polyurie) hingewiesen werden.
Zur Vermeidung einer Hyperkalzämie sollen die Dosierungsempfehlungen (siehe «Dosierung/Anwendung») eingehalten werden. Es ist zu beachten, dass Internationale Einheiten (IE) nicht zur Festlegung der Calcifediol-Dosis herangezogen werden können.
Besondere Hilfsstoffe
Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Alkohol (Ethanol) pro Kapsel. Die Menge in einer Kapsel dieses Arzneimittels entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält 22 mg Sorbitol pro Weichkapsel. Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) -haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen. Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfügbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen.
Das Arzneimittel enthält den Farbstoff Gelborange S (E 110), der allergische Reaktionen verursachen kann.

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Calcifediol
·Die gastrointestinale Absorption von Vitamin D kann reduziert werden durch gleichzeitige Anwendung von Ionenaustauschharzen (wie Cholestyramin oder Colestipol), Orlistat oder Laxantien wie Paraffinöl. Es wird empfohlen, zwischen solchen Arzneimitteln und der Einnahme von Vitamin D-Präparaten einen zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden einzuhalten.
·Enzyminduktoren: Enzyminduktoren wie Phenytoin, Phenobarbital, Primidon und andere können die Plasmakonzentration von Calcifediol senken und dessen Wirkung reduzieren. Wenn Calcifediol zusammen mit einem CYP3A4-induzierenden Antikonvulsivum verabreicht wird, wird eine Überwachung des 25(OH)D-Spiegels empfohlen.
·Imidazol-Antimykotika können durch Hemmung der Umwandlung von 25-Hydroxyvitamin D zu 1,25-Dihydroxyvitamin D durch das renale Enzym 25-Hydroxyvitamin D-1-Hydroxylase die Wirkung von Vitamin D beeinträchtigen.
Pharmakodynamische Interaktionen
·Herzglykoside: Calcifediol kann eine Hyperkalzämie verursachen, die wiederum die erwünschten und unerwünschten Effekte von Herzglykosiden steigert und insbesondere Arrhythmien auslösen kann. Patienten unter einer solchen Komedikation sollten engmaschig überwacht werden unter Kontrolle des Kalziumspiegels in Serum und Urin sowie des EKGs.
·Thiaziddiuretika: Die gleichzeitige Verabreichung von Thiaziddiuretika und Vitamin D-Präparaten kann infolge einer Reduktion der renalen Kalziumausscheidung zu einer Hyperkalzämie führen. Im Falle einer solchen Komedikation wird eine regelmässige Überwachung des Kalziumspiegels in Serum und Urin empfohlen.
·Kortikosteroide: Die gleichzeitige Anwendung von Kortikosteroiden kann die Wirkung von Vitamin D-Präparaten (einschliesslich Calcifediol) reduzieren.
·Magnesiumsalze: Magnesium wird im Serum an Phosphat gebunden. Da sich Vitamin D auf den Phosphattransport in Darm, Nieren und Knochen auswirkt, kann es unter einer Therapie mit Vitamin D zu einer Hypermagnesiämie kommen. Im Falle einer gleichzeitigen Magnesiumtherapie muss die Magnesium-Dosis ggf. angepasst werden.
·Einige Antibiotika wie Penicillin, Neomycin und Chloramphenicol können die Kalziumresorption steigern und bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Vitamin D das Risiko einer Hyperkalzämie erhöhen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es wurden keine kontrollierten Studien mit Calcifediol bei schwangeren Frauen durchgeführt.
Tierexperimentelle Studien zeigten eine Reproduktionstoxizität (siehe «Präklinische Daten»).
Eine langanhaltende Überdosierung von Vitamin D muss während der Schwangerschaft vermieden werden, da die daraus resultierende Hyperkalzämie beim Kind zu einer supravalvulären Aortenstenose und einer Retinopathie sowie zu körperlicher und geistiger Retardierung führen kann.
Aufgrund der begrenzten wissenschaftlichen Daten zu Calcifediol wird von einer Anwendung dieses Arzneimittels während der Schwangerschaft abgeraten.
Stillzeit
Calcifediol tritt in die Muttermilch über.
Ein Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden.
Vitafediol sollte daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten zu möglichen Auswirkungen von Calcifediol auf die Fertilität beim Menschen vor.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Entsprechende Studien wurden nicht durchgeführt. Ein Einfluss von Calcifediol auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, ist jedoch nicht zu erwarten.

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen, welche unter Anwendung von Calcifediol (in klinischen Studien und in der Literatur) berichtet wurden, sind nachfolgend nach MedDRA-Systemorganklassen geordnet. Die Zuordnung einer Häufigkeit ist dabei aufgrund der Art der zugrundeliegenden Daten nicht möglich.
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Hautausschlag, lokalisiertes Ödem/lokale Schwellung und Erythem; Dyspnoe, Anaphylaxie, Angioödem).
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Hyperkalzämie und Hyperkalziurie.
Die übrigen unerwünschten Wirkungen stellen in der Regel die Folge einer Überdosierung dar (siehe «Überdosierung»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

25-Hydroxycholecalciferol-Serumkonzentrationen über 150 ng/ml können mit einer erhöhten Inzidenz unerwünschter Wirkungen assoziiert sein.
Anzeichen und Symptome
Die Verabreichung von Vitamin D in hohen Dosen oder über einen langen Zeitraum kann Hyperkalzämie, Hyperkalziurie, Hyperphosphatämie und Nierenversagen verursachen. Die Symptome einer Überdosierung sind uncharakteristisch. Als frühe Symptome können Schwäche, Erschöpfung, Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, Ataxie, Arrhythmien, Anorexie, Mundtrockenheit, Polydipsie, metallischer Geschmack, Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, anfangs Diarrhoe gefolgt von Obstipation, Hautausschlag, Muskel- oder Knochenschmerzen, Polyurie und Nykturie sowie (insbesondere bei Kindern) eine Hypotonie auftreten. Typische Laborbefunde sind neben einer Erhöhung von 25(OH)D Hyperkalzämie und Hyperkalziurie.
Zu den späteren Symptomen einer Überdosierung zählen Anämie, Gewichtsverlust, Hypercholesterinämie, verminderte Libido, Konvulsionen, Konjunktivitis mit Kalzifikationen, Photophobie, laufende Nase, Pankreatitis, erhöhte Transaminasen, Pruritus, Albuminurie, Nephrokalzinose, Verschlechterung der Nierenfunktion und Hyperthermie. Bei Kindern kann es zu einer Wachstumsverzögerung, bei Erwachsenen zu einer Osteoporose kommen. Darüber hinaus kann die Hyperkalzämie zu generalisierten Gefässverkalkungen und zu Kalzifizierungen der Weichteile führen. Selten treten Hypertonie oder psychotische Symptome auf. Elektrolytstörungen in Verbindung mit einer moderaten Azidose können zu Arrhythmien führen. Ein Rückgang der alkalischen Phosphatase im Serum ist möglich.
In besonders schweren Fällen können Synkopen, metabolische Azidose und Koma auftreten.
Die Symptome einer Hyperkalzämie sind in der Regel reversibel. Kalzifikationen infolge einer lang andauernden Hyperkalzämie können jedoch schwerwiegendes Nieren- oder Herzversagen mit letalem Ausgang verursachen.
Behandlung
Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Bei einer Überdosierung sind Massnahmen zur Therapie der unter Umständen lebensbedrohlichen Hyperkalzämie erforderlich.
Als erste Massnahme sind Calcifediol sowie sämtliche Kalziumpräparate abzusetzen. Die weitere Behandlung ist abhängig vom Schweregrad der Symptomatik und kann folgende Massnahmen umfassen: kalziumarme bzw. kalziumfreie Ernährung; reichliche Flüssigkeitszufuhr; Gabe von Kortikosteroiden; forcierte Diurese (mittels Schleifendiuretika wie Furosemid).
Wenn die Einnahme während der vorangegangenen 2 Stunden erfolgte, können das Auslösen von Erbrechen oder eine Magenspülung erwogen werden. Ist bereits mehr Zeit vergangen, kann ein Mineralöl-Präparat verabreicht werden. Bei bereits erfolgter Resorption kann eine Hämo- oder Peritonealdialyse mit einer kalziumfreien Dialyselösung durchgeführt werden.
Bei chronischer Überdosierung kann auch die Gabe von Calcitonin indiziert sein.
Eine Hyperkalzämie, die auf eine längerfristige Verabreichung von Calcifediol zurückzuführen ist, hält mindestens 4 Wochen nach Absetzen der Behandlung an.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A11CC06
Wirkungsmechanismus
Vitamin D ist eine physiologischerweise im menschlichen Körper vorkommende Substanz. In der Haut wird 7-Dehydrocholesterol unter Einwirkung ultravioletter Strahlung in Vitamin D3 (Cholecalciferol) umgewandelt. In geringerem Masse wird Vitamin D3 auch mit der Nahrung (Leber, Eigelb, Avocado, Milch und Milchprodukte) aufgenommen. Cholecalciferol wird in zwei Hydroxylierungsschritten in seine biologisch aktive Form (1,25-Dihydroxyvitamin D oder Calcitriol) umgewandelt. Der erste Schritt erfolgt in der Leber, wo Vitamin D an Position 25 zu Calcifediol (25-Hydroxycholecalciferol) hydroxyliert wird. Der zweite Schritt erfolgt in den Nieren, wo Calcifediol durch das Enzym 25-Hydroxycholecalciferol 1-Hydroxylase in Calcitriol (1,25-Dihydroxycholecalciferol) umgewandelt wird. Die Konversion zu 1,25-Dihydroxycholecalciferol wird durch dessen eigene Konzentration, durch Parathormon (PTH) und durch die Kalzium- und Phosphatkonzentration im Serum reguliert. Mittels Bindung an spezifische Plasmaproteine wird 1,25-Dihydroxycholecalciferol von den Nieren ins Zielgewebe (Darm, Knochen und ggf. Nieren und Nebenschilddrüsen) transportiert.
Gesunde Erwachsene können bei ausreichender Sonnenexposition ihren Bedarf durch Eigensynthese decken.
Pharmakodynamik
Calcitriol reguliert zusammen mit Parathormon und Calcitonin den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel. Es steigert die Resorption von Kalzium und Phosphat im Darm, den Einbau von Kalzium in das Osteoid und die Freisetzung von Kalzium aus dem Knochengewebe.
In der Niere hemmt Calcitriol die Ausscheidung von Kalzium und Phosphat durch Förderung der tubulären Rückresorption. In den Nebenschilddrüsen hemmt Calcitriol die Sekretion von Parathormon.
Bei einem Mangel an Vitamin D kommt es zur Knochenentkalkung (Osteomalazie), im Kindesalter bleibt die Verkalkung des wachsenden Skeletts aus.
Da durch die Gabe höherer Vitamin D-Dosen die physiologische Hemmung der kutanen Vitamin D3-Synthese umgangen wird, sind Überdosierungen und Intoxikationen möglich.
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von Vitafediol Weichkapseln wurde in einer 12-monatigen, randomisierten, doppelblinden Studie an postmenopausalen Frauen im Alter von 48-90 Jahren mit einer 25(OH)D-Serumkonzentration < 20 ng/ml untersucht. In dieser Studie wurden 200 Patientinnen für mindestens 4 Monate mit Vitafediol einmal monatlich behandelt. Als Primärendpunkt war der Anteil der Patientinnen definiert, welche bis Monat 4 einen 25(OH)D-Spiegel > 30 ng/ml erreichten.
Die eingeschlossenen Patientinnen wiesen ein Durchschnittsalter von 63.5 Jahren auf. 12% der Patientinnen waren ≥75 Jahre alt. Die 25(OH)D-Konzentrationen lagen Baseline bei ca. 13.0 ng/ml.
Der Primärendpunkt (25(OH)D-Spiegel > 30 ng/ml) wurde von 35% der Patientinnen erreicht. 81 % der Patientinnen erreichten einen 25(OH)D-Spiegel > 20 ng/ml nach 4 Monaten.
Nach Monat 4 wurden die Patientinnen entweder zu einer Fortführung der Therapie mit Vitafediol für weitere 8 Monate (n=102) oder zu Placebo (n=98) randomisiert. In der Placebogruppe nahmen die 25(OH)D-Spiegel nach Absetzen von Vitafediol rasch wieder ab. Unter fortgeführter Behandlung mit Vitafediol blieb die Wirksamkeit hingegen erhalten, ohne dass der 25(OH)D-Spiegel weiter anstieg, d.h. es ergaben sich keine Hinweise für eine Akkumulation.
In einer weiteren Studie wurden 101 jüngere Erwachsene im Alter von 18-50 Jahren (Durchschnittsalter: 29.8 Jahre) eingeschlossen. 94 dieser Patienten wiesen Baseline einen 25(OH)D-Spiegel von 10 bis < 20 ng/ml auf und wurden zunächst für 4 Monate mit Vitafediol einmal monatlich behandelt. Die übrigen 7 Patienten wiesen einen schweren Vitamin D-Mangel (d.h. eine 25(OH)D-Konzentration < 10 ng/ml) auf und wurden mit Vitafediol alle zwei Wochen behandelt. Primärendpunkt war der Anteil der Patienten, welche bis Monat 4 einen 25(OH)D-Spiegel von 20-60 ng/ml erreichten. Falls zu diesem Zeitpunkt ein Wert von 20 ng/ml noch nicht erreicht war, konnten die Patienten für weitere 2 Monate behandelt werden. Danach folgte eine doppelblinde Studienphase (sogenanntes Follow-up), für welche die Patienten, unabhängig von ihrem Baseline-Schweregrad, entweder zu Vitafediol einmal monatlich oder zu Placebo randomisiert und für 5 Monate behandelt wurden.
Der Primärendpunkt wurde in beiden Dosisgruppen bei > 80% der Patienten erreicht; bis zum Ende der Behandlungsphase wiesen insgesamt 94% aller Patienten einen 25(OH)D-Spiegel zwischen 20 und 60 ng/ml auf.
Am Ende des Follow-up wiesen von den mit Vitafediol behandelten Patienten 89%, von den mit Placebo behandelten Patienten noch 49% einen 25(OH)D-Spiegel ≥20 ng/ml auf (p<0.001). Werte > 60 ng/ml (d.h. oberhalb des physiologischen Bereiches) wurden am Ende des Follow-up nicht beobachtet.

Pharmakokinetik

Absorption
Calcifediol wird zu 75-80% aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Nach oraler Verabreichung von Calcifediol wird die maximale Serumkonzentration von 25-Hydroxycholecalciferol nach etwa 4 Stunden erreicht.
Distribution
Calcifediol zirkuliert gebunden an ein spezifisches α-Globulin (DBP) im Blut. Es wird in Fettgewebe und Muskeln über einen langen Zeitraum gespeichert. Calcifediol ist weniger lipophil als Vitamin D3, was mit einer geringeren Speicherung im Fettgewebe einhergeht.
Metabolismus
Calcifediol wird durch das Enzym 1-alpha-Hydroxylase (CYP27B1), welches in den Nieren und allen Vitamin D-responsiven Geweben vorkommt, in den aktiven Metaboliten Calcitriol umgewandelt. Sowohl Calcifediol als auch Calcitriol werden durch CYP24A1, das ebenfalls in diesen Geweben vorkommt, weiter zu inaktiven Metaboliten metabolisiert.
Elimination
Die Halbwertszeit von Calcifediol beträgt etwa 18 bis 21 Tage; es wird überwiegend über die Galle ausgeschieden, hauptsächlich in Form der Metabolite.

Präklinische Daten

Toxische Wirkungen wurden in nicht klinischen Studien nur bei Expositionen beobachtet, die weit über der maximalen Exposition beim Menschen lagen, und deuten auf eine geringe Relevanz für die klinische Anwendung hin.
Hohe Dosen an Vitamin D (4- bis 15-Faches der empfohlenen Dosis beim Menschen) haben sich bei Tieren als teratogen erwiesen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Calcifediol kann die Bestimmung von Cholesterin mittels der Zlatkis-Zak-Reaktion stören und fälschlicherweise einen Anstieg des Serum-Cholesterinspiegels anzeigen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C und ausser Reichweite von Kindern lagern.

Zulassungsnummer

69012 (Swissmedic)

Packungen

Packungen zu 5 und 10 Weichkapseln. [B]

Zulassungsinhaberin

Biomed AG, CH-8600 Dübendorf

Stand der Information

November 2023

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