Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Es wird empfohlen, dass Enrylaze nur von Ärzten und anderen medizinischen Fachpersonen verschrieben und verabreicht wird, die mit der Anwendung von antineoplastischen Arzneimitteln vertraut sind. Es sollte nur in einem Krankenhaus verabreicht werden, in dem geeignete Ausrüstungen für Wiederbelebungsmassnahmen vorhanden sind. Die Patienten sollten während der gesamten Dauer der Anwendung engmaschig überwacht und sorgfältig auf unerwünschte Wirkungen hin beobachtet werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Enrylaze wird in der Regel im Rahmen von Chemotherapie-Kombinationstherapien zusammen mit anderen antineoplastischen Arzneimitteln verabreicht (siehe «Interaktionen»).
Die empfohlene Dosis von Enrylaze beträgt:
Alle 48 Stunden:
·25 mg/m2 verabreicht intramuskulär alle 48 Stunden;
Montag/Mittwoch/Freitag:
·25 mg/m2 intramuskulär montags und mittwochs morgens, und 50 mg/m2 intramuskulär freitags nachmittags 52 bis 56 Stunden nach der letzten Dosis von Mittwochmorgen (z.B. 08:00 am Montag und Mittwoch, und am Freitag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr)
Empfohlene Prämedikation
Es sollte erwogen werden, Patienten 30-60 Minuten vor der Verabreichung von Enrylaze mit Paracetamol, einem H-1-Rezeptorblocker (z.B. Diphenhydramin) und einem H-2-Rezeptorblocker (z.B. Famotidin) zu behandeln, um das Risiko und den Schweregrad von Überempfindlichkeitsreaktionen zu verringern (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Enrylaze-Dosis wird in mg/m2 und nicht in Einheiten/m2 verabreicht, wie dies bei anderen Asparaginase-Präparaten der Fall ist.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, bei jeder Behandlung den Handelsnamen und die Chargennummer zu dokumentieren.
Wenn eine unerwünschte Wirkung auftritt, ändern Sie die Behandlung gemäss der folgenden Tabelle 1.
Tabelle 1: Dosisänderungen
Unerwünschte Wirkungen
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Schweregrad*
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Massnahme
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Überempfindlichkeitsreaktionen [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 2
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·Symptome behandeln.
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Grad 3 bis 4
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·Enrylaze dauerhaft absetzen.
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Pankreatitis [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 2 bis 4
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·Enrylaze bei Erhöhungen der Lipase oder Amylase > 2-fache des ULN** oder bei symptomatischer Pankreatitis aussetzen. ·Behandlung wieder aufnehmen, wenn Lipase und Amylase < 1,5-fache des ULN betragen und die Symptome abgeklungen sind. ·Enrylaze dauerhaft absetzen, wenn eine klinische nekrotisierende oder hämorrhagische Pankreatitis bestätigt wird.
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Thrombose [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Unkomplizierte Thrombose
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·Enrylaze aussetzen. ·Mit einer geeigneten antithrombotischen Therapie behandeln. ·Nach Abklingen der Symptome ist die Wiederaufnahme der Behandlung mit Enrylaze zu erwägen, bei fortgesetzter antithrombotischer Therapie.
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Schwere oder lebensbedrohliche Thrombose
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·Enrylaze dauerhaft absetzen. ·Mit einer geeigneten antithrombotischen Therapie behandeln.
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Haemorrhagie [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 3 bis 4
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·Enrylaze aussetzen. ·Auf Koagulopathie abklären und bei Bedarf die Substitution von Gerinnungsfaktoren erwägen. ·Enrylaze mit der nächsten geplanten Dosis wieder aufnehmen, wenn die Blutung kontrolliert ist.
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Hepatotoxizität [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Gesamtbilirubin > 3-fach bis ≤10-fach dem ULN
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·Enrylaze so lange aussetzen, bis der Gesamtbilirubinspiegel auf das 1,5-fache des ULN gesunken ist.
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Gesamtbilirubin > 10-fach dem ULN
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·Enrylaze absetzen und die verpassten Dosen nicht nachholen.
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* Common Terminology Criteria for Adverse Events (CTCAE) version 5.0.
** Upper Limit of Normal
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei einem Gesamtbilirubinwert, der mehr als das 3-fache und höchstens das 10-fache der oberen Normgrenze (ULN) beträgt, wird Enrylaze ausgesetzt; die Behandlung kann fortgesetzt werden, sobald sich der Wert normalisiert hat. In schweren Fällen (Gesamtbilirubinwert von mehr als das 10-fache der ULN) sollte die Behandlung beendet und nicht wieder aufgenommen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Begleitmedikationen, einschliesslich Chemotherapie, kann die Nierenfunktionsstörungen verschlimmern.
Ältere Patienten
Es nahmen keine älteren Patienten (>65 Jahre) an der klinischen Studie teil, daher kann für diese Patientengruppe keine Dosisempfehlung gegeben werden.
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern und Jugendlichen ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Die verfügbaren Daten sind unter «Eigenschaften/Wirkungen» und «Kinder und Jugendliche» zu entnehmen.
Der jüngste Patient in der klinischen Studie war 1 Jahr alt.
Art der Anwendung
Enrylaze ist zur intramuskulären (i.m.) Anwendung.
Das Volumen von Enrylaze pro Injektionsstelle ist auf 2 ml zu begrenzen. Falls das zu verabreichende Volumen grösser als 2 ml ist, sind mehrere Injektionsstellen zu verwenden.
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