InteraktionenWirkung anderer Arzneimittel auf Tibsovo
Kontraindizierte gleichzeitige Anwendung
Starke CYP3A4-Induktoren
Ivosidenib ist ein Substrat von CYP3A4. Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Verabreichung starker CYP3A4-Induktoren (z.B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskraut (Hypericum perforatum)) die Plasmakonzentrationen von Ivosidenib verringert und ist daher während der Behandlung mit Tibsovo kontraindiziert (siehe «Interaktionen»). Es wurden keine klinische Studie zur Pharmakokinetik von Ivosidenib bei gleichzeitiger Gabe eines CYP3A4-Induktors durchgeführt.
Zu vermeidende gleichzeitige Anwendung
Moderate oder starke Inhibitoren von CYP3A4
Bei gesunden Probanden erhöhte die Verabreichung einer Einzeldosis von 250 mg Ivosidenib und 200 mg Itraconazol einmal täglich während 18 Tagen die AUC von Ivosidenib, mit einem Verhältnis der geometrischen Mittelwerte der AUC von 269 % (90 % KI: 245 %, 295 %) ohne Veränderung der Cmax. Die gleichzeitige Verabreichung moderater oder starker CYP3A4-Inhibitoren erhöht die Plasmakonzentrationen von Ivosidenib. Dies kann das Risiko einer Verlängerung des QTc-Intervalls erhöhen; geeignete Alternativen ausser moderaten oder starken CYP3A4-Inhibitoren sollen während der Behandlung mit Tibsovo wann immer möglich in Betracht gezogen werden. Lässt sich die Anwendung moderater oder starker CYP3A4-Inhibitoren nicht vermeiden, ist die empfohlene Dosis von Ivosidenib auf 250 mg einmal täglich zu reduzieren (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Die Patienten sollen mit Vorsicht behandelt und engmaschig hinsichtlich einer Verlängerung des QTc-Intervalls überwacht werden, wenn die Anwendung einer geeigneten Alternative nicht möglich ist.
·Zu den moderaten CYP3A4-Inhibitoren gehören z.B. Aprepitant, Ciclosporin, Diltiazem, Erythromycin, Fluconazol, Grapefruit und Grapefruitsaft, Isavuconazol und Verapamil.
·Zu den starken CYP3A4-Inhibitoren gehören z.B. Clarithromycin, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir und Voriconazol.
Arzneimittel, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern
Die gleichzeitige Verabreichung von Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika, Fluorchinolone, 5-HT3-Rezeptorantagonisten, Triazol-Antimykotika), kann das Risiko einer QTc-Verlängerung erhöhen und soll während der Behandlung mit Tibsovo möglichst vermieden oder geeignete Alternativen in Betracht gezogen werden. Die Patienten sollen mit Vorsicht behandelt und engmaschig auf eine Verlängerung des QTc-Intervalls überwacht werden, wenn die Anwendung einer geeigneten Alternative nicht möglich ist (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Wirkung von Tibsovo auf andere Arzneimittel
Kontraindizierte gleichzeitige Anwendung
Interaktionen mit Transportern
P-gp-Substrate
Ivosidenib hemmt P-gp und hat das Potenzial, P-gp zu induzieren. Es kann daher die systemische Exposition gegenüber Wirkstoffen, die hauptsächlich über P-gp transportiert werden (z.B. Dabigatran), verändern. Die gleichzeitige Verabreichung von Dabigatran ist kontraindiziert (siehe «Interaktionen»).
Zu vermeidende gleichzeitige Anwendung
Enzyminduktion
Cytochrom P450 (CYP)-Enzyme
Ivosidenib induziert CYP3A4, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9 und induziert potenziell CYP2C19. Es kann daher die systemische Exposition gegenüber Substraten dieser Enzyme verringern. Geeignete Alternativen, die keine Substrate von CYP3A4, CYP2B6, CYP2C8 oder CYP2C9 mit einer engen therapeutischen Breite oder Substrate von CYP2C19 sind, sollten während der Behandlung mit Tibsovo in Betracht gezogen werden. Die Patienten sind hinsichtlich eines Verlusts der Wirksamkeit des Substrats zu überwachen, wenn die Anwendung dieser Arzneimittel nicht vermieden werden kann (siehe «Pharmakokinetik»).
·Zu den Substraten von CYP3A4 mit enger therapeutischer Breite gehören z.B. Alfentanil, Ciclosporin, Everolimus, Fentanyl, Pimozid, Chinidin, Sirolimus und Tacrolimus.
·Zu den CYP2B6-Substraten mit enger therapeutischer Breite gehören z.B. Cyclophosphamid, Ifosfamid und Methadon.
·Zu den CYP2C8-Substraten mit enger therapeutischer Breite gehören z.B. Paclitaxel, Pioglitazon und Repaglinid.
·Zu den CYP2C9-Substraten mit enger therapeutischer Breite gehören Phenytoin und Warfarin.
·Zu den Substraten von CYP2C19 gehört z.B. Omeprazol.
Itraconazol oder Ketoconazol sollten aufgrund des erwarteten Verlusts der antimykotischen Wirksamkeit nicht gleichzeitig mit Tibsovo angewendet werden.
Ivosidenib kann die systemischen Konzentrationen von hormonellen Kontrazeptiva verringern. Die gleichzeitige Anwendung einer Barrieremethode zur Empfängnisverhütung wird daher während der Behandlung mit Tibsovo und mindestens 1 Monat nach der letzten Dosis empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Substrate von OAT3 oder OATP1B1/1B3
Ivosidenib hemmt OAT3, das organische Anionen-transportierende Polypeptid 1B1 (OATP1B1) und das organische Anionen-transportierende Polypeptid 1B3 (OATP1B3). Es kann daher die systemische Exposition gegenüber OAT3-Substraten oder OATP1B1/1B3-Substraten erhöhen. Die gleichzeitige Verabreichung von OAT3-Substraten (z.B. Benzylpenicillin, Furosemid) oder sensitiven OATP1B1/1B3-Substraten (z.B. Atorvastatin, Pravastatin, Rosuvastatin) sollte während der Behandlung mit Tibsovo nach Möglichkeit vermieden werden (siehe «Pharmakokinetik»). Die Patienten sollen mit Vorsicht behandelt werden, wenn die Verwendung einer geeigneten Alternative nicht möglich ist. Wenn die Verabreichung von Furosemid klinisch indiziert ist, um die Anzeichen/Symptome eines Differenzierungssyndroms zu behandeln, müssen die Patienten engmaschig auf Elektrolytstörungen und QTc-Verlängerungen überwacht werden.
Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferasen (UGT)
Ivosidenib hat das Potenzial, UGTs zu induzieren und kann daher die systemische Exposition gegenüber Substraten dieser Enzyme (z.B. Lamotrigin, Raltegravir) verringern. Geeignete Alternativen, die keine UGT-Substrate sind, sollen während der Behandlung mit Tibsovo in Betracht gezogen werden. Die Patienten sind hinsichtlich eines Verlusts der Wirksamkeit des UGT-Substrats zu überwachen, wenn die Anwendung dieser Arzneimittel nicht vermieden werden kann (siehe «Pharmakokinetik»).
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