Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Anwendung von Agilus zur Behandlung einer malignen hyperthermischen Krise ist kein Ersatz für andere unterstützende Massnahmen. Diese müssen in ihren verschiedenen Formen individuell fortgeführt werden.
Vorsicht ist beim Auftreten von Hyperkaliämie-Symptomen (muskuläre Paralyse, Elektrokardiogramm-Veränderungen, bradykarde Herzrhythmusstörungen) oder bei vorbestehender Hyperkaliämie (Niereninsuffizienz, Digitalisintoxikation etc.) geboten, da in Tierversuchen ein Anstieg des Serumkaliums als Folge der gleichzeitigen Verabreichung von Dantrolen mit Verapamil nachgewiesen wurde. Die gleichzeitige Anwendung von Agilus und Calciumantagonisten wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Agilus darf nur intravenös angewendet werden. Aufgrund des hohen pH-Werts der Lösung (pH 9,5) muss eine extravasale Injektion unbedingt vermieden werden, weil sie zu Gewebsnekrosen führen kann. Wegen des Risikos eines Gefässverschlusses müssen intraarterielle Injektionen vermieden werden.
Ein Verschütten der Lösung auf die Haut ist zu vermeiden. Falls die Lösung auf die Haut gelangt, muss sie mit ausreichend Wasser entfernt werden (siehe «Hinweise für die Handhabung»).
Während einer Dantrolen-Therapie können Leberschäden auftreten. Dies wurde bei längerfristiger, oraler Verabreichung beobachtet und kann tödlich verlaufen.
Hilfsstoffe
Hydroxypropylbetadex
Agilus enthält 3530 mg Hydroxypropylbetadex (ein Cyclodextrin) pro Durchstechflasche, dies entspricht 156,2 mg/ml in der rekonstituierten Lösung. Hydroxypropylbetadex erhöht die Löslichkeit von Dantrolen und reduziert dadurch die Zubereitungsdauer und das Flüssigkeitsvolumen.
Hydroxypropylbetadex wurde in tierexperimentellen Studien nach subkutaner Anwendung mit Ototoxizität in Verbindung gebracht (siehe «Präklinische Daten»), und Fälle von Hörstörungen wurden in Studien in anderen klinischen Bereichen beobachtet. Bei Hydroxypropylbetadex-Expositionswerten, die mit dem höheren Bereich der empfohlenen Agilus-Dosen vergleichbar sind, wurden Fälle von Hörstörungen beobachtet. In den meisten Fällen war die Hörstörung vorübergehend und leicht bis mittelschwer.
Das potenzielle Risiko einer Hörstörung kann bei Patienten mit erhöhtem Hörverlustrisiko, z.B. wiederkehrenden/chronischen Ohrinfektionen, besonders bedenklich sein.
Es wird erwartet, dass die Hydroxypropylbetadex-Exposition durch Agilus bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion höher ist. Die potenziellen Risiken von Hydroxypropylbetadex können bei diesen Patienten höher sein.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 6,9 mg Natrium pro Durchstechflasche, dies entspricht 0,345 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
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