ZusammensetzungWirkstoffe
Imiquimodum.
Hilfsstoffe
Acidum isostearicum, alcohol cetylicus 22 mg/g, alcohol stearylicus 31 mg/g, vaselinum album, polysorbatum 60, sorbitani stearas, glycerolum, xanthani gummi, aqua purificata, alcohol benzylicus 20 mg/g, methylis parahydroxybenzoas (E218) 2 mg/g und propylis parahydroxybenzoas (E216) 0,2 mg/g.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenImiquimod Leman, crème ist bei Erwachsenen für die topische Behandlung von äusserlichen spitzen Kondylomen im Genital- und Perianalbereich (Condylomata acuminata) indiziert.
Imiquimod Leman, crème ist bei Erwachsenen indiziert für die topische Behandlung von multiplen oberflächlichen Basalzellkarzinomen (sBBC) mit einem maximalen Tumordurchmesser von 2 cm am Rumpf (mit Ausschluss der Anal- und Genitalregion), an der Halsregion oder an den Extremitäten (ohne Hand und Fuss), wenn eine chirurgische Entfernung nicht angezeigt und die Nachkontrolle des Patienten gewährleistet ist. Die Diagnose des sBBC muss durch Biopsie bestätigt sein.
Imiquimod Leman, crème ist bei Erwachsenen für die topische Behandlung von klinisch typischen, nichthyperkeratotischen, nicht-hypertrophischen aktinischen Keratosen im Gesicht und auf dem Kopf indiziert.
Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Äusserliche spitze Kondylome im Genital- und Perianalbereich
Imiquimod Leman, crème ist dreimal wöchentlich (z.B. Montag, Mittwoch und Freitag) vor dem Zubettgehen auf den infizierten Hautbereich aufzutragen und 6–10 Stunden lang auf der Haut zu belassen. Die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème ist so lange fortzusetzen, bis alle sichtbaren spitzen Kondylome verschwunden sind oder bis maximal 16 Wochen pro Behandlungszyklus.
Aktinische Keratosen
Imiquimod Leman, crème ist dreimal wöchentlich (z.B. Montag, Mittwoch und Freitag) vor dem Zubettgehen auf die betroffene Haut (einzelne Läsionen oder Bezirke mit mehreren Läsionen) aufzutragen und für ca. 8 Stunden auf der Haut zu belassen.
Die Behandlungsdauer sollte 16 Wochen betragen.
Oberflächliches Basalzellkarzinom
Imiquimod Leman, crème ist fünfmal wöchentlich (z.B. Montag bis Freitag) vor dem Zubettgehen auf die zu behandelnde Hautstelle sowie im Umkreis von 1 cm, um die Hautstelle aufzutragen und für ca. 8 Stunden auf der Haut zu belassen.
Die Behandlungsdauer sollte 6 Wochen betragen.
Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Imiquimod wurde bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht. Aufgrund der geringen systemischen Absorption ist bei diesen Patienten jedoch keine Dosisanpassung erforderlich.
Ältere Patienten
Zur Sicherheit und Wirksamkeit von Imiquimod Leman, crème bei Patienten ≥65 Jahre liegen nur limitierte Daten vor. Eine Dosisanpassung in Abhängigkeit vom Alter ist jedoch vermutlich nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Imiquimod Leman, crème wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht und soll daher in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Art der Anwendung
Vor und nach dem Auftragen der Creme sind die Hände gründlich zu waschen.
Äusserliche spitze Kondylome im Genital- und Perianalbereich
Imiquimod Leman, crème ist in einer dünnen Schicht aufzutragen und in den gereinigten mit spitzen Kondylomen infizierten Hautbereich einzureiben, bis die Creme vollständig eingezogen ist. Imiquimod Leman, crème wird vor dem Zubettgehen aufgetragen. Während der 6- bis 10-stündigen Einwirkzeit soll auf Duschen oder Baden verzichtet werden. Nach der Einwirkzeit wird die Creme mit Wasser und einer milden Seife abgewaschen. Die in einem Sachet enthaltene Crememenge (250 mg) reicht aus, um einen mit spitzen Kondylomen infizierten Bereich von 20 cm zu behandeln.
Unbeschnittene Männer, die spitze Kondylome unter der Vorhaut behandeln, sollen die Vorhaut zurückziehen und den mit spitzen Kondylomen infizierten Bereich täglich waschen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Aktinische Keratosen
Vor der Applikation von Imiquimod Leman, crème soll das zu behandelnde Gebiet mit milder Seife und Wasser gewaschen und dann gründlich abgetrocknet werden.
Imiquimod Leman, crème kann auf eine einzelne Läsion und/oder auf Bezirke mit mehreren Läsionen aufgetragen werden. Imiquimod Leman, crème soll so lange in den zu behandelnden Hautbezirk eingerieben werden, bis die Creme eingezogen ist. Die Creme soll vor dem Zubettgehen aufgetragen und während ca. 8 Stunden auf der Haut belassen werden. Während dieser Zeit soll auf Duschen und Baden verzichtet werden. Nach der Einwirkzeit wird die Creme mit milder Seife und Wasser abgewaschen.
Oberflächliches Basalzellkarzinom
Vor der Applikation von Imiquimod Leman, crème soll das zu behandelnde Gebiet mit milder Seife und Wasser gewaschen und dann gründlich abgetrocknet werden.
Imiquimod Leman, crème soll auf die zu behandelnde Hautstelle und im Umkreis von 1 cm um die Hautstelle aufgetragen werden. Imiquimod Leman, crème soll so lange in den zu behandelnden Hautbezirk eingerieben werden, bis die Creme eingezogen ist. Die Creme soll vor dem Zubettgehen aufgetragen und während ca. 8 Stunden auf der Haut belassen werden. Während dieser Zeit soll auf Duschen und Baden verzichtet werden. Nach der Einwirkzeit wird die Creme mit milder Seife und Wasser abgewaschen.
KontraindikationenBekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenAllgemeine Hinweise für die Handhabung
Bei offenen Geschwüren oder Wunden darf die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème nicht durchgeführt werden. Sie darf erst begonnen werden, wenn diese vollkommen abgeheilt sind.
Nach vorheriger chirurgischer Behandlung darf Imiquimod Leman, crème erst eingesetzt werden, wenn die Haut vollständig abgeheilt ist.
Das Auftragen auf verletzte Hautstellen kann zu einer erhöhten systemischen Absorption von Imiquimod und somit zu einem höheren Risiko für unerwünschte Wirkungen führen (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Überdosierung»).
Während der Behandlung mit Imiquimod Leman, crème darf kein Okklusivverband angelegt werden.
Jeglicher Kontakt von Imiquimod Leman, crème mit Augen, Lippen und Nasenschleimhaut ist zu vermeiden.
Unter der Behandlung mit Imiquimod Leman, crème kann es zu einer Verschlechterung entzündlicher Hauterscheinungen kommen.
Die behandelte Hautoberfläche soll vor Sonneneinwirkung geschützt werden (siehe «Präklinische Daten»).
Lokale Hautreaktionen
In seltenen Fällen kann nach nur wenigen Anwendungen von Imiquimod Leman, crème eine heftige, nässende oder erosive lokale Entzündungsreaktion der Haut auftreten.
Diese lokalen Entzündungsreaktionen können begleitet oder auch eingeleitet werden durch grippeähnliche Symptome wie Unwohlsein, Fieber, Übelkeit, Muskelschmerzen und Schüttelfrost. Eine Unterbrechung der Therapie sollte erwogen werden.
Spezielle Patientengruppen
Verwendung bei Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion und/oder mit Autoimmunkrankheiten
Imiquimod Leman, crème sollte bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden. Es sollte bei diesen Patienten eine Abwägung erfolgen zwischen dem Nutzen einer Behandlung mit Imiquimod Leman, crème und dem mit einer möglichen Verschlechterung ihrer Autoimmunerkrankung verbundenen Risiko.
Aufgrund der immunstimulierenden Eigenschaften sollte Imiquimod Leman, crème bei Patienten, die eine immunsuppressive Behandlung erhalten, mit Vorsicht angewendet werden.
Bei organtransplantierten Patienten sollte Imiquimod Leman, crème mit Vorsicht angewendet werden. Es sollte bei diesen Patienten eine Abwägung erfolgen zwischen
dem Nutzen einer Behandlung mit Imiquimod Leman, crème und dem mit einer möglichen Organabstossung oder Graft-versus-host-Reaktion verbundenen Risiko.
Äusserliche Condylomata acuminata im Genital- und Perianalbereich
Es ist sinnvoll, die Sexualpartner ebenfalls einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen und gegebenenfalls zu behandeln.
Über die Behandlung von Condylomata acuminata im Bereich der Vorhaut mit Imiquimod Leman, crème bei unbeschnittenen Männern liegen bisher nur in begrenztem Umfang Erfahrungen vor. Sicherheitsdaten für diese Patientenpopulation bei dreimal wöchentlicher Behandlung mit Imiquimod Leman, crème und täglicher Vorhauthygiene umfassen weniger als 100 Patienten. In anderen Studien, in denen keine tägliche Vorhauthygiene durchgeführt wurde, wurden zwei Fälle einer schweren Phimose beobachtet sowie ein Fall einer Striktur, welche eine Zirkumzision erforderlich machte. Die Behandlung dieser Patientengruppe wird deshalb nicht empfohlen und sollte nur dann erfolgen, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko übersteigt. Frühzeichen für eine Striktur sind lokale Hautreaktionen (z.B. Erosion, Ulzeration, Ödem, Verhärtung) oder zunehmende Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut. Wenn diese Symptome auftreten, soll die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Imiquimod Leman, crème wurde nicht für die Behandlung innerer Condylomata acuminata im Genitalbereich untersucht und wird daher nicht zur Behandlung von Condylomata acuminata von Urethra, Vagina, Zervix, Rektum oder Analkanal empfohlen.
Örtliche Hautreizungen, wie z.B. Erythem, Erosion, Exkoriation/Schuppenbildung und Ödem treten häufig auf. Andere lokale Reaktionen, wie z.B. Induration, Ulzeration, Verschorfung und Bläschenbildung, wurden ebenfalls berichtet. Sollte sich eine nicht tolerierbare Hautreaktion einstellen, ist die Creme durch Waschen des behandelten Bereichs mit Wasser und einer milden Seife zu entfernen. Die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème kann fortgesetzt werden, sobald die Hautreaktion abgeklungen ist.
In sehr seltenen Fällen traten schwere lokale Hautreizungen am Ausgang der Harnröhre auf. Einige Frauen hatten dadurch Schwierigkeiten beim Wasserlösen, so dass eine notfallmässige Katheterisierung und eine entsprechende Behandlung des betroffenen Bereichs erforderlich waren.
Bei Überschreiten der empfohlenen Dosis kann es verstärkt zu Hautreaktionen kommen.
Vor dem Geschlechtsverkehr muss Imiquimod Leman, crème von der Haut abgewaschen werden.
Die Reissfestigkeit von Kondomen und Scheidenpessaren könnte durch Imiquimod Leman, crème beeinträchtigt werden. Es sollten daher andere Kontrazeptions-Methoden erwogen werden.
Patienten, die mit Imiquimod Leman, crème behandelt werden, sollten die folgenden Informationen und Anweisungen erhalten:
Die Auswirkung von Imiquimod Leman, crème auf die Übertragung von genitalen/perianalen Kondylomen ist nicht bekannt. Den Patienten sollte bewusst sein, dass sich neue Kondylome während der Behandlung bilden können, da Imiquimod keine direkte Wirkung auf das HPV-Virus hat.
Die wiederholte Behandlung mit Imiquimod nach einem Rezidiv der Condylomata acumimata wurde bisher nicht untersucht, und eine wiederholte Behandlung mit Imiquimod Leman, crème wird deshalb nicht empfohlen.
Auch bei HIV-Patienten deuten die begrenzten vorliegenden Daten auf eine stärkere Reduktion von Condylomata acuminata unter Anwendung von Imiquimod gegenüber Placebo hin. Im Vergleich zu HIV-negativen Patienten scheint Imiquimod Leman, crème in dieser Patientengruppe in Bezug auf die Beseitigung der Condylomata acuminata jedoch eine geringere Wirksamkeit zu besitzen. Die Wirksamkeit bei anderweitig immunsupprimierten Patienten wurde nicht untersucht.
Zur Anwendung von Imiquimod Leman, crème unmittelbar im Anschluss an eine Behandlung mit anderen kutan applizierten Mitteln zur Behandlung von Condylomata acuminata liegen bisher keine klinischen Erfahrungen vor.
Imiquimod Leman, crème sollte nach vorheriger medikamentöser oder chirurgischer Behandlung erst eingesetzt werden, nachdem die Haut im Genital- oder Perianalbereich abgeheilt ist.
Aktinische Keratosen
Die Sicherheit von Imiquimod Leman, crème ist nicht erwiesen, wenn die Creme zur Behandlung aktinischer Keratosen auf Hautflächen grösser als 25 cm angewendet wird.
Sollten die Beschwerden der Patienten oder der Schweregrad der lokalen Hautreaktion dies notwendig machen, kann eine mehrtägige Therapiepause eingelegt werden. Die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème kann wieder aufgenommen werden, wenn die Hautreaktion zurückgegangen ist.
Das klinische Resultat der Behandlung kann ca. 8 Wochen nach Therapieende bestimmt werden.
Oberflächliches Basalzellkarzinom
Zur Behandlung eines Basalzellkarzinoms mit Imiquimod Leman, crème im Gesicht oder auf der Kopfhaut gibt es keine Untersuchungen.
Sollten die Beschwerden des Patienten oder der Schweregrad der lokalen Hautreaktion dies notwendig machen, kann eine mehrtägige Therapiepause eingelegt werden. Die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème kann wieder aufgenommen werden, wenn die Hautreaktion zurückgegangen ist.
Das klinische Resultat der Behandlung kann ca. 6–12 Wochen nach Therapieende bestimmt werden.
Hilfsstoffe
Imiquimod Leman, crème enthält als Hilfsstoffe Cetylalkohol und Stearylalkohol. Diese können örtlich begrenzte Hautreaktionen (wie z.B. eine Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Dieses Medikament enthält 5 mg Benzylalkohol pro Beutel. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen und leichte lokale Reizungen hervorrufen.
Methylparahydroxybenzoat (E218) und Propylparahydroxybenzoat (E216) können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
InteraktionenEs wurden keine Interaktionsstudien mit anderen Arzneimitteln, einschliesslich Immunsuppressiva, durchgeführt. Interaktionen mit systemisch applizierten Wirkstoffen sind nur in sehr geringem Masse zu erwarten.
Schwangerschaft, StillzeitReproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Foeten gezeigt, es liegen jedoch keine kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Imiquimod Leman, crème soll in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist absolut notwendig.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Imiquimod in die Muttermilch übertritt. Imiquimod Leman, crème soll deshalb von stillenden Müttern nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Behandlung mit Imiquimod Leman, crème eine Auswirkung auf diese Tätigkeiten hat.
Unerwünschte WirkungenDie am häufigsten als möglicherweise oder wahrscheinlich mit der Behandlung mit Imiquimod Leman, crème in Zusammenhang stehend berichteten unerwünschten Wirkungen waren in den pivotalen Studien Reaktionen an der Applikationsstelle (33,7% der Patienten, die wegen Condylomata acuminata behandelt wurden, 40,6% der Patienten, die wegen aktinischer Keratosen behandelt wurden und 40,6% der Patienten, die wegen eines Basalzellkarzinoms behandelt wurden; insbesondere Juckreiz, Brennen und Schmerzen). Einige systemische unerwünschte Wirkungen wurden ebenfalls berichtet.
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organsystem und Häufigkeit aufgelistet, welche - unabhängig von der Indikation - bei mit Imiquimod Leman, crème behandelten Patienten berichtet wurden.
Die Häufigkeiten sind dabei definiert als: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1'000), sehr selten (<1/10'000), unbekannt (Häufigkeit kann anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden).
Es sollte beachtet werden, dass nicht alle unerwünschten Ereignisse in allen Indikationen beobachtet wurden.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektionen.
Gelegentlich: Herpes simplex, Infektion am Applikationsort, Candidiasis im Genitalbereich, Vaginitis, bakterielle Infektion, Pilzinfektion, Infektion des oberen Respirationstraktes, Pharyngitis, Rhinitis, Vulvitis, Pusteln am Applikationsort.
Selten: Chlamydieninfektion, Ohrinfektion, Furunkel, Gonorrhoe, Herpes zoster, Molluscum contagiosum, Otitis media.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Lymphadenitis, Lymphadenopathie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Schwellung des Gesichtes).
Es gab vereinzelt Berichte über eine Verschlechterung von Autoimmunerkrankungen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie.
Selten: vermindertes Gewicht.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, Schlaflosigkeit.
Selten: Ängstlichkeit, euphorische Stimmung, Reizbarkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Parästhesien, Benommenheit, Migräne, Schläfrigkeit.
Selten: Hypästhesien, Hypokinese, Parosmie.
Augenerkrankungen
Selten: Konjunktivitis, verminderte Sehschärfe, Sehstörung.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Tinnitus.
Selten: Ohrenschmerzen, Vertigo.
Herzerkrankungen
Selten: Angina pectoris.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: Flush, Hypertonie.
Selten: Blutung, erniedrigter Blutdruck.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Bronchospasmus, Dyspnoe.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Abdominalschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Rektalbeschwerden, Stuhldrang, Erbrechen.
Selten: Mundtrockenheit, epigastrische Beschwerden, Flatulenz, Gastritis, Hämorrhoiden, Rektalblutung, Stomatitis.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Selten: Hepatitis.
Sehr selten: erhöhte Leberenzymwerte.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Dermatitis, Ekzem, Follikulitis, Pruritus, Hautauschlag, erythematöser Ausschlag, Hyperhidrose, Urtikaria.
Selten: Alopezie, Kontaktdermatitis, Erythem, Haarverfärbungen, Hypotrichose, Photosensitivitätsreaktionen, Psoriasis, Purpura, Seborrhoe, Hautverfärbung.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Myalgien.
Gelegentlich: Arthralgien, Rückenschmerzen.
Selten: Gliederschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Dysurie.
Selten: Beschwerden an der Harnröhre, Änderung der Miktionsfrequenz.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Schmerzhafter Koitus, Erektionsstörung, Schmerzen im Genitalbereich beim Mann, Beschwerden im Penisbereich, Vaginalschmerzen,
atrophische Vaginitis, Vulvabeschwerden, vulväre intraepitheliale Neoplasie.
Selten: Pruritus im Genitalbereich.
Nicht bekannt: Phimose oder Striktur (bei unbeschnittenen Patienten mit unzureichender Vorhauthygiene).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Reaktionen am Applikationsort (je nach Indikation 34% [bei Behandlung von Condylomata acuminata] bis 41% [bei aktinischen Keratosen und Basalzellkarzinom]).
Häufig: Juckreiz am Applikationsort, Schmerzen am Applikationsort, Brennen am Applikationsort, Müdigkeit.
Gelegentlich: Wärme am Applikationsort, Abschuppung am Applikationsort, Irritation am Applikationsort, Fieber, Grippe-ähnliche Erkrankung, Schmerzen, Asthenie, Unbehagen, Schüttelfrost, Bluten am Applikationsort, Exsudat am Applikationsort, Erythem am Applikationsort, Entzündung am Applikationsort, Ödem am Applikationsort, Papeln am Applikationsort, Parästhesien am Applikationsort, Exanthem am Applikationsort, Schorfbildung am Applikationsort, Erosion an der Applikationsstelle, Schwellung am Applikationsort, Lethargie.
Selten: Ulkus am Applikationsort, Bläschen am Applikationsort, Schwäche, Ödem.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
In sehr seltenen Fällen führten bei der Behandlung von Condylomata acuminata bei Frauen stärkere lokale Hautreaktionen Harnröhrenausgang zu schmerzhafter Blasenentleerung.
Es wurde auch über lokalisierte Hypo- und Hyperpigmentation nach Anwendung von Imiquimod Leman, crème berichtet. Diese Farbveränderungen der Haut können bei einigen Patienten persistieren. In einer Folgeuntersuchung mit 162 Patienten fünf Jahre nach Behandlung eines oberflächlichen Basalzellkarzinoms wurde bei 37% der Patienten eine schwache und bei 6% eine mittelgradige Hypopigmentierung festgestellt. Bei 56% der Patienten wurde keine Hypopigmentierung festgestellt; eine Hyperpigmentierung wurde nie berichtet.
Unter täglicher Anwendung einer Creme mit einer Imiquimod-Konzentration von 3,75% wurde über Einzelfälle von Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom berichtet.
In klinischen Studien mit einer Imiquimod-Creme mit einer Konzentration von 3,75% sowie in Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung zu Imiquimod-Creme mit Konzentrationen von 3,75% und 5% wurde über erhöhte Blutzuckerwerte berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungBei topischer Applikation ist eine systemische Überdosierung von Imiquimod aufgrund der minimalen perkutanen Resorption unwahrscheinlich. In Studien an Kaninchen lag die letale dermale Dosis bei über 5 g/kg KG. Eine kontinuierliche dermale Überdosierung mit Imiquimod Leman, crème könnte zu schweren lokalen Hautreaktionen führen und das Risiko systemischer Reaktionen erhöhen.
Die versehentliche einmalige orale Aufnahme von 200 mg Imiquimod, was dem Inhalt von ungefähr 16 Sachets entspricht, könnte zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Myalgien und Fieber führen. Die klinisch schwerwiegendste Nebenwirkung, die nach mehreren oralen Dosen von > 200 mg auftrat, bestand in Hypotonie, die sich nach oraler oder intravenöser Flüssigkeitszufuhr normalisierte.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
D06BB10
Wirkungsmechanismus
Imiquimod ist ein Immunmodulator. Es besitzt keine direkte antivirale Aktivität. Im Tiermodell erwies sich Imiquimod gegen Virusinfektionen als wirksam. Es gibt Hinweise, dass seine antiviralen Eigenschaften auf der Induktion von Interferon-alpha und anderen Zytokinen beruhen könnten.
Bei aktinischen Keratosen und oberflächlichem Basalzellkarzinom wird die Wirkung über die Stimulation einer lokalen zellvermittelten Immunantwort angenommen.
Pharmakodynamik
Keine Angaben.
Klinische Wirksamkeit
Äusserliche Condylomata acuminata im Genital- und Perianalbereich
Bei 119 über 16 Wochen mit imiquimod behandelten weiblichen Patienten betrug die vollständige Abheilungsrate 60% verglichen mit 20% bei 105 mit Vehikel behandelten Patientinnen (Therapiedifferenz 41%, 95% CI 20–61%, p<0,001). Bei den Patientinnen, bei denen die Kondylome vollständig abheilten, betrug die mediane Dauer bis zur Heilung 8 Wochen.
Bei 157 mit imiquimod über 16 Wochen behandelten männlichen Patienten lag die vollständige Abheilungsrate bei 23% im Vergleich zu 5% bei 161 mit Vehikel behandelten Patienten (Therapiedifferenz 19%, 95% Cl 3–36%, p<0,001). Bei den Patienten, bei denen die Kondylome vollständig abheilten, betrug die mediane Dauer bis zur Heilung 12 Wochen.
Aktinische Keratosen (AK)
Drei doppelblinde, Vehikel-kontrollierte Phase-III-Studien wurden an n=286 Patienten mit aktinischen Keratosen im Gesicht durchgeführt, die dreimal wöchentlich über 16 Wochen behandelt wurden (davon 147 mit imiquimod und 139 mit Vehikel). In der ersten Studie wurde die klinische Bewertung mittels histologischer Beurteilung bestätigt. Eine vollständige Abheilung der aktinischen Keratosen wurde unter Imiquimod bei 57,1% der Patienten beobachtet gegenüber 2,2% unter Vehikel (p<0,0001). Bei 72,1% der Patienten unter Imiquimod wurde eine Heilungsrate von mindestens 75% berichtet gegenüber 4,3% unter Vehikel (p<0,0001).
In zwei weiteren Studien an insgesamt n=492 Patienten mit aktinischen Keratosen fand sich eine vollständige Abheilung unter Imiquimod bei 48,3% der Patienten gegenüber 7,2% unter Vehikel (p<0,0001). Bei 64,0% der Patienten unter Imiquimod wurde über eine mindestens 75%ige Abheilung berichtet gegenüber 13,6% unter Vehikel behandelten Patienten (p<0,0001).
In zwei weiteren doppelblinden, Vehikel-kontrollierten Studien wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Imiquimod 5% mit einem alternativen Therapieschema (dreimal wöchentliche Anwendung während einem oder zwei Behandlungszeiträumen von jeweils 4 Wochen, unterbrochen durch ein vierwöchiges therapiefreies Intervall) untersucht. Die Patienten hatten klinisch typische, sichtbare, diskrete, nicht hyperkeratotische, nicht hypertrophe AKLäsionen innerhalb eines zusammenhängenden 25 cm2 grossen Behandlungsareals auf der unbehaarten Kopfhaut oder im Gesicht. Es wurden jeweils 4–8 AK-Läsionen behandelt. An den gepoolten Daten zeigte sich auch unter diesem Therapieschema eine signifikante Überlegenheit von Imiquimod gegenüber Vehikel, mit einer vollständigen Abheilung der AK-Läsionen bei 54,4% der Patienten unter Imiquimod gegenüber 8,5% unter Vehikel.
In einer Metaanalyse der Daten zweier Phase IV-Studien wurde die Rezidivrate aktinischer Keratosen nach Behandlung mit imiquimod untersucht. Bis Monat 36 lag sie bei 82,6%.
Zwei Phase IV-Studien mit dreijährigem Followup lieferten keinen Anhalt, dass eine Behandlung mit Imiquimod das Risiko für eine Progression der aktinischen Keratosen zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom begünstigen könnte.
Oberflächliches Basalzellkarzinom
In zwei doppelblinden Vehikel-kontrollierten Studien an insgesamt n=364 Patienten mit bioptisch diagnostiziertem Basalzellkarzinom am Rumpf mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 1 cm zeigte sich nach Behandlung mit imiquimod (n=185) fünfmal wöchentlich eine Abheilungsrate von 75%, unter Vehikel (n=179) von 2%.
In einer offenen, unkontrollierten Langzeit-Studie waren von jenen Patienten, die am Therapieende klinisch frei von oberflächlichen Basalzellkarzinomen waren, nach 60 Monaten geschätzte 77,9% [95% CI 71,9%, 83,8%] rezidivfrei.
PharmakokinetikAbsorption
0,6 bis 0,9% einer topisch applizierten Einzeldosis von Imiquimod wurde über die Haut von Probanden/Patienten mit aktinischer Keratose resorbiert.
Nach topisch applizierten Einzel- oder Mehrfachdosen von 12,5 mg waren im Serum quantifizierbare Konzentrationen von 0,1 ng/ml des Wirkstoffs nachweisbar.
Distribution
Keine Angaben.
Metabolismus
Nach topischer Applikation einer Imiquimod-Creme mit einer Konzentration von 3,75% bei Patienten mit AK konnten im Serum zwei Metaboliten nachgewiesen werden. Aufgrund der niedrigen systemischen Exposition wurde der Metabolismus von Imiquimod und diesen Metaboliten nicht weiter untersucht.
Elimination
Die geringe Wirkstoffmenge, die in den systemischen Kreislauf gelangte, wurde rasch über Urin und Faezes in einem durchschnittlichen Verhältnis von 3:1 ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei pädiatrischen/geriatrischen Patienten oder bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz liegen keine pharmakokinetischen Untersuchungen vor.
Präklinische DatenPräklinische Daten, die auf Studien zur Sicherheitspharmakologie, Mutagenität und Teratogenität beruhen, liessen keine spezielle Gefahr für den Menschen erkennen.
In einer 4-monatigen dermalen Toxizitätsstudie an Ratten führten Dosen von 0,5 und 2,5 mg/kg KG zu signifikant herabgesetztem Körpergewicht und erhöhtem Milzgewicht. Keine ähnlichen Effekte wurden in einer 4-monatigen dermalen Studie an Mäusen beobachtet. Lokale Hautirritation zeigte sich insbesondere bei höheren Dosierungen bei beiden Spezies.
In einer 2-jährigen Studie zur Kanzerogenität bei Mäusen induzierte eine dermale Applikation an 3 Tagen in der Woche keine Tumoren an der Applikationsstelle. Die Inzidenz hepatozellulärer Tumoren lag jedoch bei den behandelten Tieren höher als bei den Vergleichstieren. Der zugrunde liegende Mechanismus ist nicht bekannt, aber da Imiquimod eine geringe Resorption über die menschliche Haut aufweist und nicht mutagen ist, ist ein Risiko für den Menschen aufgrund systemischer Exposition als sehr gering anzusehen.
Darüber hinaus zeigten sich in einer 2-jährigen oralen Kanzerogenitätsstudie an Ratten keine Tumoren.
Imiquimod wurde in einem Photokanzerogenitätsbioassay bei haarlosen Albinomäusen, die simulierter Sonnenultraviolettstrahlung (UVR) ausgesetzt wurden, evaluiert. Die dreimal wöchentlich mit imiquimod behandelten Tiere wurden 5 Tage in der Woche über 40 Wochen bestrahlt. Diese Mäuse wurden dann weitere 12 Wochen, also für insgesamt 52 Wochen, gehalten. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe, die niedriger UV-Strahlung ausgesetzt wurde, traten in der Gruppe der Mäuse, die Vehikel-Creme erhalten hatten, Tumoren früher und häufiger auf. Die topische Applikation von imiquimod führte nicht zu einer Tumorbegünstigung in niedrigen Dosen und hatte in mittleren und hohen Dosen eine dosisabhängige Reduzierung der Tumorbildung im Vergleich zur Vehikel-Cremegruppe zur Folge.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Die Sachets sind zum Einmalgebrauch bestimmt und sollen nach dem Öffnen nicht wieder verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Zulassungsnummer69277 (Swissmedic).
PackungenImiquimod Leman, crème erhalten Sie in Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Es ist folgende Packungsgrösse erhältlich:
Imiquimod Leman 5% Crème: 12 oder 24 Sachets (zu je 250 mg Creme) zum Einmalgebrauch.
ZulassungsinhaberinLeman SKL SA, Lancy.
Stand der InformationDezember 2020.
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