Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenHyperglykämie
Bei mit Truqap behandelten Patientinnen wurden schwere Hyperglykämien, verbunden mit diabetischer Ketoazidose (DKA) und Ketoazidose, beschrieben (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»). Es wurde über einige Fälle von DKA mit tödlichem Ausgang berichtet. Eine DKA kann jederzeit während der Behandlung mit Truqap auftreten. In einigen beschriebenen Fällen entwickelte sich die DKA in weniger als 10 Tagen. Vor Beginn der Behandlung mit Truqap sind die Patientinnen über das Potenzial von Truqap, eine Hyperglykämie hervorzurufen, aufzuklären und anzuweisen, sich unverzüglich an ihren Arzt zu wenden, wenn Symptome einer Hyperglykämie (z.B. übermässiger Durst, häufigeres Wasserlassen oder grössere Harnmenge als üblich, gesteigerter Appetit mit Gewichtsabnahme) auftreten.
Bei zusätzlichen Komorbiditäten und Behandlungen (z.B. Dehydratation, Mangelernährung, gleichzeitige Chemotherapie/Steroide, Sepsis) kann das Risiko einer Hyperglykämie, die sich zu einer diabetischen Ketoazidose entwickelt, höher sein. Bei zusätzlichen unspezifischen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen, Schwierigkeiten beim Atmen, fruchtigem Atemgeruch, Verwirrtheit, ungewöhnlicher Erschöpfung oder Schläfrigkeit sollte eine DKA als eine der Differentialdiagnosen in Betracht gezogen werden. Bei Patientinnen, bei denen der Verdacht auf eine DKA besteht, sollte die Behandlung mit Truqap sofort unterbrochen werden. Wenn eine DKA bestätigt wird, sollte Truqap dauerhaft abgesetzt werden.
Bei den Patientinnen müssen vor Beginn der Behandlung mit Truqap und in den in Tabelle 7 angegebenen Abständen die Nüchternglukose(NG-)werte und das HbA1c kontrolliert werden. Je nach Schweregrad der Hyperglykämie kann die Gabe von Truqap unterbrochen, reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung», Tabelle 3).
Häufigere Blutzuckerkontrollen werden empfohlen bei Patientinnen, die während der Behandlung eine Hyperglykämie entwickeln, bei Patientinnen mit Baseline-Risikofaktoren für DKA (darunter Diabetes mellitus, Prädiabetes, regelmässige Einnahme von oralen Steroiden) und bei Patientinnen, die während der Behandlung Risikofaktoren für DKA entwickeln (z.B. Infektion, Sepsis, erhöhter HbA1c-Wert) (siehe Tabelle 7). Zusätzlich zur NG wird die Überwachung von Ketonen (vorzugsweise im Blut) und anderen Stoffwechselparametern (je nach Indikation) empfohlen, wenn bei einer Patientin eine Hyperglykämie auftritt.
Zusätzlich zum empfohlenen Management der Hyperglykämie, das im Abschnitt «Dosierung/Anwendung», Tabelle 3, beschrieben ist, wird eine Beratung zur Änderung des Lebensstils für Patientinnen mit Baseline-Risikofaktoren und Patientinnen, die während der Behandlung mit Truqap eine Hyperglykämie entwickeln, empfohlen.
Die Sicherheit von Truqap bei Patientinnen mit insulinpflichtigem Typ-1- oder Typ-2-Diabetes ist nicht untersucht worden, da diese Patientinnen aus der klinischen Studie ausgeschlossen waren. Patientinnen mit Diabetes mellitus in der Vorgeschichte benötigen gegebenenfalls eine intensivierte Diabetestherapie und sollten engmaschig überwacht werden.
Tabelle 7: Zeitplan für die Überwachung der Nüchternglukose- und HbA1c-Werte bei Patientinnen, die mit Truqap behandelt werden
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Empfohlener Zeitplan für die Überwachung der Nüchternglukose- und HbA1c-Werte bei allen Patientinnen, die mit Truqap behandelt werden
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Empfohlener Zeitplan für die Überwachung der Nüchternglukose- und HbA1c-Werte bei Patientinnen mit Diabetes, die mit Truqap behandelt werden
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Bei der Voruntersuchung, vor Einleitung der Behandlung mit Truqap
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Nüchternglukose(NG-)werte und HbA1c testen. Blutzuckerspiegel der Patientin optimieren (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung», Tabelle 3).
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Nach Einleitung der Behandlung mit Truqap
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Die Nüchternglukose in den Wochen 1, 2, 4, 6 und 8 nach Beginn der Behandlung und danach monatlich kontrollieren. Es wird empfohlen, die NG am 3. oder 4. Tag der Behandlungswoche vor der Einnahme zu testen. Der HbA1c-Wert sollte alle 3 Monate kontrolliert werden.
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Es ist eine regelmässige Kontrolle/Selbstkontrolle der Nüchternglukose gemäss den Anweisungen einer medizinischen Fachperson vorzunehmen, die in den ersten 4 Wochen und insbesondere in den ersten 2 Behandlungswochen häufiger erfolgen sollte*.
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In den ersten 2 Behandlungswochen ist eine tägliche Kontrolle/Selbstkontrolle der Nüchternglukose durchzuführen. Danach die Nüchternglukose weiterhin so häufig wie nötig überwachen, um die Hyperglykämie gemäss den Anweisungen einer medizinischen Fachperson zu behandeln*. Bei Diabetes, Prädiabetes oder Hyperglykämie zu Behandlungsbeginn wird eine zusätzliche HbA1c-Testung in Woche 4 empfohlen.
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Bei Entwicklung einer Hyperglykämie nach Einleitung der Behandlung mit Truqap
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Je nach Schweregrad der Hyperglykämie kann die Behandlung mit Truqap unterbrochen, reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe Abschnitt «Dosierung/Anwendung», Tabelle 3). Die Nüchternglukose mindestens zweimal wöchentlich, an Tagen mit und ohne Capivasertib-Behandlung, kontrollieren, bis die NG auf den Ausgangswert sinkt.a Die Konsultation eines Arztes mit Erfahrung in der Behandlung von Hyperglykämien sollte erwogen werden.
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Während der Behandlung mit Antidiabetika sollte die NG 2 Monate lang mindestens einmal wöchentlich kontrolliert werden, danach einmal alle 2 Wochen oder wie klinisch angezeigt.a
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* Die Blutzuckerkontrolle sollte nach Ermessen des Arztes wie klinisch angezeigt erfolgen.
a Es wird empfohlen, die NG am 3. oder 4. Tag der Behandlungswoche vor der Einnahme zu testen.
Diarrhoe
Bei Patientinnen, die mit Truqap behandelt wurden, ist häufig Diarrhoe beobachtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
In CAPItello-291 betrug die mediane Zeit bis zum ersten Auftreten einer Diarrhoe 8,0 Tage (Spannweite: 1–519 Tage). Klinische Folgeerscheinungen der Diarrhoe können Dehydratation, Hypokaliämie und akute Nierenschädigung umfassen. Diese Folgeerscheinungen wurden zusammen mit Herzrhythmusstörungen (mit Hypokaliämie als Risikofaktor) während der Behandlung mit Truqap berichtet. Je nach Schweregrad der Diarrhoe kann die Behandlung mit Truqap unterbrochen, reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung», Tabelle 4). Die Patientinnen sind anzuweisen, bei den ersten Anzeichen von Diarrhoe eine antidiarrhoische Behandlung zu beginnen und die orale Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen, wenn während der Behandlung mit Truqap Diarrhoe auftritt. Bei Patientinnen mit Diarrhoe ist die Aufrechterhaltung der Normovolämie und des Elektrolythaushalts erforderlich, um Komplikationen aufgrund von Hypovolämie und niedrigen Elektrolytkonzentrationen vorzubeugen. Nach gemeinsamer Verabreichung von Capivasertib und Metformin besteht ein erhöhtes Risiko für Diarrhoe.
Hautausschlag und andere kutane Nebenwirkungen
Unter der Behandlung mit Truqap wurden Hautreaktionen, unter anderem Erythema multiforme und generalisierte exfoliative Dermatitis, berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Patientinnen sollten auf Anzeichen und Symptome von Hautausschlag oder Dermatitis überwacht werden, und je nach Schweregrad der Hautreaktionen kann die Behandlung mit Truqap unterbrochen, reduziert oder dauerhaft abgesetzt werden (siehe «Dosierung/Anwendung», Tabelle 5). Eine frühzeitige Konsultation eines Dermatologen wird empfohlen, um eine höhere diagnostische Genauigkeit und angemessene Behandlung sicherzustellen.
Andere Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von starken oder moderaten CYP3A4-Inhibitoren und Truqap kann zu einer erhöhten Capivasertib-Exposition und somit zu einem höheren Risiko für eine Toxizität führen. Siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» bezüglich der Dosierungsmodifikation von Truqap bei Anwendung zusammen mit CYP3A4-Inhibitoren. Umgekehrt kann eine gleichzeitige Anwendung von starken und moderaten CYP3A4-Induktoren zu einer verminderten Capivasertib-Exposition führen. Eine gleichzeitige Anwendung von starken und moderaten CYP3A-Induktoren und Truqap sollte vermieden werden.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
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