Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Häufigkeit und Schweregrad der unerwünschten Wirkungen von Lidocain hängen von Dosis, Art der Anwendung und individueller Empfindlichkeit des Patienten ab.
Die Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Lokalanästhesie treten selten auf, sofern nicht überdosiert wird, keine anormal schnelle systemische Resorption erfolgt oder versehentlich intravaskulär injiziert wird. In diesen Fällen können die Nebenwirkungen schwerwiegend sein, vor allem im Hinblick auf kardiale und neurologische Funktionen.
Durch Lidocain verursachte unerwünschte Wirkungen können möglicherweise schwer von den physiologischen Wirkungen der Nervenblockade (z. B. Hypotonie, Bradykardie) und Ereignissen, die direkt (z. B. neurologische Läsionen) oder indirekt durch die Nadelstiche hervorgerufen werden, unterschieden werden.
Nach der Verabreichung von Lidocain können Symptome einer lokalen Toxizität auftreten. Bei Lidocain-Plasmakonzentrationen über 5–10 mg/l sind systemische unerwünschte Wirkungen zu erwarten. Sie manifestieren sich sowohl in Form von ZNS-Symptomen als auch von kardiovaskulären Symptomen.
Mögliche unerwünschte Wirkungen nach der Anwendung von Lidocain als Lokalanästhetikum sind weitgehend die gleichen wie die von anderen Lokalanästhetika des Amidtyps.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die in diesem Abschnitt aufgeführten unerwünschte Wirkungen fallen in die folgenden Häufigkeitskategorien: Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10‘000 bis < 1/1000); sehr selten (< 1/10‘000); nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
In der folgenden Tabelle sind unerwünschte Wirkungen aufgeführt, die mit der Verwendung von Lidocain als Anästhetikum verbunden sind.
Systemorganklassen
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Sehr häufig
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Häufig
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Gelegentlich
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Selten
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Sehr selten
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Häufigkeit nicht bekannt
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Störungen des Blut- und Lymphsystems
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Methämo-Globinämie
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Störungen des Immunsystems
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allergische Reaktion*, anaphylaktoide Reaktionen, Bronchospasmus und in schweren Fällen anaphylaktischer Schock.
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Erkrankungen des Nervensystems
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Parästhesie, Bewusstlosigkeit. Vorübergehende neurologische Symptome.
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Neuropathie, Krämpfe (Überdosis), andauernde Anästhesie, Paresis, Kopfschmerz begleitet von Tinnitus und Lichtempfindlichkeit. Schädigungen der Gehirnnerven, neurosensorische Taubheit. Regionale Anwendungen im Brust- oder Kopf-/Nackenbereich können Sympathikusblockaden induzieren, die zu vorübergehenden Symptomen wie Horner-Syndrom oder Harlequin-Syndrom führen.
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Augenerkrankungen:
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Diplopie
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Herzerkrankungen
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Bradykardie
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Herzrhythmusstörungen, elektrokardiografische Depression oder möglicherweise Herzstillstand (Überdosis oder unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion).
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Gefäßerkrankungen
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Hypotonie, Hypertension
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Atemdepression
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Übelkeit
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Erbrechen
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Ausschlag, Urtikaria, Ödem
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* Hauttests auf Lidocain-Allergie werden nicht als verlässlich eingestuft.
Pädiatrische Population
Es wird erwartet, dass Häufigkeit, Art und Schwere der unerwünschten Wirkungen bei Kindern die gleichen sind wie bei Erwachsenen.
Weitere Spezialpopulationen
Bei älteren Menschen kann die Inzidenz von unerwünschten Wirkungen erhöht sein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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