Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Verwendung einer zu hohen Dosis oder die wiederholte Verabreichung in zu kurzen Abständen kann zu hohen Plasmakonzentrationen und damit zu schweren Nebenwirkungen führen.
Die Absorptionsgeschwindigkeit durch die Schleimhäute ist unterschiedlich, aber besonders hoch in den Bronchien.
Deshalb kann die Plasmakonzentration bei Anwendung in den Bronchien schnell auf überhöhte Werte ansteigen, was das Risiko toxischer Symptome wie Krämpfe erhöht.
Wenn an der vorgesehenen Applikationsstelle Wunden oder eine Infektion/Schleimhautverletzung vorliegen, sollte Lidocain mit Vorsicht angewendet werden, da die systemische Absorption durch eine nicht intakte Schleimhaut höher ist.
Die Behandlung von schweren Nebenwirkungen erfordert manchmal den Einsatz von Wiederbelebungsgeräten, Sauerstoff oder Notfallmedikamenten (siehe "Überdosierung").
Bei gelähmten Patienten unter Vollnarkose sind die erreichten Blutkonzentrationen höher als bei spontan atmenden Patienten.
Bei nicht gelähmten Patienten ist die Wahrscheinlichkeit grösser, dass sie einen grossen Teil der verabreichten Dosis verschlucken. Die geschluckten Mengen unterliegen jedoch nach der Absorption im Darm einem erheblichen First-Pass-Metabolismus in der Leber.
Die Verwendung von Lokalanästhetika im Oropharynx kann den Schluckmechanismus stören und dadurch das Risiko einer Aspiration erhöhen. Eine Betäubung der Zunge oder der Mundschleimhaut erhöht das Risiko eines Bisses.
Wenn aufgrund der Dosis oder der vorgesehenen Anwendung hohe Blutspiegel und damit potenziell gefährliche Nebenwirkungen zu erwarten sind, ist bei folgenden Patienten besondere Vorsicht geboten:
- Patienten mit partiellem oder vollständigem Herzblock, anderen Störungen der Reizleitung, Bradykardie, Herzinsuffizienz, Hypovolämie, Schock, Atemdepression, Myasthenia gravis oder Hautinfektionen.
- Ältere Patienten und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.
- Patienten mit geringer Proteinbindungsfähigkeit oder mit nephrotischem Syndrom.
- Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung oder schweren Störungen der Nierenfunktion.
Bei einer Azidose wird die Schwellendosis von Lidocain, die Krämpfe auslöst, gesenkt.
Vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen.
Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III (wie z. B. Amiodaron) behandelt werden, sollten überwacht werden und eine EKG-Untersuchung sollte in Betracht gezogen werden, da die kardialen Effekte additiv sein können.
Lidocain Leman Gel kann möglicherweise eine Porphyrie auslösen. Daher sollte das Arzneimittel bei Patienten mit akuter intermittierender Porphyrie nur mit äusserster Zurückhaltung verabreicht werden, und es sollten geeignete Vorsichtsmassnahmen getroffen werden.
Propylparahydroxybenzoat / Methylparahydroxybenzoat (E 218)
Lidocain Leman Gel enthält die Hilfsstoffe Propylparahydroxybenzoat und Methylparahydroxybenzoat (E 218). Diese Hilfsstoffe können allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
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