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Information for professionals for PROLASTIN-C LIQUID, Infusionslösung zur intravenösen Verabreichung:OM Pharma Suisse SA
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Alpha-1-Proteinaseinhibitor vom Menschen.
Hilfsstoffe
Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Alanin, Wasser für Injektionszwecke.
Total sodium: ca. 24 mg pro 20 ml Falsche und ca. 96 mg pro 80 ml Flasche.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

PROLASTIN-C LIQUID ist ein Alpha-1-Proteinase-Inhibitor (Alpha1-PI), indiziert als Dauersubstitutionstherapie bei Patienten mit Alpha-1-Proteinase-Inhibitor Mangel, progredientem Lungenemphysem und Alpha-1-Proteinase-Inhibitor Phänotyp (Z, Z), (Z, Null), (Null, Null) oder (S, Z).
Eine erfolgreiche Verlangsamung der Emphysemprogredienz wird am besten bei einer mittelgradigen Funktionseinschränkung (FEV1-forciertes Expirationsvolumen in der ersten Sekunde) der Lunge erreicht (siehe auch Kapitel «Eigenschaften / Wirkungen»).

Dosierung/Anwendung

Nur zur intravenösen Anwendung.
Dosierung
Die empfohlene Dosierung von PROLASTIN-C LIQUID beträgt 60mg/kg einmal pro Woche. Diese Dosierung reicht in den meisten Fällen, um den Alpha-1-PI-Spiegel im Serum ständig über 80 mg/dl zu halten. Dieser Wert gilt als Mindestwert zum Schutz gegen eine weitere Verschlechterung des Lungenemphysems.
Therapiedauer
Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Eine bestimmte Begrenzung der Dauer der Anwendung ist nicht vorgesehen.
Art der Anwendung
Überprüfen Sie die Schritte, die im Abschnitt «Hinweise für die Handhabung» beschrieben sind.
·Parenterale Arzneimittel müssen vor der Verabreichung visuell auf Partikel und Verfärbung untersucht werden, sofern die Lösung und das Behältnis dies zulassen. Das Produkt kann einige wenige Proteinpartikel enthalten. Nicht verwenden, wenn das Produkt verfärbt oder trüb ist.
·Filtern Sie die Lösung während der Verabreichung unter Verwendung eines Kits für die intravenöse Verabreichung mit einem geeigneten Infusionsfilter von 5 bis 15 Mikron (nicht im Lieferumfang enthalten).
·Infundieren Sie PROLASTIN-C LIQUID separat und mischen Sie es nicht mit anderen Produkten oder Verdünnungslösungen.
·Infundieren Sie PROLASTIN-C LIQUID intravenös mit 0,08 ml/kg/min, je nach Reaktion und Bequemlichkeit des Patienten. Die Infusion der empfohlenen Dosis von 60 mg/kg dauert ca.15 Minuten.
Ältere Population
Die klinischen Studien von PROLASTIN-C LIQUID umfassten nicht genügend Probanden im Alter von 65 Jahren und älter, um festzustellen, ob sie anders ansprechen als jüngere Probanden.
Wie bei allen Patienten muss die Dosierung bei geriatrischen Patienten an ihre allgemeine Situation angepasst werden.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung von Prolastin bei Kindern und Jugendlichen ist nicht untersucht worden.

Kontraindikationen

PROLASTIN-C LIQUID ist kontraindiziert bei Patienten, die
·einen IgA-Mangel haben und anti-IgA Antikörper produzieren, aufgrund des Risikos einer schweren Überempfindlichkeit.
·ein dekompensiertes Cor pulmonale haben.
·eine Anaphylaxie oder andere schwere systemische Reaktionen auf Alpha1-PI oder einen der anderen Hilfstoffe in der Vorgeschichte haben (Siehe «Zusammensetzung»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Da Prolastin eine kurzfristige Erhöhung des Blutvolumens bewirken kann, ist bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz Vorsicht geboten.
Überempfindlichkeit
Bei einer akuten Überempfindlichkeitsreaktion (mit Blutdruckabfall auf unter 90 mm Hg, Atemnot bis hin zum anaphylaktischen Schock) muss die Einnahme von Prolastin sofort abgebrochen und durch eine angemessene Behandlung oder gegenüberfalls eine Schockbehandlung ersetzt werden.
Es können Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Anaphylaxie, auftreten. Überwachen Sie die Vitalzeichen und beobachten Sie den Patienten während der gesamten Dauer der Infusion sorgfältig. Die ersten Anzeichen und Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion können sein: Juckreiz, generalisierte Urtikaria, Flushing, Schwellung der Lippen, der Zunge oder des Zäpfchens, Keuchen, Engegefühl in der Brust, Dyspnoe, Hypotonie und Synkope.
Wenn Überempfindlichkeitssymptome auftreten, muss die Infusion von PROLASTIN-C LIQUID sofort abgebrochen und durch eine angemessene Behandlung ersetzt werden. Halten Sie Epinephrin und eine andere geeignete Therapie für die Behandlung einer akuten anaphylaktischen oder anaphylaktoiden Reaktion bereit.
PROLASTIN-C LIQUID kann Spuren von IgA enthalten. Patienten mit bekannten IgA-Antikörpern, die bei Patienten mit selektivem oder schwerem IgA-Mangel vorhanden sein können, haben ein erhöhtes Risiko, Überempfindlichkeitsreaktionen und potenziell schwere anaphylaktische Reaktionen zu entwickeln.
Übertragbare Krankheitserreger
Prolastin wird aus menschlichem Plasma hergestellt. Um die Übertragung von Infektionen durch Arzneimittel, die aus Blut oder Blutplasma hergestellt werden, zu verhindern, gelten standardisierte Massnahmen für die Auswahl der Spender, das individuelle Screening der Spender und des Plasmapools nach spezifischen Infektionsmarkern und effektive Schritte zur Deaktivierung/Eliminierung von Viren während des Herstellungsprozesses. Bei der Einnahme von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellt werden, kann die Möglichkeit einer Übertragung von Krankheitserregern jedoch nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für neue oder bislang unbekannte Viren und andere Krankheitserreger. Die ergriffenen Massnahmen gelten als wirksam gegen behüllte Viren wie HIV, HBV und HCV sowie gegen nackte Viren wie HAV und Parvovirus B19.
Patienten, die regelmässig mit Prolastin behandelt werden, sollten eine entsprechende Impfung (gegen Hepatitis A + B) in Erwägung ziehen.
Da PROLASTIN-C LIQUID aus menschlichem Plasma hergestellt wird, kann es ein Risiko der Übertragung von Infektionserregern bergen, z.B. von Viren, dem Erreger der Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) und theoretisch auch dem Erreger der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD).
Dies gilt auch für unbekannte oder neu auftretende Viren und andere Krankheitserreger. Das Risiko der Übertragung von Infektionserregern wurde verringert, indem Plasmaspender auf eine frühere Exposition gegenüber bestimmten Infektionserregern untersucht wurden, indem auf das Vorhandensein bestimmter Virusinfektionen getestet wurde und indem in den Herstellungsprozess Schritte einbezogen wurden, die nachweislich die Fähigkeit haben, bestimmte Infektionserreger zu inaktivieren und/oder zu eliminieren. Trotz dieser Massnahmen kann dieses Produkt potenziell immer noch Krankheiten übertragen.
Rückverfolgbarkeit
Bei jeder Verabreichung von Prolastin an einen Patienten sind Bezeichnung des Arzneimittels und Chargennummer des angewendeten Arzneimittels eindeutig zu dokumentieren, um einen Zusammenhang zwischen Patient und Produktcharge herzustellen.
Rauchen
Rauchen gilt allgemein als wichtigster Risikofaktor für die Entstehung von COPD (inklusive Emphysem) bei Menschen. Auch bei Patienten mit Alpha-1-PI-Mangel ist das Rauchen stark mit der Entwicklung eines Lungenemphysems verknüpft. Im Vergleich zu Patienten, welche das Rauchen aufgegeben oder gar nie geraucht haben, zeigen Raucher mit Alpha-1-PI-Mangel und Lungenemphysem eine schnellere jährliche Abnahme des FEV1 sowie eine erhöhte Mortalitätsrate. Aus diesem Grund müssen bei Patienten mit Alpha-1-PI-Mangel alle Anstrengungen und geeigneten Massnahmen aufgeboten werden, um das Rauchen einzustellen.
Natriumgehalt
Dieses Arzneimittel enthält ca. 24 mg Natrium pro 20 ml Durchstechflasche und ca. 96 mg Natrium pro 80 ml Durchstechflasche, was proportional zur Dosierung ungefähr 5% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g entspricht.

Interaktionen

Wechselwirkungen zwischen Prolastin und anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine Daten über die Anwendung von PROLASTIN®-C LIQUID (Alpha1-Proteinase-Inhibitor [human]) bei schwangeren Frauen, die auf ein mit dem Arzneimittel verbundenes Risiko hinweisen würden.
Es wurden keine Reproduktionsstudien an Tieren mit PROLASTIN-C LIQUID durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob PROLASTIN-C LIQUID den Fötus schädigen kann, wenn es einer schwangeren Frau verabreicht wird, oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann.
PROLASTIN-C LIQUID sollte einer schwangeren Frau nur dann verabreicht werden, wenn dies eindeutig notwendig ist.
Stillzeit
Es gibt keine Informationen über das Vorkommen von PROLASTIN-C LIQUID in der Muttermilch, die Auswirkungen auf den gestillten Säugling oder die Auswirkungen auf die Milchproduktion.
Bei der Anwendung während der Schwangerschaft oder der Stillperiode ist Vorsicht geboten.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Behandlung mit PROLASTIN-C LIQUID kann zu den bekannten Reaktionen wie Fieber, grippeähnliche Symptome, Atemnot, Urtikaria, Übelkeit usw. führen.
Es können jedoch wie bei jeder Proteintherapie seltene oder nicht häufige immunologische Reaktionen auftreten, auch wenn der Patient bei der vorherigen Verabreichung keine Überempfindlichkeit oder allergische Reaktion gezeigt hat. Dabei kann es sich um allergische Reaktionen wie Nesselsucht oder Atemnot und sehr selten um eine Anaphylaxie handeln.
Symptome, die möglicherweise eine immunologische Ursache haben, sollten vor einer erneuten Behandlung der Patienten beurteilt werden.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «Sehr häufig» (≥1/10); «häufig» (≥1/100, <1/10); «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100); «selten» (≥1/10'000, <1/1000); «sehr selten» (<1/10'000); «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Die folgenden Nebenwirkungen, die als produktbezogen angesehen werden, wurden während der Behandlung mit PROLASTIN-C LIQUID im Rahmen einer klinischen Studie mit 32 Probanden, die dem Produkt bei insgesamt 252 Infusionen ausgesetzt waren, beobachtet.

MedDRA System Organ Class (SOC)

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeit pro Proband

Häufigkeit pro Infusion

Psychiatrische Erkrankungen

Schlaflosigkeit

Häufig

Gelegentlich

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Diarrhoe

Häufig

Gelegentlich

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Ermüdung

Häufig

Gelegentlich

Untersuchungen

Thrombozytenzahl vermindert

Häufig

Gelegentlich

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Verwirrung

Häufig

Gelegentlich

Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden in klinischen Studien mit Prolastin, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung, beobachtet:
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Urtikaria.
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen gegen menschliche Plasmaproteine.
Sehr selten: Anaphylaktischer Schock.
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Schwindel, Kopfschmerzen.
Herzerkrankungen
Selten: Tachykardie.
Gefässerkrankungen
Selten: vorübergehende Blutdruckerhöhung, Blutdruckabfall.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: akute Atemnot.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Selten: Hautausschläge.
Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen.
Selten: Rückenschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Schüttelfrost, Fieber, grippeähnliche Symptome, Brustschmerzen.
Post-Marketing Erfahrung
Da die Meldung von Nebenwirkungen nach dem Inverkehrbringen freiwillig ist und eine Population von ungewisser Grösse betrifft, ist es nicht immer möglich, die Häufigkeit dieser Wirkungen zuverlässig abzuschätzen oder einen kausalen Zusammenhang mit der Exposition gegenüber dem Produkt herzustellen.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit PROLASTIN-C LIQUID beobachtet:

MedDRA System Organ Class (SOC)

Unerwünschte Wirkung

Häufigkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindelgefühl, Kopfschmerzen

unbekannt

Herzerkrankungen

Tachykardie

unbekannt

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dyspnoe

unbekannt

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Übelkeit, Erbrechen

unbekannt

Skelettmuskulatur- und Bindegewebserkrankungen

Arthralgie, Myalgie

unbekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebs

Pruritus, Ausschlag

unbekannt

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Schüttelfrost, Brustkorbbeschwerden, grippartige Symptome, Unwohlsein, Fieber

unbekannt

Untersuchungen

Blutdruck erhöht

unbekannt

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Konsequenzen einer Überdosierung sind nicht bekannt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
B02AB02
Wirkungsmechanismus
Alpha-1-PI-Mangel ist eine autosomale, kodominante Erbkrankheit, die durch niedrige Serum- und Lungenspiegel von Alpha-1-PI gekennzeichnet ist. Rauchen ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung eines Emphysems bei Patienten mit Alpha1-PI-Mangels. Da Emphyseme bei vielen, aber nicht allen Menschen mit den schwersten genetischen Varianten des Alpha1-PI-Mangels auftreten, ist die Augmentationstherapie mit Alpha1-PI nur bei Patienten mit schweren Alpha1-PI-Mangel und klinisch erkennbarem Emphysem angezeigt.
Nur bestimmte Alpha1-PI-Allele werden mit einem klinisch auffälligen Alpha1-PI-Mangel in Verbindung gebracht.
Etwa 95% aller schwer mangelhaften Patienten sind homozygot für das PiZ-Allel. Personen mit der PiZZ-Variante haben in der Regel Serum-Alpha1-PI-Spiegel, die weniger als 35% des durchschnittlichen Normalspiegels betragen. Personen mit der Pi(null)(null) Variante haben nicht nachweisbare Alpha1-PI-Proteinspiegel im Serum. Personen mit diesen niedrigen Alpha1-PI-Spiegeln im Serum, d.h. unter 11 μM, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens ein Emphysem zu entwickeln. Ausserdem wird bei PiSZ-Personen mit Alpha1-PI-Serumspiegeln zwischen etwa 9 und 23 μM davon ausgegangen, dass sie ein mässig erhöhtes Risiko haben, ein Emphysem zu entwickeln, unabhängig davon, ob ihr Alpha1-PI-Serumspiegel über oder unter 11 μM liegt.
Die Erhöhung der Spiegel eines funktionellen Proteaseinhibitors durch intravenöse Infusionen ist ein therapeutischer Ansatz für Patienten mit Alpha1-PI-Mangel. Das angestrebte theoretische Ziel besteht darin, den unteren Atemwegen Schutz zu bieten, indem das Ungleichgewicht zwischen neutrophiler Elastase und Proteaseinhibitoren korrigiert wird. In randomisierten, ausreichend starken, kontrollierten klinischen Studien wurde nicht nachgewiesen, dass die Augmentationstherapie mit einem Alpha1-PI-Produkt die unteren Atemwege tatsächlich vor fortschreitenden emphysematösen Veränderungen schützt. Obwohl die Aufrechterhaltung der Serumspiegel von Alpha1-PI (gemessen durch Antigenese) über 11 μM historisch postuliert wurde, um einen therapeutisch relevanten Schutz vor neutrophiler Elastase zu bieten, wurde dies nicht nachgewiesen.
Es wurde gezeigt, dass Personen mit einem schweren Alpha1-PI-Mangel im Vergleich zu normalen PiMM-Individuen erhöhte Konzentrationen von Neutrophilen und neutrophiler Elastase in der epithelialen Auskleidungsflüssigkeit der Lunge aufweisen, und einige PiSZ-Individuen mit einem Alpha1-PI-Spiegel über 11 μM weisen ein Emphysem auf, das einem Alpha1-PI-Mangel zugeschrieben wird. Diese Beobachtungen unterstreichen die Unsicherheit bezüglich des angemessenen therapeutischen Ziel-Serumspiegels von Alpha1-PI während der Augmentationsbehandlung.
Die Pathogenese des Emphysems wird so verstanden, wie sie im Modell des «Protease-Antiprotease-Ungleichgewichts» beschrieben wird. Alpha1-PI gilt als die wichtigste Antiprotease in den unteren Atemwegen, wo es die Neutrophilen-Elastase (NE) hemmt. Normale gesunde Individuen produzieren ausreichend Alpha1-PI, um die von aktivierten Neutrophilen produzierte NE zu kontrollieren, und sind daher in der Lage, eine unangemessene Proteolyse des Lungengewebes durch NE zu verhindern.
Bedingungen, die die Ansammlung und Aktivierung von Neutrophilen in der Lunge erhöhen, wie Atemwegsinfektionen und Rauchen, erhöhen ihrerseits die NE-Spiegel. Menschen mit einem schweren Mangel an endogenem Alpha-1-PI sind jedoch nicht in der Lage, eine angemessene Proteaseabwehr aufrechtzuerhalten, und darüber hinaus weisen sie nachweislich erhöhte Konzentrationen von Neutrophilen und NE in der Auskleidungsflüssigkeit des Lungenepithels auf. Aufgrund dieser Faktoren neigen viele (aber nicht alle) Menschen mit einem schweren Mangel an endogenem Alpha1-PI zu einer schnelleren Proteolyse der Alveolarwände, was zu einer chronischen Lungenerkrankung führt.
PROLASTIN-C LIQUID dient als Alpha1-PI-Erhöhungstherapie in der Patientenpopulation mit schwerem Alpha1-PI-Mangel und Emphysem, indem es die Alpha1-PI-Spiegel im Serum und in der epithelialen Auskleidungsflüssigkeit der Lunge erhöht und aufrechterhält.
Pharmakodynamik
Die chronische Augmentationsbehandlung mit PROLASTIN Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung, das wöchentlich in einer Dosis von 60 mg/kg Körpergewicht verabreicht wird, führt zu einem Anstieg der Alpha1-PI-Spiegel und der funktionellen Kapazität der anti-neutrophilen Elastase in der Flüssigkeit der epithalialen Schleimhaut der unteren Atemwege der Lunge im Vergleich zu den vor Beginn der Behandlung mit PROLASTIN gemessenen Werten.
Allerdings wurde der klinische Nutzen einer Erhöhung der Spiegel bei der empfohlenen Dosis nicht in kontrollierten, randomisierten und ausreichend starken klinischen Studien für irgendein Alpha1-PI-Produkt nachgewiesen. PROLASTIN-C LIQUID erhöht die antigenen und funktionellen Serumspiegel (antineutrophile Elastasekapazität, CENA).
Klinische Wirksamkeit
Die klinische Wirksamkeit von PROLASTIN-C LIQUID in Bezug auf die Veränderung des Verlaufs eines Lungenemphysems oder von Lungenexazerbationen wurde nicht in kontrollierten, randomisierten und angemessen starken klinischen Studien nachgewiesen.
Insgesamt 23 Probanden mit der PiZZ-Variante und einem dokumentierten Emphysem wurden in einer offenen, einarmigen klinischen Studie mit PROLASTIN, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung, untersucht. Neunzehn Probanden erhielten PROLASTIN, 60 mg/kg, einmal wöchentlich über einen Zeitraum von bis zu 26 Wochen (Mittelwert 24 Wochen). Die Blutspiegel von Alpha1-PI wurden über 11 μM gehalten.
Bronchoalveoläre Lavage-Studien zeigten einen statistisch signifikanten Anstieg der Alpha1-PI- und funktionellen ANEC-Spiegel in der epithelialen Auskleidungsflüssigkeit der unteren Atemwege der Lunge im Vergleich zu den vor der Verabreichung des Arzneimittels beobachteten Werten.
Zusätzlich zu der unten beschriebenen PROLASTIN-C LIQUID/PROLASTIN-C Crossover-Studie, in der 31 Probanden PROLASTIN-C erhielten, wurde PROLASTIN-C bei 62 einzelnen Probanden in zwei separaten klinischen Studien untersucht. Die erste Studie war eine pharmakokinetische Crossover-Studie.
Die zweite klinische Prüfung zu PROLASTIN-C war eine multizentrische, offene, einarmige Sicherheitsstudie, die zur Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit von PROLASTIN-C durchgeführt wurde. Im Rahmen dieser Studie wurden 38 Probanden mit PROLASTIN-C behandelt. In dieser Studie erhielten 38 Probanden 20 Wochen lang wöchentliche intravenöse Infusionen von 60 mg/kg Körpergewicht PROLASTIN-C. Die Hälfte der Probanden hatte vor der Teilnahme an der Studie noch nie eine Erhöhung des Alpha-1-Polymerase-Inhibitors erhalten und die andere Hälfte hatte vor der Teilnahme an der Studie eine Erhöhung durch PROLASTIN erhalten. Die Diagnose eines schweren Alpha1-PI-Mangels wurde durch den Nachweis des Genotyps PiZZ bei 32 der 38 Probanden (84,2 %) bestätigt, und 6 der 38 Probanden (15,8 %) wiesen andere Allele auf, von denen bekannt ist, dass sie einen schweren Alpha1-PI-Mangel verursachen.
Diese Gruppen waren gleichmässig auf die naive und die nicht-naive Kohorte verteilt.
Dosis-Wirkungs-Studien unter Verwendung von Wirksamkeitskriterien wurden mit keinem der Alpha1-PI-Produkte durchgeführt.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetische Studie (PK) war eine doppelblinde, randomisierte Crossover-Studie zum Vergleich von PROLASTIN-C LIQUID mit PROLASTIN-C (Alpha-1-PI [human]) bei 32 erwachsenen Probanden im Alter von 44 bis 71 Jahren mit schwerem Alpha-1-Proteinasemangel. Achtzehn Probanden waren Männer und 14 Frauen. Sechzehn Probanden wurden für jede Behandlungssequenz randomisiert. Alle bis auf eine Person hatten den Genotyp PiZZ und die letzte Person hatte PiSZ. Achtundzwanzig Probanden hatten bereits eine Behandlung zur Erhöhung von Alpha1-PI erhalten und vier Probanden hatten noch nie eine Behandlung zur Erhöhung von Alpha1-PI erhalten.
Die Probanden der Studie wurden nach dem Zufallsprinzip entweder 60 mg/kg Körpergewicht funktionelles PROLASTIN-C LIQUID oder wöchentlich PROLASTIN-C als intravenöse Infusion während der ersten achtwöchigen Behandlungsperiode erhalten. Nach der letzten Dosis des ersten 8-wöchigen Behandlungszeitraums wurden den Probanden seriell Blutproben für die pharmakokinetische Analyse entnommen und dann für den zweiten 8-wöchigen Behandlungszeitraum auf die andere Behandlung umgestellt. Nach der letzten Behandlung des zweiten achtwöchigen Behandlungszeitraums wurden den Probanden seriell Blutproben für die pharmakokinetische Analyse entnommen. Zusätzlich wurden Blutproben zur Bestimmung der Mindestwerte vor der Infusion in den Wochen 6, 7, 8 und 9 sowie vor der Infusion in den Wochen 14, 15, 16 und 17 entnommen. Eine letzte pharmakokinetische Probe wurde in Woche 20 (4 Wochen nach der letzten Dosis) entnommen, um die endogenen Alpha1-PI-Spiegel zu korrigieren.
Absorption
Der zentrale pharmakokinetische Parameter war die Fläche unter der Kurve der Serumkonzentration von Alpha1-P durch Antigen-Assay als Funktion der Zeit (AUC0-7Tage) nach 8-wöchiger Behandlung mit PROLASTIN-C LIQUID oder PROLASTIN-C. Das 90 %-Konfidenzintervall (1,03 - 1,08) für das Verhältnis AUC0-7Tage von PROLASTIN-C LIQUID und PROLASTIN-C zeigt, dass die beiden Produkte bioäquivalent sind, d.h. der gesamte Bereich liegt innerhalb des Intervalls 0,80 - 1,25.
Die AUC0-7Tage der äquivalenten Serumkonzentration von Alpha1-PI durch den funktionellen Assay und die Cmax durch den antigenen und funktionellen Assay ergaben für PROLASTIN-C LIQUID und PROLASTIN-C vergleichbare Ergebnisse, wie in der Tabelle unten gezeigt.
Ergebnisse der statistischen Analyse der pharmakokinetischen Parameter im Steady State (PK-Population)

Behandlung

AUC0-7Tage (mg*h/ml)

Gehalt Antigen-Assay

Funktioneller Assay

Geometrischer LSM

Geometrischer LSM-Verhältnis

90%-KI des geometrischen LSM-Verhältnisses

Geometrischer LSM

Geometrischer LSM-Verlältnis

90%-KI des geometrischen LSM-Verhältnisses

PROLASTIN-C
LIQUID n=30

203.57

1.05

1.03, 1.08

169.86

1.04

1.01, 1.07

PROLASTIN-C
n=28

193.71

163.52

Behandlung

Cmax (mg/ml)

PROLASTIN-C
LIQUID n=30

2.517

1.04

1.00, 1.09

2.062

1.04

1.00, 1.07

PROLASTIN-C
n=28

2.415

1.992

Die minimalen Serumspiegel, die im Steady State während der pharmakokinetischen Studie mithilfe eines Antigengehaltstests gemessen wurden, zeigten, dass PROLASTIN-C LIQUID einen durchschnittlichen minimalen Spiegel von 17,7 μM und PROLASTIN-C bei einem durchschnittlichen Tiefpunkt von 16,9 μM erzeugte.
Distribution
Fehlende Daten.
Metabolismus
Fehlende Daten.
Elimination
Die Halbwertszeit (t1/2) für den Antigengehalt war mit 156,39 Stunden vs. 164,10 Stunden für PROLASTIN-C LIQUID bzw. PROLASTIN-C vergleichbar. Eine ähnliche Halbwertszeit wurde auch bei der Bewertung der funktionellen Aktivität zwischen PROLASTIN-C LIQUID und PROLASTIN-C beobachtet (126,57 Stunden bzw. 126,82 Stunden).

Präklinische Daten

Genotoxizität
Karzinogenität
Reproduktionstoxizität
Es wurden keine Studien zur Karzinogenität, Mutagenität und Beeinträchtigung der Fertilität durchgeführt; PROLASTIN-C LIQUID ist ein aus menschlichem Plasma gereinigtes biologisches Produkt.
Toxizitätsprüfungen mit Tieren
Die intravenöse Verabreichung von fünf täglichen Dosen PROLASTIN-C LIQUID an Kaninchen in einer Dosis von bis zu 600 mg/kg pro Tag (eine Dosis, die 10-mal höher ist als die für den Menschen empfohlene Dosis von 60 mg/kg, die jede Woche verabreicht wird), führte zu keinen Anzeichen von Toxizität.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nicht verwendete Lösung ist zu entsorgen.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern. Nicht einfrieren.
Das Produkt kann bei Raumtemperatur von nicht mehr als 25°C und bis zu einem Monat gelagert werden, danach sollte es verwendet oder sofort entsorgt werden.
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
1.Lassen Sie das ungeöffnete PROLASTIN-C LIQUID vor der Verabreichung auf Raumtemperatur erwärmen.
2.Entfernen Sie den Plastikverschluss der Durchstechflasche.
3.Betupfen Sie die freiliegende Oberfläche des Verschlusses mit Alkohol und lassen Sie sie trocknen.
4.Überprüfen Sie PROLASTIN-C LIQUID vor dem Zusammengeben visuell auf Partikel und Verfärbungen. Das Produkt kann einige wenige Proteinpartikel enthalten. Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent, farblos, blassgelb, blassgrün oder blassbraun. Nicht verwenden, wenn das Produkt verfärbt oder trüb ist.
5.Filtern Sie die Lösung während der Verabreichung durch eine intravenöse Verabreichungsvorrichtung mit einem geeigneten Infusionsfilter von 5 bis 15 Mikron (nicht im Lieferumfang enthalten).
6.Füllen Sie PROLASTIN-C LIQUID aus mehreren Durchstechflaschen unter Anwendung einer aseptischen Technik in einen leeren, sterilen Behälter für intravenöse Lösungen, um die vorgesehene Dosis in mg/kg Körpergewicht zu erhalten.
7.Bewahren Sie die gemischte Lösung bei Raumtemperatur auf, damit sie innerhalb von drei Stunden verabreicht werden kann.
8.PROLASTIN-C LIQUID separat infundieren, ohne es mit anderen Wirkstoffen oder Verdünnungslösungen zu mischen.
9.Infundieren Sie PROLASTIN-C LIQUID intravenös mit einer Rate von 0,08 ml/kg/min, je nachdem, wie der Patient anspricht und sich wohlfühlt. Die Infusion der empfohlenen Dosis von 60 mg/kg dauert etwa 15 Minuten.
10.Entsorgen Sie den nicht verwendeten Teil.

Zulassungsnummer

69448 (Swissmedic).

Packungen

PROLASTIN-C LIQUID wird in Einzeldosisflaschen angeboten.
Die Bestandteile der Verpackung enthalten keinen Naturkautschuklatex.
20 ml oder 80 ml Flaschen (B).

Zulassungsinhaberin

OM Pharma Suisse SA, Villars-sur-Glâne

Stand der Information

Dezember 2024

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