Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Das allgemeine Sicherheitsprofil von Fruquintinib beruht auf Daten von Patienten mit mCRC, die in klinischen Studien mindestens eine Dosis (5 mg einmal täglich für 3 Wochen mit anschliessender 1wöchiger Einnahmepause für einen 28tägigen Zyklus) Fruquintinib erhielten (n = 911). In dieser Patientenpopulation waren die häufigsten unerwünschten Wirkungen aller Grade (Inzidenz ≥20 %) Hypertonie (49,3 %), Anorexie (35,6 %), Proteinurie (35,5 %), PPES (34,6 %), Hypothyreose (32,4 %), Dysphonie (28,6 %), Diarrhoe (26,3 %) und Asthenie (24,5 %), die überwiegend vom Schweregrad 1 oder 2 waren. Die häufigsten (Inzidenz ≥5 %) unerwünschten Wirkungen vom Grad 3/4 waren Hypertonie (19,1 %) und PPES (8,3 %). Die häufigsten (Inzidenz ≥1 %) und wichtigsten schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen waren gastrointestinale Blutung (1,5 %), Pneumonie (1,5 %), Hypertonie (1,5 %) und gastrointestinale Perforation (1,3 %) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Häufigkeit der Behandlungsabbrüche aufgrund von unerwünschten Wirkungen betrug 7,6 %. Die häufigste unerwünschte Wirkung, die zum Abbruch der Behandlung führte, war Proteinurie (1,6 %).
Die Häufigkeit der Dosisreduktion aufgrund von unerwünschten Wirkungen betrug 20,5 %. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die zu einer Dosisreduktion führten, waren PPES (6,4 %), Hypertonie (3,7 %) und Proteinurie (3,4 %).
Tabellarische Auflistung der unerwünschten Wirkungen
Die in klinischen Studien mit Fruquintinib gemeldeten unerwünschten Wirkungen sind in Tabelle 3 aufgeführt. Die Wirkungen werden nach Systemorganklasse und Häufigkeit angegeben. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, < 1/10); gelegentlich (≥1/1000, < 1/100); nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Tabelle 3: In klinischen Studien gemeldete unerwünschte Wirkungen bei Patienten mit mCRC, die mit Fruquintinib behandelt wurden (N = 911)
Systemorganklasse
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Häufigkeitskategorie
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Unerwünschte Wirkungen Alle Grade
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Häufig
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Pneumonie Infektion der oberen Atemwege1
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Sehr häufig
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Thrombozytopenie2 (15,6 %)
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Häufig
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Leukopenie3 Neutropenie4
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Endokrine Erkrankungen
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Sehr häufig
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Hypothyreose5 (32,4 %)
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Sehr häufig
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Anorexie6 (35,6 %)
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Häufig
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Hypokaliämie
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Erkrankungen des Nervensystems
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Gelegentlich
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Posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom
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Gefässerkrankungen
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Sehr häufig
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Hypertonie7 (49,3 %)
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Häufigkeit nicht bekannt
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Aortendissektion*
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Sehr häufig
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Dysphonie8 (28,6 %)
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Häufig
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Epistaxis Halsschmerzen9
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Sehr häufig
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Diarrhoe (26,3 %) Stomatitis10 (19,8 %)
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Häufig
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Gastrointestinale Blutung11 Pankreasenzyme erhöht12 Gastrointestinale Perforation13 Mundschmerzen14
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Gelegentlich
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Pankreatitis15
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Sehr häufig
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Aspartataminotransferase erhöht (18,9 %) Gesamtbilirubin erhöht16 (17,9 %) Alaninaminotransferase erhöht (16,4 %)
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
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Sehr häufig
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Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom (34,6 %)
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Häufig
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Ausschlag17
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Sehr häufig
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Muskuloskelettale Beschwerden18 (13,7 %) Arthralgie (13,5 %)
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege
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Sehr häufig
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Proteinurie19 (35,5 %)
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Sehr häufig
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Asthenie (24,5 %) Ermüdung (19,8 %)
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Häufig
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Schleimhautentzündung
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Die Sicherheitsdaten stammen aus den folgenden gepoolten Studien: 2012-013-00CH1; 2013-013-00CH1/FRESCO; 2019-013-GLOB1/FRESCO-2 einschliesslich der unverblindeten japanischen Safety-Lead-in-Kohorte; 2009-013-00CH1; 2012 013-00CH3; 2015-013-00US1. MedDRA 25.0.
* Aus der Postmarketingphase
Die folgenden Begriffe stehen für eine Gruppe verwandter Ereignisse, die eher einen medizinischen Zustand als ein Einzelereignis beschreiben:
1Beinhaltet Nasopharyngitis, Pharyngitis, Infektion der oberen Atemwege
2Beinhaltet Thrombozytenzahl erniedrigt und Thrombozytopenie
3Beinhaltet Leukopenie und Leukozytenzahl erniedrigt
4Beinhaltet Neutropenie und Neutrophilenzahl erniedrigt
5Beinhaltet Thyreotropin im Blut erhöht, Hypothyreose
6Beinhaltet Appetit vermindert und Gewichtsverlust
7Beinhaltet Blutdruck diastolisch erhöht, Blutdruck erhöht, diastolische Hypertonie, Hypertonie, hypertensive Krise
8Beinhaltet Aphonie und Dysphonie
9Beinhaltet Kehlkopfbeschwerden, Kehlkopfschmerzen, Beschwerden im Oropharynx, Schmerzen im Oropharynx
10Beinhaltet aphthöses Ulkus, Zahnfleischulkus, Mundulzeration, Stomatitis, Zungengeschwür
11Beinhaltet Analblutung, Anastomosenblutung, Magenblutung, gastrointestinale Blutung, Hämatochezie, Hämorrhoidalblutung, Darmblutung, Blutung im unteren Gastrointestinaltrakt, Rektalblutung, Blutung im oberen Gastrointestinaltrakt
12Beinhaltet Amylase erhöht, Hyperamylasämie, Hyperlipasämie, Lipase erhöht
13Beinhaltet Magenperforation, Magengeschwür mit Perforation, gastrointestinale Perforation, Darmperforation, Dickdarmperforation, Rektumperforation, Dünndarmperforation
14Beinhaltet Zahnfleischschmerzen, Mundschmerzen, Zahnschmerzen
15Beinhaltet Pankreatitis, Pankreatitis akut
16Beinhaltet Bilirubin konjugiert erhöht, Blutbilirubin erhöht, Blutbilirubin unkonjugiert erhöht, Hyperbilirubinämie, Gelbsucht, Gelbsucht cholestatisch
17Beinhaltet Ausschlag, Hautausschlag erythematös, Ausschlag makulös, Ausschlag makulo-papulös, Ausschlag papulös, Ausschlag mit Juckreiz
18Beinhaltet Knochenschmerzen, Muskelkrampf, Brustschmerzen die Skelettmuskulatur betreffend, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Nackenschmerzen, Schmerzen in einer Extremität
19Beinhaltet Albuminurie, Protein im Urin nachweisbar, Proteinurie
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Die Daten der folgenden ausgewählten Nebenwirkungen stammen von Patienten (n=911), die in den drei randomisierten placebokontrollierten Studien (2012-013-00CH1; 2013-013-00CH1/FRESCO; 2019-013-GLOB1/FRESCO-2) mindestens 1 Dosis Fruquintinib erhielten. Die Richtlinien für das Management dieser unerwünschten Wirkungen sind in den Rubriken «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben.
Hypertonie
Hypertonie wurde bei 47,4 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Ungefähr die Hälfte dieser Ereignisse trat in den ersten 2 Wochen nach Einleitung der Behandlung mit Fruquintinib auf. Ereignisse einer Hypertonie vom Grad ≥3 wurden bei 18,4 % der Patienten berichtet. Bei zwei (0,3 %) der mit Fruquintinib behandelten Patienten kam es zu einer lebensbedrohlichen Hypertonie. Die Mehrzahl der Ereignisse ging nach Aussetzen (3,1 % der Patienten) oder Reduktion (3,7 % der Patienten) der Dosis zurück oder klang ab. Bei 0,5 % der Patienten führte Hypertonie zu einem dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Hämorrhagische Ereignisse
Hämorrhagische Ereignisse wurden bei 26,5 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die meisten hämorrhagischen Ereignisse bei den mit Fruquintinib behandelten Patienten waren von leichtem bis mittlerem Schweregrad, hämorrhagische Ereignisse von Grad ≥3 traten mit einer Häufigkeit von 2,0 % auf. Die mediane Zeit bis zum Auftreten bei mit Fruquintinib behandelten Patienten betrug 23 Tage. Tödliche hämorrhagische Ereignisse wurden bei 0,5 % der Patienten berichtet. Bei 1,2 % der mit Fruquintinib behandelten Patienten führten hämorrhagische Ereignisse zum Dosisabbruch. Die häufigsten hämorrhagischen Reaktionen waren gastrointestinale Blutung (7 %) und Epistaxis (5,6 %). Das am häufigsten berichtete schwerwiegende hämorrhagische Ereignis war gastrointestinale Blutung bei 1,5 % der Patienten.
Infektionen
Infektionen wurden bei 23,4 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die meisten Infektionsereignisse bei mit Fruquintinib behandelten Patienten waren von leichtem bis mässigem Schweregrad (Infektionsereignisse von Grad ≥3 traten bei 6 % der Patienten auf). Schwerwiegende Infektionen traten bei 4,1 % der Patienten auf. Tödliche Infektionsereignisse wurden bei 1,0 % der Patienten berichtet. Die Häufigkeit von Infektionen, die zu einem Dosisabbruch führten, betrug 0,9 %. Die häufigsten Infektionen waren Infektion der oberen Atemwege (5,0 %). Die am häufigste berichtete schwerwiegende Infektion war Pneumonie (1,4 %).
Gastrointestinale (GI) Perforation
Ereignisse von gastrointestinaler Perforation wurden bei 1,5 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Tödliche GI-Perforation wurde bei 0,1 % der mit Fruquintinib behandelten Patienten berichtet. Das häufigste Ereignis einer GI-Perforation war Darmperforation (0,8 %). Die Inzidenz von GI-Perforation mit nachfolgendem Absetzen der Behandlung betrug 1,0 %.
Proteinurie
Proteinurie wurde bei 32,9 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die meisten Ereignisse waren vom Grad 1 oder Grad 2; die Inzidenz von Proteinurie vom Grad ≥3 betrug 2,8 %. Die mediane Zeit bis zum Auftreten bei mit Fruquintinib behandelten Patienten betrug 28 Tage. Die meisten Ereignisse gingen nach Aussetzen oder Reduktion der Dosis zurück oder klangen ab. Bei 1,8 % der mit Fruquintinib behandelten Patienten führte die Proteinurie zu einem dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom (PPES)
Palmar-plantares Erythrodysästhesie-Syndrom wurde bei 32,7 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die Inzidenz von PPES-Ereignissen von Grad ≥3 betrug 8,5 %. Die mediane Zeit bis zum Auftreten bei mit Fruquintinib behandelten Patienten betrug 20 Tage. Die meisten Ereignisse gingen nach Aussetzen oder Reduktion der Dosis zurück (6,4 %) oder klangen ab (6,3 %). Bei 0,5 % der mit Fruquintinib behandelten Patienten führte PPES zu einem dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Hypothyreose
Hypothyreose wurde bei 31,5 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die meisten Ereignisse bei mit Fruquintinib behandelten Patienten waren vom Grad 1 oder Grad 2; die Inzidenz von Ereignissen mit Hypothyreose vom Grad ≥3 betrug 0,3 %. Die mediane Zeit bis zum Auftreten bei mit Fruquintinib behandelten Patienten betrug 56 Tage. Keines der Ereignisse führte zu einer Dosisreduktion oder einem Absetzen der Behandlung.
Hepatotoxizität
Anomale Leberfunktionstests (wie AST/ALT/Bilirubin) wurden bei 36,4 % der Patienten unter Behandlung mit Fruquintinib berichtet. Die meisten Leber und Gallenerkrankungen bei Fruquintinib behandelten Patienten waren von leichtem bis mässigem Schweregrad (die Inzidenz von anomalen Leberfunktionstests des Grades ≥3 war 8,8 %). Die häufigsten Ereignisse bei anomalen Leberfunktionstests waren AST-Erhöhung (18,1 %), Erhöhung des Gesamtbilirubins (18,3 %) und ALT-Erhöhung (15,5 %). Die mediane Zeit bis zum Auftreten bei mit Fruquintinib behandelten Patienten betrug 28 Tage (Bereich: 4 Tage bis 12 Monate). Schwerwiegende anomale Leberfunktionstests wurden bei 2,3 % der Patienten berichtet. Tödliche anomale Leberfunktionstests wurden bei 0,3 % der Patienten berichtet. Anomale Leberfunktionstests führten bei 4,6 % bzw. 2,0 % der Patienten zu einer Dosisunterbrechung und -reduktion und bei 1,5 % der Patienten zum dauerhaften Absetzen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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