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Information for professionals for ELAHERE:AbbVie AG
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Mirvetuximab Soravtansin (hergestellt in Ovarialzellen des chinesischen Hamsters [CHO] mittels rekombinanter DNA-Technologie).
Hilfsstoffe
Essigsäure 99 %, Polysorbat 20, Natriumacetat (entsprechend 2,94 mg Natrium pro Durchstechflasche), Saccharose, Wasser für Injektionszwecke.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

ELAHERE als Monotherapie ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit Folatrezeptor-alpha (FRα)-positivem, platinresistentem, high-grade serösem epithelialem Ovarial-, Tuben- oder primärem Peritonealkarzinom, die zuvor ein bis drei systemische Behandlungslinien erhalten haben (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung», Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen – klinische Wirksamkeit»).

Dosierung/Anwendung

ELAHERE muss von einem Arzt mit Erfahrung in der Anwendung von Arzneimitteln zur Behandlung von Krebserkrankungen eingeleitet und überwacht werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Auswahl der Patientinnen
Bei geeigneten Patientinnen muss der FRα-Status des Tumors vorliegen, definiert als Nachweis von ≥75 % der lebensfähigen Tumorzellen mit mässiger (2+) und/oder starker (3+) Intensität der Membranfärbung durch Immunhistochemie (IHC), bewertet durch ein CE-gekennzeichnetes In vitro-Diagnostikum (IVD), das für den entsprechenden Verwendungszweck validiert ist. Wenn kein CE-gekennzeichnetes IVD zur Verfügung steht, sollte ein alternativer validierter Test verwendet werden.
Dosierung
Die empfohlene Dosis von ELAHERE beträgt 6 mg/kg angepasstes Idealkörpergewicht (adjusted ideal body weight, AIBW) einmal alle 3 Wochen (21-Tage-Zyklus) als intravenöse Infusion bis zur Progression der Erkrankung oder Auftreten einer inakzeptablen Toxizität. Eine auf dem AIBW basierende Dosierung reduziert die Expositionsvariabilität bei Patientinnen, die entweder unter- oder übergewichtig sind.
Die Gesamtdosis von ELAHERE wird auf der Grundlage des AIBWs der einzelnen Patientin anhand der folgenden Formel berechnet:
AIBW = Idealkörpergewicht (IBW [kg]) + 0,4*(Tatsächliches Gewicht [kg] – IBW)
Weibliches IBW [kg] = 0,9*Körpergrösse [cm] – 92
Für eine Patientin, die 165 cm gross und 80 kg schwer ist:

Zunächst das IBW berechnen:

IBW = 0,9 * 165 – 92 = 56,5 kg

Dann das AIBW berechnen:

AIBW = 56,5 + 0,4 * (80 – 56,5) = 65,9 kg

Prämedikation
Prämedikation bei Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion (infusion related reactions, IRRs), Übelkeit und Erbrechen
Vor jeder ELAHERE-Infusion sind die in Tabelle 1 aufgeführten Arzneimittel als Prämedikation zu verabreichen, um die Häufigkeit und den Schweregrad von IRRs, Übelkeit und Erbrechen zu reduzieren.
Tabelle 1: Prämedikation vor jeder ELAHERE-Infusion

Prämedikation

Art der Verabreichung

Beispiele (oder Äquivalent)

Verabreichungszeit vor der ELAHERE-Infusion

Corticosteroid

Intravenös

Dexamethason 10 mg

Mindestens 30 Minuten vorher

Antihistaminikum

Oral oder intravenös

Diphenhydramin 25 mg bis 50 mg

Antipyretikum

Oral oder intravenös

Paracetamol 325 mg bis 650 mg

Antiemetikum

Oral oder intravenös

5-Hydroxytryptamin -Serotoninrezeptorantagonist oder geeignete Alternativen

Vor jeder Dosis und nach der Verabreichung der anderen Prämedikation

Bei Patientinnen, bei denen es zu Übelkeit und/oder Erbrechen kommt, können nach Bedarf zusätzliche Antiemetika in Betracht gezogen werden.
Bei Patientinnen, bei denen eine IRR vom Grad ≥2 auftritt, ist eine zusätzliche Prämedikation mit 8 mg Dexamethason zweimal täglich (bis in die, BID) (oder Äquivalent) am Tag vor der Verabreichung von ELAHERE in Betracht zu ziehen.
Augenuntersuchung und Prämedikation
Augenuntersuchung
Vor Einleitung der Behandlung mit ELAHERE und wenn bei einer Patientin vor der nächsten Dosis neue oder sich verschlechternde Augensymptome auftreten, ist eine augenärztliche Untersuchung einschliesslich der Bestimmung der Sehschärfe und einer Spaltlampenuntersuchung durchzuführen. Bei Patientinnen mit Nebenwirkungen am Auge sollte beim Auftreten der Symptome und danach in mindestens jedem zweiten Zyklus und wie klinisch angezeigt eine vollständige augenärztliche Untersuchung stattfinden, bis die Nebenwirkungen abgeklungen, stabilisiert oder zum Ausgangswert zurückgekehrt sind.
Am Auge angewendete topische Steroide
Die Verwendung von am Auge angewendeter topischer Steroide wird empfohlen, es sei denn, der Augenarzt der Patientin entscheidet, dass die Risiken den Nutzen einer solchen Therapie überwiegen. Die Erst- und Folgeverschreibung von topischen Steroiden sollte nur nach einer Spaltlampenuntersuchung erfolgen. Beginnend mit dem Tag vor jeder Infusion bis Tag 4 sollte 6-mal täglich ein Tropfen ophthalmischer topischer Steroide in jedes Auge verabreicht werden. Anschliessend, an den Tagen 5 – 8 jedes Zyklus der ELAHERE Behandlung, sollte 4-mal täglich ein Tropfen in jedes Auge verabreicht werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Benetzende Augentropfen
Es wird empfohlen, während der Behandlung mit ELAHERE mindestens viermal täglich und je nach Bedarf benetzende Augentropfen zu verwenden. Patientinnen sind anzuweisen, benetzende Augentropfen zu verwenden und darauf aufmerksam zu machen, nach Verabreichung eines ophtalmischen topischen Steroids mindestens 10 Minuten zu warten, bevor benetzende Augentropfen angewendet werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosisanpassungen
Vor Beginn jedes Zyklus sind die Patientinnen darauf hinzuweisen, alle neuen oder sich verschlechternden Symptome dem behandelnden Arzt oder dem Fachpersonal zu melden.
In Tabelle 2 und Tabelle 3 sind die vorzunehmenden Reduktionen und Änderungen der Dosis bei Nebenwirkungen beschrieben. Das Verabreichungsschema mit einem Abstand von drei Wochen zwischen den Dosen ist beizubehalten.
Tabelle 2: Schema zur Dosisreduktion

ELAHERE-Dosisstufen

Anfangsdosis

6 mg/kg AIBW

Erste Dosisreduktion

5 mg/kg AIBW

Zweite Dosisreduktion

4 mg/kg AIBW*

* Dauerhaft absetzen bei Patientinnen, die 4 mg/kg AIBW nicht vertragen.
Tabelle 3: Dosisanpassungen bei Nebenwirkungen

Nebenwirkung

Schweregrad der Nebenwirkung*

Dosisanpassung

Keratitis/Keratopathie
(siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

Nicht konfluierende oberflächliche Keratitis/Keratopathie

Überwachen.

Konfluierende oberflächliche Keratitis/Keratopathie, Defekt des Hornhautepithels oder Verlust von ≥3 Linien beim bestkorrigierten Visus

Behandlung pausieren, bis eine Besserung zu einer nicht konfluierenden oberflächlichen Keratitis/Keratopathie oder einem besseren Zustand oder ein vollständiges Abklingen eingetreten ist, dann mit gleicher Dosisstufe fortfahren. Bei Patientinnen mit rezidivierender konfluierender Keratitis/Keratopathie trotz bestmöglicher unterstützender Therapie oder bei Patientinnen mit Okulotoxizität, die länger als 14 Tage anhält, ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen.

Hornhautulkus oder Stroma-Opazität oder bestkorrigierter Fernvisus 6/60 oder schlechter

Behandlung pausieren, bis eine Besserung zu einer nicht konfluierenden oberflächlichen Keratitis/Keratopathie oder einem besseren Zustand oder ein vollständiges Abklingen eingetreten ist, dann um eine Dosisstufe reduzieren.

Hornhautperforation

Dauerhaft absetzen.

Uveitis
(siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 1 / vereinzelte Zellen in der Vorderkammer

Überwachen.

Grad 2 / Zellen oder Lichtweg in der Vorderkammer

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann mit gleicher Dosisstufe fortfahren.

Grad 3 / Zellen oder Lichtweg in der Vorderkammer

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann um eine Dosisstufe reduzieren und mit Behandlung fortfahren.

Grad 4 / Hypopyon

Dauerhaft absetzen.

Pneumonitis
(siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 1

Überwachen.

Grad 2

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann mit gleicher Dosisstufe fortfahren. Dosisreduktion bei Rückfall/rezidivierender Pneumonitis oder Dauer > 28 Tage oder nach Ermessen des behandelnden Arztes in Betracht ziehen.

Grad 3 oder 4

Dauerhaft absetzen.

Periphere Neuropathie
(siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 2

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann um eine Dosisstufe reduzieren und mit Behandlung fortfahren.

Grad 3 oder 4

Dauerhaft absetzen.

Reaktionen im Zusammenhang mit einer Infusion /Überempfindlichkeit
(siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 1

Infusionsrate beibehalten.

Grad 2

·Infusion unterbrechen und unterstützende Behandlung einleiten.
·Nach Abklingen der Symptome Infusion mit 50 % der vorherigen Infusionsrate fortsetzen. Wenn keine weiteren Symptome auftreten, ist die Infusionsrate adäquat zu erhöhen, bis die Infusion abgeschlossen ist.
·Bei künftigen Zyklen am Tag vor der Infusion zusätzliche Prämedikation mit 8 mg Dexamethason oral zweimal täglich (oder lokales Äquivalent).

Grad 3 oder 4

·Infusion sofort abbrechen und unterstützende Behandlung einleiten.
·Patientin anweisen, sich in Notfallbehandlung zu begeben und unverzüglich ihren Arzt zu informieren, wenn die infusionsbedingten Symptome nach der Entlassung aus dem Infusionsbereich erneut auftreten.
·Dauerhaft absetzen.

Hämatologische Reaktionen
(siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 3 oder 4

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann um eine Stufe reduzieren und mit Behandlung fortfahren.

Andere Nebenwirkungen
(siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»)

Grad 3

Behandlung pausieren, bis ≤ Grad 1 erreicht ist, dann um eine Stufe reduzieren und mit Behandlung fortfahren.

Grad 4

Dauerhaft absetzen.

* Sofern nicht anders angegeben gemäss der National Cancer Institute Common Terminology Criteria for Adverse Events (NCI CTCAE) Version 5
Besondere Patientengruppen
Pädiatrische Population
ELAHERE ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Ältere Patientinnen
Von den 682 Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom, die studienübergreifend mit ELAHERE behandelt wurden, waren 44 % der Patientinnen ≥65 Jahre alt. Bei Patientinnen ≥65 Jahren wird keine Dosisanpassung von ELAHERE empfohlen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Niereninsuffizienz
Bei Patientinnen mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (Kreatininclearance [CrCl] 30 bis < 90 ml/min) wird keine Dosisanpassung von ELAHERE empfohlen. ELAHERE wurde nicht bei Patientinnen mit schwerer Niereninsuffizienz (CrCl 15 bis < 30 ml/min) oder terminaler Niereninsuffizienz untersucht. Daher kann eine mögliche Notwendigkeit einer Dosisanpassung bei diesen Patientinnen nicht bestimmt werden (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Leberinsuffizienz
Bei Patientinnen mit leichter Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin ≤ obere Normalgrenze [upper limit of normal, ULN] und Aspartataminotransferase [AST] > ULN oder Gesamtbilirubin > 1- bis 1,5-faches der ULN und jeglicher AST-Wert) wird keine Dosisanpassung von ELAHERE empfohlen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Bei Patientinnen mit mittelschwerer bis schwerer Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin > 1,5 x ULN bei jeglichem AST-Wert) ist die Anwendung von ELAHERE zu vermeiden.
Art der Anwendung
ELAHERE ist als intravenöse Infusion mit einer Rate von 1 mg/min vorgesehen. Bei guter Verträglichkeit nach 30 Minuten kann die Infusionsrate auf 3 mg/min erhöht werden. Bei guter Verträglichkeit nach 30 Minuten bei 3 mg/min kann die Infusionsrate auf 5 mg/min erhöht werden.
ELAHERE darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt «Vorbereitung» und Abschnitt «Verdünnung».

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Augenerkrankungen
Mirvetuximab Soravtansin kann schwere Nebenwirkungen am Auge hervorrufen, darunter Sehverschlechterung (vorwiegend verschwommenes Sehen), Keratopathie (Hornhauterkrankungen), trockenes Auge, Photophobie und Augenschmerzen (siehe Rubrik «Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen» und Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Patientinnen sind vor Beginn der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin zur Augenuntersuchung an einen Augenarzt zu überweisen.
Vor Beginn jedes Zyklus sind die Patientinnen darauf hinzuweisen, alle neuen oder sich verschlechternden Augensymptome dem behandelnden Arzt oder dem Fachpersonal zu melden.
Wenn Augensymptome auftreten, ist eine Augenuntersuchung durchzuführen, der augenärztliche Bericht der Patientin ist zu überprüfen und die Dosis von Mirvetuximab Soravtansin kann je nach Schweregrad der Befunde angepasst werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Es wird empfohlen, während der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin eine Prämedikation mit benetzenden und topischen steroidalen Augentropfen anzuwenden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Der Arzt muss die Patientin auf Okulotoxizität hin überwachen und Mirvetuximab Soravtansin je nach Schweregrad und Fortdauer der Nebenwirkungen am Auge aussetzen, die Dosis reduzieren oder dauerhaft absetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Die Patientinnen sind darauf hinzuweisen, während der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin die Verwendung von Kontaktlinsen zu vermeiden, es sei denn, dies wird vom medizinischen Fachpersonal angeordnet.
Pneumonitis
Bei Patientinnen, die mit Mirvetuximab Soravtansin behandelt werden, kann eine schwere, lebensbedrohliche oder tödlich verlaufende interstitielle Lungenerkrankung (interstitial lung disease, ILD), einschliesslich Pneumonitis, auftreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Patientinnen sind auf pulmonale Anzeichen und Symptome einer Pneumonitis zu überwachen, die Hypoxie, Husten, Dyspnoe oder interstitielle Infiltrate auf radiologischen Befunden umfassen können. Infektiöse, neoplastische und andere Ursachen für solche Symptome sind durch geeignete Untersuchungen auszuschliessen.
Die Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin muss bei Patientinnen, die eine anhaltende oder rezidivierende Pneumonitis vom Grad 2 entwickeln, ausgesetzt werden, bis die Symptome auf ≤ Grad 1 abgeklungen sind. Zudem ist eine Dosisreduktion in Betracht zu ziehen. Mirvetuximab Soravtansin ist bei allen Patientinnen mit Pneumonitis vom Grad 3 oder 4 dauerhaft abzusetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Asymptomatische Patientinnen können die Gabe von Mirvetuximab Soravtansin unter engmaschiger Überwachung fortsetzen.
Periphere Neuropathie
Unter Mirvetuximab Soravtansin trat eine periphere Neuropathie auf, einschliesslich Reaktionen vom Grad ≥3 (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Die Patientinnen sind auf Anzeichen und Symptome einer Neuropathie wie Parästhesie, Kribbeln oder Brennen, neuropathische Schmerzen, Muskelschwäche oder Dysästhesie zu überwachen. Bei Patientinnen mit neu auftretender oder sich verschlechternder peripherer Neuropathie ist die Mirvetuximab Soravtansin-Dosis je nach Schweregrad der peripheren Neuropathie auszusetzen, zu reduzieren oder dauerhaft abzusetzen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Embryofetale Toxizität
Aufgrund des Wirkmechanismus kann Mirvetuximab Soravtansin bei Verabreichung an schwangere Patientinnen zur Schädigung des Embryos/Fetus führen, da es eine genotoxische Verbindung (DM4) enthält und sich aktiv teilende Zellen beeinflusst.
Gebärfähige Patientinnen müssen während der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin und für 7 Monate nach der letzten Anwendung eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden (siehe Rubrik «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche, d. h., es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Es wurden keine klinischen Arzneimittelwechselwirkungsstudien mit ELAHERE durchgeführt.
DM4 ist ein CYP3A4-Substrat. Die gleichzeitige Anwendung von ELAHERE mit starken CYP3A4-Inhibitoren kann die Exposition gegenüber unkonjugiertem DM4 erhöhen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»), was das Risiko von Nebenwirkungen von ELAHERE erhöhen kann (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn die gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ceritinib, Clarithromycin, Cobicistat, Idelalisib, Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Ritonavir, Voriconazol) nicht vermieden werden kann, sind die Patientinnen engmaschig auf Nebenwirkungen zu überwachen. Starke CYP3A4-Induktoren (z.B. Phenytoin, Rifampicin, Carbamazepin) können die Exposition gegenüber unkonjugiertem DM4 verringern.
Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen
In-vitro-Studien
Cytochrom-P450 (CYP)-Enzyme
Unkonjugiertes DM4 ist ein zeitabhängiger CYP3A4-Inhibitor. Unkonjugiertes DM4 und S-Methyl-DM4 sind keine direkten Inhibitoren von CYP1A2, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6 und CYP3A. DM4 und S-Methyl-DM4 sind keine Induktoren von CYP1A2, CYP2B6 und CYP3A4.
Transportersysteme
Unkonjugiertes DM4 und S-Methyl-DM4 sind Substrate von Pgp, aber keine Inhibitoren von Pgp.

Schwangerschaft, Stillzeit

Gebärfähige Frauen/Verhütung
Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist vor Beginn der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin der Schwangerschaftsstatus zu überprüfen. Während der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin und für 7 Monate nach der letzten Anwendung von Mirvetuximab Soravtansin ist eine zuverlässige Verhütungsmethode anzuwenden.
Schwangerschaft
Aufgrund des Wirkmechanismus kann Mirvetuximab Soravtansin bei Verabreichung an Schwangeren zur Schädigung des Embryos/Fetus führen, da es eine genotoxische Verbindung (DM4) enthält und sich aktiv teilende Zellen beeinflusst (siehe Abschnitt «Wirkungsmechanismus» und Rubrik «Präklinische Daten»). Humanes Immunglobulin G (IgG) passiert bekanntermassen die Plazentaschranke; daher kann Mirvetuximab Soravtansin potenziell von den Schwangeren auf den sich entwickelnden Fetus übertragen werden. Es liegen keine Humandaten zur Anwendung von Mirvetuximab Soravtansin bei Schwangeren vor, sodass die entsprechenden Risiken des Arzneimittels nicht beurteilt werden können. Es wurden keine tierexperimentellen Studien zur Reproduktions- oder Entwicklungstoxizität von Mirvetuximab Soravtansin durchgeführt.
Die Anwendung von ELAHERE bei Schwangeren wird nicht empfohlen und die Patientinnen sind über das potenzielle Risiko für den Fetus zu informieren, wenn sie schwanger werden oder schwanger werden möchten. Patientinnen, die unter Therapie schwanger werden, müssen unverzüglich ihren Arzt kontaktieren.
Wenn eine Patientin während der Behandlung mit ELAHERE oder innerhalb von 7 Monaten nach der letzten Anwendung schwanger wird, wird eine engmaschige Überwachung empfohlen.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Mirvetuximab Soravtansin/dessen Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für Neugeborene/Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden, da humanes Immunglobulin G (IgG) bekanntermassen in die Muttermilch übergeht. Während der Behandlung mit ELAHERE und für einen Monat nach der letzten Anwendung darf nicht gestillt werden.
Fertilität
Mit Mirvetuximab Soravtansin oder DM4 wurden keine Fertilitätsstudien durchgeführt. Über die Auswirkungen von ELAHERE auf die Fertilität beim Menschen liegen keine Daten vor. Da der Wirkmechanismus von ELAHERE jedoch zur Zerstörung der Mikrotubuli und zum Absterben sich schnell teilender Zellen führt, besteht die Möglichkeit arzneimittelbedingter Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

ELAHERE hat einen mässigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Wenn bei Patientinnen während der Behandlung mit Mirvetuximab Soravtansin Sehstörungen, periphere Neuropathie, Ermüdung/Fatigue oder Schwindelgefühl auftritt bzw. auftreten, sind sie anzuweisen, kein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Häufigkeit der Nebenwirkungen basiert auf gepoolten Daten aus 4 klinischen Studien, an denen 682 Patientinnen mit epithelialem Ovarial-, Tuben- oder primärem Peritonealkarzinom (zusammenfassend als epitheliales Ovarialkarzinom bezeichnet) teilnahmen, die einmal alle 3 Wochen mit Mirvetuximab Soravtansin 6 mg/kg AIBW behandelt wurden. Die Behandlungsdauer mit Mirvetuximab Soravtansin betrug im Median 19,1 Wochen (Spannweite: 3 bis 132 Wochen).
Die häufigsten Nebenwirkungen von Mirvetuximab Soravtansin waren verschwommenes Sehen (43 %), Übelkeit (41 %), Diarrhö (39 %), Ermüdung/Fatigue (35 %), Abdominalschmerz (30 %), Keratopathie (29 %), trockenes Auge (27 %), Obstipation (26 %), Erbrechen (23 %), verminderter Appetit (22 %), periphere Neuropathie (20 %), Kopfschmerzen (19 %), Asthenie (18 %), erhöhte AST (16 %) und Arthralgie (16 %).
Die am häufigsten berichteten schwerwiegenden Nebenwirkungen waren Pneumonitis (4 %), Dünndarmobstruktion (3 %), Darmobstruktion (3 %), Pleuraerguss (2 %), Abdominalschmerz (2 %), Dehydration (1 %), Obstipation (1 %), Übelkeit (1 %), Aszites (1 %) und Thrombozytopenie (< 1 %).
Nebenwirkungen, die am häufigsten zu einer Dosisreduktion oder Verzögerung der Anwendung führten, waren verschwommenes Sehen (17 %), Keratopathie (10 %), trockenes Auge (5%), Neutropenie (5 %), Keratitis (4 %), Katarakt (3 %), verminderte Sehschärfe (3 %), Thrombozytopenie (3 %), periphere Neuropathie (3 %) und Pneumonitis (3 %).
Bei 12 % der Patientinnen, die Mirvetuximab Soravtansin erhielten, kam es aufgrund einer Nebenwirkung zu einem dauerhaften Behandlungsabbruch. Am häufigsten traten Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts (4 %), Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums (3 %), Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems (1 %), Erkrankungen des Nervensystems (1 %) und Augenerkrankungen (1 %) auf.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklasse aufgeführt und anhand folgender Konvention gegliedert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, < 1/10), gelegentlich (≥1/1 000, < 1/100), selten (≥1/10 000, < 1/1 000), sehr selten (< 1/10 000).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe sind, falls zutreffend, die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Tabelle 4:
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen aller Schweregrade bei Patientinnen, die in klinischen Studien mit Mirvetuximab Soravtansin behandelt wurden

Systemorganklasse

Häufigkeitskategorie

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig

Harnwegsinfektion (10 %)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

Anämie (12 %), Thrombozytopenie (10 %)

Häufig

Neutropenie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig

Appetit vermindert (22 %), Hypomagnesiämie (11 %)

Häufig

Hypokaliämie, Dehydration

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Schlaflosigkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig

Periphere Neuropathie1 (36 %), Kopfschmerzen (19 %)

Häufig

Dysgeusie, Schwindelgefühl

Augenerkrankungen

Sehr häufig

Keratopathie2 (36 %), Katarakt3 (16 %), verschwommenes Sehen4 (48 %), Photophobie (14 %), Augenschmerzen (10 %), trockenes Auge5 (27 %)

Häufig

Augenbeschwerden6

Gefässerkrankungen

Häufig

Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr häufig

Pneumonitis7 (10 %), Dyspnoe (12 %), Husten (12 %)

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Diarrhö (39 %), Abdominalschmerz8 (37 %), Obstipation (26 %), abdominelle Distension (10 %), Erbrechen (23 %), Übelkeit (41 %)

Häufig

Aszites, gastro-ösophageale Refluxkrankheit, Stomatitis, Dyspepsie

Hepatobiliäre Erkrankungen

Sehr häufig

Aspartataminotransferase erhöht (16 %), Alaninaminotransferase erhöht (13 %)

Häufig

Hyperbilirubinämie, Alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Gamma-Glutamyltransferase erhöht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig

Pruritus

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig

Arthralgie (16 %), Myalgie (10 %), Rückenschmerzen (10 %)

Häufig

Schmerzen in einer Extremität, Muskelspasmen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Ermüdung/Fatigue (35 %)

Häufig

Fieber, Körpergewicht erniedrigt

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikation

Häufig

Reaktion im Zusammenhang mit einer Infusion/Überempfindlichkeit9

1 periphere Neuropathie umfasst Hypoästhesie, periphere Neuropathie, Neurotoxizität, Parästhesie, periphere motorische Neuropathie, periphere sensomotorische Neuropathie, periphere sensorische Neuropathie und Polyneuropathie (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
2 Keratopathie umfasst Hornhautzyste, Hornhautablagerungen, Hornhauterkrankung, Mikrozysten des Kornealepithels, Defekt des Hornhautepithels, Hornhauterosion, Kornealopazität, Hornhautpigmentierung, Keratitis, interstitielle Keratitis, Keratopathie, Mangel an limbalen Stammzellen und Keratitis punctata (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
3 Katarakt umfasst Katarakt, kortikaler Katarakt und nukleärer Katarakt (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
4 verschwommenes Sehen umfasst Akkommodationsfehler, Doppeltsehen, Hypermetropie, Presbyopie, Refraktionsstörung, verschwommenes Sehen, Sehverschlechterung, verminderte Sehschärfe und Mouches volantes (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
5 trockenes Auge umfasst trockenes Auge und verminderte Tränensekretion (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
6 Augenbeschwerden umfasst Augenreizung, Augenjucken, Fremdkörpergefühl im Auge und Augenbeschwerden (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
7 Pneumonitis umfasst interstitielle Lungenerkrankung, organisierende Pneumonie, Pneumonitis, Lungenfibrose und Atemwegsversagen (siehe Abschnitt «Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen»).
8 Abdominalschmerz umfasst abdominale Beschwerden, Abdominalschmerz, Schmerzen im Unterbauch und Schmerzen im Oberbauch.
9 Reaktion/Überempfindlichkeit im Zusammenhang mit einer Infusion umfasst SMQ Hypersensibilität (eng) und Flush, Erythem, Erythem des Augenlids.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Augenerkrankungen
Nebenwirkungen am Auge (Sammelbegriffe) traten bei 59 % (405/682) der Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom auf, die mit Mirvetuximab Soravtansin behandelt wurden. Die häufigsten (≥5 %) Nebenwirkungen am Auge waren verschwommenes Sehen (48 %), Keratopathie (36 %), trockenes Auge (27 %), Katarakt (16 %), Photophobie (14 %) und Augenschmerzen (10 %). Bei 11 % der Patientinnen kam es zu Nebenwirkungen am Auge vom Grad 3 und bei < 1 % vom Grad 4. Die häufigsten Nebenwirkungen am Auge ≥ Grad 3 waren verschwommenes Sehen und Keratopathie (jeweils 5 %, Sammelbegriffe) sowie Katarakt (4 %).
Die Zeitspanne bis zum Auftreten der ersten Nebenwirkung am Auge betrug im Median 5,1 Wochen (Spannweite: 0,1 bis 68,6 Wochen). Bei den Patientinnen, bei denen Ereignisse am Auge auftraten, klangen diese bei 53 % vollständig ab (Grad 0) und 38 % verzeichneten eine partielle Verbesserung (definiert als Verringerung des Schweregrads um einen oder mehrere Grade im Vergleich zum schlechtesten Grad). Bei der letzten Nachuntersuchung hatten 0,3 % (2/682) der Patientinnen Nebenwirkungen am Auge ≥ Grad 3 (1 Patientin mit verminderter Sehschärfe vom Grad 3 und 1 Patientin mit Katarakt vom Grad 4).
Nebenwirkungen am Auge führten bei 24 % der Patientinnen zu einer Verzögerung der Anwendung und bei 15 % zu einer Dosisreduktion. Nebenwirkungen am Auge führten bei 1 % der Patientinnen zum dauerhaften Absetzen von Mirvetuximab Soravtansin.
Pneumonitis
Pneumonitis (Sammelbegriffe) trat bei 10 % der mit Mirvetuximab Soravtansin behandelten Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom auf, darunter 0,9 % (6/682) mit Ereignissen vom Grad 3 und 0,2 % (1/682) vom Grad 4. Zwei Patientinnen (0,3 %) starben an Atemwegsversagen. Eine Patientin (0,2 %) starb an Atemwegsversagen bei Pneumonitis Grad 1 und Lungenmetastasen, die bei der Autopsie bestätigt wurden. Eine Patientin (0,2 %) starb an Atemwegsversagen unbekannter Ätiologie ohne gleichzeitig bestehende Pneumonitis.
Die Zeitspanne bis zum Auftreten einer Pneumonitis betrug im Median 18,1 Wochen (Spannweite 1,6 bis 97,0 Wochen). Pneumonitis führte bei 3 % der Patientinnen zu einer Verzögerung der Anwendung von Mirvetuximab Soravtansin, bei 1 % zu einer Dosisreduktion und bei 3 % zu einem dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Periphere Neuropathie
Periphere Neuropathie (Sammelbegriffe) trat in klinischen Studien bei 36 % der mit Mirvetuximab Soravtansin behandelten Patientinnen mit epithelialem Ovarialkarzinom auf; bei 3 % trat eine periphere Neuropathie vom Grad 3 auf. Die Nebenwirkungen periphere Neuropathie beinhalten periphere Neuropathie (20 %), sensorische periphere Neuropathie (9 %), Parästhesie (6 %), Neurotoxizität (3 %), Hypoästhesie (1 %), motorische periphere Neuropathie (0,9 %), Polyneuropathie (0,3 %) und periphere sensomotorische Neuropathie (0,1 %).
Die Zeitspanne bis zum Auftreten einer peripheren Neuropathie betrug im Median 5,9 Wochen (Spannweite 0,1 bis 126,7 Wochen). Eine periphere Neuropathie führte bei 2 % der Patientinnen zu einer Verzögerung der Anwendung von Mirvetuximab Soravtansin, bei 4 % zu einer Dosisreduktion und bei 0,7 % zu einem dauerhaften Absetzen der Behandlung.
Immunogenität
Die Inzidenz von Anti-Drug-Antikörpern (ADAs) hängt in hohem Mass von der Empfindlichkeit und Spezifität des Tests ab. Darüber hinaus kann die beobachtete Inzidenz der Antikörperpositivität (einschliesslich neutralisierender Antikörper) in einem Test von mehreren Faktoren beeinflusst werden, beispielsweise von der Testmethodik, der Probenhandhabung, dem Zeitpunkt der Probengewinnung, den Begleitmedikamenten und der Grundkrankheit. Aus diesem Grund kann der Vergleich der Inzidenz von Antikörpern gegen Mirvetuximab Soravtansin aus den beschriebenen
Studien mit der Inzidenz von Antikörpern gegen Mirvetuximab Soravtansin aus anderen Studien irreführend sein.
In den Studien IMGN853-0416, 0417, 0401 und 0403 bei Patientinnen mit epithelialem Ovarial-, Tuben- oder primärem Peritonealkarzinom, die ELAHERE in einer Dosierung von 6 mg/kg AIBW einmal alle drei Wochen intravenös verabreicht bekamen, entwickelten 9 % (57/626) ADA. Neutralisierende Antikörper wurden bei 47 % (27/57) der ADA-positiven Patienten nachgewiesen.
Zwischen ADA-positiven und ADA-negativen Patientinnen wurde kein klinisch bedeutsamer Unterschied im Wirkstoff Talspiegel von Mirvetuximab Soravtansin beobachtet. Die Bildung von Anti-Mirvetuximab Soravtansin Antikörpern war mit einer höheren Inzidenz von infusionsbedingten Reaktionen verbunden. Die Auswirkungen von ADA auf die Wirksamkeit sind nicht vollständig geklärt. Auf der Grundlage begrenzter Daten könnte das Vorhandensein von Anti-Mirvetuximab Soravtansin Antikörpern bei ADA-positiven Patientinnen im Vergleich zu ADA-negativen Patientinnen mit einer geringeren Wirksamkeit verbunden sein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es gibt keine bekannte Behandlung für/kein bekanntes Gegenmittel gegen eine Überdosierung mit Mirvetuximab Soravtansin. Im Falle einer Überdosierung sind die Patientinnen engmaschig auf Anzeichen oder Symptome von Nebenwirkungen zu überwachen und eine geeignete symptomatische Behandlung ist einzuleiten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
L01FX26
Wirkungsmechanismus
Mirvetuximab Soravtansin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Der Antikörper ist ein technisch hergestelltes IgG1, das gegen Folatrezeptor-alpha (FRα) gerichtet ist. Die Funktion des Antikörperteils besteht darin, an FRα zu binden, das auf der Oberfläche von Ovarialkarzinomzellen exprimiert wird. DM4 ist ein Mikrotubuli-Inhibitor, der über einen spaltbaren Linker an den Antikörper gebunden ist. Nach der Bindung an FRα wird Mirvetuximab Soravtansin internalisiert mit der Folge einer intrazellulären Freisetzung von DM4 durch proteolytische Spaltung. DM4 stört das Mikrotubuli-Netzwerk innerhalb der Zelle und es kommt zum Zellzyklusarrest und zur Apoptose.
Pharmakodynamik
Kardiale Elektrophysiologie
In der zugelassenen empfohlenen Dosis verursachte Mirvetuximab Soravtansin auf der Grundlage der Ergebnisse der Konzentrations-QTc-Analyse keine mittleren Erhöhungen des QTc-Intervalls > 10 ms.
Klinische Wirksamkeit
Studie IMGN853-0416 (MIRASOL)
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Mirvetuximab Soravtansin wurde in der Studie IMGN853-0416 untersucht, einer multizentrischen, offenen, wirkstoffkontrollierten, randomisierten, Phase-III-Studie mit zwei Behandlungsarmen, in die Patientinnen mit platinresistentem fortgeschrittenem high-grade serösem epithelialem Ovarial-, primärem Peritoneal- oder Tubenkarzinom aufgenommen wurden, deren Tumoren (einschliesslich archiviertem Gewebes) gemäss VENTANA FOLR1 (FOLR1-2.1) RxDx Assay FRα-positiv waren (≥75 % der lebensfähigen Tumorzellen mit mässiger (2) und/oder starker (3) Intensität der Membranfärbung durch Immunhistochemie [IHC]).
Ein epitheliales Ovarialkarzinom wurde als eine platinresistente Erkrankung definiert, wenn es innerhalb von 6 Monaten nach der letzten Platinanwendung erneut auftrat.
Von der Studie ausgeschlossen waren Patientinnen mit primärer platinresistenter Erkrankung, Patientinnen mit ECOG ≥2 und Patientinnen mit aktiven oder chronischen Hornhauterkrankungen, Augenerkrankungen, die eine fortgesetzte Behandlung erfordern, einer peripheren Neuropathie Grad ≥2 oder einer nicht infektiösen ILD/Pneumonitis.
Die Patientinnen wurden im Verhältnis 1:1 randomisiert und erhielten entweder ELAHERE 6 mg/kg AIBW i.v. (N = 227) an Tag 1 eines jeden 3-wöchigen Zyklus oder eine der folgenden Chemotherapien (N = 226), wie vom Prüfarzt vor der Randomisierung entschieden:
·Paclitaxel (Pac) 80 mg/m2, verabreicht einmal wöchentlich in einem 4wöchigen Zyklus
·Pegyliertes liposomales Doxorubicin (PLD) 40 mg/m2, verabreicht einmal alle 4 Wochen
·Topotecan (Topo) 4 mg/m2, verabreicht an Tag 1, 8 und 15 alle 4 Wochen oder an 5 aufeinanderfolgenden Tagen in einer Dosierung von 1,25 mg/m2 von Tag 1 - 5 eines jeden 21-Tage-Zyklus
Die Randomisierung wurde nach der Anzahl früherer Therapielinien (1 vs. 2 vs. 3) und nach der Wahl der Chemotherapie durch den Prüfarzt (IC [investigator's choice] Chemo) (Pac vs. PLD vs. Topo) stratifiziert. Die Behandlung wurde bis zur Progression der Erkrankung, Tod, Widerruf der Einwilligung oder dem Auftreten einer inakzeptablen Toxizität angewendet.
Der primäre Endpunkt zur Wirksamkeit war das progressionsfreie Überleben (progression-free survival, PFS), das durch den Prüfarzt anhand der RECIST-1.1-Kriterien beurteilt wurde. Die objektive Ansprechrate (objective response rate, ORR) und das Gesamtüberleben (overall survival, OS) waren wichtige sekundäre Endpunkte zur Wirksamkeit.
Insgesamt wurden 453 Patientinnen randomisiert. Das Alter betrug im Median 63 Jahre (Spannweite: 29 bis 88 Jahre) und die Patientinnen waren überwiegend weiss (66 %; 12 % Asiatinnen). Die meisten Patientinnen (80 %) hatten ein Ovarialkarzinom epithelialen Ursprungs, 11 % ein Tubenkarzinom, 8 % ein primäres Peritonealkarzinom; alle (100 %) wiesen eine high-grade seröse Histologie auf. Ungefähr die Hälfte der Patientinnen (47 %) hatten 3 systemische Vortherapien erhalten, 39 % hatten 2 vorherige Therapielinien und 14 % der Patientinnen hatten eine vorherige Therapielinie. Die Mehrheit der Patientinnen erhielt zuvor einen Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP)-Inhibitor (55 %) bzw. Bevacizumab (62 %). Das platinfreie Intervall nach der letzten Therapielinie betrug bei 41 % der Patientinnen ≤3 Monate und bei 58 % der Patientinnen 3 bis 6 Monate. Fünfundfünfzig Prozent (55 %) der Patientinnen wiesen einen ECOG-Performance-Status von 0 und 44 % von 1 auf.
Die primäre Auswertung zeigte eine statistisch signifikante Verbesserung von PFS und OS bei Patientinnen, die zu ELAHERE randomisiert worden waren, im Vergleich zur IC-Chemotherapie.
Tabelle 5 fasst die Wirksamkeitsergebnisse der Studie IMGN853-0416 (MIRASOL) zusammen.
Tabelle 5: Wirksamkeitsergebnisse der Studie IMGN853-0416

Wirksamkeitsparameter

ELAHERE
N = 227

IC-Chemotherapien
N = 226

Progressionsfreies Überleben (PFS) nach Einschätzung des Prüfarztes

Anzahl Ereignisse (%)

176 (77,5)

166 (73,5)

Median, Monate (95 % KI)

5,62 (4,34; 5,95)

3,98 (2,86; 4,47)

Hazard-Ratio (95 % KI)

0,65 (0,521; 0,808)

p-Wert

< 0,0001

Gesamtüberleben (OS)

Anzahl Ereignisse (%)

90 (39,6)

114 (50,4)

Median, Monate (95 % KI)

16,46 (14,46; 24,57)

12,75 (10,91; 14,36)

Hazard-Ratio (95 % KI)

0,67 (0,504; 0,885)

p-Wert

0,0046*

Daten cut-off: 06. März 2023
* Vorab festgelegte Wirksamkeitsgrenze = 0,01313, zweiseitig (angepasst hinsichtlich der beobachteten Anzahl der Todesfälle von 204)

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik wurde charakterisiert, nachdem die Patientinnen Mirvetuximab Soravtansin in Dosen von 0,161 mg/kg bis 8,71 mg/kg AIBW (d. h., das 0,0268- bis 1,45-fache der zugelassenen empfohlenen Dosis von 6 mg/kg AIBW) erhalten hatten, sofern nicht anders angegeben.
Tabelle 6 fasst die Expositionsparameter von Mirvetuximab Soravtansin, unkonjugiertem DM4 und dessen Metaboliten S-Methyl-DM4 nach Verabreichung des ersten (3-wöchigen) Zyklus von Mirvetuximab Soravtansin 6 mg/kg bei den Patientinnen zusammen. Die Peakkonzentrationen an Mirvetuximab Soravtansin wurden gegen Ende der intravenösen Infusion beobachtet, während die Peakkonzentrationen an unkonjugiertem DM4 am zweiten Tag und die Peakkonzentrationen an S-Methyl-DM4 etwa 3 Tage nach der Verabreichung von Mirvetuximab Soravtansin beobachtet wurden. Steady-State-Konzentrationen wurden für Mirvetuximab Soravtansin, DM4 und S-Methyl-DM4 nach einem Behandlungszyklus erreicht. Die Akkumulation von Mirvetuximab Soravtansin, DM4 und S-Methyl-DM4 war nach wiederholter Verabreichung von Mirvetuximab Soravtansin minimal.
Tabelle 6: Expositionsparameter von Mirvetuximab Soravtansin, unkonjugiertem DM4 und S-Methyl-DM4 nach dem ersten Behandlungszyklus mit Mirvetuximab Soravtansin 6 mg/kg

Mirvetuximab Soravtansin
Mittelwert (± SD)

Unkonjugiertes DM4
Mittelwert (± SD)

S-Methyl-DM4
Mittelwert (± SD)

Cmax

137,3 (± 62,3) µg/ml

4,11 (± 2,29) ng/ml

6,98 (± 6,79) ng/ml

AUCtau

20,65 (± 6,84) h*mg/ml

530 (± 245) h*ng/ml

1848 (± 1585) h*ng/ml

Cmax = maximale Konzentration, AUCtau = Fläche unter der Konzentrationszeitkurve über das Dosierungsintervall (21 Tage)
Absorption
Mirvetuximab Soravtansin wird als intravenöse Infusion verabreicht. Es wurden keine Studien mit anderen Arten der Verabreichung durchgeführt.
Distribution
Das mittlere (± SD) Steady-State-Verteilungsvolumen von Mirvetuximab Soravtansin betrug 2,63 (± 2,98) l. Die Bindung von DM4 und S-Methyl-DM4 an Humanplasmaproteine betrug in vitro > 99 %.
Metabolismus
Es wird erwartet, dass der monoklonale Antikörperteil von Mirvetuximab Soravtansin über katabole Stoffwechselwege in kleine Peptide metabolisiert wird. Unkonjugiertes DM4 und S-Methyl-DM4 werden durch CYP3A4 metabolisiert. In Humanplasma wurden DM4 und S-Methyl-DM4 als die zirkulierenden Hauptmetaboliten identifiziert, die jeweils etwa 0,4 % bzw. 1,4 % der AUCs von Mirvetuximab Soravtansin ausmachen.
Elimination
Die mittlere (± SD) Gesamtplasmaclearance von Mirvetuximab Soravtansin betrug 18,9 (± 9,8) ml/Stunde. Die mittlere terminale Halbwertszeit von Mirvetuximab Soravtansin nach der ersten Anwendung betrug 4,9 Tage. Bei unkonjugiertem DM4 betrug die mittlere (± SD) Gesamtplasmaclearance 14,5 (± 4,5) ml/Stunde und die mittlere terminale Halbwertszeit lag bei 2,8 Tagen. Bei S-Methyl-DM4 betrug die mittlere (± SD) Gesamtplasmaclearance 5,3 (± 3,4) l/Stunde und die mittlere terminale Halbwertszeit lag bei 5,1 Tagen. In vitro und nicht klinische In vivo-Studien lassen darauf schliessen, dass DM4 und S-Methyl-DM4 in erster Linie durch CYP3A4 metabolisiert und über biliäre Exkretion im Stuhl ausgeschieden werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Es wurden keine klinisch signifikanten Unterschiede aufgrund von Alter (32 bis 89 Jahre), ethnischer Zugehörigkeit (weiss, schwarz oder asiatisch), Körpergewicht (36 bis 136 kg), leichter Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin ≤ ULN und jeglicher AST-Wert > ULN oder Gesamtbilirubin > 1 bis 1,5 x ULN und jeglicher AST-Wert) oder leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz (CrCl ≥30 und < 90 ml/min) in der Pharmakokinetik von Mirvetuximab Soravtansin beobachtet.
Die Pharmakokinetik von Mirvetuximab Soravtansin bei Patientinnen mit mittelschwerer bis schwerer Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin > 1,5 x ULN bei jeglichem AST-Wert) oder schwerer Niereninsuffizienz (CrCl 15 bis 30 ml/min) ist nicht bekannt.

Präklinische Daten

Zielorgane, die bei Javaneraffen nach einmaliger Gabe von Mirvetuximab Soravtansin identifiziert wurden, beschränkten sich auf die Haut und den Zellverlust in Knochenmark und Lymphgewebe. Wiederholte Gaben bei Javaneraffen und Holländerkaninchen zeigten zudem ophthalmische Befunde einschliesslich Mikrozysten der Cornea, Pigmentierung, Abschwächung und Degeneration/Nekrose des Hornhautepithels. Diese Befunde waren abhängig von der Dosisintensität (Dosis und Dosierungsschema), wobei im 3-wöchigen Dosierungsschema (klinisches Dosierungsschema) insgesamt weniger Befunde und eine Normalisierung dieser Befunde beobachtet wurden.
Mit Mirvetuximab Soravtansin oder DM4 wurden keine Studien zur Kanzerogenität durchgeführt.
DM4 und S-Methyl-DM4 verhielten sich in einem bakteriellen Rückmutationstest (Ames-Test) nicht mutagen. DM4 und S-Methyl-DM4 führten zu Mikronuklei in polychromatischen Erythrozyten.
Es wurden keine tierexperimentellen Studien zur Reproduktions- oder Entwicklungstoxizität von Mirvetuximab Soravtansin durchgeführt.
Mit Mirvetuximab Soravtansin oder DM4 wurden keine Fertilitätsstudien durchgeführt. Über die Auswirkungen von ELAHERE auf die Fertilität beim Menschen liegen keine Daten vor. Da der Wirkmechanismus von ELAHERE jedoch zur Zerstörung der Mikrotubuli und zum Absterben sich schnell teilender Zellen führt, besteht die Möglichkeit arzneimittelbedingter Auswirkungen auf die Fertilität.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
ELAHERE ist nicht mit 0,9%iger (9 mg/ml) Natriumchlorid-Lösung zur Infusion kompatibel. Das Arzneimittel darf nur mit den unter Hinweise für die Handhabung aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Zubereitung enthält kein Konservierungsmittel. Nach der Verdünnung zwischen 1,0 mg/ml und 2,0 mg/ml wurde die chemische und physikalische in-use Stabilität für 8 Stunden bei 15 °C – 25 °C oder für 24 Stunden bei 2 °C – 8 °C, gefolgt von 8 Stunden bei 15 °C – 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischen Gründen sollte die gebrauchsfertige Zubereitung unmittelbar nach Verdünnung verwendet werden. Falls dies nicht möglich ist, liegen Aufbrauchsfristen und Lagerbedingungen in der Verantwortung des Anwenders und sollten normalerweise nicht länger als 24 Std. bei 2 - 8°C betragen, ausser wenn die Verdünnung unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgte.
Besondere Lagerungshinweise
Aufrecht im Kühlschrank (2 – 8 °C) lagern.
Nicht einfrieren.
Nicht schütteln.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
ELAHERE ist ein zytotoxisches Arzneimittel. Die zutreffenden besonderen Hinweise zur Handhabung und für die Beseitigung sind zu befolgen.
Vorbereitung
·Dosis (mg) (basierend auf dem AIBW der Patientin), benötigtes Gesamtvolumen (ml) an Lösung und Anzahl der benötigten Durchstechflaschen mit ELAHERE berechnen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»). Für eine volle Dosis wird mehr als eine Durchstechflasche benötigt.
·Durchstechflaschen mit ELAHERE aus dem Kühlschrank nehmen und stehen lassen, bis sie Raumtemperatur angenommen haben.
·Arzneimittel für die parenterale Anwendung sind vor der Applikation immer optisch auf Schwebstoffe und Verfärbungen zu kontrollieren, wann immer es die Lösung und das Behältnis zulassen. ELAHERE ist eine klare bis leicht opalisierende, farblose Lösung.
·Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden, wenn die Lösung verfärbt oder trüb ist oder wenn Fremdpartikel vorhanden sind.
·Jede Durchstechflasche vorsichtig schwenken und kontrollieren, bevor das berechnete Dosisvolumen von ELAHERE zur weiteren Verdünnung entnommen wird. Durchstechflasche nicht schütteln.
·Unter Anwendung aseptischer Techniken das berechnete Dosisvolumen von ELAHERE zur weiteren Verdünnung entnehmen.
·ELAHERE enthält keine Konservierungsstoffe und ist nur zur Anwendung als Einzeldosis bestimmt. In der Durchstechflasche verbleibende nicht verwendete Injektionslösung ist zu entsorgen.
Verdünnung
·ELAHERE muss vor der Verabreichung mit 5%iger Glukose-Lösung auf eine endgültige Konzentration von 1 mg/ml bis 2 mg/ml verdünnt werden.
·ELAHERE ist nicht mit 0,9%iger (9 mg/ml) Natriumchlorid-Lösung zur Infusion kompatibel. ELAHERE darf nicht mit anderen Arzneimitteln oder intravenös angewendeten Flüssigkeiten gemischt werden.
·Das Volumen 5%iger Glukose-Lösung bestimmen, welches erforderlich ist, um die endgültige Konzentration des verdünnten Wirkstoffs zu erreichen. Entweder die überschüssige Menge an 5%iger Glukose-Lösung aus einem vorgefüllten Infusionsbeutel entnehmen oder das berechnete Volumen 5%iger Glukose-Lösung in einen sterilen, leeren Infusionsbeutel geben. Dann das berechnete Dosisvolumen von ELAHERE dem Infusionsbeutel hinzufügen.
·Die verdünnte Lösung vorsichtig mischen, indem der Beutel mehrmals langsam umgedreht wird, um ein gleichmässiges Mischen zu gewährleisten. Nicht schütteln oder hin- und herbewegen.
·Wenn die verdünnte Infusionslösung nicht sofort verwendet wird, die Lösung gemäss Abschnitt «Haltbarkeit» aufbewahren. Wenn die Lösung gekühlt wurde, den Infusionsbeutel vor der Verabreichung Raumtemperatur annehmen lassen. Nach Entnahme der Lösung aus der Kühlung ist die verdünnte Infusionslösung innerhalb von 8 Stunden (einschliesslich der Infusionszeit) zu verabreichen.
·Die vorbereitete Infusionslösung darf nicht eingefroren werden.
Verabreichung
·Den ELAHERE-Infusionsbeutel vor der Verabreichung optisch auf Schwebstoffe und Verfärbungen kontrollieren.
·Vor der Anwendung von ELAHERE Arzneimittel als Prämedikation verabreichen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
·ELAHERE darf ausschliesslich als intravenöse Infusion unter Verwendung eines 0,2- oder 0,22µm-Inline-Filters aus Polyethersulfon (PES) verabreicht werden. Es dürfen keine anderen Membranmaterialien zum Einsatz kommen.
·Die Verwendung von Applikationssystemen, die Di-2-ethylhexylphthalat (DEHP) enthalten, ist zu vermeiden.
·Die Anfangsdosis als intravenöse Infusion mit einer Rate von 1 mg/min verabreichen. Bei guter Verträglichkeit nach 30 Minuten bei 1 mg/min kann die Infusionsrate auf 3 mg/min erhöht werden. Bei guter Verträglichkeit nach 30 Minuten bei 3 mg/min kann die Infusionsrate auf 5 mg/min erhöht werden.
·Wenn bei der vorherigen Dosis keine infusionsbedingten Reaktionen auftreten, sind nachfolgende Infusionen mit der maximal verträglichen Rate zu beginnen und können je nach Verträglichkeit bis zu einer maximalen Infusionsrate von 5 mg/min erhöht werden.
·Nach der Infusion die Infusionsleitung mit 5%iger Glukose-Lösung spülen, um sicherzustellen, dass die volle Dosis verabreicht wird. Zum Spülen keine anderen intravenös angewendeten Flüssigkeiten verwenden.
Entsorgung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zulassungsnummer

69700 (Swissmedic)

Packungen

Packung mit 1 Durchstechflasche zu 100 mg/20 ml [A].

Zulassungsinhaberin

AbbVie AG, 6330 Cham

Stand der Information

Januar 2025

2025 ©ywesee GmbH
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