Dosierung/AnwendungDas Dosierungsschema für Eltrombopag-Mepha muss auf der Grundlage der Thrombozytenzahl des Patienten individuell erstellt werden.
Dabei ist stets das niedrigste wirksame Dosierungsschema zur Erhaltung der Thrombozytenzahl gemäss klinischer Indikation zu verwenden.
Nach jeder Anpassung der Eltrombopag-Mepha-Dosis muss die Thrombozytenzahl über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen mindestens einmal wöchentlich kontrolliert werden. Eine erneute Dosisanpassung kann frühestens nach zwei Wochen in Erwägung gezogen werden, wenn der Effekt der letzten Anpassung auf die Thrombozytenzahl erkennbar wird.
Tabletten werden oral eingenommen.
Eltrombopag-Mepha ist mindestens zwei Stunden vor oder frühestens vier Stunden nach Produkten wie Antazida, Milchprodukten oder Mineralstoffpräparaten, welche polyvalente Kationen enthalten (z.B. Aluminium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Selen und Zink), einzunehmen. Eltrombopag-Mepha kann zusammen mit Lebensmitteln eingenommen werden, die kein oder nur wenig (< 50 mg) Kalzium enthalten (siehe «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
(Idiopathische) Immunthrombozytopenische Purpura (ITP)
Nach Beginn der Behandlung ist, um das Blutungsrisiko zu reduzieren, die Dosis so anzupassen, dass eine Thrombozytenzahl von ≥50'000/µl erreicht und aufrechterhalten wird.
Dosisanpassungen beruhen auf der erreichten Wirkung auf die Thrombozytenzahl.
Eine Dosis von 75 mg einmal täglich soll nicht überschritten werden. Eltrombopag-Mepha soll nur bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko infolge ausgeprägter Thrombozytopenie eingesetzt werden. Die Thrombozytenzahl soll dabei nur auf einen für die Vermeidung von Blutungsereignissen erforderlichen Wert, nicht hingegen in den physiologischen Bereich angehoben werden.
Die Patienten sollen periodisch klinisch beurteilt und über die Weiterführung der Therapie vom behandelnden Arzt auf individueller Basis entschieden werden. Bei Beendigung der Behandlung ist ein Wiederauftreten der Thrombozytopenie möglich.
Die Behandlung der ITP mit Eltrombopag-Mepha sollte abgebrochen werden, wenn nach vierwöchiger Therapie mit 75 mg/Tag die Thrombozytenwerte nicht ausreichend ansteigen.
Erwachsene
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis von Eltrombopag-Mepha bei ITP beträgt 50 mg einmal täglich. Bei Patienten asiatischer Abstammung und bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen soll die Anfangsdosis auf 25 mg reduziert werden (siehe «Spezielle Patientengruppen»).
Überwachung und Dosisanpassung
Üblicherweise erfolgt eine Dosisanpassung in Schritten von 25 mg. Bei einigen ITP-Patienten ist jedoch unter Umständen eine Kombination verschiedener Tablettenstärken an unterschiedlichen Tagen erforderlich.
Tabelle 1: Dosisanpassung von Eltrombopag-Mepha bei erwachsenen ITP Patienten
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Thrombozytenzahl
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Dosisanpassung
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< 50'000/µl nach mindestens 2 Wochen Behandlung
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Dosiserhöhung um 25 mg.
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≥200'000/µl bis ≤400'000/µl
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Dosisreduktion um 25 mg. Bei Patienten unter Eltrombopag-Mepha 25 mg sollte eine Dosierung von 12.5 mg (½ Filmtablette Eltrombopag-Mepha 25 mg) in Erwägung gezogen werden.
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> 400'000/µl
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Eltrombopag-Mepha stoppen. Bei einer Thrombozytenzahl < 150'000/µl Behandlung mit tieferer Tagesdosis wieder beginnen. Bei Patienten unter Eltrombopag-Mepha 25 mg sollte eine Dosierung von 12.5 mg (½ Filmtablette Eltrombopag-Mepha 25 mg) in Erwägung gezogen werden.
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Pädiatrische Patienten
Die empfohlene Anfangsdosis von Eltrombopag-Mepha bei ITP richtet sich nach Körpergewicht (KG) und ethnischer Zugehörigkeit.
Die Dosisanpassung sollte unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und ggf. in Abhängigkeit von vorgesehenen Massnahmen (z.B. neurochirurgischen Eingriffen) erfolgen. Die Ziel-Thrombozytenzahl liegt bei >50'000/µl und ist nach klinischem Ermessen zu titrieren.
Pädiatrische Patienten von 6 bis 17 Jahren
Anfangsdosis
Nicht-asiatische Abstammung, KG ≥27 kg: 50 mg einmal täglich
Nicht-asiatische Abstammung, KG <27 kg: 37.5 mg einmal täglich
Asiatische Abstammung, ohne Gewichtsangabe: 25 mg einmal täglich
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen soll die Anfangsdosis auf 25 mg reduziert werden (siehe «Spezielle Patientengruppen»).
Überwachung und Dosisanpassung
Üblicherweise erfolgt eine Dosisanpassung in Schritten von 25 mg. Bei einigen ITP-Patienten ist jedoch unter Umständen eine Kombination verschiedener Tablettenstärken an unterschiedlichen Tagen erforderlich.
Tabelle 2: Dosisanpassung von Eltrombopag-Mepha bei pädiatrischen ITP Patienten von 6 bis 17 Jahren
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Thrombozytenzahl
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Dosisanpassung
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< 50'000/µl nach mindestens 2 Wochen Behandlung
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Tagesdosis um 25 mg erhöhen, bis maximal 75 mg/Tag.
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≥200'000/µl bis ≤400'000/µl
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Tagesdosis um 25 mg reduzieren. Bei Patienten unter Eltrombopag-Mepha 25 mg sollte eine Dosierung von 12.5 mg (½ Filmtablette Eltrombopag-Mepha 25 mg) in Erwägung gezogen werden.
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> 400'000/µl
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Eltrombopag-Mepha stoppen. Bei einer Thrombozytenzahl < 150'000/µl Behandlung mit tieferer Tagesdosis wieder beginnen. Bei Patienten unter Eltrombopag-Mepha 25 mg sollte eine Dosierung von 12.5 mg (½ Filmtablette Eltrombopag-Mepha 25 mg) in Erwägung gezogen werden.
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Thrombozytopenie aufgrund einer chronischen Hepatitis C (HCV)
Wenn Eltrombopag-Mepha in Kombination mit Peginterferon-basierten antiviralen Therapie-Schemata angewendet wird, sollten die Dosierungsanweisungen der Fachinformationen aller gleichzeitig angewendeten Arzneimittel beachtet werden.
Die Induktion der Thrombozytenzahl, welche eine Peginterferon-basierte anti-HCV Therapie erlaubt, soll mit einer möglichst niedrigen Eltrombopag-Mepha-Dosis und unter Kontrolle der QT-Zeit mittels EKG erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei einer Tagesdosis von weniger als 25 mg Eltrombopag-Mepha wird empfohlen, 25 mg jeden zweiten Tag in Erwägung zu ziehen.
Während der antiviralen Therapie sollte das Ziel der Behandlung sein, die Thrombozytenzahl auf einem Niveau zu halten, das einerseits das Blutungs- und Thromboserisiko niedrig hält und andererseits mit einer volldosierten Peginterferon-Therapie kompatibel ist (Tabelle 3).
In klinischen Studien stieg die Thrombozytenzahl gewöhnlich innerhalb einer Woche nach Beginn der Eltrombopag-Therapie.
Eltrombopag-Mepha soll nur bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko infolge ausgeprägter Thrombozytopenie eingesetzt werden. Die Thrombozytenzahl soll dabei nur auf einen für die Vermeidung von Blutungsereignissen erforderlichen Wert, nicht hingegen in den physiologischen Bereich angehoben werden.
Anfangsdosis
Die Eltrombopag-Mepha-Therapie bei HCV-Patienten sollte mit 25 mg einmal täglich eingeleitet werden.
Überwachung und Dosisanpassung
Dosisanpassungen beruhen auf der erreichten Wirkung auf die Thrombozytenzahl. Die Anpassung der Eltrombopag-Mepha-Dosis erfolgt in Schritten von 25 mg in zwei-wöchigen Intervallen, bis die für die Einleitung der antiviralen Therapie erforderliche Thrombozytenzahl erreicht ist.
Stabilisierung der Thrombozytenzahl im Verlauf der antiviralen Therapie:
Um unter antiviraler Therapie eine Reduktion der Peginterferon-Dosis zu vermeiden, soll auch während der antiviralen Therapie die Eltrombopag-Mepha-Dosis unter Kontrolle der Thrombozytenzahl kontinuierlich angepasst werden. Es wird empfohlen, alle zwei Wochen ein grosses Blutbild durchzuführen. Bei instabilen Thrombozytenwerten während der antiviralen Therapie sollten Kontrollen einmal wöchentlich erfolgen.
Die Anpassung der Eltrombopag-Mepha-Dosis sollte gemäss Tabelle 3 erfolgen. Der Zielbereich der Thrombozytenzahl liegt dabei zwischen 75'000 und 100'000/μl.
Eine Dosis von 100 mg einmal täglich soll nicht überschritten werden.
Tabelle 3: Dosisanpassung von Eltrombopag-Mepha bei HCV-Patienten während der antiviralen Therapie
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Thrombozytenzahl
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Dosisanpassung in 2-wöchigen Intervallen
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< 50'000/µl
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Erhöhung der Tagesdosis um 25 mg bis zu einer Höchstdosis von 100 mg
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≥50'000/μl bis ≤200'000/μl
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Gabe der niedrigsten noch ausreichenden Eltrombopag-Mepha-Dosis, um eine Reduktion der Peginterferon-Dosis zu vermeiden.
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> 200'000/μl bis ≤400'000/μl
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Reduktion der Tagesdosis um 25 mg. Nach einer Wartezeit von 2 Wochen erneute Überprüfung der Wirkung und gegebenenfalls weitere Dosisanpassung. Nach Beginn der antiviralen Therapie können die Thrombozytenwerte abfallen, daher sollte eine sofortige Reduktion der Eltrombopag-Mepha-Dosis vermieden werden.
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> 400'000/µl
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Absetzen von Eltrombopag-Mepha, Häufigkeit der Thrombozytenzählungen auf 2 x wöchentlich erhöhen. Sobald die Thrombozytenzahl bei ≤150'000/μl liegt, Wiederaufnahme der Behandlung mit einer um 25 mg reduzierten Tagesdosis. Bei Patienten mit 25 mg Eltrombopag-Mepha Reduktion auf 12.5 mg (½ Filmtablette Eltrombopag-Mepha 25 mg) einmal täglich.
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Therapieabbruch
Die Eltrombopag-Mepha-Therapie sollte beendet werden, wenn die antivirale Therapie abgesetzt wird. Eine überschiessende Reaktion der Thrombozytenzahl sowie erhöhte Leberwerte können ein Absetzen von Eltrombopag-Mepha erfordern (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bei Patienten mit HCV vom Genotyp 1/4/6 sollte unabhängig von der Entscheidung über das Fortführen der antiviralen Therapie ein Absetzen von Eltrombopag-Mepha erwogen werden, wenn ein Patient bis Woche 12 kein virologisches Ansprechen (=Reduktion der HCV-RNA im Blut um Faktor > 100) erreicht hat. Wenn nach 24 Wochen Therapie noch HCV-RNA nachweisbar ist, sollte Eltrombopag-Mepha abgesetzt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Spezielle Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Bei Kindern unter einem Jahr mit einer seit mindestens 6 Monaten bestehenden ITP wird Eltrombopag-Mepha aufgrund der unzureichenden Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit nicht empfohlen.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Eltrombopag bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Thrombozytopenie bei chronischer HCV-Infektion wurde bisher nicht nachgewiesen.
Zu Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen bei allen Indikationen keine Daten vor. Es können keine Therapieempfehlungen gegeben werden.
Ältere Patienten
Für die Anwendung von Eltrombopag-Mepha bei Patienten über 65 Jahren liegen nur begrenzte Daten vor.
In klinischen ITP-Studien wurde in Bezug auf die Sicherheit von Eltrombopag insgesamt kein klinisch relevanter Unterschied zwischen Patienten ab 65 Jahren und jüngeren Patienten festgestellt.
Hingegen liegen bei HCV-Patienten Hinweise für häufigere schwerwiegende unerwünschte Wirkungen unter Eltrombopag-Mepha bei älteren Patienten vor, insbesondere gastrointestinale Blutungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), dies bei gleichzeitig limitierter Wirksamkeit in dieser Subgruppe (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Asiatische erwachsene Patienten
Bei Patienten asiatischer Herkunft (wie Chinesen, Japaner, Taiwanesen oder Koreaner), einschliesslich solcher mit Leberfunktionsstörungen, sollte die Initialbehandlung mit Eltrombopag-Mepha in einer Dosis von 25 mg einmal täglich erfolgen (siehe «Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Weitere Dosisanpassungen sind unter kontinuierlicher Kontrolle der Thrombozytenzahl nach Standardkriterien (Tabelle 1, Tabelle 2, Tabelle 3) vorzunehmen.
Erwachsene Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Erwachsene Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollten Eltrombopag-Mepha nur mit Vorsicht und unter engmaschiger Überwachung anwenden, da hier keine klinischen Erfahrungen vorliegen.
Erwachsene Patienten mit Leberfunktionsstörung
Bei erwachsenen Patienten mit ITP und Leberzirrhose sollte Eltrombopag-Mepha mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung und mit Dosisanpassungen nicht kürzer als in drei-wöchigen Intervallen verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei einem Child-Pugh-Score ≥5 sollte die Initialdosis auf 25 mg Eltrombopag-Mepha pro Tag reduziert werden.
Erwachsenen Patienten mit chronischer HCV-Infektion sollte die Standardinitialdosis von 25 mg einmal täglich verabreicht werden, und weitere Dosisanpassungen sind unter kontinuierlicher Kontrolle der Thrombozytenzahl nach Standardkriterien (Tabelle 1, Tabelle 2, Tabelle 3) vorzunehmen (siehe auch «Pharmakokinetik», «Kinetik spezieller Patientengruppen»). Patienten mit Child-Pugh-Score >9 wurden in den Studien an HCV- und ITP- Patienten nicht untersucht.
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