Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenFrauen im gebärfähigen Alter, schwangere und stillende Frauen
JERAYGO ist für die Anwendung bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Frauen im gebärfähigen Alter, die keine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden, kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen» und «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Es wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung, monatlich während der Behandlung und einen Monat nach Beendigung der Behandlung Schwangerschaftstests durchzuführen, um eine Schwangerschaft feststellen zu können (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Lebertoxizität
Erhöhte Aminotransferase und Lebertoxizität sind bekannte Effekte anderer Endothelin-Rezeptor-Antagonisten (ERAs). In klinischen Studien mit Aprocitentan wurde in seltenen Fällen über erhöhte Transaminasewerte berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
JERAYGO darf nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung angewendet werden (siehe «Kontraindikationen») und wird bei Patienten mit erhöhter Aminotransferase (> 3 Fache der Obergrenze des Normalwertes [ULN]) nicht empfohlen. Vor Beginn der Behandlung mit JERAYGO sind die Leberwerte zu bestimmen.
Während der Behandlung wird eine Überwachung der Leberwerte empfohlen. Bei einer anhaltenden, ungeklärten, klinisch relevanten Erhöhung der Aminotransferase, oder wenn die Erhöhung von einem Anstieg des Bilirubins > 2 × ULN oder von klinischen Symptomen einer Hepatotoxizität begleitet wird, muss die Behandlung mit JERAYGO beendet werden.
Flüssigkeitsretention
Periphere Ödeme und Flüssigkeitsretention sind bekannte Auswirkungen von ERAs und wurden in klinischen Studien mit Aprocitentan beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Nach Beginn der Behandlung sollten die Patienten auf Anzeichen einer Flüssigkeitsretention, wie Ödeme oder Gewichtszunahme, überwacht werden. Bei Auftreten einer klinisch signifikanten Flüssigkeitsretention muss der Patient untersucht werden, um die Ursache und die Notwendigkeit einer zusätzlichen unterstützenden Behandlung zu ermitteln, einschließlich zusätzlicher Diuretika oder einer Erhöhung der Dosis des derzeit verschriebenen Diuretikums (je nach Bedarf), bevor eine Dosisreduktion oder das Absetzen von JERAYGO in Betracht gezogen wird.
Bei Patienten, die vor Beginn der Therapie mit JERAYGO mit Schleifendiuretika behandelt wurden, sollte das Schleifendiuretikum zu Beginn der Behandlung nicht durch ein weniger wirksames Diuretikum ersetzt werden.
Bei Patienten mit zugrundeliegender Nierenfunktionsstörung (eGFR < 60 ml/min/1,73 m2) oder vorbestehender Herzinsuffizienz, die JERAYGO einnehmen, kann ein höheres Risiko für eine Flüssigkeitsretention bestehen, ebenso bei älteren Patienten (> 65 Jahre), Patienten mit Diabetes oder stark adipösen Patienten (Body Mass Index [BMI] ≥ 40 kg/m2). Bei der Umstellung auf 25 mg muss bei diesen Patienten das Risiko einer zunehmenden Flüssigkeitsretention, die möglicherweise zu einer Verschlimmerung der Herzinsuffizienz oder kardiovaskulären (CV) Ereignissen führen kann, berücksichtigt werden.
Kardiovaskuläre Ereignisse
Aprocitentan wurde nicht bei Patienten mit instabiler oder schwerer Herzerkrankung, wie z. B. unkontrollierter symptomatischer Arrhythmie (einschließlich Vorhofflimmern), Herzinsuffizienz im Stadium III IV oder Stadium II der New York Heart Association mit relevanter Klappenerkrankung, mit einer NT-proBNP-Plasmakonzentration ≥ 500 pg/ml oder mit kürzlich stattgehabter/stattgehabtem (innerhalb der letzten 6 Monate) instabiler Angina pectoris, Myokardinfarkt, transitorischer ischämischer Attacke oder Schlaganfall untersucht. JERAYGO wird bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Aufgrund des allgemeinen Risikos von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit resistenter Hypertonie und da Aprocitentan eine Flüssigkeitsretention verursachen kann, sollten Patienten mit einem hohen Risiko für eine kongestive Herzinsuffizienz oder andere kardiovaskuläre Ereignisse auf Anzeichen und Symptome einer Flüssigkeitsretention überwacht werden.
Der Nutzen und das Risiko einer Fortsetzung bzw. eines Abbruchs der Behandlung mit JERAYGO bei Auftreten von kardiovaskulären Ereignissen während der Behandlung sind individuell zu bewerten.
Abnahme der Hämoglobinkonzentration
Eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration und des Hämatokrits ist nach Verabreichung von ERAs aufgetreten und wurde in klinischen Studien zu Aprocitentan beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Diese Abnahme wurde auf die Vergrößerung des Plasmavolumens (Hämodilution) zurückgeführt. In den klinischen Studien zu Aprocitentan stabilisierte sich die Abnahme nach vierwöchiger Behandlung, blieb während einer anhaltenden Behandlung stabil und war innerhalb von vier Wochen nach Absetzen der Behandlung reversibel.
Eine Behandlung mit JERAYGO wird bei Patienten mit schwerer Anämie (< 8 g/dl) nicht empfohlen. Wenn klinisch angezeigt, sollte die Hämoglobinkonzentration vor Beginn der Behandlung und während der Behandlung gemessen werden. Bei klinisch relevanten Anzeichen und Symptomen im Zusammenhang mit einem Hämoglobinabfall ist ein Absetzen von JERAYGO zu erwägen.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit einer eGFR unter 60 ml/min/1,73 m2 besteht während der Behandlung mit JERAYGO möglicherweise ein höheres Risiko für Anämie und Ödeme bzw. Flüssigkeitsretention. Daher wird eine Überwachung der Hämoglobinwerte sowie auf Anzeichen von Flüssigkeitsretention oder Herzinsuffizienz empfohlen.
Es liegen keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung von Aprocitentan bei Patienten mit resistenter Hypertonie und einer eGFR < 15 ml/min/1,73 m2 oder bei dialysepflichtigen Patienten vor; daher wird JERAYGO bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Patienten ab 75 Jahren
Bei Patienten ab 75 Jahren besteht möglicherweise ein höheres Risiko für Anämie, Ödeme bzw. Flüssigkeitsretention, Herzinsuffizienz und zerebrovaskuläre Ereignisse. Es wird eine Überwachung der Hämoglobinwerte und auf Anzeichen von Flüssigkeitsretention oder Herzinsuffizienz empfohlen.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Lactose-Monohydrat
JERAYGO enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Natrium
JERAYGO enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
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