Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen von Aprocitentan waren Ödem/Flüssigkeitsretention (9,1 % [12,5 mg] und 18,4 % [25 mg]) und vermindertes Hämoglobin (3,7 % [12,5 mg] und 1,2 % [25 mg]) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Die Sicherheit von Aprocitentan wurde in einer placebokontrollierten Phase-III-Studie beurteilt (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»). In der Studie erhielten 724 Patienten Aprocitentan, von denen 633 Patienten mindestens 26 Wochen, 192 Patienten mindestens 47 Wochen und 99 Patienten mindestens 48 Wochen behandelt wurden.
Die Nebenwirkungen sind gemäß folgenden Häufigkeitskategorien aufgeführt: sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100 bis < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100); selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Tabelle 1: Nebenwirkungen
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Systemorganklasse
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Nebenwirkung
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Häufigkeit
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Infektion der oberen Atemwege a
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Häufig
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Vermindertes Hämoglobin b
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Häufig
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Erkrankungen des Immunsystems
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Überempfindlichkeit c
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Häufig
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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Häufig
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Gefäßerkrankungen
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Hypotonie
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Gelegentlich
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Flush
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Gelegentlich
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Dyspnoe d
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Häufig
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Erhöhte Transaminasen
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Gelegentlich
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Ödem/Flüssigkeitsretention e
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Sehr häufig
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Untersuchungen
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Verminderte glomeruläre Filtrationsrate während der Erstbehandlung
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Gelegentlich
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Erhöhtes Gewicht während der Erstbehandlung
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Gelegentlich
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a Infektion der oberen Atemwege umfasst Pharyngitis und Nasopharyngitis.
b Vermindertes Hämoglobin umfasst Anämie.
c Überempfindlichkeit umfasst Ausschlag, Erythem, allergisches Ödem und allergische Dermatitis.
d Dyspnoe umfasst Belastungsdyspnoe.
e Ödem/Flüssigkeitsretention umfasst hauptsächlich periphere Ödeme, Flüssigkeitsretention und Gesichtsödem.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Ödem/Flüssigkeitsretention
Ödem/Flüssigkeitsretention scheint dosisabhängig zu sein (9,1 % [12,5 mg] und 18,4 % [25 mg] während der vierwöchigen doppelt verblindeten [DB] Behandlung).
Während der gesamten Studie brachen 0,8 % der Patienten die Behandlung mit Aprocitentan 25 mg aufgrund von Ödem/Flüssigkeitsretention ab.
Die bei Auftreten von Ödem/Flüssigkeitsretention zu ergreifenden Maßnahmen sind in «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben.
Während der vierwöchigen DB-Behandlung (Teil 1) wurde bei Patienten, die mit 12,5 mg bzw. 25 mg Aprocitentan behandelt wurden, eine mittlere Zunahme des Körpergewichts von +0,4 kg bzw. +0,6 kg beobachtet, verglichen mit –0,2 kg bei Patienten unter Placebo. Dieser Anstieg war während der 32 wöchigen einfach verblindeten (SB) Behandlung (Teil 2) reversibel.
Erhöhte Transaminasen
Ein Anstieg der Alanin-/Aspartat-Aminotransferase (ALT/AST) > 3 × ULN wurde während der ersten vierwöchigen DB-Behandlung (Teil 1) bei 0 % bzw. 0,4 % der Patienten berichtet, die JERAYGO 12,5 mg bzw. 25 mg erhielten, verglichen mit 0,9 % der Patienten, die Placebo erhielten. 1,5 % der Patienten berichteten über diese Ereignisse während der 32-wöchigen SB-Behandlung (Teil 2), in der alle Studienteilnehmer 25 mg erhielten. 1,3 % der Patienten berichteten über diese Ereignisse während des 12-wöchigen doppelblinden Absetzzeitraums (DB-WD) (Teil 3) unter 25 mg, verglichen mit 1,0 % unter Placebo. In der Studie gab es keine Berichte über Patienten mit ALT und/oder AST > 3 × ULN und Gesamtbilirubin > 2 × ULN.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Fälle von Überempfindlichkeitsreaktionen (d. h. Hautausschlag, Erythem, allergisches Ödem, allergische Dermatitis) traten innerhalb der ersten zwei Wochen der Behandlung auf und waren leicht bis mittelschwer. Zwei Patienten brachen die Behandlung ab, einer davon wurde hospitalisiert.
Vermindertes Hämoglobin
Der mittlere Hämoglobin-Ausgangswert betrug 13,9 g/dl, 13,9 g/dl und 14,1 g/dl unter Aprocitentan 12,5 mg, 25 mg bzw. Placebo. Während der vierwöchigen DB-Behandlung (Teil 1) wurde bei Patienten, die 12,5 mg bzw. 25 mg Aprocitentan erhielten, eine mittlere Abnahme des Hämoglobins um 0,80 g/dl bzw. 0,85 g/dl berichtet, verglichen mit einer Abnahme um 0,4 g/dl bei Patienten, die Placebo erhielten. Am Ende der 32-wöchigen SB-Behandlung (Teil 2), während der alle Patienten 25 mg Aprocitentan erhielten, blieb die mittlere Abnahme des Hämoglobins im Vergleich zum Ausgangswert unverändert bei 0,87 g/dl. Innerhalb von 4 Wochen nach Absetzen wurde eine Reversibilität des Effekts beobachtet.
Bei 6,4 % der Patienten wurde während der 48-wöchigen Behandlung mit 25 mg Aprocitentan eine Abnahme der Hämoglobinkonzentration auf unter 10 g/dl gegenüber dem Ausgangswert berichtet. Bei diesen Patienten lag der Hämoglobin-Ausgangswert im Bereich von 10,3 g/dl bis 15,4 g/dl.
Die bei Abnahme des Hämoglobins zu ergreifenden Maßnahmen sind in «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» beschrieben.
Verminderte glomeruläre Filtrationsrate
Der mittlere eGFR-Ausgangswert betrug 76,2, 76,7 und 76,2 ml/min/1,73 m2 für Aprocitentan 12,5 mg, 25 mg bzw. Placebo. Während der vierwöchigen DB-Behandlung (Teil 1) wurde bei Patienten, die 12,5 mg bzw. 25 mg Aprocitentan erhielten, eine mittlere Abnahme der eGFR von 1,2 bzw. 2,4 ml/min/1,73 m2 berichtet, verglichen mit einer Abnahme von 0,6 ml/min/1,73 m2 bei Patienten, die Placebo erhielten. Am Ende der 32-wöchigen SB-Behandlung (Teil 2) betrug die mittlere Abnahme der eGFR 2,3 ml/min/1,73 m2; sie blieb bis zum Ende der Studie stabil.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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