Am 3. März 2009 wurde Arcoxia®, (Wirkstoff Etoricoxib) zugelassen (ATC Code M01AH05).
Die Indikation lautet „Symptomatische Behandlung von Entzündungen und Schmerzen bei Patienten mit Arthrosen“.
Etoricoxib ist innerhalb des klinischen Dosierungsbereiches ein oraler, selektiver Cyclooxygenase-2-(COX-2)-Hemmer. In den klinischen Pharmakologiestudien zeigte sich unter Arcoxia in Dosen bis zu 150 mg täglich eine dosisabhängige Hemmung der COX-2 ohne Hemmung der COX-1. Das Medikament hemmte die Prostaglandinsynthese im Magen nicht und hatte keinen Einfluss auf die Thrombozytenfunktion. Die Cyclooxygenase ist verantwortlich für die Prostaglandinsynthese. Es wurden zwei Isoformen, COX-1 und COX-2 identifiziert. Die COX-2 ist diejenige Isoform des Enzyms, die für eine Induktion durch proinflammatorische Stimuli verantwortlich ist. Es wird denn auch postuliert, dass sie in erster Linie für die Synthese prostanerger Mediatoren im Rahmen von Schmerz, Entzündung und Fieber sorgt.
Arthrose-Patienten zeigten unter Behandlung mit Etoricoxib signifikante Besserungen hinsichtlich Schmerzbewertung, Entzündungen und Beweglichkeit. Bei ca. 1000 Patienten wurden zwei randomisierte Doppelblindstudien mit einer Dauer von bis zu 52 Wochen durchgeführt. 21% der Patienten litten auch an einer Arthrose der Hand. In beiden Studien zeigte Etoricoxib in einer Dosierung von 60 mg, einmal täglich eingenommen, gegenüber Placebo eine bessere Wirksamkeit. In einer 52-wöchigen Untersuchungsphase war die Wirkung dieser Dosis von Etoricoxib mit derjenigen von Naproxen 500 mg zweimal täglich eingenommen vergleichbar.
Arcoxia soll in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum angewendet werden, da das kardiovaskuläre Risiko einer Therapie mit steigender Dosis und Behandlungsdauer zunehmen kann. Arcoxia kann oral unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden. Die empfohlene Dosierung beträgt 30 mg einmal täglich. Wenn das nicht genügt, kann auf 60 mg einmal täglich gesteigert werden.
Kontraindikationen sind neben bekannter Überempfindlichkeit gegenüber der Substanz, eine Anamnese von Bronchospasmus, Urticaria oder allergieähnlichen Symptomen nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatica. Kontraindiziert ist Arcoxia auch im dritten Trimenon der Schwangerschaft und in der Stillzeit. Dazu kommen: aktive Magen- und Duodenalulcera, entzündliche Darmerkrankungen, schwere Leberfunktionsstörungen, schwere Niereninsuffizienz, schwere Herzinsuffizienz, bekannte ischämische Herzkrankheit, periphere Gefässkrankheit, zerebrovaskuläre Erkrankungen und Patienten, die kürzlich eine koronare Bypass-Operation oder eine Angioplastie hatten. Das Präparat ist zudem kontraindiziert bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren.
Vorsicht ist geboten bezüglich gastrointestinaler Ulzerationen und Blutungen, die bei allen nichtsteroidalen Antirheumatika ohne Vorwarnung auftreten können.
Für gewisse selektive COX-2-Hemmer wurde in palzebokontrollierten Studien ein erhöhtes Risiko für thrombotische kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen festgestellt. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Risiko direkt mit der COX-1 / COX-2-Selektivität der einzelnen Medikamente korreliert. Da für Etoricoxib zurzeit keine vergleichbaren klinischen Studiendaten unter maximaler Dosierung und Langzeittherapie vorliegen, kann ein ähnlich erhöhtes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Es gibt aber keine signifikanten Unterschiede zwischen Etoricoxib und Diclofenac in der Häufigkeit kardiovasulärer thrombotischer Ereignisse. Gastrointestinale und hepatische unerwünschte Ereignisse wurden signifikant häufiger unter Diclofenac als unter Etoricoxib beobachtet.
Weitere Einzelheiten sind der Arzneimittelinformation zu entnehmen.
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