Im Dezember wurden Emend® Kapseln 80mg und 125mg von Swissmedic für folgende Indikation zugelassen:
«Emend ist, in Kombination mit einem 5HT3-Antagonisten und Dexamethason, angezeigt zur Prävention akuter und verzögerter Nausea und Erbrechen, induziert durch hoch-emetogene Chemotherapie, einschliesslich Cisplatin in hohen Dosen».
Die zugelassene Dosierung beträgt 125mg eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie am Tag 1, gefolgt von je 1x80mg täglich morgens an den Tagen 2 und 3. Der Wirkstoff von Emend ist Aprepitant, ein selektiver Substanz-P-Neurokinin 1 (NK1)-Rezeptor-Antagonist. Der Nutzen von Emend wurde untersucht in zwei randomisierten, doppel-blinden Studien mit über 1000 Patienten, deren Chemotherapie Cisplatin in einer Dosierung von >70mg/m2 (mittlere Cisplatin-Dosis 80,2mg/ m2) enthielt. In diesen Studien war der Anteil der Patienten ohne akutes und verzögertes Erbrechen und ohne Nausea unter der Kombination mit Ondansetron und Dexamethason höher als unter der alleinigen Kombination von Ondansetron und Dexamethason.
Aprepitant hat ein komplexes Interaktionspotential: Die Substanz ist Substrat, Induktor und Inhibitor von CYP3A4. Zudem werden auch CYP2C9 und möglicherweise andere am Metabolismus von Medikamenten beteiligte Enzyme induziert. Die gleichzeitige Gabe mit den CYP3A4-Substraten Pimozid, Terfenadin, Astemizol oder Cisaprid ist deshalb kontraindiziert. Die Kombination mit anderen Medikamenten, in deren Metabolismus die erwähnten CYP-Isoenzyme involviert sind, sollte mit Vorsicht erfolgen. Dazu gehören die CYP3A4-Substrate Docetaxel, Paclitaxel, Etoposid, Irinotecan, Ifosfamid, Imatinib, Vinorelbin, Vinblastin und Vincristin, aber auch orale Antikoagulanzien und orale Kontrazeptiva.
Häufigste Nebenwirkungen der Substanz waren Müdigkeit, Obstipation, Dyspepsie, Anorexie, Kopfschmerzen, Singultus und leichte Erhöhungen von Transaminasen und alkalischer Phosphatase. Swissmedic hat das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Emend in der untersuchten Kombination mit Ondansetron und Dexamethason für die zugelassene Indikation, bei der gewählten kurzen Therapiedauer von drei Tagen und unter strenger Berücksichtigung der Einschränkungen zur Vermeidung von Interaktionen als günstig beurteilt.
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