Am 27. Oktober 2004 wurde Mimpara® (Wirkstoff Cinacalcet) zugelassen.

Cinacalcet ist ein sogenanntes «Calcimimetikum», welches als allosterischer Modulator des Kalziumrezeptors über Erhöhung der Rezeptorsensitivität auf extrazelluläres Kalzium die Parathormon (PTH)-Sekretion reguliert.

Die Indikationen lauten:
«Zur Behandlung von sekundärem Hyperparathyreoidismus bei dialysepflichtigen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung.
Zur Behandlung der Hyperkalzämie bei Patienten mit Nebenschilddrüsenkarzinom und bei Patienten mit primärem Hyperparathyreoidismus, bei denen die Entfernung der Nebenschilddrüse keine Behandlungsmöglichkeit darstellt.»

Eigenschaften und Wirkungen
Als pharmakodynamische Endpunkte wurden in den klinischen Studien die PTH-Spiegel und das Produkt von Kalzium und Phosphat (Ca x P) untersucht. Dosisabhängig kann die PTH-Sekretion durch Cinacalcet bis zu 100% unterdrückt werden. Die Dauer des Effekts scheint ebenfalls dosisabhängig. Die Wirkung auf den Parathormonspiegel unter therapeutisch verabreichten Dosen hält über 24 Stunden an.
Die Wirksamkeit bei sekundärem Hyperparathyreoidismus bei Patienten mit dialysepflichtiger Niereninsuffizienz wurde durch drei doppelblinde vergleichende Studien mit einer Gesamtzahl von 1136 Patienten mit einer mittleren Dialysedauer von 5-6 Jahren belegt. In diesen Studien wurde über 12 Wochen Cinacalcet von 30 bis 180mg titriert und über weitere 14 Wochen bei der etablierten Dosis von Cinacalcet behandelt. Zusätzlich wurde Vitamin D3 verabreicht. Es wurde eine signifikante Senkung des Parathormonspiegels und des Produktes von Calcium und Phosphat im Vergleich zur Placebokontrolle erreicht, die Serumkalziumspiegel wurden geringfügig gesenkt. In einer doppelblinden placebokontrollierten Extensionsstudie konnte gezeigt werden, dass der Effekt von Cinacalcet über weitere 26 Wochen, somit über 1 Jahr beibehalten werden konnte. Unter Cinacalcet fand sich eine signifikante Reduktion der Knochenumbauparameter, untersucht in einer separaten Studie sowohl histologisch wie biochemisch.
Bei primärem Hyperparathyreoidismus und Nebenschilddrüsenkarzinoms ist das Ziel der Behandlung die Senkung des Produktes aus Serumkalzium und Phosphat. Dies wurde für Patienten mit nach Resektion weiterbestehenden Störungen in mehreren kleineren Studien gezeigt.