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Short Information for Professionals about Celsentri, ViiV Healthcare GmbH

Am 25. Januar 2008 wurden Celsentri Filmtabletten mit dem neuen Wirkstoff Maraviroc zugelassen.
Maraviroc ist ein Vertreter der therapeutischen Klasse der CCR5-Antagonisten. Maraviroc ist ein selektiver, langsam reversibler ,,smallmolecule"-Antagonist der Interaktion zwischen humanem CCR5 und HIV-1 gp120. Durch Blockade dieser Interaktion wird der Eintritt von CCR5-tropem HIV-1 in die Zellen verhindert.

Maraviroc zeigt in vitro keine antivirale Aktivität gegen Viren, die CXCR4 als Co-Rezeptor nutzen können (dual-trope oder CXCR4-trope Viren werden nachstehend gemeinsam als ,,CXCR4nutzende Viren" bezeichnet). Der Serum adjustierte EC90-Wert bei 43 primär klinischen HIV-1 Isolaten betrug 0,57 ng/ml (0,06 bis 10,7), ohne signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen getesteten Subtypen. Die antivirale Aktivität von Maraviroc gegen HIV-2 wurde nicht untersucht.

Bei Anwendung zusammen mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln in Zellkulturen zeigte die Kombination von Maraviroc mit einer Reihe von nukleosidischen Reverse-Transkriptasehemmern, nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptasehemmern, Proteaseinhibitoren oder dem HIV-Fusionshemmer Enfuvirtid keinen antagonistischen Effekt.

Celsentri ist angezeigt zur Behandlung einer HIV-Infektion bei vorbehandelten erwachsenen Patienten, bei denen ausschliesslich CCR5-trope HIV-1 nachgewiesen wurden. Celsentri ist immer in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln anzuwenden.
Diese Indikation beruht auf Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten von zwei placebokontrollierten Doppelblindstudien mit einer Dauer von 24 Wochen, die an intensiv antiretroviral vorbehandelten Patienten durchgeführt wurden.

Vor Einleitung der Therapie mit Celsentri ist folgendes zu beachten:
· Celsentri soll ausschliesslich von Ärzten verschrieben oder eingesetzt werden, die Erfahrung mit der Therapie HIV-infizierter Patienten besitzen.

· Kurz vor der Anwendung von Celsentri muss eine Untersuchung des CCR5-Tropismus der beim Patienten vorhandenen HIV mit einem adäquat validierten und sensitiven Test an einer frischen Blutprobe erfolgen.
· Die Behandlung mit Celsentri wird bei Patienten mit CXCR4-tropen HI-Viren oder dual-/ gemischt-tropen Viren nicht empfohlen.
· In den klinischen Studien wurde der Monogram Trofile Assay verwendet. Andere phänotypische und genotypische Assays werden derzeit evaluiert. Der Tropismus der Viren kann nicht sicher aus der Behandlungsvorgeschichte oder aus älteren, gespeicherten Blutproben bestimmt werden.

In den bisherigen klinischen Studien wurde Celsentri nur in Kombination mit mindestens drei und bis zu sechs anderen Anti-HIV-Präparaten angewendet. Es sind keine Erfahrungen bei der Kombination von Celsentri mit nur zwei oder weniger anderen Anti-HIV-Präparaten vorhanden. Eine solche Anwendung kann daher derzeit nicht empfohlen werden.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Celsentri wurden bei therapienaiven, erwachsenen Patienten nicht belegt.

Es gibt keine Studiendaten, die einen Effekt auf die Progression der HIV-1 Krankheit belegen.

Bei der Dosierung von Celsentri ist es wichtig, die Komedikationen zu berücksichtigen. Ausführliche Hinweise zur Dosisanpassung je nach gleichzeitig gegebenen anderen Medikamenten sind in der Fachinformation enthalten.

Die klinische Wirksamkeit von Celsentri (in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln) auf die HIV-RNA-Plasmaspiegel und die CD4-Zahlen wurde in zwei pivotalen, noch laufenden, randomisierten, multizentrischen Doppelblindstudien (MOTIVATE-1 und MOTIVA-TE-2) an insgesamt 426 Patienten untersucht, bei denen CCR5-tropes-Virus mit dem Trofile Test von Monogram nachgewiesen worden war. Celsentri 300 mg zweimal täglich plus OBT (d.h. direkt vor Beginn der Studie individuell nach Resistenztestung optimierte Anti-HIV-Grundtherapie) war in allen untersuchten PatientenSubgruppen wirksamer als OBT alleine. Patienten mit einer sehr niedrigen CD4-Zellzahl als Ausgangswert (z.B. <50 Zellen/µl) hatten einen geringeren Therapieerfolg. Diese Patienten-Subgruppe zeigte zu einem hohen Anteil auch Hinweise für eine schlechte Prognose, wie z.B. ausgeprägte Resistenzen und eine hohe Viruslast zu Behandlungsbeginn. Gegenüber OBT alleine wies Celsentri jedoch immer noch einen signifikanten Behandlungsvorteil auf (siehe Tabellen und weitere Hinweise in der Fachinformation)

Insgesamt sind die Erfahrungen mit Celsentri bei speziellen Patientgruppen derzeit begrenzt. Der Einsatz bei Kindern kann noch nicht empfohlen werden. Bei älteren Patienten, Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionseinschränkungen sollte der Einsatz mit besonderer Vorsicht erfolgen.

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