Wie verwenden Sie Kenacort?Die für den einzelnen Patienten erforderliche DosisKenacortist von Fall zu Fall verschieden. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie entsprechend der Art und Schwere Ihrer Krankheit und Ihrem Ansprechen auf die Behandlung festsetzen. Der Arzt oder die Ärztin wird auch darüber entscheiden, ob der Behandlung mitKenacorteine intravenöse Verabreichung eines anderen Arzneimittels vom gleichen Typ vorausgehen muss, ob im Lauf der Behandlung die Dosierung erhöht werden muss oder schrittweise gesenkt werden kann und ob eine Zusatzbehandlung oder eine Umstellung auf ein anderes Arzneimittel vom gleichen Typ wieKenacorterforderlich ist. Wenn die Beschwerden abgeklungen sind, wird er die Dosis stufenweise ganz absetzen oder eine niedrige Erhaltungsdosis beibehalten.
Nach Beendigung einer länger dauernden Behandlung mitKenacortkann es zu Entzugserscheinungen, wie Fieber, Unwohlsein, Muskel- oder Gelenkschmerzen, aber auch zu schwereren oder sogar bedrohlichen Störungen kommen, die durch einen Funktionsausfall der Nebennieren verursacht werden. Aus diesem Grund darf eine längere Behandlung mitKenacortauf keinen Fall abrupt abgebrochen werden, sondern das Arzneimittel muss unter ärztlicher Kontrolle langsam und schrittweise abgesetzt werden (siehe auch «Wie verwenden SieKenacortTabletten?»).
Die übliche Erhaltungsdosis beträgt höchstens 2 TablettenKenacorttäglich, die Sie auf einmal zwischen 6 und 8 Uhr morgens unzerkaut nach dem Frühstück mit etwas Flüssigkeit einnehmen sollten. Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen zu Beginn der Therapieeine höhere Dosis verschreibt, so nehmen Sie auch eine Tagesdosis von 4 Tabletten noch auf einmal zwischen 6 und 8 Uhr morgens, wogegen noch höhere Dosen (6 bzw. 8 Tabletten/Tag) auf 2 möglichst gleiche Einnahmen morgens und mittags zu verteilen sind. DieHöchstdosis darf 8 Tabletten am 1. Behandlungstag nicht überschreiten.
Für die Behandlung von Kindern wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Dosierung weniger nach Alter und Körpergewicht als vielmehr nach dem Schweregrad der Erkrankung festlegen. Für Kinder unter 27 kg Körpergewicht gilt eine Dosis von 4– max. 12 mgKenacorttäglich als Richtlinie.
Da unter einer Langzeitbehandlung mitKortikosteroidendie Reaktion des Körpers auf plötzliche starke Belastungen («Stress», körperliche Überbelastung, schwere Infektionen, Verletzungen oder operative Eingriffe) gestört ist, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin vor, während oder nach solchen Situationen die Dosierung vonKenacortmöglicherweise vorübergehend erhöhen. Nach einer Langzeitbehandlung ist die Reaktion auf Belastung unter Umständen noch bis zu einem Jahr nach Absetzen der Behandlung gestört und macht in Stresssituationen eine vorbeugendeKortikosteroideinnahmeerforderlich! Das Vorgehen wird von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin festgelegt.
Um bei längerdauernder, hochdosierter Behandlung mitKenacorteinen eventuell gesteigerten Verlust von Kalium und einer erhöhten Salz- oder Wasseransammlung entgegenzuwirken, wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin vielleicht die Verwendung vonDiätsalzempfehlen. Einem Kaliumverlust könnenSie selbst vorbeugen, indem SieKenacortmit einem Glas Orangensaft einnehmen (s.a. Abschnitt «Was sollte dazu beachtet werden?»).
Zur Verminderung der weiter unten beschriebenen Nebenwirkungen (siehe Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kannKenacorthaben?»)wird der Arzt oder die Ärztin, sobald es Ihr Zustand erlaubt, die Dosierung soweit wie möglich und schrittweise herabsetzen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Nach einer Langzeitbehandlung ist es notwendig, dass Sie auch nach Absetzen vonKenacortweiterhin unter ärztlicher Kontrolle sind, damit wiederauftretende Beschwerden frühzeitig erkannt und behandelt werden können.
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