Wann ist bei der Einnahme von Rimactan Vorsicht geboten?Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei einem Auftreten von Anzeichen von akuten, schweren Überempfindlichkeitsreaktionen wie grippeartige Erscheinungen, schweren Bauchbeschwerden oder Durchfall, Atembeschwerden, Hautblutungen, Kreislaufbeschwerden, Anschwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute, Hautausschlägen, Fieber oder anderen neuen Krankheitszeichen informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Rimactan haben?»). Patientinnen und Patienten, bei welchen solche Erscheinungen auftreten, dürfen nie wieder mit Rimactan behandelt werden.
Paradoxe Reaktion
Rimactan kann paradoxe Reaktionen auslösen, die sich durch eine Verschlechterung der Symptome oder ein Wiederauftreten der Tuberkulose zwischen 2 Wochen bis hin zu 18 Monaten nach Beginn der Behandlung mit Rimactan äussern. Wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt / Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Symptome verspüren: Husten, Kurzatmigkeit, Fieber, geschwollene Lymphknoten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Gewichtsabnahme oder Schwächegefühl.
Durchfall
Beim Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während oder nach der Behandlung mit Rimactan sollten Sie unverzüglich Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufsuchen. Arzneimittel, welche die Darmbewegungen hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.
Behandlungsunterbruch/Wiederaufnahme einer Behandlung
Eine allfällige Wiederaufnahme der Behandlung darf auf keinen Fall ohne ärztliche Beratung erfolgen, da sonst unter Umständen schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können. Befolgen Sie in einem solchen Fall genau die Anordnungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin.
Die Therapie darf nicht ohne Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt unterbrochen werden, um das Auftreten von Abwehrreaktionen und Nebenwirkungen zu vermeiden (z.B. Hautreaktionen, Grippesymptome).
Leberfunktionsstörungen
Rimactan kann Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen und schwere Leberschäden, in Einzelfällen mit tödlichem Verlauf verursachen.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird deshalb Ihre Leberfunktion sorgfältig überwachen, insbesondere bei Vorliegen folgender Risikofaktoren für Leberzellschäden:
·Zunehmendes Alter
·Vorbestehende Lebererkrankung
·Gleichzeitige Einnahme leberschädigender Arzneimittel
·Beeinträchtigte Nierenfunktion
·Täglicher Alkoholkonsum/Alkoholüberkonsum
·Schlechter Ernährungszustand
·Schwarze oder lateinamerikanische Frauen
Frühe Warnzeichen einer Leberentzündung sind Müdigkeit, Schwächegefühl, Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Weitere Zeichen sind Gelbfärbung der Augen (Bindehaut) oder der Haut oder entfärbter Stuhl. Suchen Sie bei Auftreten solcher Symptome umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf. Vor und während der Behandlung sollten die Nierenfunktion, die Leberwerte und das Blutbild überwacht werden.
Nierenfunktionsstörungen
Patientinnen oder Patienten mit Nierenfunktionsstörungen dürfen Rimactan nur einnehmen, wenn sie unter strikter medizinischer Überwachung stehen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird zu Beginn und danach in regelmässigen Abständen die Nierenfunktion, die Leberwerte und das Blutbild überprüfen.
Diabetes/Zuckerkrankheit
Patientinnen und Patienten mit Zuckerkrankheit müssen vorsichtig sein, da die Kontrolle des Diabetes während der Behandlung mit Rimactan erschwert ist.
Epilepsie
Patienten und Patientinnen mit Epilepsie müssen während der Behandlung mit Rimactan engmaschig ärztlich überwacht werden, da bei Epileptikern möglicherweise vermehrt Anfälle auftreten können.
Einnahme von Rimactan mit anderen Arzneimitteln
Sehr viele Arzneimittel (Ihre Ärztin oder Ihr Arzt bzw. Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker weiss welche) können weniger wirksam sein oder es können vermehrt Nebenwirkungen auftreten, wenn sie gleichzeitig mit Rimactan verabreicht werden. Bitte informieren Sie deshalb Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin über alle Arzneimittel (auch selbstgekaufte!), die Sie einnehmen, vor kurzem eingenommen haben oder wenn Sie beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht an und informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie eines oder mehrere der unter «Wann darf Rimactan nicht eingenommen werden?» aufgeführten Arzneimittel einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ein Arzneimittel oder einen Wirkstoff aus den folgenden Arzneimittelgruppen einnehmen:
·Mittel zur Behandlung von Pilzinfektionen (z.B. Voriconazol, Fluconazol, Itraconazol)
·Mittel zur Behandlung von HIV-Infektionen (z.B. Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Lopinavir, Tipranavir, Saquinavir, Rilpivirin) oder HCV-Infektionen (Hepatitis C) (z.B. Daclatasvir)
·Bestimmte Antibiotika (z.B. Linezolid, Chloramphenicol, Clarithromycin, Doxycyclin, Cefazolin oder andere Cephalosporine)
·bestimmte Mittel gegen Epilepsie (z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin)
·bestimmte Mittel zur Behandlung von Zuckerkrankheit (Diabetes) (z.B. Glibenclamid, Repaglinid)
·gewisse Mittel zur Behandlung von Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck (z.B. Digoxin, Propranolol, Metoprolol, Carvedilol, Diltiazem, Nifedipin, Verapamil, Nimodipin, Isradipin, Propafenon, Lidocain, Amiodaron, Dronedaron, Losartan, Valsartan)
·Mittel zur Blutverdünnung (z.B. Clopidogrel, Prasugrel, Phenprocoumon, Acenocoumarol, Edoxaban, Apixaban, Rivaroxaban)
·Kortikosteroide (z.B. Betamethason, Dexamethason, Prednisolon)
·Mittel gegen Depressionen oder gegen psychotische Störungen (z.B. Haloperidol, Risperidon, Lurasidon, Clozapin, Sertindol, Aripiprazol, Amitriptylin, Nortriptylin)
·zentral wirksame Schmerzmittel (z.B. Methadon, Morphin, Buprenorphin, Oxycodon)
·Schilddrüsenhormone (z.B. Levothyroxin, Liothyronin)
·Mittel zur Behandlung zu hoher Blutfettwerte (z.B. Atorvastatin, Fluvastatin, Simvastain)
·Asthmamittel (Theophyllin)
·bestimmte die Immunabwehr herabsetzende Mittel (z.B. Ciclosporin, Azathioprin, Tacrolimus)
·bestimmte Beruhigungsmittel (Diazepam, Midazolam, Triazolam, Zopiclon, Zolpidem)
·Arzneimittel gegen Magenübersäuerung können die Wirkung von Rimactan abschwächen. Deshalb sollte Rimactan mindestens 1 Stunde vor einem Präparat gegen Magenübersäuerung eingenommen werden.
Empfängnisverhütung
Vorsicht ist geboten, wenn Sie orale Kontrazeptiva (die «Pille») anwenden, da bei der gleichzeitigen Einnahme mit Rimactan die empfängnisverhütende Wirksamkeit der Pille beeinträchtigt wird; es sollten deshalb zusätzlich andere nicht-hormonelle Verhütungsmethoden angewandt werden.
Alkohol
Während der Behandlung mit Rimactan sollten Sie keinen Alkohol zu sich nehmen, da dies die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen insbesondere von Leberstörungen erhöht.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Rimactan kann aufgrund der möglichen Nebenwirkungen wie z.B. Schwindel oder Sehstörungen die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Labortests
Rimactan kann das Ergebnis von gewissen Labortests verfälschen. Informieren Sie deshalb den Arzt bzw. die Ärztin darüber, dass Sie Rimactan einnehmen, bevor ein Labortest durchgeführt wird.
Verfärbungen
Urin, Speichel, Schweiss und Tränen und somit auch weiche Kontaktlinsen (letztere dauerhaft) können sich aufgrund der roten Farbe des Wirkstoffes rötlich verfärben. Sie sollten daher während der Behandlung keine weichen Kontaktlinsen tragen.
Rimactan Kapseln enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie Rimactan Kapseln erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
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