Wann ist bei der Einnahme von Quilonorm retard Vorsicht geboten?Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Beim Autofahren ist zu beachten, dass zu Beginn der Behandlung mitunter eine Müdigkeit auftritt, die das Reaktionsvermögen beeinträchtigt.
Sie sollten stets für eine ausreichende Flüssigkeits- und Kochsalzaufnahme besorgt sein. Dies ist besonders wichtig in schweisstreibenden Situationen (z.B. Sport) oder wenn Sie übermässig viel Harn lassen. Vermeiden Sie rigorose Abmagerungskuren oder salzarme Diäten (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Quilonorm retard haben?»).
Der in Quilonorm retard enthaltene Wirkstoff Lithium ist bei erhöhten Konzentrationen im Blut schädlich und kann zu einer Lithiumvergiftung führen. Deshalb führt Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin eine regelmässige Blutuntersuchung zur Bestimmung des Lithium-Blutspiegels durch, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden. Die Empfindlichkeit auf Lithium ist von Patient/Patientin zu Patient/Patientin verschieden. Brechen Sie die Therapie mit Quilonorm retard sofort ab und informieren Sie oder Ihre Angehörige ohne Verzug Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome deutlich verspüren:
Ständiger starker Durst und Harndrang, Durchfall, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen, Bewegungs- und Sprachstörungen, starkes und unter Umständen unregelmässiges Zittern der Hände, Muskelzuckungen und starke Schläfrigkeit oder Trägheit.
Die Nierenfunktion sollte von Ihrem Arzt bzw. von Ihrer Ärztin überprüft werden, da es bei Anwendung von Quilonorm retard sehr selten zu Nierenschädigungen kommen kann.
Nehmen Sie das Arzneimittel zu der von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin festgesetzten Zeit ein. Falls Sie eine Dosis vergessen haben, warten Sie den nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt der Einnahme ab. Nehmen Sie keine doppelten Dosen zur Kompensation vergessener Dosierungen ein!
Bei gleichzeitiger Einnahme von Lithium und entzündungshemmenden Schmerzmitteln, Metronidazol, gewissen Arzneimitteln zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz, wie ACE-Hemmer (z.B. Captopril, Enalapril) oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten, sogenannter Sartane (z.B. Candesartan, Valsartan), kann sich der Lithiumspiegel erhöhen und zu starken Nebenwirkungen führen. Sie müssen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie solche Arzneimittel einnehmen.
Auch die gleichzeitige Einnahme weiterer Arzneimittel wie Topiramat (zur Behandlung von Epilepsie oder Migräne), harntreibende Mittel, Antidepressiva, Arzneimittel bei psychischen Störungen, Antiepileptika oder Calcitonin ist dem Arzt bzw. der Ärztin zu melden bzw. mit ihm/ihr zu besprechen.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (schwerer Niereninsuffizienz), die über einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren Lithium erhalten haben, besteht möglicherweise ein Risiko für die Entwicklung von gut- bzw. bösartigen Nierentumoren (Mikrozysten, Onkozytom oder Ductus-Bellini-Karzinom der Niere).
Sprechen Sie mit ihrem Arzt
·wenn bei Ihnen eine Erkrankung vorliegt, die als Brugada-Syndrom bezeichnet wird (eine erbliche Herzerkrankung), oder wenn in Ihrer Familie bereits das Brugada-Syndrom, Herzstillstand oder plötzlicher Herztod aufgetreten ist.
·wenn Sie eine Operation zur Gewichtsabnahme planen oder sich bereits einer solchen Operation unterzogen haben, da eine niedrigere Lithiumdosis erforderlich sein kann. Ihr Arzt wird den Lithiumspiegel in Ihrem Blut überwachen und Ihre Dosis entsprechend anpassen.
Bitte nehmen Sie Quilonorm retard erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!
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