30 mg, 60 mg, 100 mg, 200 mg

Untersteht der Kontrolle gemäss Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe 

Eigenschaften/Verwendungszweck

Was ist MST Continus und wann wird es angewendet?
MST Continus ist ein Schmerzmittel zur Behandlung mittelstarker bis starker andauernder Schmerzen. Es enthält den Wirkstoff Morphin. Dieses wird nach der Anwendung von MST Continus im Darmtrakt langsam herausgelöst und in den Körper aufgenommen. Die schmerzhemmende Wirkung hält deshalb über etwa 12 Stunden an. MST Continus darf nur auf Verschreibung und unter regelmässiger Kontrolle des Arztes verwendet werden.

Kontraindikationen

Wann darf MST Continus nicht angewendet werden?
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Morphin.
Akute Lebererkrankung.
Verwendung von Arzneimitteln aus der Gruppe der Monoaminoxidase-Inhibitoren (gewisse Medikamente gegen Depressionen oder Parkinsonkrankheit) oder innert 2 Wochen nach Beendigung derer Einnahme (konsultieren Sie Ihren Arzt!).
Schwere Kopfverletzungen und erhöhter Hirndruck.
Gestörte Magen-Darm-Funktion.
Schwere Beeinträchtigung der Atemfunktion.
Kinder unter 1 Jahr.

Vorsichtsmassnahmen

Wann ist bei der Anwendung von MST Continus Vorsicht geboten?
Bei Patienten mit Funktionsstörungen der Leber, Nieren, Schilddrüsen und Nebennieren und bei älteren Patienten muss MST Continus vorsichtig dosiert werden. Vorsicht ist ausserdem geboten bei vergrösserter Prostata, Schockzuständen, eingeschränkter Atmung, insbesondere bei Asthma, bestimmten Formen von tiefem Blutdruck, Gallenwegserkrankungen und Entzündung der Bauchspeicheldrüse, entzündlichen Darmerkrankungen, krampfartigen Störungen, akut alkoholkranken Personen.
Schmerzmittel, die als Wirksubstanz Morphin oder einen morphinähnlichen Stoff enthalten, können bei nicht vorschriftsgemässer oder missbräuchlicher Anwendung eine Abhängigkeit erzeugen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie MST Continus nur auf Verschreibung Ihres Arztes und genau nach seinen Anweisungen, regelmässig, anwenden. Bei Absetzen der Therapie sind die Anweisungen des Arztes sorgfältig zu beachten (z.B. stufenweises Absetzen).
Die Behandlung mit MST Continus kann die Reaktionsbereitschaft senken. Auf das Führen von Fahrzeugen und das Bedienen von Maschinen sollte wenn möglich verzichtet werden, ganz sicher aber bei Auftreten von Schwindelgefühlen.
Wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen, die den Wirkstoff Cimetidin enthalten (gegen übermässige Produktion von Magensäure), kann die Wirkung von MST Continus verstärkt werden.
MST Continus kann auch die Wirkung anderer Medikamente wie Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva (gewisse Medikamente gegen Depressionen), muskelentspannende und blutdrucksenkende Medikamente sowie Alkohol verstärken.
Auf Alkohol-Einnahme ist während der Behandlung mit MST Continus zu verzichten.
Wenn Sie eine Operation vor sich haben, sagen Sie dem Spitalarzt, dass Sie MST Continus anwenden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder anwenden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Darf MST Continus während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?
MST Continus soll während einer Schwangerschaft nicht angewendet werden. Ihr Arzt kann allerdings Ausnahmen machen. Während der Behandlung mit MST Continus dürfen Sie nicht stillen.

Dosierung/Anwendung

Wie verwenden Sie MST Continus?
Grundsätzlich wird der Arzt die für Sie geeignete Dosierung festlegen. Die Dosierung ist dabei abhängig von individuellen Faktoren, wie z.B. dem Ausmass der Schmerzen, Alter und Gewicht, Vorliegen gewisser Krankheiten usw.
Normalerweise wird alle 12 Stunden 1 MST Continus Suppositorium (Zäpfchen) retard tief in den Enddarm eingeführt (vorher Plastikhülle entfernen). Die übliche Dosierung bei Behandlungsbeginn ist 1 Retardzäpfchen 30 mg 2× täglich. Bei Bedarf wird der Arzt die Dosierung schrittweise erhöhen.
Beim Kind wird der Arzt dem Alter und den Umständen entsprechend das Dosierungsschema individuell festlegen.
Halten Sie sich genau an den vom Arzt vorgeschriebenen Anwendungsrhythmus. Um vor den Schmerzen oder ihrem Wiederauftreten optimal geschützt zu sein, ist es wichtig, dass die Retardzäpfchen in regelmässigen, vom Arzt bestimmten Abständen angewendet werden. Warten Sie nicht mit der Anwendung, bis Sie wieder Schmerzen verspüren.
Falls Sie nach dem Einführen des Retardzäpfchens Stuhlgang haben, soll kein zusätzliches Retardzäpfchen eingeführt werden, sondern im verschriebenen Dosierungsplan weitergefahren werden. Falls Sie vor der nächsten Anwendung des Retardzäpfchens Schmerzen verspüren, verwenden Sie das vom Arzt verordnete Reserveschmerzmittel oder wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Medikament wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Unerwünschte Wirkungen

Welche Nebenwirkungen kann MST Continus haben?
Bei der Verwendung von MST Continus kann Verstopfung auftreten. Mit einer ballastreichen Ernährung und genügender Trinkmenge kann dem entgegengewirkt werden. Vielfach wird es aber notwendig sein, dass der Arzt zusätzlich ein Abführmittel verschreibt.
In einzelnen Fällen können zu Beginn der Anwendung von MST Continus Übelkeit und Erbrechen auftreten, welche meistens innert weniger Tage verschwinden, gelegentlich aber auch einer Behandlung bedürfen. Mundtrockenheit, Schwitzen, Schwindel, Kopfschmerzen, Abflachen der Atmung, Dämpfung, Verwirrung, Stimmungsveränderungen, Erregungszustände, Halluzinationen, Herzklopfen, Koliken, Harnverhalten, Gesichtsrötung, Verengung der Atemwege, Juckreiz sind weitere mögliche Nebenwirkungen.
Bei vermuteter Überdosierung ist sofort der Arzt zu benachrichtigen, der entsprechende Gegenmassnahmen einleiten wird. Zeichen einer Überdosierung sind verengte Pupillen, extreme Verlangsamung der Atmung, tiefer Blutdruck, narkoseartige Zustände.

Allgemeine Hinweise

Was ist ferner zu beachten?
Arzneimittel. Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Bei Raumtemperatur aufbewahren (15-25 °C).
Nach Beendigung der Behandlung das Medikament mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arztpraxis, Apotheke) zur fachgerechten Entsorgung zurückbringen.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, der über die ausführliche Fachinformation verfügt.

Zusammensetzung

Wirkstoff: Morphinsulfat-Pentahydrat.

1 Suppositorium retard enthält 30 mg, 60 mg, 100 mg bzw. 200 mg Morphinsulfat-Pentahydrat, entsprechend 22,5 mg, 45 mg, 75 mg bzw. 150 mg Morphin sowie Hilfsstoffe.

Verkaufsart/Packungen

In Apotheken gegen ärztliches Rezept, das nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Packungen zu 24 Suppositorien retard.

Vertriebsfirma

Mundipharma Medical Company, Hamilton/Bermuda, Zweigniederlassung Basel.

MUNDIPHARMA

Stand der Information

April 1997.
01 6/01