Nitrofurantoin-Acino 100 retard, HartkapselnWas ist Nitrofurantoin-Acino 100 retard und wann wird es angewendet?Nitrofurantoin-Acino 100 retard Hartkapseln enthalten 100 mg Nitrofurantoin. Nitrofurantoin ist eine antibakteriell wirkende Substanz. Nitrofurantoin-Acino 100 retard Hartkapseln werden angewendet bei akuten und chronischen Erkrankungen der Harnwege, die durch nitrofurantoinempfindliche Keime verursacht werden (z.B. Harnblasenentzündung, Nierenbeckenentzündung), als Infektionsprophylaxe bei Untersuchungen z.B. Harnblasenspiegelung oder nach chirurgischen Eingriffen am Harnwegsystem.
Nitrofurantoin-Acino 100 retard darf nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin angewendet werden.
Was sollte dazu beachtet werden?Dieses Arzneimittel wurde Ihnen von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Harnwegserkrankung verschrieben.
Der Wirkstoff in Nitrofurantoin-Acino 100 retard ist nicht gegen alle Mikroorganismen, welche Harnwegsinfektionen verursachen, wirksam. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Präparates kann Komplikationen verursachen.
Wenden Sie es deshalb nicht von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an. Auch bei späteren neuen Infektionen dürfen Sie Nitrofurantoin-Acino 100 retard nicht ohne erneute ärztliche Konsultation anwenden.
Wann darf Nitrofurantoin-Acino 100 retard nicht eingenommen werden?Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion, bei zu geringer oder fehlender Harnbildung, bei Nervenerkrankungen wie Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Polyneuropathie) oder Entzündung eines peripheren oder Hirnnervs (Neuritis), bei einer seltenen erblichen Krankheit der roten Blutkörperchen, dem sogenannten «Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel», bei einer speziellen Lungenerkrankung (Lungenfibrose), bei einer Störung der Bildung des roten Blutfarbstoffs (akute Porphyrie) oder bei einer bekannten Überempfindlichkeit (Allergie) auf Nitrofurantoin oder verwandte Substanzen oder auf den Farbstoff (E 104) darf Nitrofurantoin-Acino 100 retard nicht eingenommen werden. Eine solche Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Atemnot, Kreislaufbeschwerden, Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und Schleimhäute oder Hautausschläge.
Nitrofurantoin-Acino 100 retard Hartkapseln sind für Kinder unter 12 Jahren ungeeignet.
Darf Nitrofurantoin-Acino 100 retard während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?Wenn Sie schwanger sind oder es werden möchten, dürfen Sie Nitrofurantoin-Acino 100 retard nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin anwenden. Überlassen Sie es Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin zu entscheiden, ob Sie Nitrofurantoin-Acino 100 retard während einer Schwangerschaft einnehmen dürfen.
In den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft und während der 4 letzten Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollte Nitrofurantoin-Acino 100 retard nicht eingenommen werden.
Während einer Behandlung mit Nitrofurantoin-Acino 100 retard soll nicht gestillt werden.
Wie verwenden Sie Nitrofurantoin-Acino 100 retard?Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin bestimmt die Dosierung von Nitrofurantoin-Acino 100 retard. Wenn vom Arzt bzw. von der Ärztin nicht anders verordnet, gelten folgende Angaben:
Erwachsene
Akute Harnwegsinfekte
1 Hartkapsel 2–3 mal täglich während 7–10 Tagen einnehmen.
Zur Langzeitbehandlung chronischer Harnwegsinfekte
1 Hartkapsel 1–2 mal täglich einnehmen.
Kinder unter 12 Jahren
Nitrofurantoin-Acino 100 retard, Hartkapseln sind für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren ungeeignet.
Die Retardkapseln zu den Mahlzeiten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit einnehmen.
Eine begonnene Therapie mit Nitrofurantoin-Acino 100 retard sollte so lange wie vom Arzt bzw. von der Ärztin verordnet durchgeführt werden. Weder die tägliche Dosis noch die Therapiedauer dürfen ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin geändert werden. Die Krankheitssymptome verschwinden oft bevor die Infektion vollständig ausgeheilt ist. Eine ungenügende Anwendungsdauer oder ein zu frühes Beenden der Behandlung kann ein erneutes Aufflammen der Erkrankung zur Folge haben.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Welche Nebenwirkungen kann Nitrofurantoin-Acino 100 retard haben?Folgende Nebenwirkungen können unter Umständen lebensbedrohlich sein. Unterbrechen Sie sofort die Behandlung mit Nitrofurantoin-Acino 100 retard und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie folgende Symptome beobachten (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Nitrofurantoin-Acino 100 retard Vorsicht geboten?»):
·Überempfindlichkeitsreaktionen (schwere allergische Reaktionen), die sich möglicherweise bis hin zu einem bedrohlichen Schock (Zeichen eines Schocks sind z.B. kalter Schweiss, hechelnde Atmung, Blutdruckabfall, Pulsjagen, Schwindel und Benommenheit) entwickeln können (anaphylaktischer Schock), bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse oder das Arzneimittelüberempfindlichkeitssyndrom (DRESS) (möglicherweise lebensbedrohend). Zeichen einer bullösen Hautreaktion sind z.B. schwere Störungen des Allgemeinbefindens, Gelenkschmerzen, Fieber, schmerzhafte Blasen im Mund-, Rachen- und Genitalbereich, schwere Augenbindehautentzündung.
·Lungenreaktionen (interstitielle Pneumonitis, allergisches Lungenödem), die sich durch Kurzatmigkeit, Atembeschwerden bis hin zur Atemnot, trockener Husten, Asthma, Schmerzen im Brustkorb, und Fieber bemerkbar machen können. Diese können sich bei Langzeitbehandlung mit Nitrofurantoin selten zu einer Lungenfibrose (Vernarbung der Lungen) entwickeln.
·Entzündungen der Leber, die sich in Appetitverlust, Gelbsucht (gelb werden der Haut), Juckreiz oder schmerzempfindlichem Bauch äussern. Störungen der Leberfunktion (Gelbsucht, Gallenstauung) (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Nitrofurantoin-Acino 100 retard Vorsicht geboten?»).
Mögliche Nebenwirkungen sind:
Häufig auftretende Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten):
Schwindel, Kopfschmerzen
Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten):
Nystagmus (unkontrollierbare, rhythmisch verlaufende Bewegungen eines Organs, am häufigsten des Auges), Erbrechen Bauchschmerzen, Durchfall. Nervenstörungen (periphere Neuropathie inklusive Sehnerventzündung) mit Symptomen wie Kribbeln in den Händen und Füssen, Schmerzen, Taubheitsgefühl an Händen und/oder Füssen.
Depression, Euphorie (intensives Glücksgefühl), Konfusion, oder andere psychotische Reaktionen, Schwäche, Schläfrigkeit und Kraftlosigkeit.
Allergische Lungeninfiltration (sog. Nitrofurantoin-Pneumonie) mit Hustenanfällen, Atembeschwerden, Schmerzen im Brustkorb.
Selten auftretende Nebenwirkungen (betrifft 1 bis 10 von 10’000 Behandelten):
Allergische Reaktionen wie anaphylaktischer Schock, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselfieber (Urtikaria), Schwellung von Mund und Rachen, was Schluck und Atembeschwerden verursacht, angioneurotisches Ödem (Gesichtsschwellung).
Schwerwiegende Hautkrankheiten wie exfoliative Dermatitis (schwerwiegende grossflächige Rötung der Haut), Erythema multiforme (eine entzündliche Erkrankung der Haut mit roten erhabenen Hautflecken), toxische epidermale Nekrolyse (lebensbedrohliche Hauterkrankung mit Ablösung der Haut), Erytema nodosum (eine entzündliche Erkrankung der Unterhaut mit Knötchen).
Autoimmunreaktionen in Verbindung mit chronischen Reaktionen der Lunge oder der Leber.
Kristallurie (vermehrtes Auftreten von Kristallen im Urinsediment), verschiedene Formen von Anämie (erniedrigte Anzahl roter Blutkörperchen), Blutbildveränderungen, Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Ohrspeicheldrüsenentzündungen (Parotitis), reversible Hemmung der Spermatogenese (Bildung von Spermien), vorübergehender Haarausfall.
Lebererkrankungen wie Gelbsucht, Entzündung der Leber (Todesfälle wurden gemeldet).
Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden):
Magen-Darm-Störungen wie Übelkeit und Appetitlosigkeit (bis zur Anorexie)
Erhöhter Hirndruck (idiopathische intrakranielle Hypertonie)
Infektionen durch Pilze oder resistente bakterielle Keime
Entzündung der Wände der kleinen Blutgefässe, die Hautläsionen verursachen können (kutane Vaskulitis).
Leberentzündung, weil das Immunsystem die Leberzellen bekämpft (Autoimmun-Hepatitis).
Nierenfunktionsstörung durch die sogenannte interstitielle Nephritis, eine Nierenentzündung.
Andere Überempfindlichkeitsreaktionen umfassen, Arzneimittelfieber, Gelenkschmerzen (Arthralgie) oder das Arzneimittelüberempfindlichkeitssyndrom (DRESS).
Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS) eine generalisierte Entzündungsreaktion des Körpers.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Weitere Hinweise
Bei unkontrollierter Einnahme (Überdosis) unverzüglich einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen.
Nitrofurantoin-Acino 100 retard führt zu einer harmlosen Braunfärbung des Urins.
Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zum fachgerechten Entsorgen bringen!
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Nitrofurantoin-Acino 100 retard enthalten?Wirkstoffe
1 Hartkapsel Nitrofurantoin-Acino 100 retard enthält als Wirkstoff 100 mg Nitrofurantoin.
Hilfsstoffe
Hypromellose, Laktose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Gelatine, Chinolingelb (E 104), Titandioxid (E 171).
Drucktinte: Schellack, schwarzes Eisenoxid (E172), Propylenglykol, Ammoniak-Lösung 28%.
Wo erhalten Sie Nitrofurantoin-Acino 100 retard? Welche Packungen sind erhältlich?In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Packungen zu 30 Hartkapseln.
Zulassungsnummer62724 (Swissmedic)
ZulassungsinhaberinAcino Pharma AG, Liesberg
Diese Packungsbeilage wurde im August 2024 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft. |