Wie verwenden Sie Lecigon?Verwenden Sie Lecigon immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin oder dem medizinischen Fachpersonal an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Lecigon ist ein Gel, das über eine tragbare Pumpe (CRONO LECIG) und eine Sonde direkt in den oberen Teil Ihres Darms abgegeben wird. Das Gel befindet sich in der an die Pumpe angeschlossenen Patrone. Die Pumpe ist über die Bauchdecke mit einer Sonde verbunden, die durch einen chirurgischen Eingriff durch die Bauchdecke in Ihren Darm eingeführt wurde.
Über die Pumpe wird Ihnen über den Tag verteilt eine Dosis verabreicht. Hierdurch bleibt die Konzentration des Arzneimittels in Ihrem Blut nahezu gleich.
Bevor die Sonde in Ihren Dünndarm eingeführt wird, soll der Arzt bzw. Ihre Ärztin prüfen, ob die Behandlung mit Lecigon für Sie geeignet ist. Dafür wird das Gel über eine Sonde verabreicht, die durch Nase, Rachen und Magen in den Dünndarm führt.
Nur die Pumpe CRONO LECIG (CE 0476) darf für die Verabreichung von Lecigon verwendet werden. Eine Anleitung mit Hinweisen zur Verwendung der Pumpe ist dieser beigefügt.
Dosierung
Der Arzt bzw. Ihre Ärztin passt die Dosen individuell an Sie an, je nachdem welches Arzneimittel Sie zuvor eingenommen haben. In den ersten Behandlungswochen kann eine Feineinstellung der Dosis erforderlich sein.
Eine grössere Dosis (Bolusdosis genannt) wird in der Regel morgens zu Beginn der Behandlung verabreicht, damit das Blut schnell die richtigen Arzneimittelspiegel erreicht. Danach wird während der wachen Stunden (in der Regel etwa 16 Stunden) eine kontinuierliche Erhaltungsdosis verabreicht. Falls erforderlich, kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden, Lecigon bis zu 24 Stunden am Tag zu verabreichen.
Bei Bedarf können auch zusätzliche Dosen verabreicht werden. Einige Patienten müssen möglicherweise auch die kontinuierliche Erhaltungsdosis während des Tages erhöhen oder verringern. Wie und wann Sie die zusätzlichen Dosen einnehmen oder die Dosis während des Tages anpassen, wird von Ihrem Arzt nach Rücksprache mit Ihnen entschieden.
Die gesamte Tagesdosis, einschliesslich der Morgendosis (Bolusdosis), der Erhaltungsdosis und der zusätzlichen Dosen darf 100 ml (das entspricht 2000 mg Levodopa, 500 mg Carbidopa und 2000 mg Entacapon) nicht überschreiten.
Bei Patienten mit Demenz kann der Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden, dass die Pumpe nur von einer medizinischen Fachkraft oder einem Angehörigen gehandhabt werden darf. Die Pumpe kann gesperrt werden, um ein versehentliches Überschreiten der empfohlenen Tagesdosis zu verhindern.
Geöffnete Patrone
Die Patrone ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt und darf nicht länger als 24 Stunden angewendet werden, auch wenn das enthaltene Arzneimittel noch nicht aufgebraucht ist. Die Dosierpumpe mit installierter Patrone kann bis zu 16 Stunden nahe am Körper getragen werden. Während der Behandlung über Nacht sollte die Pumpe nicht direkt am Körper getragen werden, sondern kann z.B. auf dem Nachttisch aufbewahrt werden. Wenn die Behandlung während der Nacht unterbrochen wurde, können Sie die geöffnete Patrone am nächsten Tag weiter verwenden, jedoch nur bis zu 24 Stunden nach dem ersten Öffnen. Nehmen Sie die Patrone erst dann aus der Pumpe, wenn Sie sie nicht mehr verwenden (d.h., entweder nach Ablauf von 24 Stunden seit dem Öffnen oder wenn sie leer ist, je nachdem, was zuerst eintritt).
Das Gel kann gegen Ende seiner Haltbarkeit leicht gelb/rötlich werden. Dies hat keinen Einfluss auf die Wirkung der Behandlung.
Wenn Sie eine grössere Menge Lecigon angewendet haben, als Sie sollten
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, wenn Sie Anzeichen einer Überdosierung feststellen.
Zu den Anzeichen einer Überdosierung können gehören:
·Zuckungen oder Krämpfe in den Augenlidern, die das Öffnen der Augen erschweren.
·Unwillkürliche, anhaltende Muskelkontraktionen, die zu wiederholten Drehbewegungen oder abnormaler Körperhaltung (Dystonie) führen.
·Bewegungen, die Sie machen, ohne es zu wollen (unwillkürliche Bewegungen oder Dyskinesie).
·Ungewöhnlich schneller, langsamer oder unregelmässiger Herzschlag.
·Verwirrtheit oder Sorgen/Unruhe.
·Verfärbungen von Haut, Zunge, Augen oder Urin.
Wenn Sie die Anwendung von Lecigon vergessen haben
Starten Sie die Pumpe, so bald als möglich, wie beschrieben. Wenden Sie nicht die doppelte Menge an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
Wenn Sie Anwendung von Lecigon abbrechen oder die Dosis vermindern
Sie dürfen Lecigon nicht absetzen oder die Dosis vermindern, ohne dies mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin zu besprechen.
Eine plötzliche Senkung der Dosis oder ein zu rascher Abbruch der Behandlung mit Lecigon kann zu schweren Erkrankungen führen, die malignes neuroleptisches Syndrom und Rhabdomyolyse genannt werden. Das Risiko, dass diese Erkrankungen auftreten, ist grösser, wenn Sie gleichzeitig mit einem Arzneimittel gegen schwerwiegende psychische Erkrankungen behandelt werden. Für weitere Informationen, siehe auch Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Lecigon haben».
Wenn die Behandlung abgebrochen wird, erhalten Sie stattdessen eine andere Behandlung. Wenn die Behandlung mit Lecigon endgültig abgesetzt wird, wird die Sonde entfernt und die Wunde kann heilen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin oder an das medizinische Fachpersonal.
Kinder und Jugendliche
Lecigon darf nicht an Kinder oder Jugendliche unter 18 Jahren verabreicht werden.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
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