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Virunguent®
Almirall AG

Lokaltherapeutika beiHerpes-simplex-Erkrankungen 

Zusammensetzung

Virunguent Salbe

1 g Salbe enthält:

Wirkstoff: Idoxuridinum 2 mg; Excipiens ad unguentum.

Eigenschaften/Wirkungen

Das Virustatikum IDU greift als Antimetabolit während der Synthesephase des Virus an, und zwar gilt als Hauptwirkprinzip, dass es aufgrund seiner strukturellen Ähnlichkeit mit Thymidin anstelle dieses Nukleosids in die Virus-DNA eingebaut wird.
Durch diesen Einbau wird die Virusvermehrung (Reduplikation) verhindert, der Vermehrungszyklus wird unterbrochen, und es kommt zur Virustase.
Virunguent entfaltet seine Wirksamkeit besonders im Frühstadium der Infektion, also auch schon vor der intraepidermalen Bläschenbildung. Deshalb ist eine möglichst frühzeitige Anwendung für den therapeutischen Erfolg von entscheidender Bedeutung.
Rechtzeitig angewandt, verkürzt Virunguent die durchschnittliche Abheilungszeit der Herpes-simplex-Läsionen erheblich.
Die leicht fettige Salbengrundlage verhindert Spannungsgefühle der Haut und ist in der Lage, Wundsekret aufzunehmen.

Pharmakokinetik

Idoxuridin: Pro Anwendung von Virunguent werden ca. 0,3 g Salbe und damit 0,6 mg Idoxuridinum auf die Haut aufgetragen. Selbst bei Annahme einer hundertprozentigen Resorption wird keine systemisch wirksame Konzentration erreicht (übliche i.v.-Tagesdosis 100-500 mg/kg Körpergewicht). Idoxuridinum kumuliert nicht im Körper, sondern wird innerhalb kurzer Zeit (30 Minuten) inaktiviert.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Herpes-simplex-Infektionen der Haut und Übergangsepithelien, besonders im Frühstadium; Rezidiv-Prophylaxe während der Therapie mit Herpes-Antigen.

Dosierung/Anwendung

Virunguent mindestens 3× täglich auf die befallenen Haut- oder Übergangsepithelpartien auftragen.
Bei einer Virusreplikationsdauer von 2-3 Tagen genügt im allgemeinen eine Behandlungsdauer von 4 Tagen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil des Präparates.
Jodallergie.

Vorsichtsmassnahmen
Eine Anwendung am Auge oder in unmittelbarer Augennähe sollte nicht erfolgen.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu gebrauchen und es nicht an andere Personen weiterzugeben.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C. Bei oraler Gabe erwies sich IDU im Tierversuch als teratogen und embryotoxisch. Es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Unter diesen Umständen soll das Präparat nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Es ist nicht bekannt, ob topisch appliziertes IDU in die Milch übergeht.

Unerwünschte Wirkungen

In seltenen Fällen können nach Anwendung von Virunguent allergische Hautreaktionen auftreten.

Interaktionen

Bisher nicht bekannt.

Überdosierung

Die übliche Tagesdosis für Erwachsene bei einer intravenösen Gabe von Idoxuridin liegt bei 100 mg bis 500 mg/kg Körpergewicht, so dass durch die lokale Anwendung von Virunguent selbst bei der Annahme einer hundertprozentigen Resorption keine systemisch wirksamen Konzentrationen erreicht werden.
Bei Überdosierung können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen vermehrt auftreten.

Sonstige Hinweise

Virunguent soll nach Ablauf des mit «Exp» bezeichneten Datums nicht mehr angewendet werden.

IKS-Nummern

36339.

Stand der Information

November 1992.
RL88