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Information for professionals Ubretid® Nycomed Pharma AG Parasympathomimetikum Zusammensetzung1 Ampulle enthält: Wirkstoff: Distigmini bromidum 0,5 mg, Hilfsstoffe: Natrii chloridum, Aqua ad injectabilia q.s. ad solutionem pro 1 ml. 1 Tablette enthält: Wirkstoff: Distigmini bromidum 5 mg, Hilfsstoffe: Excip. pro compresso. Eigenschaften/WirkungenUbretid bewirkt durch reversible Komplexbildung mit dem Enzym Acetylcholinesterase eine Verstärkung und Verlängerung des Acetylcholineffektes. Dies führt zur Steigerung von Tonus und Peristaltik im Magen-Darm-Trakt, Erhöhung des Tonus der Harnblase, der Sphinkter und Ureter, zu einer mässigen Erweiterung der peripheren Gefässe und zu einer Erhöhung des Tonus der quergestreiften Muskulatur. PharmakokinetikDa Ubretid zwei quaternäre Ammoniumgruppen besitzt, ist seine Bindung an die Acetylcholinesterase stärker als bei Cholinesterasehemmern mit nur einer Ammoniumgruppe. Das hat auch zur Folge, dass die Ausscheidung mit dem Harn nach enzymatisch bedingter hydrolytischer Spaltung verlängert ist. Absorption und Elimination
Nach parenteraler Gabe: Nach i.m. Injektion von 0,5 mg Distigminbromid beträgt die Halbwertszeit der Acetylcholinesterasehemmung 40,1 Stunden. Nach oraler Gabe: Nach oraler Gabe von 2 Tabletten Ubretid (= 10 mg Distigminbromid) beträgt die Halbwertszeit der Acetylcholinesterasehemmung 38,2 Stunden. Metabolismus
Besondere klinische Situationen
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenTherapie und Prophylaxe der postoperativen Darmatonie und des postoperativen paralytischen Ileus, postoperative Blasen-Ureter-Atonie. Dosierung/AnwendungBei der Anwendung von Ubretid ist dessen langsamer Wirkungseintritt, die lange Wirkungsdauer sowie die individuelle Reaktion des Patienten auf das Medikament zu beachten. Intramuskuläre Injektion
Übliche Dosierung: Die Anfangsdosis beträgt 0,5 mg Ubretid i.m. Eine Zweitinjektion darf erst nach 24 Stunden erfolgen. Postoperative Darmatonie, postoperativer paralytischer Ileus: Im allgemeinen werden je nach Schweregrad des chirurgischen oder gynäkologischen Eingriffs 24-72 h nach der Operation 0,5 mg Ubretid intramuskulär injiziert. Postoperative Ureter- oder Blasenatonie: Am zweiten postoperativen Tag morgens (nach 36-48 Stunden) werden 0,5 mg Ubretid i.m. verabreicht. Diese Dosis kann bei Bedarf bis auf 0,1 mg/10 kg KG erhöht werden und wird jeden 3. Tag bis zum 27. postoperativen Tag injiziert. Funktionelle Blasensphinkterschwäche: Initial 0,5 mg Ubretid i.m. injizieren. Die gleiche Dosis (Ubretid i.m. 0,5 mg) - bei Bedarf kann die Dosis bis auf 0,1 mg pro 10 kg KG erhöht werden - wird jeden 3. bis 4. Tag bis zum Wirkungseintritt wiederholt. Nach dem Wirkungseintritt kann mit Ubretid 5 mg-Tabletten weiterbehandelt werden. Hypotone chronische Obstipation, Megakolon: 2× pro Woche 0,5 mg Ubretid i.m. injizieren. Periphere Lähmungen: In zweitägigen Abständen 0,5-0,75 mg Ubretid i.m. injizieren. Orale Applikation
Übliche Dosierung
Postoperative Darmatonie, postoperativer paralytischer Ileus: Bei diesen Indikationen kann sowohl mit Ubretid 0,5 mg Injektionslösung als auch mit der kombinierten Gabe von Ubretid 0,5 mg Injektionslösung und Ubretid Tabletten behandelt werden. Nach einer Initialbehandlung während 1-2 Tagen mit 1 Ampulle Ubretid 0,5 mg täglich i.m., kann ab dem dritten Tag auf 1 Tablette täglich umgestellt werden. In manchen Fällen genügt 1 Tablette jeden zweiten Tag. Postoperative Ureter- und Blasenatonie: Initialbehandlung mit Ubretid 0,5 mg Injektionslösung. Ist eine Röntgentherapie erforderlich, dann soll bis zum Abschluss der Röntgentherapie die orale Behandlung mit 2 Tabletten Ubretid 2× wöchentlich fortgesetzt werden. Funktionelle Blasensphinkterschwäche: Im allgemeinen reicht eine orale Behandlung aus. Während der ersten Behandlungstage soll bis zur Besserung der Symptome 1 Tablette täglich eingenommen werden. Die Wirkung lässt sich meistens mit 1-2 Tabletten jeden 2.-3. Tag aufrechterhalten. Hypotone chronische Obstipation, Megakolon: Die Behandlung erfolgt mit steigenden oralen Dosen zur Ermittlung der individuellen Dosierung. Sie wird dann solange weitergeführt, bis sich die Darmfunktion wieder normalisiert hat, was meistens nach 10-14 Tagen erfolgt. Initial täglich ½ Tablette ½ Stunde vor dem Frühstück. Diese Dosis kann jeden dritten Tag um eine ½ Tablette bis auf maximal 2 Tabletten täglich gesteigert werden. Periphere Lähmungen: Jeden zweiten Tag werden 3 Tabletten verabreicht. Die Wirkung (Ermüdungsbeseitigung) tritt erst nach Stunden ein, und hält 1½-2 Tage an. Für die Behandlung eignet sich auch Ubretid Injektionslösung. Myasthenia gravis pseudoparalytica: Bei leichten bis mittelschweren Fällen kann oral behandelt werden. Spezielle Dosierungsanweisungen
Korrekte Einnahme
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Schwangerschaft/Stillzeit
Unerwünschte WirkungenUnerwünschte Wirkungen können oft durch Dosisreduktion vermindert werden und bestehen in muskarin- und nikotinartigen Wirkungen. Muskarinartige Wirkungen umfassen: Nausea, Erbrechen, Diarrhoe, Enterospasmen, Hyperperistaltik, verstärkte Salivation, Tränenfluss, Bronchialspasmen, Bradykardie, Miosis und Schweissausbrüche. InteraktionenAnticholinergika wie Atropin, verschiedene Psychopharmaka und Antihistaminika antagonisieren die muskarinartigen Wirkungen von Ubretid. ÜberdosierungWie alle Cholinergika kann exzessive Überdosierung von Ubretid eine cholinerge Krise verursachen. Sonstige HinweiseHinweise
Haltbarkeit
IKS-Nummern37745, 37746. Stand der InformationJuli 1993. |