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Collazin®
Selmag Weibel

Zinkpräparat 

Zusammensetzung

1 Tablette enthält 23 mg Zincum ut Zinci sulfas 105 mg, Excip. pro compresso.

Eigenschaften/Wirkungen

Zink ist für die Funktion von Enzymen im menschlichen Organismus und damit für den normalen Gewebestoffwechsel erforderlich. Bei Zinkmangel werden folgende Krankheiten und Symptome beschrieben: hyper- und parakeratotische Dermatitis, Alopecie, verzögerte Wundheilung (z.B. von venösen Ulcera) gestörte Geschmacks- oder Geruchsempfindung, Hornhauttrübungen, Störungen der zellulären Immunität, Lethargie, Hypogonadismus, verzögerte körperliche Entwicklung. Falls derartige therapieresistente Symptome bei Patienten mit den unter «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten» aufgeführten Krankheiten auftreten, ist die Verabreichung von grösseren Zinkdosen, als in den üblichen Polyvitamin-Mineralstoff-Präparaten enthaltenen, versuchsweise sinnvoll.
Ein Zinkmangel ist nur durch den therapeutischen Erfolg der Zinkverabreichung zu beweisen. Bei Akrodermatitis enteropathica ist der therapeutische Nutzen einer Zinkverabreichung gesichert.

Pharmakokinetik

Mit Collazin Tabletten wurden keine pharmakokinetischen Untersuchungen durchgeführt. Das Zink der Nahrung wird in sehr ungleichen Mengen (5-30%) resorbiert. Es findet sich in allen Organen, Körperflüssigkeiten und Geweben. Der Serum-Zinkspiegel beträgt beim Erwachsenen normalerweise 55-150 mcg/100 ml (ca. 8-22 mcml/l). Der tägliche Bedarf eines gesunden Erwachsenen liegt bei 10-15 mg und wird normalerweise durch die Nahrung gedeckt (vor allem Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Brot). Die Ausscheidung erfolgt fast vollständig (88%) mit dem Stuhl, geringe Mengen mit Urin (2%), Haaren, Nägeln und Zellabschilferung der Haut. Bei katabolen Zuständen ist die Zinkausscheidung im Urin erhöht. Zink wird auch in die Muttermilch ausgeschieden.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akrodermatitis enteropathica.
Alimentärer Zinkmangel (ungenügende oder einseitige Ernährung).
Erhöhter Zinkbedarf: nach Operationen, Traumen oder Verbrennungen.
Schwangerschaft und Stillzeit.
Erhöhte Verluste und/oder schlechte Resorption:
Malabsorption und exsudative Enteropathie (Sprue, M. Crohn), Leberzirrhosen.
Therapie mit Penicillamin.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung richtet sich nach der jeweiligen Indikation und nach der Schwere der Symptome. Bei Anzeichen eines möglichen Zinkmangels (siehe «Indikationen») ist eine Therapie von 6-8 Wochen angezeigt. Während den ersten zwei Wochen dreimal täglich 1-2 Tabletten (entsprechend 69 bis 138 mg elementarem Zink pro Tag), danach 1 Tablette täglich. Die Tabletten sind 1 Std. vor oder 2 Std. nach den Mahlzeiten einzunehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Überempfindlichkeit auf Inhaltsstoffe. Bei malignen Tumoren und Darmobstruktion sowie bei schwerer Niereninsuffizienz und akutem Nierenversagen sollte Collazin nicht angewendet werden.

Vorsichtsmassnahmen
Mässige Nierenfunktionsstörungen, bei Langzeitanwendung kann es zu einem Kupfermangel und einer Anämie kommen.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie A.
Zink kann in einer Menge, die dem täglichen Bedarf entspricht, eingenommen werden. Bei Tagesdosen, welche die RDA (recommended daily allowance) für Schwangere übersteigen, sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei Schwangeren verfügbar. Obschon bis heute keine ernsten nachteiligen Folgen bekannt sind, soll das Präparat in der Schwangerschaft und Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das foetale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Nebenwirkungen wie Erbrechen, Nausea, Durchfall, Erhöhungen der Amylase, Lipase, alkal. Phosphatase wurden beobachtet. Reversible sideroblastische Anämie mit Granulozytopenie bei Dosen von 300-600 mg Zink.

Interaktionen

Durch Zinkzufuhr kann die Aufnahme anderer Spurenelemente beeinträchtigt werden. So kann es zu verminderter Kupferabsorption und Ausbildung einer Kupferanämie sowie Eisenresorptionsstörungen kommen. Wechselwirkungen können auftreten durch Chelatbildung mit Tetrazyklinen (Resorptionsverminderung um bis zu 50%) und Penicillamin. Solche Medikamente sollten daher je nach Absorptionseigenschaften des Medikamentes vor, oder mindestens 5 Stunden nach Einnahme von Collazin genommen werden.
Zink reduziert die Resorption von Chinolonen (z.B. Ciprofloxacin). Interaktionen mit Phosphor, Calcium, Kaffee, Vollkornprodukten, Histidinen.

Überdosierung

Bei massiver Überdosierung können Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, abdominale Beschwerden, Schwindel, Kopfschmerzen, Metallgeschmack auf der Zunge, Elektrolytstörungen, Lethargie und muskuläre Koordinationsstörungen auftreten. In solchen Fällen ist das Präparat sofort abzusetzen. Als Therapie ist D-Penicillamin zu verabreichen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Verfalldatum beachten.

IKS-Nummern

46849.

Stand der Information

Januar 1997.
RL88