Information for professionals Magnevist® Bayer (Schweiz) AG ZusammensetzungWirkstoff:Dimeglumingadopentetat.
Hilfsstoffe:Megluminum,Acidumpenteticum, Wasser für Injektionszwecke.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 ml Injektionslösung enthält:
0.5 mmolDimeglumingadopentetat(corresp. 469.01 mg).
Physikalische Eigenschaften
Osmolaritätbei 37 °C (osm/lLsg): 1,44
Osmolalitätbei 37 °C (osm/kg H 2 0): 1,96
Osmot. Druck bei 37 °C
(atm): 49,8
(mPa): 5,06
Viskosität (mPa·sbzw.cP)
bei 20 °C: 4,9
bei37 °C: 2,9
pH: 7.0-7.9
Kontrastmittelgehalt (g)
pro Flasche/Spritze zu 10 ml: 4,7
pro Flasche/Spritze zu 15 ml: 7,0
pro Flasche/Spritze zu 20 ml: 9,4
pro Flasche zu 30 ml: 14,1
pro Flasche zu 100 ml: 46,9
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenNur für diagnostische Zwecke:
·Kraniale und spinale magnetische Resonanztomographie (MRT) und
·Ganzkörper-MRT bei Erwachsenen und Kindern ab 2 Jahren.
Dosierung/AnwendungNur intravenös verabreichen.
Erwachsene
Kraniale und spinale MRT
Im Allgemeinen ist die Gabe von 0,2 mlMagnevistpro kg Körpergewicht (entsprechend 0.1 mmolDimeglumingadopentetatpro kg Körpergewicht) ausreichend für eine gute Kontrastierung und zur Beantwortung der klinischen Fragestellung.
Sollte trotz unauffälligerMRT starker klinischer Verdacht auf eine Läsion weiterbestehen, so kann die nochmalige Gabe von 0,2 mlMagnevistpro kg Körpergewicht, bei Erwachsenen sogar 0,4 mlMagnevistpro kg Körpergewicht innerhalb von 30 Minuten mit unmittelbar anschliessender MRTdie Aussagekraft der Untersuchung erhöhen.
Zum Ausschluss von Metastasen oder Tumorrezidiven bei Erwachsenen kann die Verabreichung von 0,6 mlMagnevistpro kg Körpergewicht dann gerechtfertigt sein, wenn wesentliche Therapieentscheide (Operation, Radiotherapie, Chemotherapie) von der Untersuchung abhängen.
Maximaldosis: 0,6 mlMagnevistpro kg Körpergewicht.
Ganzkörper-MRT
Im Allgemeinen ist die Gabe von 0,2 mlMagnevistpro kg Körpergewicht ausreichend für eine gute Kontrastierung und zur Beantwortung der klinischen Fragestellung.
In besonderen Fällen, z.B. bei Läsionen mit geringer Vaskularisation und/oder kleinemExtrazellulärraumkönnen insbesondere bei Anwendung von relativ schwach T 1 -gewichteten Aufnahmesequenzen zur ausreichenden Kontrastierung 0,4mlMagnevistpro kg Körpergewicht erforderlich sein.
Maximaldosis: 0,6 mlMagnevistpro kg Körpergewicht.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Pädiatrie
Kraniale und spinale MRT
Bei Kindern (einschliesslich Säuglingen und Kleinkindern) beträgt die Dosis im Allgemeinen 0,2 mlMagnevistpro kg Körpergewicht. Die Maximaldosis beträgt 0,4 ml pro kg Körpergewicht.
Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu 1 Jahr sollte, aufgrund ihrer unreifen Nierenfunktion,Magnevistnur nach sorgfältiger Abschätzung angewendet werden.
Ganzkörper-MRT
Über die Anwendung in der Ganzkörper-MRT bei Kindern unter 2 Jahren liegen keine Erfahrungen vor, die Anwendung vonMagnevistwird bei diesen Patienten für die Ganzkörper-MRT nicht empfohlen.
Für zusätzliche Angaben siehe auch Rubrik «Sonstige Hinweise/Hinweise für die Handhabung».
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Die Anwendung vonMagnevistist kontraindiziert beiPatienten mit:
·schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1.73 m 2 ); inklusive dialysepflichtige Patienten
·akuter Nierenfunktionsstörung jeglichen Schweregrades ausgelöst durch einhepatorenalesSyndrom oder in derperioperativenPeriode einer Lebertransplantation (s. auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie für eine magnetische Resonanztomographie üblichen Sicherheitsregeln sind zu beachten, z.B. Ausschluss von Herzschrittmachern, ferromagnetischenImplantaten.
Wegen noch limitierter Erfahrung sollteMagnevistbei Kindern unter 2 Jahren nur bei kranialer und spinaler MRT verwendet werden und nur wenn eine vitale Indikation (z.B. Tumorausdehnung) vorliegt.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Wie andere intravenös verabreichte Kontrastmittel kannMagnevistmitanaphylaktoidenReaktionen, Überempfindlichkeits- oder anderenidiosynkratischenReaktionen, charakterisiert durch kardiovaskuläre, respiratorische oder kutane Symptome, in Verbindung gebracht werden.
Ernste Reaktionen einschliesslich Schock sind möglich (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten mit allergischen/allergoidenReaktionen in der Anamnese und Patienten mit Bronchialasthma haben ein erhöhtes Risiko für schwere Reaktionen.
BeiPatienten mit einer allergischen Disposition darf der Entscheid,Magnevistanzuwenden nur nach besonders sorgfältiger Evaluation von Nutzen und Risiko gefällt werden.
Die meisten dieser Überempfindlichkeitsreaktionen treten innerhalb einer halben Stunde nach der Verabreichung auf, deshalb wird eine sorgfältige Überwachung des Patienten nach dem Verfahren empfohlen.
Für die Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen müssen entsprechende Medikation und Materialbereit gehaltenund Vorbereitungen für allfällige Notfallmassnahmen getroffen werden.
In seltenen Fällen können verzögerte Reaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Patienten unter Betablockern, bei denen derartige Reaktionen auftreten, können gegen eine Behandlung mit Beta-Agonisten resistent sein.
Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen sind empfänglicher für schwere oder sogar tödliche Verläufe schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen.
Nierenfunktionsstörungen
Alle Patienten sollten vor der Verabreichung vonMagnevistdurch die Abklärung der Anamnese und/oder die Durchführung von Labortests auf das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung überprüft werden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit vonMagnevistverlängert.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung muss eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abschätzung vorgenommen werden, da die Kontrastmittelelimination in solchen Fällen verzögert ist. Bei diesen Patienten ist es in seltenen Fällen zu einer Verschlechterung derNierenfunktion oder zu akutem, eineHämodialyseerforderndem Nierenversagen gekommen. Das Risiko eines solchen Ereignisses steigt mit der Erhöhung der Dosis vonMagnevist.
DaGadopentetatüber die Nieren ausgeschieden wird, sollte bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung eine genügend lange Zeitperiode für die Elimination des Kontrastmittels aus dem Körper vor einer erneuten Administration eingehalten werden. Die Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit milder bis mittelschwerer Niereninsuffizienz beträgt 3-4 Stunden. Bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionsstörung liegt sie bei etwa 11 Stunden. Etwa 75% der verabreichten Dosis wurde bei diesen Patienten innerhalb von zwei Tagen im Urin wieder gefunden (s. auch Rubrik «Pharmakokinetik»).
Magnevistkann durchHämodialysedem Körper entzogen werden.
Nach drei Dialysesitzungen von jeweils 3 Stunden sind ca. 97% der verabreichten Dosis dem Körper entzogen (ca. 70% in jeder Sitzung).
Bei Dialysepatienten sollte eineHämodialyseunmittelbar nach der Verabreichung vonMagnevistin Erwägung gezogen werden, um die Elimination des Kontrastmittels zu steigern.
Im Zusammenhang mit der Anwendung einigergadoliniumhaltigerKontrastmittel (zu diesen gehört auchMagnevist) sind bei Patienten mit akuter oder chronischerschwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <30 ml/min/1,73 m 2 ) Fälle vonnephrogenersystemischerFibrose(NSF) beobachtet worden (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
Zur Beurteilung des Risikos der Entstehung von NSF bei Patienten mit moderaten Nierenfunktionsstörungen gibt es bisher zu wenige Erfahrungen. Daher sollteMagnevistbei Patienten mit moderaten Nierenfunktionsstörungen (GFR 30-59 ml/min/1,73 m 2 ) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abschätzung, einschliesslich der Erwägung möglicher alternativer bildgebender Verfahren, angewendet werden (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Anfallsleiden
Wie selten in Verbindung mit derMagnevist-Verabreichung berichtet wurde, kann bei Patienten mit Anfallsleiden oder intrakranialen Läsionen das Risiko einer Krampfaktivität erhöht sein (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei diesen Patienten sollten Vorsichtsmassnahmen getroffen werden (z.B. genaue Beobachtung) und die nötigen Geräte und Medikamente sollten für den Fall eines Krampfanfalls bereitstehen.
InteraktionenEs wurden keine Interaktionsstudien mit anderen Arzneimitteln durchgeführt.
Schwangerschaft/StillzeitSchwangerschaft
Es wurden keine entsprechenden Studien mitGadopentetatbei schwangeren Frauen durchgeführt.
Reproduktionsstudien mit klinisch relevanten Dosen haben bei Tieren nach wiederholter Verabreichung keine Risiken für dieFoetengezeigt. Das Risikopotential für den Menschen ist unbekannt.
Die Indikation ist bei schwangeren Frauen daher besonders streng nach einer ausführlichen Nutzen-Risiko-Analyse zu stellen.
Stillzeit
VonMagnevistgelangen minimale Anteile (maximal 0.04% der intravenös verabreichten Dosis) in die Muttermilch. Aufgrund präklinischer Daten kann davon ausgegangen werden, dass die Absorption viaGastrointestinaltraktgering ausfällt und bei ca. 4% liegt (siehe auch Rubrik «Pharmakokinetik»). Bei klinisch relevanten Dosen kann davon ausgegangen werden, dass es zu keinen Auswirkungen auf das Kind kommt undMagnevistdaher in der Stillzeit verwendet werden kann.
Unerwünschte WirkungenDas Sicherheitsprofil vonMagnevistbasiert auf der Erfahrung mit über 11'000 Patienten in klinischen Studien und auf Daten nach der Marktzulassung.
Die unerwünschten Wirkungen, die im Zusammenhang mit der Anwendung vonMagnevistauftreten, sind in der Regel leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es wurden aber auch schwerwiegende und lebensbedrohliche Reaktionen, auch Todesfälle, beobachtet.
Die am häufigsten bei Patienten in klinischen Studien beobachteten unerwünschten Wirkungen (≥0.4%) sind verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die meisten dieser Reaktionen waren von geringer bis mittlerer Intensität.
Die schwerwiegendsten unerwünschten Arzneimittelwirkungen sindnephrogenesystemischeFibroseundanaphylaktoideReaktionen bis zumanaphylaktoidenSchock (s. Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In seltenen Fällen sind mit Verzögerung auftretende Überempfindlichkeitsreaktionen/anaphylaktoideReaktionen (Stunden oder mehrere Tage später) beobachtet worden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1'000, <1/100); selten (≥1/10'000, <1/1’000); sehr selten (<1/10'000).
Unerwünschte Wirkungen, die nach Markteinführung beobachtet wurden und für die keine Häufigkeitsangaben abgeleitet werden konnten, sind ohne Angaben zur Häufigkeit aufgeführt.
Blut- und Lymphsystem
Erhöhung der Serumeisenwerte wurde beobachtet.
Immunsystem
Selten:Überempfindlichkeitsreaktion/anaphylaktoideReaktion (z.B.anaphylaktoiderSchock,anaphylaktoideReaktion, Überempfindlichkeitsreaktionen, Schock, Hypotonie, Konjunktivitis, Bewusstlosigkeit,Engegefühlim Hals, Niesen,Urticaria, Pruritus, Hautausschlag, Erythem,Dyspnöe, Atemstillstand,Bronchospasmus, keuchende Atmung, Kehlkopfspasmus,pharyngolaryngealeSchwellung, Zyanose, Rhinitis,Angioödem, Gesichtsödem, Reflextachykardie).
Psychiatrische Störungen
Selten:Desorientierung.
Unruhe und Verwirrtheit wurden beobachtet.
Nervensystem
Gelegentlich:Schwindel, Kopfschmerz,Dysgeusie.
Selten:Konvulsionen, Parästhesie, Wärmegefühl, Tremor.
Es wurden Koma, Schläfrigkeit, Sprachstörungen und Parosmie beobachtet.
Auge
Sehstörung, Augenschmerzen und Tränenfluss wurden beobachtet.
Ohr und Innenohr
Hörstörung und Ohrenschmerz wurden beobachtet.
Herz
Selten:Tachykardie, Arrhythmie.
Herzstillstand, Verringerung der Herzfrequenz/Bradykardie wurden beobachtet.
Gefässe
Selten:Thrombophlebitis, Gesichtsrötung (flush), Vasodilatation.
Synkope,vasovagaleReaktion und Erhöhung des Blutdrucks wurden beobachtet.
Atmungsorgane
Selten:Rachenreizung, Rachenschmerzen/Rachenbeschwerden, Husten, Atemnot, vorübergehende Änderungen der Atemfrequenz, Lungenödem.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich:Erbrechen, Übelkeit.
Selten:Unterleibsschmerzen, Magenbeschwerden, Diarrhoe, Zahnschmerzen, Mundtrockenheit, Schmerzen der Mundschleimhaut und Sensibilitätsstörung.
Speichelfluss wurde beobachtet.
Leber und Galle
Erhöhung desBlutbilirubinwertesund des Leberenzymspiegels wurden beobachtet.
Haut
Das Auftreten vonnephrogenersystemischerFibrose(NSF)wurde berichtet.
Muskelskelettsystem
Selten:Schmerz in Extremitäten.
Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen wurden beobachtet.
Niere und Harnwege
Akutes Nierenversagen, Erhöhung derSerumkreatininwerte, Harninkontinenz und akuter Harndrang wurden beobachtet.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich:Schmerzen, Hitzegefühl, Kältegefühl, verschiedene Reaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Kältegefühl,Parästhesien, Schwellung, Wärmegefühl, Schmerz, Ödem, Irritation, Blutung, Erythem, Unwohlgefühl, Nekrose,Thrombophlebitis, Phlebitis, Entzündung,Extravasation).
Selten:Brustschmerz, Fieber, periphere Ödeme, Unwohlsein, Müdigkeit, Durst, Kraftlosigkeit.
Schüttelfrost, Schwitzen und Veränderung der Körpertemperatur wurden beobachtet.
Bei dialysepflichtigen Patienten mit Nierenversagen, dieMagnevisterhalten hatten, wurden häufig verzögert und vorübergehend auftretende entzündungsähnliche Reaktionen wie Fieber, Schüttelfrost und eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins beobachtet. Bei diesen Patienten hatte die MRT-Untersuchung mitMagnevistam Tag vor derHämodialysestattgefunden.
ÜberdosierungIn der klinischen Anwendung wurde bisher kein akutes Vergiftungsbild in Folge einer versehentlichen Überdosierung beobachtet bzw. berichtet.
Bei versehentlicher Überdosierung kannMagnevistdurch extrakorporaleHämodialyseaus dem Organismus entfernt werden.
Aufgrund der Ergebnisse aus den akuten Toxizitätsstudien ist ein akutes Vergiftungsrisiko bei der Anwendung vonMagnevistbeim Erwachsenenhöchst unwahrscheinlich. Diese Aussage ist für Säuglinge und Kleinkinder nur dann zutreffend, wenn die vorgesehene Dosierung vonMagnevistbei dieser Patientengruppe von Hand injiziert und auf den Einsatz einesInjektomatenverzichtet wird.
Als Vorsichtsmassnahme wird im Falle einer Überdosierung ein Monitoring der Herzfunktion (einschliesslich EKG) empfohlen. Sicherheitshalber soll die Nierenfunktion überwacht werden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: V08CA01
Wirkungsmechanismus
Dimeglumingadopentetatistein paramagnetisches Kontrastmittel für die Kernspintomographie.Diethylentriaminpentaessigsäure(DTPA) bildet mit dem paramagnetischenGadoliniumioneinen Komplex mit einer hohenin-vivoundin-vitro-Stabilität (thermodynamische Stabilitätskonstante logK GdL = 22-23).Dimeglumingadopentetatist eine gut wasserlösliche, hydrophile Verbindung mit einem Partitionskoeffizienten zwischen n-Butanol und Puffer bei pH 7.6 von etwa 0.0001. Die Substanz weist bei klinisch relevanten Konzentrationen keine signifikanteinhibitorischeWechselwirkung mit Enzymen wie z.B.Acetylcholinesteraseund Lysozym auf.
Die durch dasGadoliniumionverkürzte Spin-Gitter-Relaxationszeit angeregter Atomkerne führt in der Protonen-Kernspintomographie bei Verwendung von T 1 -gewichtetenScanningsequenzenzu einer Erhöhung der Signalintensität und damit zu einer Bildkontrasterhöhung in bestimmten Geweben.
Pharmakodynamik
Gadopentetatist eine stark paramagnetische Verbindung, die bereits in einem niedrigen Konzentrationsbereich zu einer deutlichen Verkürzung der Relaxationszeiten führt. Die paramagnetische Wirksamkeit (Relaxivityr 1 ), ermittelt aus der Beeinflussung der Spin-Gitter-Relaxationszeit (T 1 ) der Wasserstoffprotonen in Plasma, beträgt bei pH 7 und einer magnetischen Feldstärke von1.5 Tesla und 37°C etwa 4.1 ± 0.2 l/(mmol sec) und die ausder Beeinflussung der Spin-Spin-Relaxationszeit (T 2 ) ermittelteRelaxivity(r 2 ) beträgt 4.6 ± 0.8 l/(mmol sec). Die paramagnetische Wirksamkeit weist nur eine geringe Abhängigkeit zur Stärke des Magnetfeldes auf.
Magnevistaktiviert nicht das Komplementsystem und dürfte daher ein sehr niedriges Potential für die AuslösunganaphylaktoiderReaktionen besitzen. Eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion wurde nicht festgestellt.
In höheren Konzentrationen vonDimeglumingadopentetatkommt esin vitrobei längerer Inkubationszeit zu einergeringgradigenBeeinflussung derErythrozytenmorphologie. Der reversible Prozess könnte nach intravenöser Gabe vonMagnevistbeim Menschen zu einer schwachen intravasalenHämolyse führen und somit den in den ersten Stunden nach Injektion gelegentlich beobachteten geringen Anstieg von Bilirubin und Eisen im Serum erklären.
Nach Injektion vonMagnevistwerden durch die Kontrastierung von Arealen mit gestörter Blut-Hirn-Schranke (z.B.Glioblastom) sowie von anderen nicht hirneigenen intrakraniellen und intraspinalen Läsionen über den Nativscan hinausgehende diagnostische Aussagen ermöglicht.
PharmakokinetikGadopentetatverhält sich im Organismus wie andere sehr hydrophile, biologisch inerte Verbindungen (z.B.Mannitoloder Inulin).
Absorption und Distribution
Nach intravenöser Verabreichung vonMagnevistfallen die Plasmaspiegel rasch bi-exponentiell ab, die Halbwertszeit liegt bei etwa 90 Minuten.
Nach intravenöser Gabe verteilt sich die Verbindung rasch imExtrazellulärraum. Das totale Verteilungsvolumen vonGadopentetatliegt bei ca. 0.26 l pro kg. Die Proteinbindung kann vernachlässigt werden.
In Studien bei Ratten und Hunden wurden sieben Tage nach intravenöser Gabe von radioaktiv markiertemGadopentetatrelativ hohe Konzentrationen des intaktenGadoliniumkomplexesin den Nieren ermittelt (ca. 0.15% der verabreichten Dosis). Weniger als 1% der applizierten Dosis wurden im Restkörper gefunden.
Gadopentetatpenetriert und passiert weder eine intakte Blut-Hirn- noch die Blut-Testis-Schranke. Der geringe die Plazentaschranke überwindende Anteil wird rasch vomFoetuseliminiert.
Bei stillenden Frauen im Alter von 23-38 Jahren traten weniger als 0.04% des verabreichtenGadopentetatsin die Muttermilch über. Aus Tierversuchen ist bei Ratten bekannt, dassMagnevistnach oraler Verabreichung in geringer Menge (ca. 4% der applizierten Dosis) aus demGastrointestinaltraktin die Muttermilch übertritt.
Metabolismus
Gadopentetatwird nichtmetabolisiert.
Elimination
Gadopentetatwird durchglomeruläreFiltration über die Nieren in unveränderter Form ausgeschieden. Der Anteil derextrarenalenExkretion beträgt weniger als 1% der verabreichten Dosis.
Innert 6 Stunden nach Injektion wurden imMittel 83% der Dosis renal eliminiert. Innerhalb der ersten 24 h konnten rund 91% der Dosis im Urin wiedergefunden werden. Die renaleClearancevonGadopentetatbeträgt rund 120 ml/min/1.73 m 2 und ist damit mit derjenigen von ausschliesslich durchglomeruläreFiltration ausgeschiedenen Substanzen (z.B. Inulin oder 51 Cr-EDTA) vergleichbar.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist die Serumhalbwertszeit vonGadopentetatverlängert aufgrund einer vermindertenglomerulärenFiltrationsrate.
Gadopentetatwird bei Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Niereninsuffizienz (Kreatininclearance>30 ml/min) innerhalb von zwei Tagen vollständig renal ausgeschieden.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wurden 73.3 ± 16.1% der verabreichten Dosis innerhalb von zwei Tagen im Urin wiedergefunden.
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz kannGadopentetatdurchHämodialyseaus dem Körper entfernt werden.
Präklinische DatenBasierend auf üblichen Studien zur Sicherheitspharmakologie, systemische Toxizität bei wiederholter Anwendung,Genotoxizität, karzinogenem Potential und kontaktsensibilisierendem Potential zeigen die präklinischen Daten für den Menschen keine spezifische Gefährdung auf.
Systemische Toxizität
Basierend auf den Resultaten von Studien zur akuten Toxizität, kann das Risiko für eine akute Intoxikation bei der Verwendung vonMagnevistbei Erwachsenen als ausgesprochen gering angesehen werden.
Systemische Verträglichkeitsstudien am Tier mit wiederholter täglicher intravenöser Verabreichung führten zu keinen Befunden, die der einmaligen diagnostischen Verabreichung vonMagnevistbeim Menschen entgegenstehen.
Genotoxizität,Kanzerogenität
In-vivoundin-vitro-Tierversuche aufGenotoxizitätvonGadopentetat(Gen-, Chromosomen- und Genom-Mutationsuntersuchungen) ergaben keine Hinweise auf einmutagenesPotential.
Reproduktionstoxizität
Wiederholte intravenöse Verabreichung von 0.75 mmol pro kgKG(Kaninchen) und 1.25 mmol pro kgKG(Ratte), die basierend auf der Körperoberfläche 2 bis 2.4fach, oder basierend auf dem Körpergewicht 7.5 bis 12.5fach höher als die diagnostische Einzeldosis beim Menschen waren, führte in Studien zur Reproduktionstoxikologie zur Verzögerung in der embryonalen Entwicklung bei der Ratte und beim Kaninchen.
Lokale Verträglichkeit und kontaktsensibilisierendes Potential
Experimentelle lokale Verträglichkeitsstudien mitMagnevistnach einmaliger und nach mehrmaliger intravenöser oder einmaliger intraarterieller Verabreichung weisen nicht darauf hin, dass mit Unverträglichkeitsreaktionen gerechnet werden muss.
Experimentelle lokale Verträglichkeitsstudien nach einmaliger paravenöser, subkutaner oder intramuskulärer Verabreichung weisen darauf hin, dass nach einer unachtsamen Anwendung leichte lokale Unverträglichkeitsreaktionen vorkommen können.
Tierstudien zur Kontaktsensibilisierung ergaben keine Hinweise auf ein sensibilisierendes Potential vonMagnevist.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Magnevistdarf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Die Serumeisenbestimmung mitkomplexometrischenMethoden (z.B.Bathophenanthrolin) kann durch das inMagnevistenthaltene freie DTPA bis zu 24 Stunden nach der Untersuchung mitMagnevistzu niedrig ausfallen.
Erhöhungen der Serumeisen- undSerumbilirubinwerte(siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Nach Öffnen des Behältnisses bleibtMagnevistbei maximal 30 °C für 24 Stunden chemisch und physikalisch stabil. Anschliessend muss das Behältnis entsorgt werden.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern; nicht einfrieren.
Magnevistist lichtempfindlich und sollte deshalb inderFaltschachtel aufbewahrt werden.
Arzneimittel sind sorgfältig aufzubewahren und vor Kindern zu sichern.
Hinweise für die Handhabung
Während der Handhabung ist kein Lichtschutz erforderlich (s. auch «Sonstige Hinweise/Besondere Lagerungshinweise»).
2 Stunden vor der Untersuchung soll der Patient nüchtern bleiben.
Die für eine magnetische Resonanztomographie üblichen Sicherheitsregeln sind zu beachten, z.B. Ausschluss von Herzschrittmachern, ferromagnetischen Implantaten.
Die notwendige Dosis wird intravenös appliziert, auch alsBolusinjektion. Unmittelbar danach kann die kontrastverstärkte MRT beginnen. Optimale Kontraste werden im Allgemeinen innerhalb eines Zeitraums von ca. 45 Minuten nach Injektion vonMagnevistbeobachtet.
Bei einzelnen Fragestellungen (z.B. Lebertumoren) ist dieBolusinjektionmit sofortiger schnellerBildgebungvorzuziehen, da nur in derinitialenvaskulären Verteilungsphase die für die Bildgebung optimalen Kontraste resultieren.
Vor Gebrauch sollte eine visuelle Kontrolle der Lösung vorgenommen werden. Im Falle von starker Verfärbung, dem Auftreten von Partikeln oder bei Vorliegen eines defekten Behälters sollteMagnevistnicht verwendet werden.
Flaschen
Magnevistsoll erst unmittelbar vor der Anwendung aufgezogen werden. Der Gummistopfen sollte nie mehr als einmal durchstochen werden. Die in einer Untersuchung nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Fertigspritzen
Bei Anwendung der vorgefüllten Spritze gelten folgende Hinweise: Die vorgefüllte Spritze darf erst unmittelbar vor der Untersuchung der Packung entnommen werden. Die Spritzenkappe soll erst direkt vor Gebrauch von der vorgefüllten Spritze entfernt werden. Die in einem Untersuchungsvorgang nicht verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Grossvolumenbehälter
Bei Anwendung der Grossvolumenbehälter (>30 ml) gelten zusätzlich folgende Hinweise:
Das Kontrastmittel soll nur in Verbindung mit einemInjektomatenoder einem anderen geprüften Verfahren, welches die Sterilität des Kontrastmittels sichert, verwendet werden, wobei sich der Einsatz einesInjektomatenbei Säuglingen und Kleinkindern verbietet.
Der Schlauchanteil vomInjektomatenzum Patienten (Patientenschlauch) muss nach jeder Untersuchung ausgewechselt werden, da er mit Blut verunreinigt ist.
Die Anschlussschläuche und alle Einmalartikel desInjektorsystemsmüssen verworfen werden, wenn die Flasche leer ist.
UngebrauchtesMagnevistin geöffneten Behältnissen, die Anschlussschläuche und alle Einmalartikel desInjektorsystemssind am Ende des Untersuchungstages (nach max. 24 Stunden) zuverwerfen. Ergänzende Vorgaben des jeweiligen Geräteherstellers sind unbedingt zu beachten. Bezüglich der Handhabung desInjektomatenzubehörsist den Vorschriften des Geräteherstellers unbedingt Folge zu leisten.
Zulassungsnummer49186 (Swissmedic).
PackungenFlaschen zu 10*, 15*, 20* und 30* ml (B)
Flasche zu 100* ml zur Anwendung in Verbindung mitInjektomaten(B)
Vorgefüllte Spritzen zu 10*, 15* und 20* ml (B)
ZulassungsinhaberinBayer (Schweiz) AG, Zürich.
Stand der InformationApril 2013.
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