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Omniscan
GE Healthcare AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Gadodiamidum (GdDTPA-BMA).
Hilfsstoffe
Caldiamidum natricum, Natrii hydroxidum aut Acidum hydrochloridum (ad pH 6,0 - 7,0), Aqua ad iniectabile.
maximaler Natriumgehalt: 0,62 mg/ml

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum. Omniscan (Gadodiamidum) sollte nur dann verwendet werden, wenn die von der Untersuchung erwartete diagnostische Information für den Patienten unerlässlich ist und nicht mit einer unverstärkten Magnetresonanztomographie (MRT), einem makrozyklischen Gadolinium-haltigen Kontrastmittel, oder einer anderen Methode gewonnen werden kann. Vor der Anwendung von Omniscan muss sichergestellt werden, dass der Patient oder dessen gesetzlicher Vertreter über die möglichen Ablagerungen von Gadolinium informiert ist, über einen adäquaten Grad an Verständnis für die damit verbundenen Risiken verfügt und mit der Untersuchung einverstanden ist (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kraniale und spinale Magnetresonanztomographie (MRT) und allgemeine Magnetresonanztomographie des Körpers inkl. Ganzkörper-Angiographie.
Omniscan wird eingesetzt zur Kontrastverstärkung und damit zur Verbesserung der Darstellung von abnormen Strukturen oder Tumoren in den verschiedenen Körperregionen, einschliesslich ZNS.
Kinder unter 1 Jahr
Kraniale und spinale MRT bei vitaler Indikation.

Dosierung/Anwendung

Die Patienten benötigen keine spezielle Vorbereitung. Das Kontrastmittel soll unmittelbar vor der intravenösen Injektion in die Spritze aufgezogen werden.
Es ist die niedrigste effektive Dosis zu verwenden. Die Dosis ist basierend auf dem Körpergewicht des Patienten zu berechnen und die empfohlene Dosis pro Kilogramm Körpergewicht darf nicht überschritten werden.
Übliche Dosierung
Kraniale und spinale MRT
Erwachsene und Kinder ab 1 Jahr
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 mmol/kg KG bis zu einem Körpergewicht von 100 kg (entsprechend 0,2 ml/kg KG). Um einen diagnostisch angemessenen Kontrast zu erzielen, sind bei einem Gewicht über 100 kg normalerweise 20 ml ausreichend.
Nur für Erwachsene
Werden Hirnmetastasen vermutet, dann kann eine Dosis von 0,3 mmol/kg KG (entsprechend 0,6 ml/kg KG) bis zu einem Körpergewicht von 100 kg appliziert werden. Bei einem Körpergewicht über 100 kg sind 60 ml normalerweise ausreichend. Bei Patienten, bei denen nach der Gabe von 0,1 mmol/kg KG keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte, kann eine zweite Bolusinjektion von 0,2 mmol/kg KG (entsprechend 0,4 ml/kg KG) von zusätzlichem diagnostischem Wert sein, wenn die Applikation innerhalb von 20 Minuten nach der ersten Injektion erfolgt.
Ganzkörper-MRT
Dosierung für Erwachsene
Die empfohlene Dosis beträgt gewöhnlich 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG) bis zu einem Körpergewicht von 100 kg. Beträgt das Körpergewicht mehr als 100 kg, dann sind 20 ml gewöhnlich ausreichend, um einen für die Diagnostik gewünschten Kontrast zu erhalten.
Bei Patienten, bei denen nach der Gabe von 0,1 mmol/kg KG keine eindeutige Diagnose gestellt werden konnte, kann eine zweite Bolusinjektion von 0,2 mmol/kg KG (entsprechend 0,4 ml/kg KG) von zusätzlichem diagnostischem Wert sein, wenn die Applikation innerhalb von 20 Min. nach der ersten Injektion erfolgt. Bei einem Körpergewicht von über 100 kg ist eine Gesamtdosis von 60 ml normalerweise ausreichend.
Dosierung für Kinder ab 1 Jahr
Die empfohlene Dosis beträgt 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG).
Art der Anwendung bei ZNS- und Ganzkörper-MRT
Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen sollte die erforderliche Dosis als intravenöse Bolusinjektion appliziert werden (Dauer: 30 - 60 Sek.). Um eine vollständige Injektion des Kontrastmittels zu gewährleisten, kann die Kanüle mit 5 ml physiologischer Kochsalzlösung (0,9%) durchgespült werden.
Die kontrastverstärkte MR-Tomographie sollte kurz nach der Applikation des Kontrastmittels beginnen. Eine optimale Kontrastverstärkung wird üblicherweise innerhalb der ersten Minuten (abhängig von der Art des Befundes /Gewebes) bis 45 Minuten nach der Applikation beobachtet.
Besonders geeignet für kontrastverstärkte Untersuchungen mit Omniscan sind T1-gewichtete Sequenzen. Es hat sich herausgestellt, dass in dem untersuchten Feldstärkebereich von 0,15 – 1,5 Tesla der Bildkontrast relativ unabhängig von der applizierten Feldstärke ist.
Ganzkörper-Angiographie
Dosierung für Erwachsene
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,1 mmol/kg KG (entsprechend 0,2 ml/kg KG). Für die abdominale und iliakale Stenose-Diagnostik konnten mit einer Dosierung von 0,3 mmol/kg KG (entsprechend 0,6 ml/kg KG) zusätzliche diagnostische Informationen gewonnen werden.
Um den Kontrast zu optimieren, empfehlen wir, die Darstellung unmittelbar nach Gabe des Kontrastmittels oder während der Injektion durchzuführen (je nach MR-Anlage).

Kontraindikationen

·Omniscan darf bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Gadodiamidum oder einen der Hilfsstoffe nicht angewendet werden.
·Für MRT übliche Sicherheitsregeln, z.B. Herzschrittmacher, ferromagnetische Implantate, sind zu beachten.
·Gadodiamidum ist kontraindiziert bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min/1,73 m2), einschliesslich Dialysepatienten und/oder bei akutem Nierenversagen. Ebenfalls bei Patienten, die bereits eine transplantierte Leber haben oder sich einer Lebertransplantation unterziehen und bei Neugeborenen bis zur 4. Lebenswoche (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Omniscan ist bei schwangeren Frauen kontraindiziert (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
·Nicht subarachnoidal (oder epidural) injizieren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Gadoliniumretention
Gadolinium kann im Gehirn (insbesondere im Nucleus dentatus und Globus pallidus) und in anderen Geweben für Monate bis Jahre nach Verabreichung von Gadolinium-haltiger Kontrastmittel in geringen Mengen abgelagert werden. Im menschlichen Knochen wurden höhere Konzentrationen festgestellt als in der Haut und im Gehirn.
Präklinische Daten weisen darauf hin, dass der Grad der Gadoliniumretention nach wiederholter Verabreichung von linearen Kontrastmitteln höher ist als nach wiederholter Verabreichung von makrozyklischen Kontrastmitteln.
Es wurde eine erhöhte Signalintensität auf unverstärkten T1-gewichteten Hirnaufnahmen nach mehrfacher Verabreichung von Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln auch bei Patienten mit normaler Nierenfunktion beobachtet. Die klinische Bedeutung der Gadoliniumretention im Gehirn ist unbekannt.
Es gibt seltene Berichte über pathologische Hautveränderungen einschliesslich Gadoliniumassoziierter Haut-Plaques bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Postmarketing-Berichte über unerwünschte Ereignisse in mehreren Organsystemen bei Patienten mit normaler Nierenfunktion liegen vor. Ein kausaler Zusammenhang zu einer Gadoliniumretention wurde nicht hergestellt. Zu diesen Ereignissen gehören Müdigkeit, Asthenie, Schmerzsyndrome und heterogene Symptomhäufungen im neurologischen, kutanen und muskuloskelettalen System.
Während klinische Folgen der Gadoliniumretention bei Patienten mit normaler Nierenfunktion nicht nachgewiesen wurden, könnten bestimmte Patienten einem höheren Risiko ausgesetzt sein. Dazu gehören Patienten, die über ihre Lebensdauer hinweg vielfache Dosen benötigen, Schwangere und pädiatrische Patienten.
Um mögliche Risiken im Zusammenhang mit der Gadoliniumretention zu minimieren, wird empfohlen, die niedrigste effektive Dosis zu verwenden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Vor der Anwendung von Omniscan und vor der Verabreichung wiederholter Dosen ist eine sorgfältige Nutzen-Risikobewertung durchzuführen und es muss sichergestellt werden, dass der Patient oder dessen gesetzlicher Vertreter über die möglichen Ablagerungen von Gadolinium informiert ist, einen adäquaten Grad an Verständnis für die damit verbundenen Risiken verfügt und mit der Untersuchung einverstanden ist.
Für MRT übliche Sicherheitsregeln sind zu beachten.
Die Möglichkeit einer schwerwiegenden Reaktion, einschliesslich einer lebensbedrohlichen, letalen anaphylaktoiden, kardiovaskulären oder anderen Idiosynkrasie sollten immer in Betracht gezogen werden, insbesondere bei Patienten mit einer bekannten Überempfindlichkeit oder Asthma bzw. anderen allergischen Erkrankungen der Atemwege in der Anamnese. Ein Aktionsplan soll bereits im Voraus aufgestellt werden. Die für eine Sofortbehandlung notwendigen Medikamente und Einrichtungen sollten verfügbar sein und der Arzt und das Personal müssen mit diesen Notfallmassnahmen vertraut sein, falls solche Reaktionen auftreten.
Bei einigen Patienten sind ab 8 Stunden bis 48 Stunden nach einer Omniscan-Injektion vorübergehende Veränderungen des Serumeisens festgestellt worden, in der Mehrzahl innerhalb des Normbereichs. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt. Alle Patienten, bei denen diese Laborveränderung festgestellt wurde, blieben symptomfrei.
Vor der Anwendung von Omniscan ist bei allen Patienten das Vorliegen einer Nierenfunktionsstörung durch Labortests inkl. geschätzte GFR Bestimmung abzuklären.
Aufgrund fehlender Erfahrung bei wiederholter Anwendung, sollten Omniscan Injektionen nicht wiederholt werden, es sei denn, das Intervall zwischen zwei Injektionen beträgt mindestens 7 Tage.
Besondere Patientengruppen:
·Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Im Zusammenhang mit der Anwendung von Omniscan und einigen anderen gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln sind bei Patienten mit akuter oder chronischer schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR < 30 ml/min/1,73 m2) und/oder akutem Nierenversagen Fälle von nephrogener systemischer Fibrose (NSF) berichtet worden. Omniscan ist bei diesen Patienten kontraindiziert. Patienten, die sich einer Lebertransplantation unterziehen oder hatten, sind besonders gefährdet, da das Auftreten eines akuten Nierenversagens in dieser Gruppe hoch ist. Daher darf Omniscan bei Patienten in der perioperativen Lebertransplantationsphase und bei Neugeborenen nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Patienten mit mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion (GFR 30–59 ml/min/1,73 m2) ist das Risiko für die Entstehung von NSF unbekannt.
·Patienten mit Erkrankungen des Zentralnervensystems
Bei Patienten mit Epilepsie oder Hirnläsionen können Krampfanfälle während der Untersuchung vermehrt auftreten. Bei der Untersuchung solcher Patienten müssen Vorsichtsmassnahmen getroffen werden (z.B. die Überwachung des Patienten), und die notwendige Ausrüstung und Arzneimittel für eine unverzügliche Behandlung möglicher Krampfanfälle sollten bereitstehen.
·Neugeborene und Kinder
Omniscan ist kontraindiziert bei Neugeborenen bis zur 4. Lebenswoche (siehe auch «Kontraindikationen»). Aufgrund der Unreife der Nierenfunktion bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu 1 Jahr, darf Omniscan bei diesen Patienten nur nach sorgfältiger Abwägung bei vitaler Indikation eingesetzt werden.
·Pädiatrische Patienten
Gadolinium wird in Gehirnen von Kindern in ähnlicher Menge und Verteilung wie bei Erwachsenen retiniert. Sich entwickelnde kindliche Gehirne könnten vulnerabler für die potentiellen Auswirkungen der Gadolinium-Exposition sein.
·Risiken im Zusammenhang mit der intrathekalen Anwendung
Omniscan darf nicht intrathekal angewendet werden. Schwere lebensbedrohliche und tödliche Fälle, überwiegend mit neurologischen Reaktionen (z. B. Koma, Enzephalopathie, Krampfanfälle), wurden bei intrathekaler Anwendung berichtet.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei»“.

Interaktionen

Bislang sind keine bekannt.
Betreffend Beeinflussung von in-vitro-Labortests (Elektrolyte) siehe «Sonstige Hinweise».

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Über die Anwendung von Omniscan bei Schwangeren liegen keine Erfahrungen vor. Bei Ratten und Kaninchen wurden im nicht maternal-toxischen Bereich keine teratogenen Effekte festgestellt. Bei Kaninchen zeigten sich embryotoxische Effekte mit Dosen von 0,5 und 1,0 mmol/kg/Tag, die auch toxisch für die Muttertiere waren.
Gadoliniumhaltige Kontrastmittel passieren die Plazentaschranke und führen zu einer Exposition des Fötus und einer Gadoliniumretention. Im Menschen liegen nur unzureichende und nicht-aussagekräftige klinische Daten über den Zusammenhang von Gadolinium-haltiger Kontrastmittel und schädliche fetale Folgen vor. Omniscan ist bei schwangeren Frauen kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Stillzeit
Das Ausmass des Übergangs in die Muttermilch ist nicht bekannt. Verfügbare Daten bei Tieren haben einen Übergang in die Muttermilch gezeigt. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Es wird empfohlen, das Stillen, während 24h zu unterbrechen und die Milch zu verwerfen.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten über die Beeinflussung der Fertilität vor.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: „sehr häufig“ (≥1/10), „häufig“ (≥1/100, <1/10), „gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100), „selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000), „sehr selten“ (<1/10‘000), „nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). In klinischen Studien mit Omniscan wurden unerwünschte Wirkungen mit den folgenden Häufigkeiten berichtet:
Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Überempfindlichkeitsreaktion einschliesslich allergische bzw. pseudoallergische Haut- und Schleimhautreaktionen (z.B. Urtikaria (Nesselsucht), Pruritus (Juckreiz), Irritation im Hals).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Kopfschmerz, Schwindel

Gelegentlich:

Schläfrigkeit, Geschmacks- oder Geruchssensationen

Selten:

Krampfanfälle

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Übelkeit

Gelegentlich:

Erbrechen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

lokales Wärme-, Kälte- oder Druckgefühl.

Gelegentlich:

Schmerzen an der Injektionsstelle

Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Erkrankungen des Immunsystems
Überempfindlichkeitsreaktion einschliesslich anaphylaktoide Reaktion, anaphylaktischer Schock.
Psychiatrische Erkrankungen
Angstgefühl (Ängstlichkeit).
Erkrankungen des Nervensystems
Verändertes Geschmacksempfinden, Kopfweh, Schwindel, Konvulsion (Krampfanfall), Parästhesie (Empfindungsstörung), Zittern, Schläfrigkeit, vorübergehende Geruchsstörung.
Augenerkrankungen
Sehstörung.
Herzerkrankungen
Tachykardie (Herzrasen).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Dyspnoe (Atemnot), Husten, Bronchospasmus, Atemnot, Reizungen im Hals, Niesen.
Gefässerkrankungen
Erröten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe (Durchfall).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Bei Patienten mit vorbestehender, schwerer Niereninsuffizienz: akutes Nierenversagen, Erhöhung des Blutkreatinins.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nephrogene systemische Fibrose (NSF), Pruritus, Gesichtsödeme, Angioödem, Nesselsucht, Ausschlag.
Nicht bekannt: Haut Plaques*
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgie (Gelenkschmerzen).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Wärmegefühl, Schmerzen an der Injektionsstelle, Brustschmerz, Fieber, Zittern.
Untersuchungen
Anstieg der Transaminasen.
*Fälle von Gadolinium-assoziierten Haut-Plaques mit histologisch nachgewiesenen sklerotischen Körperchen nach Gadodiamidum-Verabreichung wurde bei Patienten berichtet, die sonst keine Symptome oder Anzeichen einer Nephrogenen Systemischen Fibrose aufwiesen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle einer Überdosierung berichtet. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion sind akute Toxizitätssymptome unwahrscheinlich. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Für dieses Kontrastmittel gibt es kein Antidot. Bei Patienten mit verzögerter Ausscheidung aufgrund einer Niereninsuffizienz und bei Patienten, die übermässig hohe Dosen erhielten, kann das Kontrastmittel durch Hämodialyse eliminiert werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V08CA03
Wirkungsmechanismus
Omniscan ist ein nichtionisches paramagnetisches Kontrastmittel für die Kernspintomographie (MRT-Kontrastmittel). Der kontrasterhöhende Effekt wird durch den Gadoliniumkomplex vermittelt. Die durch das Gadoliniumion verkürzte Spin-Gitter-Relaxationszeit angeregter Atomkerne führt in der Protonen-Kernspintomographie bei geeigneter Aufnahmesequenz zu einer Erhöhung der Signalintensität und damit gegebenenfalls zu einer Bildkontrasterhöhung. Damit wird die Erkennung abnormer Strukturen oder Läsionen in verschiedenen Körperteilen einschliesslich des ZNS erleichtert.
Nach intravenöser Injektion wurden bei gesunden Probanden keine klinisch relevanten Abweichungen der Hämodynamik, der Blut- und Urin-Laborwerte beobachtet. Lediglich eine vorübergehende, geringfügige Änderung des Serumeisens 8 bis 48 Stunden nach Gadodiamidinjektion wurde beobachtet.
Die Applikation von Omniscan bewirkt eine Signalverstärkung in Arealen mit gestörter Funktion der Bluthirnschranke, infolge pathologischer Prozesse. Ein Mangel an Kontrastverstärkung muss nicht das Fehlen von Krankheitsprozessen bedeuten, da manche geringgradig maligne Prozesse oder inaktive MS-Plaques keine Signalverstärkung bewirken. Das Präparat kann zur Differentialdiagnose bei unterschiedlichen Erkrankungen verwendet werden.
Pharmakodynamik
keine Daten vorhanden
Klinische Wirksamkeit
keine Daten vorhanden

Pharmakokinetik

Absorption
Siehe «Distribution».
Distribution
Gadodiamidum verteilt sich rasch in der Extrazellulärflüssigkeit. Das Verteilungsvolumen entspricht jenem der extrazellulären Flüssigkeit. Die Halbwertszeit der Verteilung (t½α) beträgt ca. 4 Minuten, die Eliminationshalbwertszeit (t½β) ca. 70 Minuten.
Metabolismus
Siehe «Elimination».
Elimination
Die Elimination des unveränderten Gadodiamidums erfolgt renal durch Glomerulumfiltration.
4 Stunden post injectionem werden im Urin 85 % der injizierten Dosis wiedergefunden, nach 24 Stunden liegt der Anteil zwischen 95 – 98 %. Die renalen und Gesamtclearanceraten von Gadodiamidum sind nahezu identisch. Sie sind vergleichbar mit den Raten anderer Substanzen, die primär durch glomeruläre Filtration eliminiert werden.
Nach i.v. Injektion von 0,1 und 0,3 mmol/kg wurde keine dosisabhängige Kinetik sichtbar. Eine Plasma-Proteinbindung war nicht nachweisbar. Metaboliten fehlen.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsschädigung (GFR < 30 ml/min/1,73m2) wird die Ausscheidungs-Halbwertszeit verlängert, und zwar proportional zur GFR.
Nach der Verabreichung von Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln können geringe Ablagerungen von Gadolinium in Gehirn, Knochen, Haut und anderen Organen auftreten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei einigen Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 10 ml/min) konnten weitere geringe GFR-Reduktionen ohne Anzeichen einer Nierentoxizität beobachtet werden. Da die glomeruläre Filtrationsrate bei Neugeborenen und Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen reduziert ist, ist die Eliminationsgeschwindigkeit von Omniscan altersabhängig. Aufgrund von Erfahrungen bei Kindern kann von einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit bei Neugeborenen um einen Faktor von 2 bis 3,3 ausgegangen werden.

Präklinische Daten

Pharmakologische Sicherheitsstudien an Hunden und Ratten haben gezeigt, dass Omniscan 0,5 mmol/ml keine bedeutenden Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System hat. Ein Hauttest an Meerschweinchen ergab keinen Anhalt für eine sensibilisierende Wirkung. Toxikologische Studien zeigten für Omniscan 0,5 mmol/ml eine hohe akute Toleranz; die angenäherte LD50 bei Mäusen war grösser als 30 mmol/kg. Der häufigste Befund nach hoher Einzeldosis oder Mehrfachdosen war eine proximal tubuläre Vakuolisierung, die reversibel war und nicht mit Nierenfunktionsstörungen einherging. Nach Mehrfachgabe von 5,0 mmol/kg zeigte die Mehrzahl männlicher Ratten erniedrigte Hodengewichte mit einer Degeneration testikulärer Riesenzellen und eine verminderte Anzahl reifer Spermien. Omniscan 0,5 mmol/ml hatte keine Auswirkungen auf die weibliche Fertilität oder die Fortpflanzung bei Ratten. In Embryotoxizitätsstudien bei Ratten und Kaninchen in Dosierungen, die keine toxischen Symptome bei der Mutter verursachten, wurden ebenfalls keine teratogenen Effekte festgestellt. Bei Kaninchen, jedoch nicht bei Ratten, ergaben sich Hinweise auf maternal- und embryotoxische Effekte mit Dosen von 0,5 und 1,0 mmol/kg/Tag bei wiederholter Gabe. Gadodiamidum zeigte in mehreren in vitro und in vivo Testsystemen keine mutagene Wirkungen.
In der Ratte führten 20 wiederholte Verabreichungen von Gadodiamidum in einer klinisch äquivalenten Dosis zu keinen Anzeichen von Entzündung oder Neurotoxizität, oder ultrastrukturellen Veränderungen in den tiefen Kleinhirnkernen (deep cerebellar nuclei, DCN) für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr. Toxizitätsstudien mit wiederholter Dosierung, in denen Gadodiamidum bei Ratten und nicht-menschlichen Primaten bewertet wurde, zeigten keine Neurotoxizität nach Verabreichung von bis zu 0,25 mmol/kg/Tag (Ratte) resp. 1,25 mmol/kg/Tag (Affe) über 28 Tage.
Bei den adulten Nachkommen von mit GBCA-behandelten trächtigen Mäusen wurde Gd im Gehirn nachgewiesen und Auffälligkeiten in einer Reihe von Verhaltenstests berichtet. Ein Zusammenhang mit dem Vorhandensein von Gd kann nicht ausgeschlossen werden.
In einer Studie mit adulten und juvenilen Ratten führten wiederholte Gaben von Gadodiamidum (entsprechend der 20-fachen klinisch äquivalenten Dosis) zu keinen histopathologischen Befunden im Cerebellum und zu keinen Effekten auf Entwicklungsparameter bei den Jungtieren oder signifikanten Unterschieden bei Verhaltenstests. In zwei der Verhaltenstests wurden Beobachtungen gemacht, die auf eine mögliche anxiogene Wirkung hindeuten. Bei den Gadodiamidum-behandelten Jungtieren traten vorübergehende Hautläsionen auf; solche Befunde gab es bei erwachsenen oder Gadoteratbehandelten Tieren nicht. Quantitative Ergebnisse mittels Massenspektrometrie zeigten, dass die Gesamt-Gadoliniumkonzentrationen in Gehirn, Knochen und Haut der Ratten nach wiederholter Verabreichung von Gadodiamidum signifikant höher waren als nach Gabe von Gadoterat.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Es sollte eine separate Injektionsspritze und Nadel verwendet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Omniscan interferiert mit häufig angewendeten colorimetrischen (komplexometrischen) Methoden der Serumkalzium-Bestimmungen, ebenso bei der Bestimmung anderer Elektrolyte und auch von Eisen. Es wird daher empfohlen, solche Labormethoden innerhalb von 12 - 24 Stunden nach der Applikation von Omniscan nicht anzuwenden. Falls solche Laborbestimmungen nötig sind, dann sollten nach Möglichkeit andere Methoden herangezogen werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Nicht gebrauchte Injektionslösung ist zu verwerfen.

Zulassungsnummer

52537 (Swissmedic)

Packungen

Nur für den Vertrieb im Ausland bestimmt.

Zulassungsinhaberin

GE Healthcare AG, Opfikon

Stand der Information

Oktober 2024