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Information for professionals Cardiopril® Pfizer AG AntihypertensivumAngiotensin-converting-enzyme (ACE)-Hemmer ZusammensetzungWirkstoff: Spirapril*-Hydrochlorid. Tabletten (mit Bruchrille) zu 6 mg. Hilfsstoffe: keine deklarationspflichtigen. Eigenschaften/WirkungenSpirapril ist ein Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzyms. Spirapril ist ein Prodrug, das in vivo hauptsächlich zum pharmakologisch wirksamen diaciden Metaboliten, Spiraprilat, hydrolisiert wird. Das Angiotensin-Converting-Enzym ist eine Peptidyldipeptidase, welche die Umwandlung von Angiotensin I in den potenten Vasokonstriktor Angiotensin II katalysiert. Angiotensin II stimuliert auch die Aldosteron-Bildung, wodurch die Kaliumausscheidung und die Natriumretention gesteigert werden. Spirapril kann auch auf das Kallikrein-Kinin-System einwirken, was einen Anstieg des Blutspiegels von Bradykinin, eines sehr wirksamen Vasodilatators, zur Folge hat. PharmakokinetikCardiopril wird nach oraler Verabreichung zu 45% resorbiert. Die maximalen Plasmaspiegel von Spirapril sind in 45-90 Minuten erreicht. Spirapril wird nahezu vollständig in den aktiven Metaboliten Spiraprilat umgewandelt. Die absolute Bioverfügbarkeit von Spiraprilat beträgt 42%; sie basiert auf dem Verhältnis zwischen der AUC von Spiraprilat nach der intravenösen Verabreichung von Spiraprilat und der AUC von Spiraprilat nach der oralen Verabreichung von Spirapril. Die Maximalkonzentration im Plasma stellt sich nach 2 bis 3 Stunden ein. Spirapril und Spiraprilat sind beide zu 89% in unspezifischer Weise an Plasmaprotein gebunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Spirapril beträgt durchschnittlich 28 l und seine Eliminationshalbwertszeit ungefähr 20-30 Minuten. Die Elimination von Spiraprilat verläuft biphasisch, mit einer α-Phase von 2 Stunden und einer β-Phase von 40 Stunden. Spirapril und sein aktiver Metabolit werden ungefähr zu gleichen Teilen durch Urin und Fäces ausgeschieden: Bei gesunden Freiwilligen werden unter steady state-Bedingungen annähernd 40% der oralen Dosis im Urin und ungefähr 51% im Stuhl wiedergefunden. Bei gleichzeitiger Anwesenheit von Spirapril im Plasma beträgt die Spiraprilat-Fraktion, die durch die Nieren eliminiert wird, 60%. Pharmakokinetik bei Niereninsuffizienz: Bei Niereninsuffizienz werden breitere Schwankungen der Plasmakonzentrationen von Spiraprilat beobachtet. Pharmakokinetik bei Dialysepatienten: In der dialysefreien Zeit wird Spiraprilat nicht renal mit einer Halbwertszeit von 25 Std. ausgeschieden. Nach wiederholter Gabe von 6 mg Cardiopril an dialysefreien Tagen wurde keine Kumulation beobachtet. Spiraprilat ist dialysierbar. Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBelegte Indikation
Dosierung/AnwendungDie empfohlene Cardiopril-Dosis beträgt 1× täglich 6 mg (1 Tablette) für die Initial- und Erhaltungstherapie. Da die Nahrung keinen Einfluss auf die Resorption von Cardiopril hat, kann die Tablette vor, während oder nach dem Essen eingenommen werden. Die Einnahme erfolgt vorzugsweise am Morgen. Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz: Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz beträgt die Anfangsdosis 3 mg 1× täglich. Die Verabreichung muss unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Die Dosis kann - in Abhängigkeit von der Wirksamkeit von Cardiopril auf den Blutdruck - bis max. 6 mg 1× täglich erhöht werden. Anwendung bei Dialysepatienten: Da die Erfahrungen mit Cardiopril bei diesen Patienten noch beschränkt sind, ist von seiner Anwendung abzusehen. Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz: Bei dieser Patientengruppe können die Plasmaspiegel von Spiraprilat um ungefähr 30% herabgesetzt sein; eine Dosisanpassung ist allerdings nicht erforderlich. Anwendung bei älteren Patienten: Aufgrund klinischer und pharmakokinetischer Daten von älteren Patienten (>65 Jahre) wird eine Tagesdosis von 3 mg empfohlen. Bei mangelnder Wirkung kann diese auf 6 mg täglich erhöht werden. Anwendung bei Kindern: Da Erfahrungen mit Cardiopril bei Kindern fehlen, ist von seiner Anwendung abzusehen. Anwendung bei Patienten mit Salz-/Volumenmangel: Vgl. Abschnitt «Anwendungseinschränkungen». AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Vorsichtsmassnahmen
Anwendung bei Patienten mit Salz-/Volumenmangel: Bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie ist nur selten eine Hypotonie beobachtet worden, die vor allem nach Verabreichung der ersten Dosis eine mögliche Folge der Anwendung von Cardiopril bei Patienten mit Salz-/Volumenmangel sein kann, z.B. bei solchen, die mit Diuretika behandelt werden. Bei solchen Patienten sollte die Diuretika-Therapie vorzugsweise 2-3 Tage vor der Behandlung mit Cardiopril unterbrochen werden. Anwendung von Kaliumzusätzen oder kaliumsparenden Diuretika: Niereninsuffizienz und Diabetes mellitus erhöhen das Risiko einer Hyperkaliämie in Verbindung mit ACE-Hemmern. Cardiopril sollte daher bei derartigen Zuständen mit Vorsicht angewendet werden. Die Verabreichung von Cardiopril zusammen mit Kaliumzusätzen oder kaliumsparenden Diuretika kann zu einem signifikanten Serumkaliumanstieg führen. Wenn die gleichzeitige Verabreichung dieser Mittel wegen einer Hypokaliämie indiziert ist, sollte diese mit Vorsicht und unter engmaschiger Kontrolle der Serumkaliumspiegel erfolgen. Anwendung bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie: Bei Patienten mit renovaskulärer Hypertonie kann Cardiopril infolge Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems Veränderungen der Nierenfunktion verursachen. Vor allem bei Hypertonikern mit uni- oder bilateraler Nierenarterienstenose kann Cardiopril erhöhte Blut-Harnstoff-Stickstoff- und Serumkreatininwerte verursachen. Bei solchen Patienten ist zu Beginn der Behandlung die Nierenfunktion engmaschig zu kontrollieren. Anwendung während der Chirurgie/Anästhesie: Während grösserer chirurgischer Eingriffe oder während der Anästhesie mit hypotensiven Mitteln kann Cardiopril die durch eine kompensatorische Renin-Freisetzung bedingte Bildung von Angiotensin II hemmen. In solchen Situationen kann - bei Verdacht auf diesen Mechanismus als auslösender Faktor - eine Hypotension mittels Volumenzufuhr korrigiert werden. Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit
Unerwünschte WirkungenFolgende Nebenwirkungen wurden gelegentlich (0,1-5%) beobachtet: Kopfschmerzen, Schwindel, Symptome der oberen Atemwege (einschliesslich Husten) und Müdigkeit. In seltenen Fällen (<0,1%) wurde über Magen-Darm-Störungen und Hautausschläge berichtet. Angioneurotisches Ödem: Bei Patienten, die mit Angiotensin-converting-enzyme-Hemmern behandelt wurden, sind über angioneurotische Ödeme im Gesicht, an den Extremitäten, den Lippen, der Zunge, der Glottis und/oder am Kehlkopf berichtet worden. Im Falle von Cardiopril sind die meisten Patienten, die an diesen Komplikationen litten, über längere Zeit mit Tagesdosen behandelt worden, die 5-10mal höher waren als die empfohlene Dosis. Beim Auftreten eines angioneurotischen Ödems ist Cardiopril abzusetzen und der Patient bis zum Abklingen der Schwellung sorgfältig zu überwachen. Besteht die Gefahr einer Atemwegsobstruktion, z.B. bei Schwellung von Zunge, Glottis oder Kehlkopf, so ist sofort eine geeignete Therapie, z.B. mit intravenöser Epinephrinlösung 1:1000, einzuleiten. Neutropenie/Agranulozytose: Langzeitbehandlungen mit Cardiopril zeigten keine ungünstigen Auswirkungen auf hämatologische Parameter. Bei Patienten mit Autoimmunkrankheiten sollten dennoch die Leukozyten in periodischen Abständen kontrolliert werden, da vor allem in dieser Patientengruppe mit anderen ACE-Hemmern in seltenen Fällen Blutdyskrasien beobachtet wurden. InteraktionenDie Einnahme von Cardiopril mit einer fettreichen Mahlzeit hat keinen signifikanten Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Spirapril, kann aber die Resorption um annähernd 1 Stunde verzögern. ÜberdosierungBis jetzt ist über keinen Fall von akuter Überdosierung berichtet worden; allerdings kann die Einnahme einer 10fachen therapeutischen Dosis zu Kopfschmerzen und Hypotonie führen. Behandlung: Bei Überdosierung ist eine Magenspülung und eine sorgfältige Überwachung des Patienten (besonders des Kreislaufes) in Erwägung zu ziehen sowie nötigenfalls eine symptomatische Behandlung einzuleiten. Sonstige HinweiseHaltbarkeit
IKS-Nummern52989. Stand der InformationFebruar 1997. |