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Indapamid-Mepha 2,5 mg Kapseln
Mepha Pharma AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Indapamid als Indapamid-Hemihydrat
Hilfsstoffe
Kapselinhalt:
Lactose-Monohydrat 60.06 mg, Maisstärke, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (enthält maximal 0.26 mg Natrium), Magnesiumstearat.
Kapselhülle:
Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisenoxid gelb, Eisenoxid rot, Eisenoxid schwarz (E 172).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Essentielle Hypertonie.
Im Falle einer hartnäckigen Hypertonie kann Indapamid-Mepha mit einem Betablocker, einem zentralen Antihypertensivum oder einem ACE-Hemmer kombiniert werden.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Eine einzige Kapsel zu 2,5 mg Indapamid pro Tag, unabhängig von der Schwere der Hypertonie. Wegen der Wirkungsweise von Indapamid-Mepha ist keine strenge salzfreie Diät nötig.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Höhere Dosen haben keinen wesentlichen Einfluss auf die blutdrucksenkende Wirkung, während jedoch die diuretische Wirkung verstärkt wird und die Nebenwirkungen zunehmen. Insbesondere hängt die Frequenz von Hypokaliämien von der Tagesdosis von Indapamid ab. Daher ist eine Dosiserhöhung nicht sinnvoll.
Über die Anwendungssicherheit und Wirksamkeit in der Pädiatrie ist nichts bekannt.
In der Geriatrie wird die übliche Dosierung empfohlen.
Bei niereninsuffizienten Patienten wird die übliche Dosierung empfohlen.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegenüber Indapamid, anderen Sulfonamiden oder einem der Hilfsstoffe, die im Abschnitt «Zusammensetzung» aufgeführt sind
·schwere Niereninsuffizienz
·hepatische Enzephalopathie oder schwere Leberinsuffizienz
·Hypokaliämie
·kürzlich erfolgtes zerebrovaskuläres Ereignis
·Stillen (siehe «Schwangerschaft/Stillzeit»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Warnhinweise

Im Falle eines Leberschadens und insbesondere bei Elektrolyt-Ungleichgewicht, können Thiaziddiuretika und thiazidähnliche Diuretika eine hepatische Enzephalopathie auslösen, die zum hepatischen Koma führen kann. Wenn dies auftritt, muss die Verabreichung von Diuretika unverzüglich abgebrochen werden.

Photosensibilisierung
Es wurden Fälle von Photosensibilisierung unter Thiaziddiuretika und verwandten Substanzen mitgeteilt (siehe Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen»). Beim Auftreten einer Photosensibilisierung während der Behandlung wird empfohlen, die Behandlung abzubrechen. Wenn sich eine erneute Gabe des Diuretikums als notwendig erweist, sollten die dem Sonnenlicht oder UV-Strahlen ausgesetzten Körperteile geschützt werden.
Hilfsstoffe
Indapamid-Mepha enthält Lactose. Patienten mit einer seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Vorsichtsmassnahmen bei der Anwendung
Elektrolytgleichgewicht
·Natriämie: Der Natriumspiegel ist vor Beginn der Behandlung und in regelmässigen Abständen während der Behandlung zu kontrollieren. Jede Diuretikabehandlung kann zu einer Hyponatriämie mit potentiell schwerwiegenden Folgen führen. Da der Abfall des Natriumspiegels zunächst asymptomatisch verlaufen kann, sind regelmässige Laborkontrollen unerlässlich, häufigere Kontrollen sind bei bestimmten Risikopatienten (ältere Patienten und Patienten mit Leberzirrhose) angezeigt (siehe Abschnitte «Unerwünschte Wirkungen» und «Überdosierung»).Hyponatriämie in Verbindung mit Hypovolämie kann zu Dehydrierung und orthostatischer Hypotonie führen. Gleichzeitiger Verlust von Chlorionen kann zu einer kompensatorischen sekundären metabolischen Alkalose führen: die Inzidenz und der Schweregrad dieses Ereignisses sind niedrig.
·Kaliämie: Ein Kaliumverlust mit Hypokaliämie ist das bedeutendste Risiko von Indapamid-Mepha 2,5 mg Kapseln. Hypokaliämie kann Muskelstörungen verursachen. Es wurde über Fälle von Rhabdomyolyse berichtet, hauptsächlich im Zusammenhang mit schwerer Hypokaliämie. Der Entstehung einer Hypokaliämie (<3,4 mmol/l) muss in den entsprechenden Risikopopulationen (ältere und/oder unterernährte Patienten, Patienten unter Polymedikation, Patienten mit Leberzirrhose, Ödemen und Aszites, Koronarpatienten sowie Patienten mit Herzinsuffizienz) vorgebeugt werden. In diesen Fällen verstärkt eine Hypokaliämie die kardiotoxische Wirkung von Digitalispräparaten und erhöht das Risiko von Rhythmusstörungen.
Gefährdet sind auch Patienten mit einer kongenitalen oder iatrogenen Verlängerung des QT-Intervalls. Eine Hypokaliämie wirkt hier ebenso wie eine Bradykardie als risikoerhöhender Faktor, der das Auftreten von schweren Herzrhythmusstörungen, insbesondere einer potentiell fatalen Torsade de pointe, begünstigt.
In all diesen Fällen sind häufigere Kontrollen des Kaliumspiegels indiziert, wobei die erste Kontrolle im Lauf der ersten Woche nach Behandlungsbeginn erfolgen sollte.
Falls eine Hypokaliämie festgestellt wird, muss diese korrigiert werden. Ist eine Hypokaliämie mit einer niedrigen Magnesium-Serumkonzentration assoziiert, kann sie therapierefraktär sein, falls die Magnesiumkonzentration nicht korrigiert wird.
Magnesiumkonzentration im Plasma
Es wurde nachgewiesen, dass Thiazid- und verwandte Diuretika, einschliesslich Indapamid, die urinäre Magnesiumausscheidung erhöhen, was zu einer Hypomagnesiämie führen kann (siehe Abschnitte «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»).
Kalzämie
Indapamid-Mepha kann die urinäre Ausscheidung von Kalzium vermindern und somit zu einer leichten, vorübergehenden Erhöhung des Kalziumspiegels führen. Eine deutliche Hyperkalzämie kann im Zusammenhang mit einem unerkannten Hyperparathyreoidismus stehen.
Vor einer Prüfung der Nebenschilddrüsenfunktion ist die Medikation abzusetzen.
Glykämie
Bei Diabetikern – insbesondere bei Vorliegen einer Hypokaliämie – sind Kontrollen des Blutzuckerspiegels angezeigt.
Harnsäure
Bei Patienten mit Hyperurikämie kann die Neigung zu Gichtanfällen verstärkt werden.
Renale und diuretische Funktion
Indapamid-Mepha ist nur voll wirksam bei normaler oder wenig veränderter Nierenfunktion (Kreatininspiegel unterhalb von 25 mg/l bzw. 220 µmol/l bei Erwachsenen). Bei älteren Personen müssen der Kreatininspiegel in Bezug auf Alter, Gewicht und Geschlecht berichtigt werden.
Die bei Beginn der Behandlung durch das Diuretikum bedingten Wasser- und Natriumverluste führen zu einer Hypovolämie, wodurch die glomeruläre Filtrationsrate herabgesetzt wird. Dies kann zu einem Anstieg des Harnstoff- und Kreatininspiegels führen. Diese vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion ist beim Patienten mit normaler Nierenfunktion harmlos, während eine vorbestehende Niereninsuffizienz dadurch verschlimmert werden kann.
Niereninsuffiziente Patienten (siehe «Pharmakokinetik»):
Bei Ansteigen der Azotämie oder Auftreten von Oligurie wird das Arzneimittel abgesetzt.
Sportler
Sportler sollten beachten, dass das Medikament einen Wirkstoff enthält, der bei Dopingkontrollen zu einem positiven Testergebnis führen kann.
Aderhaut-Erguss, akute Myopie und akutes sekundäres Winkelschlussglaukom
Sulfonamide oder Sulfonamid-Derivate können eine idiosynkratische Reaktion verursachen, die zu einem Aderhaut-Erguss mit Gesichtsfelddefekt, vorübergehender Kurzsichtigkeit und einem akuten sekundären Winkelblockglaukom führen kann. Die Symptome umfassen einen akuten Beginn einer verminderten Sehschärfe oder von Augenschmerzen und treten in der Regel innerhalb von Stunden bis wenigen Wochen nach Beginn der Behandlung auf. Ein unbehandeltes akutes Winkelblockglaukom kann zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Der erste Schritt besteht darin, die Behandlung so schnell wie möglich abzubrechen. Eine sofortige medikamentöse Behandlung oder Operation kann erforderlich sein, wenn der Augeninnendruck unkontrolliert bleibt. Zu den Risikofaktoren für die Entwicklung eines akuten Winkelblockglaukoms kann eine Allergie gegen Sulfonamide oder Penicillin in der Anamnese gehören.

Interaktionen

Zu vermeiden ist die gleichzeitige Anwendung von:
Lithium:
Anstieg des Lithiumspiegels mit Zeichen der Überdosierung, wie unter salzfreier Diät (Verminderung der urinären Lithiumausscheidung). Falls die Anwendung von Diuretika notwendig ist, sollte eine strikte Überwachung des Lithiumspiegels mit Dosisanpassung erfolgen.
Vorsichtsmassnahmen sind geboten bei:
Beispiele von Medikamenten, die zu einer Torsade de pointe führen können:
·Antiarrhythmika der Klasse Ia (Quinidin, Hydroquinidin, Disopyramid) und Antiarrhythmika der Klasse Ic (Flecainid)
·Antiarrhythmika der Klasse III (Amiodaron, Sotalol, Dofetilid, Ibutilid, Bretylium)
·Bestimmte Antipsychotika:Phenothiazine (Chlorpromazin, Cyamemazin, Levomepromazin, Thioridazin, Trifluoperazin),Benzamide (Amisulprid, Sulpirid, Sultoprid, Tiaprid)Butyrophenone (Droperidol, Haloperidol)Andere Antipsychotika (Pimozid)
·Psychoanaleptika (Donepezil),
·Antidepressiva (Citalopram, Escitalopram),
·Antimikrobielle Mittel: Fluorchinolone (Moxifloxacine, Sparfloxacin, Ciprofloxacin), Makrolide (Erythromycin IV, Clarithromycin), Azol-Antimykotika (Fluconazol),
·Schädlingsbekämpfungsmittel (Halofantrin, Chloroquin, Pentamidin),
·Antihistaminika (Mizolastin, Astemizol, Terfenadin),
·Antiemetika (Ondansetron, Domperidon),
·Antineoplastika und Immunmodulatoren (Vandetanib, Oxaliplatin, Anagrelid),
·Anästhetika (Propofol, Sevofluran)
·andere Substanzen wie Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Vincamin i.v., Methadon, Papaverin, Cilostazol.
Diese Liste ist indikativ und nicht erschöpfend.
Erhöhtes Risiko für eine ventrikuläre Arrhythmie, insbesondere Torsade de pointe (eine Hypokaliämie stellt einen Risikofaktor dar).
Eine Hypokaliämie ist zu überwachen und nötigenfalls vor der Kombination von Arzneimitteln zu korrigieren. Die klinischen Symptome, Serumelektrolyte und EKG sind zu kontrollieren.
Bei Vorliegen einer Hypokaliämie sind Wirkstoffe ohne Risiko für Torsade-Tachykardien zu verwenden.
NSAID (nicht-steroidale Entzündungshemmer) (systemische Anwendung) einschliesslich selektiver COX-2-Hemmer und hochdosierter Salicylate (≥3 g/Tag)
Mögliche Verminderung der antihypertensiven Wirkung von Indapamid.
Akute Niereninsuffizienz beim dehydrierten Patienten (Verringerung der glomerulären Filtrationsrate).
Ausreichende Hydrierung des Patienten, Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung.
Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer (ACE-Hemmer)
Risiko einer plötzlichen arteriellen Hypotonie und/oder akuten Niereninsuffizienz bei Einleitung der Behandlung mit einem Angiotensin-Converting-Enzyme-Hemmer im Falle einer vorbestehenden Natriumdepletion (insbesondere bei Patienten mit Nierenarterienstenose).
Bei essentieller Hypertonie soll bei Patienten, bei denen eine vorausgegangene Diuretikabehandlung möglicherweise eine Natriumdepletion hervorgerufen hat,
·entweder das Diuretikum 3 Tage vor Beginn der Therapie mit dem ACE-Hemmer abgesetzt und im Bedarfsfall ein kaliumsenkendes Diuretikum eingeführt werden,
·oder der ACE-Hemmer in kleinen Initialdosen verabreicht und die Dosis langsam gesteigert werden.
Bei kongestiver Herzinsuffizienz soll die Behandlung mit einer sehr kleinen ACE-Hemmer-Dosis, eventuell nach Reduktion der Dosis des gleichzeitig verabreichten kaliumsenkenden Diuretikums, begonnen werden.
In jedem Fall ist in den ersten Wochen der ACE-Hemmer-Therapie eine Überwachung der Nierenfunktion (Bestimmung des Kreatininspiegels) erforderlich.
Andere kaliumsenkende Medikamente: Amphotericin B (i.v.), Gluko- und Mineralokortikoide (systemische Anwendung), Tetracosactid, stimulierende Laxativa
Erhöhtes Risiko einer Hypokaliämie (additive Wirkung).
Überwachung des Kaliumspiegels und ggf. Korrekturmassnahmen. Dies ist insbesondere im Falle einer Digitalistherapie zu beachten. Nicht-stimulierende Laxativa verwenden.
Baclofen
Verstärkung der antihypertensiven Wirkung.
Den Patienten hydrieren, Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung überwachen.
Digitalispräparate
Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie fördern die toxische Wirkung von Digitalispräparaten.
Es wird empfohlen, den Kalium- und Magnesiumspiegel im Plasma zu überwachen, ein EKG durchzuführen und gegebenenfalls den Therapieansatz zu überprüfen.
Allopurinol
Die gleichzeitige Anwendung mit Indapamid kann zu einer Erhöhung der Inzidenz von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol führen.
Bei folgenden Kombinationen zu beachten:
Kaliumsparende Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren):
Bei dieser Kombination, die für manche Patienten zweckmässig ist, sind Hypokaliämie oder Hyperkaliämie (insbesondere bei niereninsuffizienten Patienten und Diabetikern) nicht ausgeschlossen.
Überwachung des Kaliumspiegels und eventuell EKG, nötigenfalls Therapieansatz überprüfen.
Metformin
Metformin-induzierte Laktazidose im Gefolge einer möglichen durch ein Diuretikum oder insbesondere ein Schleifendiuretikum bedingten funktionellen Niereninsuffizienz.
Metformin soll nicht angewendet werden, wenn der Kreatininspiegel 15 mg/l (135 µmol/l) beim Mann und 12 mg/l (110 µmol/l) bei der Frau überschreitet.
Jodhaltige Kontrastmittel
Bei Diuretika-bedingter Dehydratation ist das Risiko einer akuten Niereninsuffizienz erhöht; dies trifft insbesondere zu, wenn jodhaltige Kontrastmittel in hohen Dosen angewendet werden. Rehydratation vor Verabreichung jodhaltiger Präparate.
Imipraminhaltige (trizyklische) Antidepressiva, Neuroleptika
Antihypertensive Wirkung und erhöhtes Risiko der orthostatischen Hypotonie (additive Wirkung).
Kalziumsalze
Risiko einer Hyperkalzämie infolge einer verminderten urinären Kalziumausscheidung.
Ciclosporin
Risiko einer Erhöhung des Kreatinispiegels ohne Modifikation der zirkulierenden Ciclosporinwerte, selbst ohne Wasser/Natrium-Verlust.
Kortikoide, Tetracosactid (systemische Anwendung)
Verminderung der antihypertensiven Wirkung (Wasser/Natrium-Retention der Kortikoide).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine Risiken für die Feten gezeigt. Es gab keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädigende Wirkungen auf die Reproduktion (siehe Abschnitt «Präklinische Daten»). Zur Anwendung von Indapamid bei Schwangeren gibt es nur eingeschränkte Daten.
Die Anwendung von Diuretika in der Schwangerschaft ist generell zu vermeiden und sollte nie für die Behandlung physiologischer Ödeme bei Schwangeren verschrieben werden.
Indapamid sollte während der Schwangerschaft nicht bzw. nur bei absoluter Notwendigkeit verschrieben werden.
Drittes Trimenon
Eine länger andauernde Gabe von Thiaziddiuretika im dritten Trimester der Schwangerschaft kann sowohl das mütterliche Plasmavolumen wie auch den Blutaustausch zwischen Uterus und Plazenta reduzieren. Daraus kann eine fetoplazentare Ischämie hervorgerufen werden mit dem Risiko einer fetalen Hypotrophie und einer Verzögerung des intrauterinen Wachstums. Zudem wurde bei einer Anwendung nahe am Geburtstermin von einigen seltenen neonatalen Fällen einer Hypoglykämie und Thrombozytopenie berichtet.
Stillzeit
Indapamid wird in die Muttermilch ausgeschieden. Es darf während der Stillzeit nicht angewendet werden aufgrund:
·Einer Verringerung oder sogar vollständigen Unterdrückung der Milchsekretion.
·Von unerwünschten Wirkungen hierbei insbesondere biologischen unerwünschten Wirkungen (Kaliämie).
·Ihrer Zugehörigkeit zu den Sulfamiden mit dem Risiko eines Kernikterus bei den Neugeborenen und von Allergien.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Indapamid-Mepha 2,5 mg Kapseln hat einen geringen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Zwar beeinträchtigt Indapamid-Mepha 2,5 mg Kapseln nicht die Wachsamkeit, jedoch kann es bei gewissen Patienten zu individuellen Reaktionen im Zusammenhang mit der Blutdrucksenkung kommen – dies insbesondere zu Beginn der Behandlung oder wenn Indapamid-Mepha 2,5 mg Kapseln mit einem anderen Antihypertensivum kombiniert wird.
Aus diesem Grunde kann die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen sind Hypokaliämie, Überempfindlichkeitsreaktionen, meist der Haut, bei Patienten mit Prädisposition für Allergien und Asthma oder makulopapulöse Hautausschläge.
Die mit Thiaziden verwandten Diuretika wie Indapamid können die folgenden, nach Häufigkeit eingeteilten unerwünschten Wirkungen haben:
«Sehr häufig» (>1/10); «häufig» (>1/100, <1/10); «gelegentlich» (>1/1000, <1/100); «selten» (>1/10'000, <1/1000); «sehr selten» (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems
Selten: Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose, medulläre Aplasie, hämolytische Anämie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Kaliumdepletion mit schwerer Hypokaliämie. In bestimmten Risikopopulationen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») wird Hypokaliämie als besonders schwerwiegend erachtet.
Gelegentlich: Hyponatriämie mit Hypovolämie und dadurch verursachte Dehydratation und orthostatische Hypotonie sowie kompensatorische metabolische Alkalose aufgrund des gleichzeitigen Chloridverlustes, Erhöhung der Serumharnstoff- und Serumglucosewerte.
Selten: Hypochlorämie, Hypomagnesiämie.
Sehr selten: Hyperkalzämie.
Nicht bekannt: Kalium-Verlust mit Hypokaliämie, besonders schwerwiegend bei gewissen Hochrisiko-Gruppen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Hyponatriämie.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel, Asthenie, Parästhesien.
Nicht bekannt: Synkopen.
Augenerkrankungen
Nicht bekannt: Myopie, Sehstörungen, verschwommenes Sehen, akutes Winkelschlussglaukom*, Aderhaut-Erguss*.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Arrhythmien.
Nicht bekannt: (potentiell fatale) Torsade de pointe (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Gefässerkrankungen
Sehr selten: Hypotonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Obstipation, Mundtrockenheit
Gelegentlich: Erbrechen.
Selten: Pankreatitis.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr selten: veränderte Leberfunktion.
Nicht bekannt: Entstehung einer hepatischen Enzephalopathie bei Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe Abschnitte «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Hepatitis, erhöhte Leberenzyme.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut bei Patienten mit Prädisposition für Allergien und Asthma.
Häufig: makulopapulöser Hautausschlag.
Gelegentlich: Purpura.
Sehr selten: Angioödem und/oder Nesselsucht, toxische Nekrolyse der Oberhaut, Stevens-Johnson-Syndrom.
Nicht bekannt: Mögliche Verschlimmerung eines vorbestehenden akuten systemischen Lupus erythematodes.
Einzelfälle von Erythema multiforme sind beschrieben.
Fälle von Photosensibilisierung wurden berichtet (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Niereninsuffizienz.
Erkrankungen des Skelettmuskels und des Bindegewebes
Nicht bekannt: Muskelspasmen*, Muskelschwäche*, Myalgien*, Rhabdomyolyse*.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Erektionsstörungen.
Untersuchungen
Nicht bekannt: Verlängerung des QT-Intervalls im Elektrokardiogramm (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Anstieg des Blutzucker- und Harnsäurespiegels im Verlauf der Behandlung: die Anwendung dieser Diuretika ist bei Patienten mit Gicht oder Diabetes sorgfältig abzuwägen.
* Unerwünschte Wirkungen, die nach Markteinführung gemeldet wurden (Spontanmeldungen) und deren Häufigkeit aufgrund der Daten aus den klinischen Versuchen geschätzt wurde.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen
In Phase-II- und Phase-III-Studien, in denen Indapamid 1,5 mg und 2,5 mg verglichen wurden, zeigte die Analyse der Kaliämie eine dosisabhängige Wirkung von Indapamid:
·Indapamid 1,5 mg: Nach 4 bis 6 Behandlungswochen beobachtete man bei 10% der Patienten eine Kaliämie von < 3,4 mmol/l und bei 4% der Patienten von < 3,2 mmol/l. Nach 12 Behandlungswochen betrug die mittlere Abnahme des Serumkaliums 0,23 mmol/l.
·Indapamid 2,5 mg: Nach 4 bis 6 Behandlungswochen beobachtete man bei 25% der Patienten eine Kaliämie von < 3,4 mmol/l und bei 10% der Patienten von < 3,2 mmol/l. Nach 12 Behandlungswochen betrug die mittlere Abnahme des Serumkaliums 0,41 mmol/l.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Indapamid hat sich bei Dosen bis zu 40 mg (dem 16-fachen der therapeutischen Dosis) als nicht-toxisch erwiesen.
Anzeichen und Symptome
Akute Intoxikationszustände äussern sich vor allem durch Störungen des Elektrolytgleichgewichts (Hyponatriämie, Hypokaliämie). Mögliche klinische Symptome sind Nausea, Erbrechen, arterielle Hypotonie, Krämpfe, Schwindel, Somnolenz, Verwirrtheit, Polyurie oder Oligurie bis zur Anurie (infolge Hypovolämie). Bei Patienten mit Leberzirrhose könnte eine Überdosierung ein Leberkoma beschleunigt herbeiführen. Es gibt kein spezifisches Gegenmittel.
Behandlung
Erste Massnahmen: Eingenommene Substanz(en) mittels Magenspülung und/oder Verabreichung von Aktivkohle rasch entfernen, dann in einer spezialisierten Klinik das Wasser-Elektrolytgleichgewicht bis zur Normalisierung der Werte wiederherstellen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C03BA11
Wirkungsmechanismus
Indapamid ist ein mit der Gruppe der Thiaziddiuretika pharmakologisch verwandtes Sulfonamid-Derivat mit Indolkern, dessen Wirkung auf einer Hemmung der Natriumrückresorption im Bereich des distalen Nierentubulus beruht. Es erhöht die urinäre Ausscheidung von Natrium, Chlorid und, in geringerem Ausmass, die Kalium- und Magnesiumausscheidung, wodurch es die Diurese fördert und den Blutdruck senkt.
Die antihypertensive Wirkung von Indapamid korreliert mit einer Verbesserung der arteriellen Compliance und einer Verringerung des peripheren und arteriolären Widerstands.
Indapamid reduziert die linksventrikuläre Hypertrophie.
Oberhalb einer bestimmten Dosis erreicht die antihypertensive Wirkung von Indapamid ein Plateau, während die unerwünschten Nebenwirkungen zunehmen. Bei ausbleibendem Therapieerfolg sollte deshalb nicht versucht werden, die Dosis zu erhöhen.
Zudem wurde nachgewiesen, dass Indapamid kurz-, mittel- und langfristig beim Hypertoniker:
·den Fettstoffwechsel (Triglyceride, LDL- und HDL-Cholesterin) nicht beeinflusst,
·den Glukosestoffwechsel selbst beim hypertonen Diabetiker nicht beeinflusst.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
NA

Pharmakokinetik

Absorption
Resorption: erfolgt im Verdauungstrakt rasch und vollständig. Max. Plasmaspiegel: ca. 1-2 Std. nach oraler Gabe.
Distribution
Scheinbares Verteilungsvolumen: 1.6 l/kg (aufgrund der Plasmakonzentration). Plasma-proteinbindung: ca. 71 - 79%.
Bindung an Erythrozyten: hoher Anteil (Bindung an Erythrozyten-Carboanhydrase).
Metabolismus
Metabolisierungsrate zum Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration: ca. 25%. Im Urin sind nur 5 % unverändertes Indapamid auffindbar. Die Kinetik bleibt durch die wiederholte Gabe von Indapamid unverändert; daher besteht keine Kumulations-gefahr.
Elimination
Die Elimination von Indapamid aus Blut und Plasma ist biexponentiell, d.h. es liegt ein offenes Zweikompartiment-System vor.
Halbwertszeit (langsame Phase): 15-18 Std. Ausscheidung: 60% der verabreichten Menge erfolgt mit dem Urin.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nierenfunktionsstörungen
Beim niereninsuffizienten Patienten kumuliert Indapamid-Mepha auch unter Hämodialyse nicht, und die antihypertensive Wirkung bleibt erhalten.

Präklinische Daten

Die höchsten oral verabreichten Dosen verschiedenen Tierarten (40- bis 8000-fache therapeutische Dosis) haben eine Übersteigerung der diuretischen Eigenschaften von Indapamid gezeigt. Die Hauptsymptome der akuten Toxizitätsprüfung mit intravenösen oder intraperitoneale Verabreichung von Indapamid korrelieren mit der pharmakologischen Wirkung von Indapamid, das heisst Bradypnoe und periphere Vasodilatation.
Mutagenität
Die Mutagenitätsprüfungen für Indapamid sind negativ.
Karzinogenität
Die Karzinogenitätsprüfungen für Indapamid sind negativ.
Reproduktionstoxizität
Bei der Prüfung der Reproduktionstoxizität (Fruchtbarkeit, Embryofötotoxizität und peri-postnatale Schädigungen) von Indapamid konnten keine Hinweise auf grosse Anomalien festgestellt werden, mit Ausnahme einer unzureichenden Gewichtszunahme des Feten im peri- und postnatalen Toxizitätstest bei einer Dosierung von 100 mg/kg. Es wurden keine teratogenen Effekte festgestellt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Indapamid-Mepha Kapseln sind in der Originalverpackung, vor Feuchtigkeit geschützt und bei Raumtemperatur (15-25°C) zu lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

53304 (Swissmedic).

Packungen

Kapseln zu 2.5 mg: 30 und 90 [B]

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Stand der Information

Juni 2022.
Interne Versionsnummer: 4.2