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Accupaque
GE Healthcare AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Iohexolum
Hilfsstoffe
Trometamolum, Natrii calcii edetas, Acidum hydrochloridum (zur pH-Einstellung), Aqua ad iniectabile.
Accupaque 300 mg I/ml resp. 350 mg I/ml: maximaler Natriumgehalt 0,012 mg/ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Röntgenkontrastmittel für Erwachsene und pädiatrische Population für die Kardioangiographie, Arteriographie, Urographie, Phlebographie und CT-Kontrastverstärkung.
Zervikale Myelographie, Anwendung in Körperhöhlen (z.B. Arthrographie; Hysterosalpingographie).

Dosierung/Anwendung

Zur intravenösen, intraarteriellen, intrathekalen Anwendung sowie in Körperhöhlen. Vor der Verwendung sollte die Injektionslösung auf Körpertemperatur erwärmt werden, weil Kontrastmittel dann besser verträglich sind und sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren lassen.
Eine ausreichende Hydratation vor und nach der Gabe des Kontrastmittels ist zu gewährleisten.
Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.
Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen.
Empfindlichkeitsreaktionen können unabhängig der Dosis und der Anwendungsart auftreten. Leichte Symptome können erste Anzeichen einer schweren anaphylaktischen Reaktion sein. Die Gabe des Kontrastmittels muss sofort gestoppt werden und wenn nötig, eine spezifische Therapie via Gefässsystem verabreicht werden. Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für Notfalltherapie gegeben und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin, Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeiten u.a.). Bei drohendem Schockzustand muss die Verabreichung des Kontrastmittels sofort gestoppt werden und wenn nötig, mit einer spezifischen intravenösen Behandlung begonnen werden. Es ist unbedingt erforderlich, mit der Anwendung der Notfallmassnahmen vertraut zu sein, sowie ratsam, immer einen Verweilkatheter bzw. Kanüle für einen raschen intravenösen Zugang während der Dauer der Röntgenuntersuchung verfügbar zu haben.
Übliche Dosierung
Die Dosis richtet sich u.a. nach Alter, Gewicht, Herz- und Nierenfunktion, Allgemeinzustand technischen Möglichkeiten, klinischen Fragestellung, Untersuchungsmethode und Untersuchungsregion. Die Gesamtdosis von 1,5 g Iodum pro kg Körpergewicht sollte pro Untersuchungstag nicht überschritten werden. Die geeignete Iodkonzentration und das erforderliche Volumen sind im Einzelfall vom Arzt festzulegen.
Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe auch Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.
Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen.
Der Patient sollte in den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen.
Anhaltspunkt für die Wahl der Konzentration und des Volumens siehe folgende Tabelle.
Dosierung für Erwachsene

Indikation/Untersuchung

Konzentration

Volumen

Kommentar

Intravenöse Anwendung

Urographie

300 mg I/ml
oder 350 mg I/ml

40 - 80 ml
40 - 80 ml

80 ml können in gewissen Fällen überschritten werden

Phlebographie (Bein)

300 mg I/ml

20 - 100 ml pro Bein

Digitale Subtraktions-angiographie (DSA i.v.)

300 mg I/ml
oder
350 mg I/ml

20 - 60 ml/ Injektion
20 - 60 ml/ Injektion

Flussrate:
8 - 12 ml/s in die V. cubitalis
10 - 20 ml/s in die V. cava

CT Kontrastverstärkung

300 mg I/ml
oder 350 mg I/ml

100 - 200 ml/ Injektion
100 - 150 ml/ Injektion

Die Gesamtmenge Iodum liegt normalerweise bei 30 - 60 g

Intraarterielle Anwendung

Arteriographie:

·Aortenbogen

300 mg I/ml

30 - 40 ml/ Injektion

Volumen hängt von der Injektionsstelle ab

·Selektiv cerebral

300 mg I/ml

5 - 10 ml/ Injektion

·Femoral

300 mg I/ml
oder
350 mg I/ml

30 - 50 ml/ Injektion

·Aortographie

350 mg I/ml

40 - 60 ml/ Injektion

·Verschiedene

300 mg I/ml

abhängig von der Art der Untersuchung

Kardioangiographie:

·Linksventrikulär- und Aortenwurzel-Injektion
·Selektive Koronararteriographie

350 mg I/ml

350 mg I/ml

30 - 60 ml/ Injektion
4 - 8 ml/ Injektion

Digitale Subtraktionsangiographie (DSA i.a.)

300 mg I/ml

1 - 15 ml/ Injektion

bis zu 30 ml/ Injektion können eingesetzt werden, je nach Applikationsort

Intrathekale Anwendung

Zervikale Myelographie
(lumbale Injektion)

300 mg I/ml

7 - 10 ml

Um mögliche unerwünschte Reaktionen zu minimieren, sollte eine Gesamtdosis von 3 g Iodum bei der intrathekalen Anwendung nicht überschritten werden.

Zervikale Myelographie
(laterale zervikale Injektion)

300 mg I/ml

6 - 8 ml

Anwendung in Körperhöhlen

Arthrographie

300 mg I/ml
oder 350 mg I/ml

5 - 15 ml
5 - 10 ml

Hysterosalpingographie (HSG)

300 mg I/ml

15 - 25 ml

Dosierung für pädiatrische Population

Indikation/Untersuchung

Konzentration

Volumen

Kommentar

Intravenöse Anwendung

Urographie:
·Kinder < 7 kg
·Kinder > 7 kg

300 mg I/ml
300 mg I/ml

3 ml/kg KG
2 ml/kg KG

max. 40 ml

CT Kontrastverstärkung

300 mg I/ml

1 - 3 ml/kg KG
bis zu 40 ml

In Ausnahmefällen können bis 100 ml gegeben werden

Intraarterielle Anwendung

Kardioangiographie

300 mg I/ml
oder 350 mg I/ml

max. 8 ml/kg KG

in Abhängigkeit von Alter, Gewicht, Pathologie

Kontraindikationen

·Schwerwiegende Überempfindlichkeit nach Gaben von Accupaque oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung in der Anamnese.
·Manifeste Hyperthyreose und manifeste Thyreotoxikose.
·Während einer Schwangerschaft oder bei akuter Entzündung im Beckenbereich ist eine Hysterosalpingographie kontraindiziert.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Generelle Vorsichtsmassnahmen beim Gebrauch nichtionischer Kontrastmittel
Vorbereitung auf Notfälle: Bei Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel sollte immer die Möglichkeit einer Überempfindlichkeit bis hin zu schweren lebensbedrohlichen, tödlichen anaphylaktischen/ anaphylaktoiden Reaktionen (kardiovaskuläre (Schock) oder respiratorische (Larynxödem, Bronchospasmus) sowie abdominale Symptome, Urtikaria, Angioödem oder neurologische Komplikationen) in Betracht gezogen werden. Unabhängig von der Menge und Art der Verabreichung, können Symptome wie Angioödem, Konjunktivitis, Husten, Juckreiz, Schnupfen, Niesen und Urtikaria auf eine schwere anaphylaktische Reaktion hindeuten, die behandelt werden muss. Bei drohendem Schockzustand muss die Verabreichung des Kontrastmittels sofort gestoppt werden und falls notwendig, mit einer spezifischen intravenösen Behandlung begonnen werden. Die Ausstattung für erweiterte lebenserhaltende Massnahmen sollten jederzeit zur Verfügung stehen
Hydratation: Eine adäquate Hydratation vor und nach der Kontrastmittelgabe muss gewährleistet sein. Falls notwendig sollte eine intravenöse Hydratation erfolgen, bis das Kontrastmittel komplett ausgeschieden ist. Dies gilt besonders für Patienten mit einer Dys- oder Paraproteinämie wie multiples Myelom, Diabetes mellitus, Nierenfunktionsstörungen, Hyperurikämie ebenso für Kinder, Säuglinge und Kleinkinder (< 1 Jahr), Neugeborene, ältere Menschen und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand. Bei Risikopatienten muss der Wasser- und Elektrolythaushalt kontrolliert werden und auf Symptome eines abfallenden Kalziumserumspiegels sollte geachtet werden. Aufgrund des Risikos einer Dehydration verursacht durch Diuretika ist zuerst eine Rehydration mit Wasser und Elektrolyten notwendig, um das Risiko einer akuten Nierenschädigung zu limitieren. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schweren Herzkrankheiten und pulmonaler Hypertonie, da diese hämodynamische Veränderungen oder Arrhythmien entwickeln können.
Beobachtungszeit: Nach der Kontrastmittelgabe sollte der Patient noch während mindestens 30-60 Min. beobachtet werden, da die Mehrzahl der schweren unerwünschten Wirkungen in diesem Zeitraum auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass Überempfindlichkeit als Spätreaktion, nach mehreren Stunden oder Tagen post injectionem auftreten kann.
Extravasation: Die extravasale Gabe eines Kontrastmittels kann in seltenen Fällen lokale Schmerzen, Ödeme und Erythem provozieren, die gewöhnlich folgenlos abklingen. Entzündungen und sogar Gewebsnekrose wurden beobachtet. Routinemässig sollte die betroffene Stelle hochgelagert und gekühlt werden. In Fällen eines Kompartmentsyndroms sollte die Dekompression chirurgisch erfolgen.
Allergoide bzw. anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen)
Jeder Kontrastmittelverabreichung sollte eine ausführliche Anamnese vorausgehen. Bei Patienten mit einer allergischen Diathese und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen ist eine strenge Indikationsstellung erforderlich. Traten Allergie, Asthma oder ausgeprägte unerwünschte Reaktionen bei der Gabe anderer iodierter Kontrastmittel auf, ist Vorsicht geboten. Eine Prämedikation mit Kortikosteroiden oder Histamin H1- und H2-Antagonisten sollte für diese Fälle in Betracht gezogen werden. Ein anaphylaktischer Schock kann dadurch aber nicht verhindert werden. Erste Symptome können sogar verschleiert werden.
Gewöhnlich manifestieren sich Überempfindlichkeitsreaktionen als leichte Atemwegs- oder Hautbeschwerden, wie leichte Atemschwierigkeiten, Rötungen der Haut (Erythema), Urtikaria, Pruritus oder Gesichtsödem. Schwerwiegende Reaktionen wie Angioödem, subglottisches Ödem, Bronchospasmus und Schock sind selten. Gewöhnlich treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach Kontrastmittelgabe auf. In seltenen Fällen kommt es jedoch auch zu Spätreaktionen (nach Stunden bis Tagen), aber diese Fälle sind selten lebensbedrohend und betreffen vorwiegend die Haut. Derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmässigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar, es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittelreaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition (Allergien) und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten.
Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhöht. Patienten, die β-adrenerge Blocker verwenden, insbesondere Asthmatiker, können eine niedrigere Schwelle für Bronchospasmen haben und weniger auf eine Behandlung mit β-Agonisten und Adrenalin ansprechen, was die Verwendung höherer Dosen erforderlich machen kann. Bei diesen Patienten können auch atypische Symptome einer Anaphylaxie auftreten, die als vagale Reaktion missinterpretiert werden können.
Bei jeder Untersuchung müssen deshalb die personellen Voraussetzungen für die Notfalltherapie gegeben, und das notwendige Material verwendungsbereit sein (Sauerstoff, Adrenalin, Infusionsmaterial, Intubations- und Beatmungsmöglichkeiten u.a.). Bei drohendem Schockzustand muss die Verabreichung des Kontrastmittels sofort gestoppt werden und falls notwendig, mit einer spezifischen intravenösen Behandlung begonnen werden. Es ist unbedingt erforderlich, mit der Anwendung der Notfallmassnahmen vertraut zu sein. Es ist ratsam, immer einen Verweilkatheter bzw. Kanüle für einen raschen intravenösen Zugang während der Dauer der Röntgenuntersuchung verfügbar zu haben.
Schilddrüsenfunktions-Störungen
Hyperthyreose
Iodhaltige Röntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund ihres Gehaltes an freiem Iodid und können bei prädisponierten Patienten zu einer Hyperthyreose oder sogar zu einer thyreotoxischen Krise führen. Um diese Stoffwechselstörung zu vermeiden, ist es notwendig, mögliche thyreoidale Risikofaktoren zu erfassen. Gefährdet sind Patienten mit manifester, aber noch nicht erkannter Hyperthyreose, latenter Hyperthyreose (z.B. Knotenstruma) oder funktioneller Autonomie (oft z.B. ältere Patienten, speziell in Regionen mit Jodmangel). Bei potenziell gefährdeten Patienten muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion geklärt und eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden. Eine vorbeugende medikamentöse Schilddrüsenblockade ist zu erwägen. Bei Patienten mit Struma nodosa besteht die Gefahr, dass sie nach der Injektion eines iodhaltigen Kontrastmittels Hyperthyreose entwickeln.
Hypothyreose
Nach Verabreichung von iodhaltigen Kontrastmitteln bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten, einschließlich Kleinkindern, wurde über Schilddrüsenfunktionstests berichtet, die auf eine Hypothyreose oder eine vorübergehende Schilddrüsensuppression hinweisen. Einige Patienten wurden wegen Hypothyreose behandelt (siehe «Pädiatrische Population»)
Schilddrüsenfunktionstests
Vor der Verabreichung eines iodhaltigen Kontrastmitteln sollte sichergestellt werden, dass der Patient nicht kurz vor einem Schilddrüsenscan oder einem Schilddrüsenfunktionstest steht oder einer Behandlung mit radioaktivem Iod, da die Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln, unabhängig von der Route, Hormon-Assays und die Iod-Aufnahme der Schilddrüse oder Metastasen bei Schilddrüsenkrebs stören kann, bis die Uriniodausscheidung wieder normalisiert ist.
Koagulopathie
Schwerwiegende, selten tödliche, thromboembolische Ereignisse, die zu Myokardinfarkt und Schlaganfall führten, wurden während angiokardiographischer Verfahren sowohl mit ionischen als auch mit nichtionischen Kontrastmitteln erfasst. Katheterangiographie mit Kontrastmitteln birgt das Risiko, ein tromboembolisches Ereignis zu verursachen. Wenn vaskuläre Katheterisierungsmassnahmen ergriffen werden, sollte die angiographische Technik sorgfältig überwacht und der Katheter häufig (z.B. mit heparinisierter physiologischer Kochsalzlösung) durchgespült werden, um das Risiko einer verfahrensbedingten Thrombose und Embolie zu minimieren. Bei der Katheterisierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel zahlreiche andere Faktoren die Entstehung thromboembolischer Ereignisse beeinflussen können; dazu zählen: Dauer des Untersuchungsverfahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation. Die Untersuchung sollte so kurz wie möglich gehalten werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Homozystinurie (Risiko für Thromboembolie).
In vitro haben nichtionische Kontrastmittel einen schwächeren gerinnungshemmenden Effekt als ionische Kontrastmittel.
Herzkreislauf-Störungen
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit schweren Herzkrankheiten/Herzkreislaufkrankheiten und Lungenhochdruck, weil diese hämodynamische Veränderungen oder eine Arrhythmie entwickeln können. Dies gilt vor allem nach intrakoronarer, linksventrikulärer und rechtsventrikulärer Kontrastmittelapplikation. Für kardiale Reaktionen besonders gefährdet sind Patienten mit Herzinsuffizienz, mit schwerer koronarer Herzkrankheit, mit instabiler Angina pectoris, mit Erkrankungen der Herzklappen, mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, mit koronaren Bypässen und Patienten mit pulmonaler Hypertonie. Bei älteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten Reaktionen mit ischämischen EKG-Veränderungen und Arrhythmien häufiger auf. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln pulmonale Ödeme auslösen.
Nierenfunktions-Störungen
Der Einsatz iodhaltiger Kontrastmittel kann eine Erhöhung des Serumkreatinin-Wertes und eine akute Nierenschädigung, zur Folge haben. Als prädisponierende Faktoren gelten: Nierenerkrankungen in der Anamnese, vorausgegangene Nierenversagen nach Kontrastmittelgabe, bestehende Niereninsuffizienz, Alter über 60 Jahre, Dehydratation, fortgeschrittene Gefässsklerose, dekompensierte Herzinsuffizienz, hohe Kontrastmitteldosen und Mehrfachinjektionen, direkte Kontrastmittelverabreichung in die Arteria renalis, Exposition mit weiteren Nephrotoxinen, schwere und chronische Hypertonie, Hyperurikämie und Paraproteinämie (multiples Myelom, Makroglobulinämie Waldenström, Plasmozytom) oder Dysproteinämie.
Um eine akute Nierenschädigung nach einer Kontrastmittelgabe zu vermeiden, ist bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen und Diabetes mellitus sowie Patienten mit Paraproteinämie besondere Sorgfalt geboten, Präventivmassnahmen umfassen:
·Die Identifizierung der Patienten mit hohem Risiko.
·Die Gewährleistung einer ausreichenden Hydratation vor und auch nach der Kontrastmittelgabe.
·Vermeidung zusätzlicher Belastungen der Nieren, wie nephrotoxische Medikamente, orale Präparate zur Cholezystographie, Abklemmen von Arterien, renale arterielle Angioplastie, grössere chirurgische Eingriffe, solange das Kontrastmittel nicht vollständig eliminiert ist.
·Eine weitere Kontrastmitteluntersuchung muss so lange verschoben werden, bis die Nierenfunktions-Ausgangswerte wieder erreicht sind.
·Reduktion der Dosis auf das unbedingt Notwendige.
Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.
Iodhaltige Kontrastmittel können mittels Dialyse eliminiert werden. Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten. Kontrastmittelapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden.
Diabetes Patienten, die Metformin erhalten
Intravaskuläre Kontrastmitteluntersuchungen mit iodhaltigen Kontrastmitteln können zu einer akuten Veränderung der Nierenfunktion führen und wurden bei Patienten, die Metformin erhalten, mit einer Laktatazidose in Verbindung gebracht, insbesondere bei Patienten mit diabetischer Nephropathie. Zur Vorbeugung einer Azidose sollte bei diesen Patienten, die Metformin erhalten, vor der intravaskulären Verabreichung der Serumkreatininspiegel gemessen und folgende Vorsichtsmassnahmen unter den jeweiligen Bedingungen getroffen werden:
·Serumkreatinin bzw. Nierenfunktion normal (<130 μmol/l)
Die Metformin-Behandlung sollte zum Zeitpunkt der Kontrastmittelverabreichung gestoppt und erst 48 Stunden später oder nach Normalisierung der Nierenfunktion bzw. des Serumkreatinins wieder aufgenommen werden.
·Serumkreatinin bzw. Nierenfunktion abnormal (>130 μmol/l)
Die Metformin-Behandlung sollte gestoppt und die Kontrastmitteluntersuchung auf 48 Stunden später verschoben werden. Metformin sollte erst wieder verabreicht werden, wenn Nierenfunktion bzw. Serumkreatinin unverändert sind.
·Notfälle
In Notfällen, wenn die Nierenfunktion abnormal oder unbekannt ist, muss der Arzt Nutzen/Risiko der Kontrastmitteluntersuchung abwägen und folgende Vorsichtsmassnahmen beachten: Metformin-Behandlung einstellen, Patient ausreichend hydratisieren (bis 24 h nach der Anwendung), Nierenfunktion beobachten (Serumkreatinin) und Patient auf Anzeichen einer Azidose (Serum-Laktat-Spiegel, Blut-pH-Wert) überwachen.
Patienten mit Störungen der Leber- und der Nierenfunktion
Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz kann eine zusätzliche, schwere Funktionsstörung der Leber zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert.
ZNS Störungen
Patienten mit akuten Hirnkrankheiten, Tumoren oder Epilepsie sind für neurologische Komplikationen wie Koma, Parese, Verwirrtheitszustand, visuelle Störungen, Somnolenz und Krampfanfälle prädisponiert und benötigen spezielle Aufmerksamkeit. Einige wenige Patienten haben nach der Myelographie vorübergehend einen vorübergehenden Hörverlust oder sogar Taubheit erlebt, die wahrscheinlich von einem Druckabfall der Spinalflüssigkeit infolge einer Lumbalpunktion ausgelöst wird.
Bei der Anwendung von Kontrastmitteln wie Iohexolum wurde über Enzephalopathie berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Eine kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie kann sich durch Symptome und Anzeichen einer neurologischen Dysfunktion wie Kopfschmerzen, visuelle Störungen, kortikale Blindheit, Verwirrtheitszustand, Krampfanfälle, Koordinationsverlust, Hemiparese, Aphasie, Bewusstlosigkeit, Koma und Hirnödem manifestieren. Die Symptome treten normalerweise innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Verabreichung von Iohexolum auf und klingen im Allgemeinen innerhalb von Tagen ab.
Faktoren, die die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke erhöhen, erleichtern den Übergang von Kontrastmitteln in das Gehirngewebe und können zu möglichen ZNS-Reaktionen führen, z.B. Enzephalopathie. Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder akuten intrakraniellen Blutungen sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestörte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, und bei Patienten mit Hirnödem, akuter Demyelinisation oder fortgeschrittener zerebraler Atherosklerose.
Bei Verdacht auf eine kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie, ist die Verabreichung von Iohexolum abzubrechen und eine angemessene medizinische Behandlung ist einzuleiten. Iohexolum darf nicht erneut verabreicht werden.
Intrakranielle Tumore oder Metastasen sowie Epilepsie in der Anamnese können zu einem erhöhten Vorkommen von Krampfanfällen nach Kontrastmittelgabe führen. Durch Metastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome können durch Kontrastmittelgabe verstärkt werden. Patienten mit symptomatischen zerebrovaskulären Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder häufigen vorübergehenden ischämischen Anfällen weisen ein erhöhtes Risiko für kontrastmittelinduzierte neurologische Komplikationen auf nach intraarteriellen Injektionen. Durch intraarterielle Injektion von Kontrastmitteln können Vasospasmen und daraus folgende zerebrale ischämische Phänomene hervorgerufen werden.
Alkoholismus / Drogenabhängigkeit
Akuter oder chronischer Alkoholismus kann die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke erhöhen und damit möglicherweise kontrastmittelbedingte ZNS-Reaktionen verursachen. Bei Alkoholikern und Drogensüchtigen besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle und neurologische Reaktionen wegen einer möglicherweise erniedrigten Reizschwelle.
Therapie mit Neuroleptika / Antidepressiva
Neuroleptika und Antidepressiva müssen 48 Stunden vor der Untersuchung abgesetzt werden, weil sie die Krampfschwelle erniedrigen.
Angstzustände: Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken. Ein Sedativum kann im Falle von ausgeprägter Angst verabreicht werden.
Weitere Risikofaktoren
·Speziell bei älteren Patienten sind schwere vaskuläre und neurologische Erkrankungen, Risikofaktoren für Reaktionen auf Kontrastmittel.
·Bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen sind Fälle von schwerer Vaskulitis oder Stevens-Johnson-Syndrom beobachtet worden.
·Myasthenia gravis: Iodhaltige Kontrastmittel können die Symptome einer Myasthenia gravis verschlechtern.
·Phäochromozytom: Bei Patienten mit Phäochromozytom kann sich eine schwere, gelegentlich unkontrollierbare, hypertensive Krise nach intravasaler Kontrastmittelgabe entwickeln. Patienten mit Phäochromozytom sollten vor der Röntgenuntersuchung prophylaktische Alphablocker erhalten, um eine Hochdruckkrise zu vermeiden. Die Verabreichung eines jodhaltigen Kontrastmittels an Patienten mit bekanntem oder vermutetem Phäochromozytom sollte mit Vorsicht erfolgen.
·Sichelzellkrankheit: Kontrastmittel können die Bildung von Sichelzellen bei homozygoten Merkmalsträgern begünstigen im Falle einer intravenösen und intraarteriellen Verabreichung.
·Intrathekale Anwendung: Ein besonders sorgfältiges Abwägen der Indikation zur Myelographie ist notwendig bei Patienten, bei denen eine herabgesetzte Krampfschwelle vorliegt, z. B. Epileptiker und Alkoholiker, Drogenabhängige sowie Patienten, die bestimmte Medikamente wie Neuroleptika und Antidepressiva einnehmen, da in diesen Fällen neurologische Störungen begünstigt werden können.
·Myelographie: Rückenmarksverletzung und Symptome von Paraplegie können auftreten. Sollte eine Myelographie erforderlich sein, ist bei solchen Patienten eine sorgfältige postradiologische Überwachung über 8 Stunden notwendig. Falls Antiemetika angewendet werden, dürfen diese nicht neuroleptisch wirken (siehe Interaktionen). Nach jeder Untersuchung des Gehirn-Rückenmarkkanals – insbesondere höherer Abschnitte – sollte das Kontrastmittel soweit wie möglich in den Lendenbereich des Wirbelkanals abgeleitet werden.
Die routinemäßige Nachversorgung nach einer Myelographie sollte in Rückenlage erfolgen. Der Patient sollte mit um 20° hochgelagertem Kopf und Oberkörper 1 Stunde lang ruhen. Nachher darf er vorsichtig umhergehen, darf sich jedoch nicht nach vorne beugen. Beim Auftreten von Kopfschmerzen, starkem Erbrechen, Fieber oder einer ähnlichen Störung des Wohlbefindens ist unverzüglich der Arzt zu benachrichtigen und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Das gilt insbesondere auch für Krampfanfälle und Verwirrtheitssyndrome.
Solche schwerwiegenden Komplikationen sind allerdings nicht zu erwarten, wenn die Myelographie lege artis durchgeführt und die hier gegebenen Richtlinien zur Dosierung und zur postmyelographischen Nachsorge beachtet werden. Während der ersten 6 Stunden im Bett sollten Kopf und Oberkörper ebenfalls hochgelagert werden. Patienten mit einer niedrigen Krampfanfallsschwelle sollten während dieser Zeit beobachtet werden. Patienten, die ambulant behandelt werden, sollten während den ersten 24 Stunden nicht allein gelassen werden. Unspezifische Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen und Nackensteifigkeit, die im Allgemeinen auf einem postpunktionellen Liquorverlust beruhen, lassen sich durch ausreichende orale oder parenterale Flüssigkeitszufuhr beheben. Flachlagerung mit leicht angehobenem Kopf bessert erfahrungsgemäss die postpunktionellen Beschwerden.
Nach einer Myelographie entwickelten wenige Patienten einen vorübergehenden Gehörverlust oder sogar Taubheit. Es wird angenommen, dass diese Symptome durch den Druckabfall der Zerebrospinalflüssigkeit durch die lumbale Punktion per se zustande kommen.
·Arteriographie: Mit Bezug auf das gewählte Prozedere kann eine Verletzung der Arterie, Vene, Aorta und angrenzenden Organen, Pleurapunktion, retroperitoneale Blutungen, Rückenmarksverletzungen und Symptome einer Querschnittslähmung auftreten.
·Zerebrale Arteriographie: Bei Patienten mit fortgeschrittener Arteriosklerose, schwerer Hypertonie, kardialer Dekompensation, fortgeschrittenem Alter und vorausgegangener zerebraler Thrombose oder Embolie und Migräne, können kardiovaskulären Störungen wie Bradykardie und erniedrigtem oder erhöhtem Blutdruck vermehrt auftreten.
Pädiatrische Population
Hypothyreose oder vorübergehende Schilddrüsensuppression kann nach Exposition mit iodhaltigen Kontrastmitteln beobachtet werden.
Besondere Aufmerksamkeit sollte pädiatrischen Patienten unter 3 Jahren gewidmet werden, da eine aufgetretene Schilddrüsenunterfunktion in der frühen Lebensphase schädlich für die motorische, Hörund kognitive Entwicklung sein kann und eine vorübergehende T4-Ersatztherapie erforderlich machen kann. Die Inzidenz von Hypothyreose bei Patienten unter 3 Jahren, die iodhaltigen Kontrastmitteln bekommen haben wurde zwischen 1,3% und 15,4% berichtet je nach Alter der Patienten und der Dosis des iodhaltigen Kontrastmittels und wird häufiger bei Neu- und Frühgeborenen beobachtet. Neugeborene können iodhaltigem Kontrastmittel auch durch die Mutter während der Schwangerschaft ausgesetzt worden sein. Die Schilddrüsenfunktion sollte bei allen pädiatrischen Patienten unter 3 Jahren innerhalb von 1-3 Wochen nach Exposition mit iodhaltigen Kontrastmitteln untersucht werden, insbesondere bei Früh- und Neugeborenen. Wenn eine Hypothyreose festgestellt wird, sollte der Bedarf einer Therapie in Betracht gezogen und die Schilddrüsenfunktion bis zur Normalisierung überwacht werden.
Über eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion über 2,5 Monate inkl. Levothyroxintherapie wurde bei einem gestillten Frühgeborenen berichtet. Die stillende Mutter war zweifach Accupaque ausgesetzt. Es ist daher notwendig, die Schilddrüsenfunktion auch bei Exposition der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit engmaschig zu überwachen. Die Indikation zu einer Kontrastmitteluntersuchung bei der Mutter ist streng zu stellen ggf. sollte abgestillt werden.
Die Gabe iodhaltiger Kontrastmittel bei Neu- sowie vor allem bei Frühgeborenen kann eine Hypothyreose auslösen. Aus diesem Grund sollten die TSH- und die T4-Werte 7 - 10 Tage sowie 1 Monat nach der Kontrastmittelgabe überprüft werden. Man beachte auch «Interaktionen», «Unerwünschte Wirkungen», «Sonstige Hinweise» und «Schwangerschaft, Stillzeit»
Auch nach Exposition in utero ist die Schilddrüsenfunktion des Kindes engmaschig zu überwachen. Die Schilddrüsenfunktion sollte bei Neugeborenen in der ersten Lebenswoche kontrolliert werden, falls der Mutter während der Schwangerschaft iodhaltige Kontrastmittel verabreicht wurden (siehe «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Die altersabhängige reduzierte Glomerulärfiltrationsrate bei Kindern kann ebenfalls zu einer verlangsamten Ausscheidung von Kontrastmitteln führen. Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sowie Kindern sollte auf eine genügende Hydratation vor und nach Verabreichung des Kontrastmittels, geachtet werden. Säuglinge und Kleinkinder (<1 Jahr) und Neugeborene sind anfällig für Elektrolytänderungen und Änderungen der Hämodynamik. Die Gabe von nephrotoxischen Arzneimitteln sollte unterbrochen werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosiereinheit, d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Gesamtnatriumgehalt: max.: 0,012 mg Natrium/ml.

Interaktionen

Der Einsatz iodhaltiger Kontrastmittel kann eine vorübergehende Einschränkung der Nierenfunktion zur Folge haben. Dies kann bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslösen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten, die zur gleichen Zeit oder während der vergangenen 2 Wochen Interleukin-2 und Interferone erhalten haben, weisen ein erhöhtes Risiko für Spätreaktionen auf (Erythema, grippeartige Symptome oder Hautreaktionen).
Die gleichzeitige Einnahme gewisser Medikamenten (Phenothiazinderivate, einschließlich bestimmter Neuroleptika, Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Analeptika, Antipsychotika, neuroleptisch wirkende Antiemetika) kann die Krampfreizschwelle erniedrigen und deshalb das Risiko für Kontrastmittel-induzierte Krampfanfälle erhöhen. Es empfiehlt sich, diese Medikamente 48 Stunden vor der Untersuchung und bis 24 Stunden nach der Untersuchung abzusetzen. Eine bestehende antikonvulsive Medikation sollte beibehalten werden.
Patienten, die mit β-Blockern behandelt werden, weisen ein erhöhtes Risiko für anaphylaktoide Reaktionen auf, insbesondere wenn Bronchialasthma vorliegt. Ausserdem können höhere Dosierungen von β-Agonisten nötig sein bei Behandlung von Hypersensitivitätsreaktionen. Betablocker, vasoaktive Substanzen, ACE-Hemmer, Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten können den Effekt von kardialen Ausgleichsmechanismen in Bezug auf Blutdruckänderungen reduzieren.
Beeinflussung diagnostischer Tests
Betreffend Beeinflussung von Schilddrüsenfunktionstests und in-vitro-Labortests siehe «Sonstige Hinweise».
Nach intravasaler Gabe iodhaltiger Kontrastmittel ist die Fähigkeit des Schilddrüsengewebes zur Aufnahme von Radioisotopen für die Schilddrüsendiagnostik für einige Wochen vermindert.
Hohe Kontrastmittelkonzentrationen im Serum und im Urin können Labortests zum Nachweis von Bilirubin, Proteinen oder anorganischen Stoffen (z. B. Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat) beeinträchtigen. Diese Laborparameter sollten daher nicht am Tag der Kontrastmitteluntersuchung bestimmt werden.
Hämodialysepatienten: können Accupaque für Röntgenuntersuchungen unter Einhaltung der entsprechenden Vorsichtsmassnahmen erhalten. Kontrastmittelapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Accupaque während der Schwangerschaft ist bisher in kontrollierten klinischen Studien nicht erwiesen.
Tierexperimentelle Studien weisen nicht auf direkte oder indirekte schädigende Wirkung auf Embryo oder Foetus hin. Da in dieser Zeit eine Strahlenbelastung ohnehin vermieden werden soll, sollte eine Röntgenuntersuchung (mit oder ohne Accupaque) während der Schwangerschaft nicht erfolgen, es sei denn, es ist eindeutig erforderlich.
Die Schilddrüsenfunktion sollte bei allen pädiatrischen Patienten, die jünger als 3 Jahre sind, innerhalb von 3 Wochen nach der Exposition gegenüber iodhaltigen Kontrastmitteln untersucht werden, insbesondere bei Früh- und Neugeborenen. Bei allen Neugeborenen sollte in der ersten Lebenswoche die Schilddrüsenfunktion überprüft werden, falls die Mutter während der Schwangerschaft ein iodhaltiges Kontrastmittel erhalten hat. Eine wiederholte Untersuchung der Schilddrüsenfunktion wird nach 2 bis 6 Lebenswochen empfohlen, besonders bei Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht und Frühgeborenen.
Stillzeit
Kontrastmittel werden nur minimal in die Muttermilch sezerniert, geringe Mengen werden im Darm absorbiert. Eine schädliche Wirkung für den gestillten Säugling ist daher in der Regel unwahrscheinlich.
Die Menge Iohexolum, welche während den ersten 24 Stunden nach der Injektion in die Muttermilch sezerniert wird, betrug in einer klinischen Studie nur 0,5% der auf das Körpergewicht berechneten Dosis. Die Säuglinge haben in den ersten 24 Stunden nach der Injektion nur 0,2% einer pädiatrischen Dosierung aufgenommen.
Über eine vorübergehende Schilddrüsenunterfunktion über 2,5 Monate inkl. Levothyroxintherapie wurde bei einem gestillten Frühgeborenen berichtet. Die stillende Mutter war zweifach Accupaque ausgesetzt. Es ist daher notwendig, die Schilddrüsenfunktion auch bei Exposition der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit engmaschig zu überwachen. Die Indikation zu einer Kontrastmitteluntersuchung bei der Mutter ist streng zu stellen, ggf. sollte abgestillt werden.
Fertilität
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen am Tier haben keine Hinweise auf eine beeinträchtigte Fruchtbarkeit ergeben.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Der Allgemeinzustand des Patienten, die unerwünschten Wirkungen und die Möglichkeit einer Spätreaktion sind in Betracht zu ziehen. Es wird empfohlen, während 24 Stunden nach einer intrathekalen Untersuchung kein Fahrzeug zu steuern oder Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils (generell zu berücksichtigen für alle Anwendungsarten iodhaltiger Kontrastmittel):
Untenstehend sind mögliche allgemeine unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit radiographischen Untersuchungen aufgeführt, welche die Anwendung von nichtionischen, monomeren Kontrastmitteln beinhaltet. Für Nebenwirkungen, die sich speziell auf die Anwendungsart beziehen, lesen sie bitte zusätzlich die spezifischen Abschnitte.
Empfindlichkeitsreaktionen können unabhängig von der Dosis und der Anwendungsart auftreten. Leichte Symptome können erste Anzeichen einer schweren anaphylaktischen Reaktion/Schock sein. Die Gabe des Kontrastmittels muss sofort gestoppt werden und wenn nötig, eine spezifische Therapie via Gefässsystem verabreicht werden.
Eine vorübergehende Erhöhung des S-Kreatinins ist häufig nach Anwendung von iodhaltigen Kontrastmitteln. Kontrastmittel-induzierte Nephropathie kann auftreten. Jodismus oder Jod-Mumps ist eine sehr seltene Komplikation von iodhaltigen Kontrastmitteln mit Schwellung und Spannung der Speicheldrüsen bis zu 10 Tage nach der Untersuchung.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die bei der Anwendung von Accupaque beobachteten unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: „Sehr häufig“ (≥1/10); „häufig“ (≥1/100, <1/10); „gelegentlich“ (≥1/1000, <1/100); „selten“ (≥1/10‘000, <1/1000); „sehr selten“ (<1/10‘000), „nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Die angegebenen Häufigkeiten basieren auf interner klinischer Dokumentation und publizierten Studien mit mehr als 90 000Patienten.
Erkrankungen des Immunsystems

selten

Überempfindlichkeitsreaktionen (können lebensbedrohlich oder tödlich sein) einschliesslich Dyspnoe, Ausschlag, Erythem, Urtikaria, Pruritus, Hautreaktionen, Konjunktivitis, Husten, Rhinitis, Niesen, Vaskulitis, Angioödem, Kehlkopfödem, Laryngospasmus, Bronchospasmus oder nicht-kardiogenes Lungenödem. Die Verabreichung des Kontrastmittels muss in diesen Fällen sofort abgebrochen werden und, wenn nötig, eine geeignete Therapie über einen Gefässzugang eingeleitet werden. Diese Reaktionen können entweder sofort nach der Injektion oder bis zu einigen Tagen später auftreten und Anzeichen für einen beginnenden Schock sein. Hautreaktionen, die mit Überempfindlichkeitsreaktionen zusammenhängen, können bis einige Tage nach der Injektion auftreten.

sehr selten

anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen (kann lebensbedrohlich
oder tödlich sein)

nicht bekannt

anaphylaktischer / anaphylaktoider Schock (kann lebensbedrohlich
oder tödlich sein) meist in Verbindung mit respiratorischen und auch zentralnervösen Reaktionen.
Anaphylaktoide Reaktionen in Form eines Schocks sind gekennzeichnet durch massiven Blutdruckabfall, Tachykardie, Dyspnoe, Zyanose, Blässe, kalter Schweiss, Bewusstseinstrübung oder -verlust und Atem- und Kreislaufstillstand. In seltenen Fällen wurde ein Blutdruckabfall berichtet, der auch verbunden sein kann mit einer Bradykardie (vasovagale Reaktion), aus der sich im weiteren Verlauf meist eine Tachykardie entwickelt.

Erkrankungen des Nervensystems

gelegentlich

Kopfschmerzen

sehr selten

Synkope vasovagale, Dysgeusie (vorübergehende Geschmacksstörungen)

Herzerkrankungen

selten

Bradykardie

nicht bekannt

Kounis-Syndrom

Gefässerkrankungen

sehr selten

Hypotonie, Hypertonie

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

gelegentlich

Übelkeit

selten

Erbrechen, Abdominalschmerz

sehr selten

Unwohlsein im Abdomen, Diarrhoe

nicht bekannt

Vergrösserung der Speicheldrüse

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

häufig

Hitzegefühl

gelegentlich

Hyperhidrose, Kältegefühl, vasovagale Reaktionen

selten

Fieber

sehr selten

Schüttelfrost

Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Speziell bei Intravaskulärer (intraarterielle / intravenöse) Anwendung beachten
Bitte zuerst den Abschnitt «Zusammenfassung des Sicherheitsprofils » in der Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» lesen, da hier unter lediglich die weiteren unerwünschten Wirkungen aufgeführt werden, die während der intravaskulären Anwendung von Accupaque beschrieben werden.
Bei Anwendung iodhaltiger Röntgenkontrastmittel können verschiedenartige Nebenwirkungen auftreten. Man unterscheidet zwischen nicht vorhersehbaren pseudoallergischen Reaktionen und pharmakologisch erklär- und vorhersehbaren organtoxischen Reaktionen. Pseudoallergische und organtoxische Reaktionen können auch nebeneinander auftreten, so dass eine eindeutige Zuordnung nicht immer möglich ist. Die Art der unerwünschten Wirkungen, die besonders während der intravaskulären Anwendung beobachtet werden, hängt (mit Ausnahme von anaphylaktoiden Reaktionen) von der Dosierung und der Injektionsstelle ab. Selektive Arteriographien und andere Massnahmen, bei denen das Kontrastmittel hochkonzentriert ein spezielles Organ erreicht, können von Komplikationen im betreffenden Organ begleitet sein. Kontrastmittelreaktionen sind nach intravasaler Verabreichung deutlich häufiger und auch schwerwiegender als nach Anwendung in Körperhöhlen (intraduktaler und intrakavitärer Gabe).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

nicht bekannt

Thrombozytopenie

Endokrine Erkrankungen

nicht bekannt

Thyreotoxikose, vorübergehende Hypothyreose

Psychiatrische Erkrankungen

nicht bekannt

Verwirrtheitszustand, Agitiertheit, Rastlosigkeit, Unruhe, Angst

Erkrankungen des Nervensystems

selten

Schwindelgefühl, Parese, Paralyse, Photophobie, Somnolenz

sehr selten

Krampfanfälle, Illusionen, Schlaganfall, Bewusstseinsstörung, vorübergehend-induzierte Enzephalopathie, sensorische Veränderungen (einschliesslich Dysgeusie, Hypoästhesie), Parästhesie, Tremor, Benommenheit

nicht bekannt

vorübergehende motorische Funktionsstörung (einschliesslich Sprechstörungen, Aphasie, Dysarthrie), vorübergehende Kontrastmittelinduzierte Enzephalopathie (einschliesslich vorübergehender Amnesie, Koma, Stupor, Hemiparese, retrograde Amnesie), Desorientiertheit und Hirnödem

Augenerkrankungen

selten

Sehverschlechterung (einschliesslich Doppeltsehen, Sehen verschwommen),

nicht bekannt

vorübergehende kortikale Blindheit

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

nicht bekannt

vorübergehende Taubheit, Gehörverlust.

Herzerkrankungen

selten

Arrhythmien (einschliesslich Bradykardie, Tachykardie)

sehr selten

Myokardinfarkt, Brustkorbschmerz

nicht bekannt

schwere kardiale Komplikationen (einschliesslich Herz- und Atemstillstand), Spasmen der Koronararterien, Zyanose

Gefässerkrankungen

sehr selten

Flush, Hypertonie

nicht bekannt

Arterienspasmus, Schock, Thrombophlebitis, venöse Thrombose

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

gelegentlich

vorübergehende Änderungen der Atemfrequenz, Atemnot

selten

Husten, Atemstillstand

sehr selten

Dyspnoe, Kurzatmigkeit, Larynxödem, nicht kardiogenes Lungenödem

nicht bekannt

schwere klinische Symptome und Zeichen der Atemwege, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Asthmaanfälle, Apnoe, Aspiration, Lungenödem, akutes Atemnotsyndrom

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

selten

Diarrhoe, Erbrechen

sehr selten

Abdominale Beschwerden

nicht bekannt

Verschlechterung der Pankreatitis, akute Pankreatitis.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

selten

Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria, Erytheme, Angioödeme

sehr selten

Flush

nicht bekannt

Toxische (bullöse, pustulöse und exfoliative) Hautreaktionen, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiformetoxisch-epidermale Nekrolyse, akut generalisierendes postulöses Exanthem (AGEP), Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Aufflackern der Psoriasis, Erythem, Medikamentenausschlag Exfoliation der Haut

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

nicht bekannt

Arthralgie, Muskelschwäche, muskuloskelettale Krämpfe, Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

gelegentlich

akute Nierenschädigung

selten

Verschlechterung der Nierenfunktion einschliesslich akutes Nierenversagen

nicht bekannt

Kreatinin im Blut erhöht

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

gelegentlich

Schmerz, Unwohlsein

selten

Kopfschmerz, Schwächezustände (einschliesslich Unwohlsein, Ermüdung), Veränderung der Körpertemperatur (Fieber)

sehr selten

Schweissausbruch, Kältegefühl sowie vasovagale Reaktionen, Schüttelfrost

nicht bekannt

Reaktionen an der Verabreichungsstelle, einschliesslich Extravasat, vasovagale Synkopen

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

nicht bekannt

Jodismus (Jodvergiftung)

Speziell bei intrathekaler Anwendung beachten
Bitte zuerst den Abschnitt «Zusammenfassung des Sicherheitsprofils» in der Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» lesen, da hier unter lediglich die weiteren unerwünschten Wirkungen aufgeführt werden, die, während der intrathekalen Anwendung von Accupaque beschrieben werden.
Unerwünschte Wirkungen können nach einigen Stunden oder Tagen nach der Applikation als Spätreaktionen auftreten. Die Häufigkeit ist dieselbe wie nach einer Lumbalpunktion. Kopfschmerzen, Nausea, Erbrechen oder Schwindelgefühl können Folge eines Druckverlustes im Subarachnoidalraum sein, verursacht durch ein Entweichen an der Punktionsstelle. Übermässiges Entfernen von Cerebrospinalflüssigkeit sollte vermieden werden, um Druckverluste zu minimieren.
Psychiatrische Erkrankungen

nicht bekannt

Verwirrtheit, Agitiertheit, Angst

Erkrankungen des Nervensystems

sehr häufig

Kopfschmerzen (27,2%) (eventuell schwer und anhaltend)

gelegentlich

Aseptische Meningitis (einschliesslich Meningitis durch chemische Substanzen)

selten

Schwindelgefühl, Krampfanfälle

nicht bekannt

anomales Elektroenzephalogramm (EEG), Meningismus, Status epilepticus, vorübergehende kontrastmittel-induzierte Enzephalopathie einschliesslich vorübergehender Gedächtnisverlust, Koma, Stupor, Benommenheit retrograde Amnesie, Parese, Lähmung, Desorientiertheit und andere neurologische Symptome, motorische Funktionsstörungen (einschliesslich Sprechstörungen, Aphasie, Dysarthrie), Parästhesie, Hypästhesie und sensorische Störungen, Dysgeusie, spinale Funktionsstörungen (z.B. Myoklonien, radikuläre Schmerzen, Sensibilitätsstörungen)

Augenerkrankungen

nicht bekannt

vorübergehende Blindheit, Photophobie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

nicht bekannt

vorübergehende Taubheit, Gehörverlust

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

gelegentlich

Übelkeit, Erbrechen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

selten

Nackenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Rückenschmerzen

nicht bekannt

Muskelspasmen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

selten

Schmerzen in den Extremitäten

nicht bekannt

Reaktionen an der Verabreichungsstelle, Parästhesien oder Schmerzen im Bereich der Nervenwurzeln an der Injektionsstelle

Herzerkrankungen

nicht bekannt

Orthostatische Dysregulation mit Blutdruckabfall und Schwindel

Speziell bei Anwendung in Körperhöhlen beachten
Bitte zuerst den Abschnitt «Zusammenfassung des Sicherheitsprofils» in der Rubrik «Unerwünschte Wirkungen» lesen, da hier lediglich die weiteren unerwünschten Wirkungen aufgeführt werden, die während der Anwendung von Accupaque in Körperhöhlen beschrieben werden.
Da auch nach intraduktaler und intrakavitärer Applikation eine geringe Menge an Kontrastmittel in das Blutgefäß übertreten kann, können bei dieser Applikationsart allergoide Reaktionen auftreten, wie sie auch bei intravasaler Kontrastmittelverabreichung beschrieben werden. Derartige Reaktionen wurden jedoch sehr selten beobachtet, waren meist leicht und traten in Form von Hautreaktionen (Urtikaria, Erythem, Exanthem, Pruritus) auf. Jedoch kann die Möglichkeit einer schweren Überempfindlichkeitsreaktion bis hin zum Schock nicht ausgeschlossen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Hysterosalpingographie (HSG)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

sehr häufig

vorübergehender Abdominalschmerz im Unterbauch (17%)

·Arthrographie
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

nicht bekannt

Arthritis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

sehr häufig

Schmerzen (10,9%)

gelegentlich

Vasovagale Reaktionen wie z.B. Schweissausbruch, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen

Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Thromboembolische Komplikationen wurden in Verbindung mit kontrast-verstärkter Angiographie an koronaren, zerebralen, renalen und peripheren Arterien berichtet. Das Kontrastmittel könnte zu den Komplikationen beigetragen haben (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Komplikationen am Herzen, einschließlich akuten Myokardinfarkts, wurden während oder nach kontrastmittelverstärkter koronarer Angiographie berichtet. Ältere Patienten oder Patienten mit schweren Erkrankungen koronarer Arterien, instabiler Angina pectoris und linksventrikulärer Dysfunktionen hatten ein höheres Risiko (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
In sehr seltenen Fällen kann das Kontrastmittel die Blut-Hirn-Schranke überwinden, was zu einer Aufnahme des Kontrastmittels in den zerebralen Kortex führt und neurologische Reaktionen auslösen kann, einschliesslich Krämpfe, vorübergehende motorische und sensorische Störungen, vorübergehende Verwirrung, vorübergehenden Gedächtnisverlust und Enzephalopathie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Anaphylaktoide Reaktionen und anaphylaktoider Schock können zu starkem Blutdruckabfall und damit verbundenen Symptomen und zu Anzeichen wie hypoxische Enzephalopathie, Nieren- und Leberversagen führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Extravasation des Kontrastmittels verursachte in einigen Fällen lokale Schmerzen und Ödeme, die normalerweise ohne Folgen wieder abklangen. Entzündung, Gewebsnekrose und Kompartmentsyndrom traten auf (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Pädiatrische Population
Vorübergehende Hypothyreose wurde bei Frühgeborenen, Neugeborenen und anderen Kindern nach Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln berichtet. Frühgeborene sind besonders empfindlich gegenüber dem Effekt von Iodum. Vorübergehende Hypothyreose bei einem gestillten Frühgeborenen wurde berichtet. Der stillenden Mutter wurde zweimal Accupaque verabreicht (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» sowie «Schwangerschaft/Stillzeit»).
Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine ausreichende Hydratation vor und nach der Kontrastmittelgabe sichergestellt werden. Nephrotoxische Medikamente sollten ausgesetzt werden. Die altersabhängige reduzierte glomeruläre Filtrationsrate bei Säuglingen kann ebenfalls zu einer verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen.
Hinweis zur Meldung unerwünschter Wirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es ist keine obere Grenzdosis für die routinemässige, intravaskuläre Anwendung festgesetzt worden. Symptomatische Überdosierung ist unwahrscheinlich für Patienten mit normaler Nierenfunktion ausser der/die Patient/in hat mehr als 2000 mg I/kg KG über einen begrenzten Zeitraum erhalten.
Für die renale Verträglichkeit von hohen Kontrastmitteldosen (Halbwertszeit 2 Stunden) ist die Dauer des Verfahrens entscheidend. Akzidentelle Überdosierung kann nach komplexen angiographischen Untersuchungen bei Kindern möglich sein, besonders wenn mehrere Injektionen appliziert werden müssen. Eine Überdosierung kann Auswirkungen auf das Lungen- und Herz-Kreislauf-System haben und dadurch zu lebensbedrohlichen unerwünschten Wirkungen führen. Das Ziel der Behandlung einer Überdosierung wird daher die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen und die sofortige Einleitung einer symptomatischen Therapie sein.
Im Falle einer Überdosierung müssen der gestörte Wasser- und Elektrolythaushalt korrigiert werden. Die Nierenfunktion sollte in den nachfolgenden drei Tagen überwacht werden. Notfalls kann mit einer Hämodialyse die exzessive Kontrastmittelmenge eliminiert werden. Ein spezifisches Antidot gibt es nicht.
Intrathekale Anwendung:
Bei einer Überdosierung kann es zu einer zerebralen und spinalen Symptomatik kommen (z. B. epileptische Anfälle, Myoklonien). Die Therapie besteht in der Sicherung aller vitalen Funktionen und einer symptomatischen Therapie.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
V08AB02
Wirkungsmechanismus
Bei gesunden Probanden kam es nach einer intravenösen Injektion von Accupaque zu keinen signifikanten Änderungen der meisten hämodynamischen, klinisch-chemischen und Koagulationsparameter im Vergleich zu den Ausgangswerten. Die wenigen Veränderungen der Laborparameter waren geringfügig und klinisch nicht relevant.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
keine Daten vorhanden

Pharmakokinetik

Absorption
Nach intravenöser Bolusinjektion von Dosen bis zu 500 mg Iodum/kg KG bei Menschen ergab sich für die Verteilungsphase eine Halbwertszeit von etwa 20 min.
Patienten mit normaler Nierenfunktion scheiden nach einer intravenösen Injektion fast 100% der applizierten Iohexolumdosis innert 24 Stunden unverändert über die Nieren aus. Die maximale Konzentration im Urin tritt eine Stunde nach der Injektion auf.
Distribution
Die Plasmaproteinbindung liegt unter 2% und ist somit ohne klinische Relevanz.
Metabolismus
Es wurden keine Metaboliten gefunden.
Elimination
Die Halbwertszeit der Elimination (t½β) beträgt ca. 2 Std, bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit schweren Störungen sowohl der Nieren- als auch der Leberfunktion kann die Kontrastmittelclearance signifikant verzögert werden.

Präklinische Daten

Iohexolum hat eine sehr geringe akute Toxizität nach der intravenösen Verabreichung an Mäusen und Ratten gezeigt. Tierstudien zeigen eine sehr geringe Proteinbindung und gute Nierenverträglichkeit. Die Herzkreislauf- und Neurotoxizität ist gering. Histaminfreisetzung und antikoagulierende Eigenschaften sind geringer als die der ionischen Kontrastmittel.
Mutagenität
Bei der Prüfung auf genotoxische Wirkung war weder in vitro noch in vivo ein mutagener Effekt nachweisbar.
Karzinogenität
Karzinogenitätsstudien wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
In den Prüfungen auf embryotoxische, insbesondere teratogene Wirkung an Ratten und Kaninchen wurden weder teratogene noch embryoletale Effekte nachgewiesen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf das Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Es sollte eine separate Spritze verwendet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
·Schilddrüsenfunktionstest: Alle iodhaltigen Kontrastmittel können mit Schilddrüsenfunktionstests interferieren, so dass die Iodbindungskapazität der Thyroidea über mehrere Wochen herabgesetzt sein kann.
Vor der Verabreichung des iodhaltigen Kontrastmittels sollte sichergestellt werden, dass der Patient nicht kurz vor einem Schilddrüsenscan oder einem Schilddrüsenfunktionstest steht oder einer Behandlung mit radioaktivem Iod, da die Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln, unabhängig von der Route, Hormon-Assays und die Iod-Aufnahme der Schilddrüse oder Metastasen bei Schilddrüsenkrebs stören kann, bis die Urin-Iodausscheidung wieder normalisiert ist.
·Labortests für Bilirubin, Protein, anorganischen Substanzen (wie Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat): Hohe Kontrastmittelkonzentrationen in Serum und Urin können zu Störungen führen. Diese Substanzen sollten deshalb am Tag der Röntgenuntersuchung nicht quantitativ bestimmt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Die Zubereitung enthält kein Konservierungsmittel. Chemische und physikalische inuse Stabilität wurde für 24 Stunden bei 15-25°C gezeigt. Aus mikrobiologischen Gründen ist die gebrauchsfertige Zubereitung unmittelbar nach Anbruch zu verwenden. Nicht aufgebrauchte Lösung verwerfen. Die Lagerungszeiten und -bedingungen bei der Verwendung liegen in der Verantwortung des Anwenders.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nicht über 30°C lagern. Nicht einfrieren.
Den Behälter im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Röntgenstrahlen zu schützen. Polypropylenflaschen können vor Gebrauch 1 Monat lang bei 37°C gelagert werden.
Hinweise für die Handhabung
Die sterile Injektionslösung sollte vor Gebrauch visuell auf vorhandene Partikel, Verfärbung und Unversehrtheit des Behälters überprüft werden. Grundsätzlich gilt es bei der Anwendung von parenteralen Kontrastmitteln die allgemeinen Hygienevorschriften für sterile Lösungen zu beachten. Das Arzneimittel ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt und nach dem Öffnen zu verwenden. Die Kontrastmittellösung sollte erst unmittelbar vor der Untersuchung in die Spritze aufgezogen werden. Erfahrungsgemäß wird auf Körpertemperatur erwärmtes Kontrastmittel besser vertragen.
Zusätzliche Hinweise
Falls das Arzneimittel mit einem automatischen Applikationssystem gegeben wird, ist die Eignung für die beabsichtigte Anwendung zu belegen. Die Anwendungshinweise der Systeme sind einzuhalten, die verschiedenen Systeme dürfen nur von entsprechend geschultem Personal angewendet werden.
Die 500-ml-Infusionsflaschen können für den mehrfachen Gebrauch während eines Arbeitstages intravasal eingesetzt werden, bei entsprechender Eignung können auch kleinere Flaschen verwendet werden. Der Gummistopfen sollte nur einmal gestochen werden. Alle Materialien, die mit dem Patienten in Berührung kommen, sowie die dazugehörenden Bestecke und Schläuche müssen nach jeder Untersuchung entfernt werden, um eine Kontamination zwischen Patienten zu verhindern. Nicht verbrauchte Infusionslösung, Abfallmaterial sowie die Einmalartikel des Injektorsystems müssen am Ende des Tages entsprechend den Vorschriften entsorgt werden.

Zulassungsnummer

54637 (Swissmedic)

Packungen

Accupaque 300 (B)
Polypropylen-Injektionsflasche:
1 x 50 ml, 10 x 50 ml, 1 x 100 ml, 10 x 100 ml, 1 x 200 ml, 10 x 200 ml, 1 x 500 ml, 6 x 500 ml
Accupaque 350 (B)
Polypropylen-Injektionsflasche:
1 x 50 ml, 10 x 50 ml, 1 x 100 ml, 10 x 100 ml, 1 x 200 ml, 10 x 200 ml, 1 x 500 ml, 6 x 500 ml

Zulassungsinhaberin

GE Healthcare AG, 8152 Opfikon

Stand der Information

September 2023