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Information for professionals Apidra® Sanofi-Aventis (Suisse) SA AMZVZusammensetzungWirkstoff: Insulinum Glulisinum DCI 3 B Lys-29 B Glu-humanum insulinum analogum, GT), 100 U. Hilfsstoffe: 6,0 mg Trometamolum, 0,01 mg Polysorbatum 20, Conserv.: 3,15 mg Metacresolum, Aqua q.s. ad solutionem pro 1 ml. Galenische Form und Wirkstoffmenge pro EinheitApidra ist eine klare, farblose wässerige Injektionslösung in Durchstechflaschen, Patronen, im OptiSet oder im SoloStar. 1 ml enthält 3,49 mg Insulinum Glulisinum corresp. 100 U. Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenDiabetes mellitus bei Erwachsenen, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Dosierung/AnwendungApidra ist ein rekombinantes Insulin-Analogon, welches äquipotent zu löslichem Humaninsulin ist. Apidra hat einen rascheren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungsdauer als lösliches Humaninsulin. Übliche Dosierung Apidra soll kurz (0-15 Min.) vor oder unmittelbar nach der Mahlzeit injiziert werden. Anwendung Apidra wird subkutan injiziert; oder mittels einer Pumpe kontinuierlich subkutan verabreicht. Mischen mit anderen Insulinen Falls Apidra mit NPH-Humaninsulin gemischt wird, soll Apidra zuerst in die Spritze aufgezogen werden. Die Injektion soll sofort nach dem Mischen erfolgen. Über die Mischbarkeit von Insulin Glulisin mit anderen Insulinzubereitungen als mit humanem NPH-Insulin sind keine Daten vorhanden. Apidra soll nicht mit anderen Insulinzubereitungen gemischt werden, ausser mit humanem NPH-Insulin. Kontinuierliche subkutane Infusion mit einer Pumpe Apidra kann zur kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion (CSII) in Pumpensystemen verwendet werden. Dafür geeignet sind Disetronic H-Tron, D-Tron und MiniMed Pumpen, sowie die Disetronic und MiniMed Katheter. Anwendung bei speziellen Patientengruppen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen können den Insulinbedarf des Patienten vermindern (siehe «Pharmakokinetik»). KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung. Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Umstellung eines Patienten auf ein neues Insulinpräparat soll nur unter strenger medizinischer Überwachung erfolgen. Änderungen des Präparates, des Insulintyps oder der Insulinart (tierisches Insulin, Humaninsulin oder Insulin-Analogon) und/oder der Herstellungsmethode können eine Dosisänderung erfordern. Eine Anpassung der gleichzeitig verabreichten oralen Antidiabetika kann ebenfalls notwendig werden. Hypoglykämie Der Zeitpunkt des Auftretens einer Hypoglykämie hängt vom Wirkungsprofil des verwendeten Insulins ab und kann sich deshalb bei einem Wechsel des Therapieschemas ändern. Interaktionen1. Der Insulinbedarf kann vermindert sein in Gegenwart von Substanzen, welche die Insulinwirkung verbessern (Insulinsensitivität erhöhen), die Insulinsekretion steigern, die hepatische Glukoneogenese hemmen oder die intestinale Glukoseaufnahme beeinflussen. Bei gleichbleibender Insulinmenge besteht somit erhöhte Hypoglykämie-Gefahr durch gleichzeitige Einnahme von: oralen Antidiabetika; Alkohol; ACE-Hemmern (z.B. Captopril und Enalapril); antiarrhythmischen Substanzen wie Disopyramid; ?-Blockern und Clonidin; SSRI; Fenfluramine; MAO-Hemmern; trizyklischen Antidepressiva; Salicylaten und (selten) anderen NSAIDs; Fibraten; Tetracyclinen; Pentamidin (Hypoglykämie, gelegentlich mit nachfolgender Hyperglykämie); Anti-Malariamitteln (Chinin, Chloroquin, Mefloquin); Sulfonamiden (z.B. Cotrimoxazol); Cimetidin und Ranitidin. 2. Der Insulinbedarf kann erhöht sein bei gleichzeitiger Anwendung der folgenden Substanzen bzw. Substanzgruppen: Orale Kontrazeptiva und andere Oestrogen- oder Progestagen-Präparate; Kortikosteroide und ACTH; GH (Somatotropin); Danazol; Schilddrüsenhormone; Sympathikomimetika (vor allem ? 2-Sympathikomimetika wie Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin, aber auch ?-selektive Sympathikomimetika, sowie nicht selektive wie Epinephrin); Diazoxid; Nikotinsäure und -Derivate; Chlorpromazin (vor allem in hohen Dosen) und andere Phenothiazin-Derivate; Diuretika (z.B. Thiazid-Diuretika, Indapamid und Furosemid); Anti-retrovirale Substanzen; Immunsuppressive Substanzen (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus). 3 .Bei Anwendung der folgenden Substanzen kann die Insulinwirkung je nach Dosis verstärkt bzw. abgeschwächt werden: Octreotid-, Salicylsäure-Derivate, Lithium-Salze (selten). Schwangerschaft/StillzeitBisher liegen keine adäquaten Daten über die Verwendung von Apidra bei schwangeren Frauen vor. Tierstudien haben keinen Unterschied zwischen Apidra und Humaninsulin hinsichtlich Schwangerschaft, embryonaler/foetaler Entwicklung, Geburt und postnataler Entwicklung gezeigt (siehe «Präklinische Daten»). Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenAufgrund von Hypo- oder Hyperglykämien oder z.B. aufgrund von Sehstörungen kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit des Patienten herabgesetzt sein. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen) ein Risiko darstellen. Unerwünschte WirkungenIn klinischen Studien wurden zwischen Insulin Glulisin und den Vergleichssubstanzen (kurzwirksame Insuline) keine klinisch relevanten Unterschiede in der Gesamthäufigkeit von unerwünschten Wirkungen gefunden. Die beobachteten Nebenwirkungen waren bekannt für diese Substanzklasse und sind demzufolge den Insulinen gemeinsam. Hypoglykämie Zu einer Hypoglykämie, einer häufigen (schwere Hypoglykämien) bis sehr häufigen Nebenwirkung der Insulintherapie, kann es kommen, wenn die Insulindosis den Insulinbedarf überschreitet. Schwere Hypoglykämien, insbesondere wenn sie wiederholt auftreten, können zu neurologischen Schäden führen. Anhaltende oder schwere Hypoglykämien können lebensbedrohlich sein. Die Symptome einer Hypoglykämie (Blutzuckerabfall unter 2-3 mmol/l) sind: Neurovegetative Zeichen: Schwitzen, Hungergefühl, Zittern (neurovegetative Warnsymptome), Blässe, Herzklopfen, Neuroglykopenische Zeichen: Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten (Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Verwirrtheit u.a.), Bewusstseinsstörungen , Koordinations-, Seh- und Sprachstörungen. Diese können über Benommenheit und Somnolenz bis zur Bewusstlosigkeit fortschreiten. Die Hypoglykämie kann auch zu epileptischen Anfällen führen oder sich wie ein zerebraler Insult, z.B. mit (meist vorübergehender) Hemiparese, Aphasie, positivem Babinskizeichen, manifestieren. Abgeschwächte/veränderte Warnsymptome: Besonders bei Einstellung auf tiefe Blutzuckerwerte (z.B. bei Mehrfachinjektionen nach dem Basis-Bolus-Prinzip), aber auch bei lang bestehendem Diabetes (u.U. mit Neuropathie), bei Präparatewechsel u.a. können die Warnsymptome der Hypoglykämie verändert und die neurovegetativen Symptome abgeschwächt sein oder erst spät auftreten. Dies wurde von einigen Patienten auch nach Umstellung von tierischem auf humanes Insulin, aber auch sonst gelegentlich bei Präparatewechsel, beobachtet. Therapie der Hypoglykämie: siehe unter «Überdosierung». Hyperglykämie Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels, Hyperglykämie, Ketoazidose und Hyperosmolarität können auftreten, wenn z.B. die Insulindosis im Hinblick auf die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist, die Wirkung des Insulins nachgelassen hat (z.B. infolge falscher Lagerung), die körperliche Aktivität reduziert wird, die Insulinempfindlichkeit infolge emotionalen oder körperlichen Stresses (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infektionen oder anderen Erkrankungen) verringert ist oder gleichzeitig Arzneimittel mit blutzuckersteigernder Wirkung gegeben werden (siehe «Interaktionen»). Zeichen einer hyperglykämischen Stoffwechselentgleisung sind: Durst, Polyurie, Glucosurie, Ketonurie, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, Hypotonie und Tachykardie. Insbesondere bei Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, schnelle tiefe Atmung, Somnolenz oder Koma muss immer auch an eine begleitende Ketoazidose gedacht werden. Eine schwere Hyperglykämie und Ketoazidose kann lebensbedrohlich werden. Eine Ketoazidose kann sich in Abhängigkeit von der Insulinverfügbarkeit innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Sobald mögliche Anzeichen einer Hyperglykämie oder Ketoazidose bemerkt werden, müssen Blutglukose und Keton im Urin bestimmt und gegebenenfalls unverzüglich Gegenmassnahmen eingeleitet werden. Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle Wie bei anderen Insulintherapien können sich häufig lokale allergische Reaktionen in Form von Rötungen, Schwellungen und/ oder Juckreiz an der Injektionsstelle manifestieren. Diese leichten Reaktionen bilden sich meist innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen zurück. Diese Reaktionen können mit anderen Faktoren als dem Insulin in Zusammenhang stehen, z.B. Irritationen durch Hautreinigungsmittel oder schlechte Injektionstechnik. Haut Wie bei jeder Insulintherapie kann es gelegentlich an der Injektionsstelle zu einer Lipodystrophie kommen, welche die Insulinresorption verzögert. Ein ständiger Wechsel der Einstichstelle im gegebenen Injektionsbereich kann helfen, diese Reaktionen zu reduzieren oder zu vermeiden. Antikörper In einer Studie mit Typ 1 Diabetikern (n= 333) blieb die Konzentration von kreuzreaktiven Insulinantikörpern (Antikörper, die sowohl mit humanem Insulin als auch mit Insulin Glulisin reagieren) nahe beim Baseline-Wert während den ersten 6 Monaten in den Patienten, die mit Insulin Glulisin behandelt wurden. Während den folgenden 6 Monaten wurde eine Erniedrigung der Antikörperkonzentration beobachtet. In einer Studie mit Typ 2 Diabetikern (n= 411) wurde eine vergleichbare Erhöhung der kreuzreaktiven Insulinantikörper Konzentration bei den Patienten, die mit Insulin Glulisin behandelt wurden und bei den Patienten, die mit humanem Insulin behandelt wurden, während den ersten 9 Monaten beobachtet. Danach erniedrigte sich die Antikörperkonzentration bei den Patienten mit Insulin Glulisin und blieb unverändert in den Patienten mit humanem Insulin. Es gab keine Korrelation zwischen der Konzentration von kreuzreaktiven Insulinantikörpern und Änderungen von HbA1c, Insulindosis oder Häufigkeit von Hypoglykämien. ÜberdosierungInsuline haben keine spezifische Überdosierungsdefinition, weil Serumglukosekonzentrationen das Ergebnis einer komplexen Interaktion zwischen Insulinspiegel, Glukoseverfügbarkeit und anderen metabolischen Prozessen sind. Hypoglykämien können auftreten, wenn die Insulinaktivität im Verhältnis zur Nahrungsaufnahme und zum Energieverbrauch zu gross ist. Insulinüberdosierungen sind wie folgt zu behandeln Leichte bis mittlere Hypoglykämieepisoden können normalerweise durch orale Gabe von Kohlehydraten ausgeglichen werden. Es kann eine Anpassung der Arzneimitteldosis, der Essgewohnheiten und der körperlichen Aktivität notwendig werden. Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A10AB06 Wirkungsmechanismus Die primäre Wirkung von Insulin und Insulin-Analoga, einschliesslich Insulin Glulisin, ist die Regulation des Blutzuckermetabolismus. Insuline senken den Blutzuckerspiegel durch eine Stimulierung der peripheren Glukoseaufnahme, insbesondere durch die Skelettmuskulatur und das Fettgewebe, sowie durch eine Hemmung der Glukoneogenese in der Leber. Insulin hemmt die Lipolyse in den Fettzellen, hemmt die Proteolyse und erhöht die Proteinsynthese. Pharmakodynamik Insulin Glulisin hat bei subkutaner Verabreichung einen rascheren Wirkungseintritt und eine kürzere Wirkungsdauer als lösliches Humaninsulin. Die glukosesenkende Wirkung von Insulin Glulisin setzt 10-20 Min. nach subkutaner Injektion ein. Bei intravenöser Verabreichung sind Insulin Glulisin und lösliches Humaninsulin äquipotent, d.h. 1 Einheit Insulin Glulisin hat den selben blutglukosesenkenden Effekt wie 1 Einheit lösliches Humaninsulin. PharmakokinetikBei Insulin Glulisin wird durch den Ersatz der Aminosäure Asparagin durch Lysine in Position B3 und von Lysin durch Glutaminsäure in Position B29 eine raschere Absorption erreicht. Absorption Das pharmakokinetische Profil bei Gesunden und Diabetikern (Typ 1 und Typ 2) zeigte, dass nach Verabreichung von 0,15 U/kg die Absorption von Insulin Glulisin doppelt so schnell und die Maximalkonzentration doppelt so hoch ist wie bei löslichem Humaninsulin. T max betrug 55 resp 82 Min, C max betrug 82 µU/ml resp. 46 µU/ml (s. Abb.). Distribution und Elimination Die Verteilung und Elimination von Insulin Glulisin und löslichem Humaninsulin sind nach intravenöser Verabreichung ähnlich; die Verteilungsvolumina betragen 13 l resp. 22 l und die Halbwertszeiten 13 Min. resp. 18 Min. Kinetik spezieller Patientengruppen Niereninsuffizienz In einer klinischen Studie, die mit nicht-diabetischen Patienten durchgeführt wurde und einen breiten Bereich der Nierenfunktion abdeckte (CrCl >80 ml/Min., 30-50 ml/Min., <30 ml/Min.), blieben die schnell wirkenden Eigenschaften von Insulin Glulisin im Allgemeinen erhalten. Patienten mit moderater und schwerer Niereninsuffizienz zeigten eine reduzierte Clearance von Insulin Glulisin verglichen mit gesunden Probanden. Der Insulinbedarf kann bei eingeschränkter Nierenfunktion vermindert sein. Leberinsuffizienz Es wurden keine klinischen Studien bei Patienten mit Leberinsuffizienz durchgeführt. Aufgrund der verringerten Glukoneogenese-Kapazität und des verminderten Insulinstoffwechsels kann der Insulinbedarf bei Patienten mit einer Einschränkung der Leberfunktion herabgesetzt sein. Fettleibigkeit Der raschere Wirkungseintritt und die kürzere Wirkungsdauer von Insulin Glulisin und Insulin Lispro im Vergleich zu löslichem Humaninsulin war auch bei fettleibigen Nichtdiabetikern erhalten. Der rasche Wirkungseintritt war mit Insulin Glulisin besser erhalten als mit Insulin Lispro. Kinder und Jugendliche Die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Eigenschaften von Insulin Glulisin im Vergleich zu löslichem Humaninsulin, 2 Min. vor der Mahlzeit sc. verabreicht, wurde bei 10 Kindern (7-11 Jahre) und 10 Jugendlichen (12-16 Jahre) untersucht. In beiden pädiatrischen Subgruppen zeigte Insulin Glulisin eine raschere Absorption, eine kürzere Verweildauer im Zirkulationssystem und eine bessere Glukosesenkung als lösliches Humaninsulin. Präklinische DatenDie präklinischen Daten zeigten keine Toxizitätsbefunde ausser jenen, die mit der blutzuckersenkenden pharmakodynamischen Aktivität (Hypoglykämie) verbunden sind und waren nicht von löslichem Humaninsulin verschieden. Sonstige HinweiseInkompatibilitäten Es sind keine Daten über die Mischbarkeit von Insulin Glulisin mit anderen Insulinzubereitungen ausser mit NPH-Insulin verfügbar. Haltbarkeit Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Besondere Lagerungshinweise Apidra Durchstechflaschen, Patronen bzw. vorgefüllter Injektoren bis zum Anbruch im Kühlschrank (2-8 °C) lagern und sicherstellen, dass der Behälter keinen direkten Kontakt mit dem Gefrierfach oder Kühlelementen hat. Nicht einfrieren! In der Originalverpackung aubewahren, um den Inhalt vor Licht schützen. Hinweise für die Handhabung Aprida ist vor der Verwendung zu prüfen. Apidra darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar und farblos ist und keine sichtbaren Partikel enthält. Da Apidra eine Lösung ist, ist ein Resuspendieren vor Gebrauch nicht erforderlich. Zulassungsnummer57013, 57014, 57462, 58056 (Swissmedic). Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (schweiz) ag, 1217 Meyrin/GE. Stand der InformationMärz 2007. |