Information for professionals Ciprofloxacin-Teva® Teva Pharma AG AMZVZusammensetzungFilmtabletten: Ciprofloxacinum ut Ciprofloxacini hydrochloridum monohydricum.
Infusionslösung in Vials: Ciprofloxacinum.
Infusionslösung mit Glucose 5% in Minibags: Ciprofloxacinum.
Hilfsstoffe
Filmtabletten: Excipiens pro compresso obducto.
Infusionslösung in Vials: Acidum lacticum, Natrii chloridum, Aqua ad inject. q.s. ad solutionem 50 ml/100 ml/200 ml.
Infusionslösung mit Glucose 5% in Minibags: Glucosum monohydricum 5 g bzw. 10 g, Acidum lacticum, Acidum hydrochloridum q.s., Aqua ad inject. q.s. ad solutionem pro 100 ml/200 ml.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 Filmtablette enthält: Ciprofloxacinum 250 mg ut Ciprofloxacini hydrochloridum monohydricum.
Ciprofloxacin-Teva 500 mg, Filmtablette
1 Filmtablette enthält: Ciprofloxacinum 500 mg ut Ciprofloxacini hydrochloridum monohydricum.
Ciprofloxacin-Teva 750 mg, Filmtablette
1 Filmtablette enthält: Ciprofloxacinum 750 mg ut Ciprofloxacini hydrochloridum monohydricum.
Ciprofloxacin-Teva i.v. 100 mg, Infusionslösung
1 Vial enthält: Ciprofloxacinum 100 mg/50 ml (2 mg/ml).
Ciprofloxacin-Teva i.v. 200 mg, Infusionslösung
1 Vial enthält: Ciprofloxacinum 200 mg/100 ml (2 mg/ml).
Ciprofloxacin-Teva i.v. 400 mg, Infusionslösung
1 Vial enthält: Ciprofloxacinum 400 mg/200 ml (2 mg/ml).
Ciprofloxacin-Teva i.v. mit Glucose 5% 200 mg, Infusionslösung
1 Minibag enthält: Ciprofloxacinum 200 mg/100 ml (2 mg/ml).
Ciprofloxacin-Teva i.v. mit Glucose 5% 400 mg, Infusionslösung
1 Minibag enthält: Ciprofloxacinum 400 mg/200 ml (2 mg/ml).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenCiprofloxacin-Teva eignet sich zur Behandlung von Infektionen, die durch Ciprofloxacin-empfindliche Erreger hervorgerufen werden.
Offizielle Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika sollen beachtet werden, insbesondere Anwendungsempfehlungen zur Verhinderung der Zunahme der Antibiotikaresistenz.
Erwachsene
Bei den im ambulanten Bereich häufigen Pneumokokken-Pneumonien ist Ciprofloxacin nicht das Mittel der ersten Wahl. Ciprofloxacin kann aber bei Pneumonien, verursacht durch z.B. Klebsiella, Enterobacter, Proteus, Pseudomonas, E. coli, Haemophilus, Branhamella, Legionella, Staphylococcus, angezeigt sein.
Hals-Nasen-Ohren-Infektionen
Insbesondere wenn sie durch gramnegative Keime einschliesslich Pseudomonas oder durch Staphylococcus verursacht sind.
Infektionen der Augen.
Infektionen der Nieren und/oder der ableitenden Harnwege.
Infektionen der Geschlechtsorgane, einschliesslich Gonorrhö und Adnexitis.
Bei einer begleitenden Infektion durch Chlamydien/Mykoplasmen (nicht- resp. postgonorrhöische Urethritis) ist Ciprofloxacin nicht das Mittel der 1. Wahl. Eine begleitende Lues wird nicht beeinflusst.
Infektionen des Magen-Darm-Traktes, der Gallenwege oder des Bauchfells (Peritonitis).
Wund- und Weichteilinfektionen.
Infektionen der Knochen und Gelenke.
Mund-Zahn-Kiefer-Infektionen.
Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe.
Sepsis.
Infektionen oder drohende Infektionsgefahr (Prophylaxe) bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr (z.B. unter Behandlung mit Immunsuppressiva bzw. im neutropenischen Zustand).
Anwendung zur selektiven Darmdekontamination bei immunsuppressiv behandelten Patienten (oral).
Kinder und Jugendliche
Bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben bei Kindern und Jugendlichen (5–17 Jahre) mit Mukoviscidose.
Bei Kindern ab 1 Jahr als Mittel der dritten Wahl bei der Behandlung von komplizierten Infektionen der Harnwege sowie bei Pyelonephritis durch E. coli . Die Indikation zur Behandlung soll nur nach Rücksprache mit einem Spezialisten, d.h. einem infektologischen Pädiater oder Infektologen, gestellt werden.
Kinder unter 6 Jahren sollten mit einer geeigneten galenischen Form behandelt werden, Ciprofloxacin Infusionslösung.
Milzbrand (Erwachsene und Kinder)
Zur Postexpositionsprophylaxe und zur Behandlung des Milzbrandes nach Inhalation der Erreger Bacillus anthracis . Die Wirksamkeit von Ciprofloxacin bei Milzbrand wurde tierexperimentell belegt (siehe Kapitel «Eigenschaften/Wirkungen»). Bei Kindern, Heranwachsenden und Schwangeren sollte nach Feststellung des Resistenzmusters des beteiligten Bacillus anthracis -Stammes die Möglichkeit einer Umstellung der Therapie auf (Amino-) penicilline überprüft werden.
Dosierung/Anwendung
Oral Einzel-/Tagesdosen
bei Erwachsenen
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Einfache Infektionen der 2× 250 mg
unteren und oberen Harnwege
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Schwere Infektionen der Harnwege 2× 250 mg bis
(je nach Schweregrad) 2× 500 mg
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Infektionen der Atemwege 2× 250 mg bis
(z.B. Bronchitis) 2× 500 mg
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Andere Infektionen 2× 500 mg
(vgl. «Indikationen»)
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Schwere Infektionen 2× 750 mg
(z.B. Osteomyelitis, Atemwegs-
infektionen bei Mukoviszidose)
Bei akuter, unkomplizierter Gonorrhö der Frau und des Mannes (Urethritis) und bei einer akuten unkomplizierten Zystitis der Frau reicht die einmalige Gabe von 250 mg.
Bei unkomplizierten Infektionen der ableitenden Harnwege wird eine 3-tägige Behandlung mit 2× 250 mg pro Tag empfohlen.
Bei besonders bedrohlichen Infektionen , z.B. bei rezidivierenden Infektionsschüben bei Patienten mit Mukoviszidose, Pneumonien, Infektionen der Bauchhöhle, der Knochen und Gelenke, verursacht durch Pseudomonas, Staphylococcus oder Streptococcus pneumoniae muss die tägliche Dosis auf 2× 750 mg erhöht werden, falls nicht parenteral behandelt wird.
Obwohl die Wirksamkeit in klinischen Studien belegt ist, gilt Ciprofloxacin-Teva nicht als Mittel der ersten Wahl für die Behandlung von vermuteten oder diagnostizierten Pneumonien, welche durch Streptococcus pneumoniae verursacht sind.
Bei Infektionen der Harnwege mit Chlamydien sollte die tägliche Dosis, falls notwendig, auf 2× 750 mg erhöht werden, und mind. 10 Tage behandelt werden.
Übliche Dosierung bei parenteraler Gabe
Parenteral Einzel-/Tagesdosen
bei Erwachsenen
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Einfache Infektionen der 2× 200 mg
unteren und oberen Harnwege
----------------------------------------------------
Schwere Infektionen der Harnwege 2× 200 mg bis
(je nach Schweregrad) 2× 400 mg
----------------------------------------------------
Infektionen der Atemwege 2× 200 mg bis
(z.B. Bronchitis) 2× 400 mg
----------------------------------------------------
Andere Infektionen 2× 400 mg
(vgl. «Indikationen»)
----------------------------------------------------
Schwere Infektionen 3× 400 mg
(z.B. Osteomyelitis, Atemwegs-
infektionen bei Mukoviszidose)
Eine 60 Min. dauernde Infusion mit 400 mg Ciprofloxacin, alle 8 Std., ist bezüglich der AUC gleichwertig einer oralen Gabe von 750 mg Ciprofloxacin alle 12 Std.
Bei akuter, unkomplizierter Gonorrhö der Frau und des Mannes (Urethritis) und bei einer akuten unkomplizierten Zystitis der Frau reicht die einmalige Infusion von 200 mg.
Bei besonders bedrohlichen Infektionen , z.B. bei rezidivierenden Infektionsschüben bei Patienten mit Mucoviszidose, Pneumonien, Infektionen der Bauchhöhle, der Knochen und Gelenke, verursacht durch Pseudomonas, Staphylococcus oder Streptococcus pneumoniae kann die tägliche Dosis auf bis 3× 400 mg erhöht werden.
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen (5–17 Jahre) mit zystischer Fibrose beträgt die empfohlene Dosierung bei akuten Infektionsschüben 2× 20 mg (oral) bzw. 3× 10 mg (intravenös) Ciprofloxacin pro kg Körpergewicht, verteilt auf 2 bzw. 3 Einzelgaben in 12 bzw. 8-stündigem Abstand. Die Tagesdosis soll 2× 750 mg (oral) bzw. 3× 400 mg (intravenös) nicht überschreiten. Die Infusionsdauer beträgt 60 Minuten.
Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen nicht vor.
Komplizierte Infektionen der Harnwege sowie Pyelonephritis durch E. coli
Die Dosis bei i.v. Gabe beträgt 6–10 mg/kg KG alle 8 Stunden, wobei die Einzelgabe 400 mg nicht übersteigen sollte. Bei Anwendung einer oralen Ciprofloxacinform beträgt die Dosierung 10–20 mg/kg KG alle 12 Stunden und sollte 750 mg pro Gabe nicht übersteigen.
Dosierung bei Milzbrand
Die Behandlung sollte unverzüglich nach einer vermuteten oder bestätigten Inhalation von Milzbranderregern einsetzen und zunächst mit intravenösem Ciprofloxacin begonnen werden.
Therapeutische Wirksamkeit kann nach Anwendung folgender Dosierungen aufgrund der Empfindlichkeit der Erreger in vitro und der jeweils zu erwartenden Plasmaspiegel angenommen werden (siehe auch Kapitel «Eigenschaften/Wirkungen»).
Parenteral
Erwachsene: 2-mal täglich 400 mg (2-mal täglich 1 Flasche Ciprofloxacin-Teva 400 mg bzw. 2-mal täglich 2 Flaschen 200 mg).
Kinder: 2-mal täglich 10 mg/kg Körpergewicht.
Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 400 mg nicht überschreiten.
Peroral
Erwachsene: 2-mal täglich 500 mg.
Kinder/Jugendliche: 2-mal täglich 15 mg/kg Körpergewicht.
Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 500 mg nicht überschreiten.
Dosierung bei älteren Patienten
Ältere Patienten sollten die niedrigst mögliche Dosierung erhalten. Im Falle einer verminderten Nierenfunktion ist die Dosierung entsprechend anzupassen (s. «Spezielle Dosierungsanweisungen»).
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ausmass der Maximale Tagesdosis bei
Nierenfunktionsstörung oraler Gabe i.v. Gabe
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Kreatinin- Serum-
Clearance Kreatininwert
-----------------------------------------------------
31–60 ml/ 1,4–1,9 mg/ 1000 mg 800 mg
min/1,73 m² 100 ml (124–
168 µmol/l)
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<30 ml/ >2,0 mg/ 500 mg 400 mg
min/1,73 m² 100 ml
(>177 µmol/l)
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und Hämodialyse
Ciprofloxacin-Teva soll an den Dialysetagen, nach der Dialyse, gegeben werden. Dabei ist die Dosierung wie in obiger Tabelle für Kreatinin-Clearance <30 ml/min/1,73 m² vorzunehmen.
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist die Ciprofloxacin-Elimination nur wenig verändert, es ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei gleichzeitig eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist die Dosierung dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung anzupassen.
Spezielle Dosierungsanweisungen für Kinder und Jugendliche
Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen nicht vor.
Dauer der Behandlung
Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf.
Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Verschwinden klinischer Symptome hinaus konsequent weiter durchgeführt werden.
Durchschnittliche Behandlungsdauern bei Erwachsenen
Akute, unkomplizierte Gonorrhö der Frau und des Mannes (Urethritis);
akute unkomplizierte Zystitis der Frau: 1 Tag.
Infektionen der Nieren, der Harnwege und des Bauchraumes: Bis zu 7 Tage.
Bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr: Über den gesamten Zeitraum der neutropenischen Phase.
Übrige Infektionen: 7–14 Tage.
Osteomyelitis: Maximal 2 Monate.
Bei Streptokokkeninfektionen sollte die Behandlungszeit wegen der Gefahr von Spätkomplikationen mindestens 10 Tage dauern.
Bei Infektionen der Harmwege mit Chlamydien sollte ebenfalls über mindestens 10 Tagen behandelt werden.
Durchschnittliche Behandlungsdauern bei Kindern
Durch P. aeruginosa verursachte Infektionsschübe bei Mukoviszidose: 10–14 Tage.
Komplizierte Infektionen der Harnwege sowie Pyelonephritis durch E. coli: 10–21 Tage.
Durchschnittliche Behandlungsdauer bei Milzbrand
Bei einer intravenös begonnenen Postexpositionsprophylaxe oder Behandlung nach Inhalation von Milzbranderregern kann nach klinischem Bild auf orale Weiterbehandlung umgestellt werden. Die Gesamtbehandlungsdauer (i.v. und oral) ist 60 Tage.
Art der Verabreichung
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit Flüssigkeit zu verabreichen. Sie können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Einnahme auf nüchternen Magen beschleunigt die Resorption.
Ciprofloxacin-Teva Infusionslösung und Infusionslösung mit 5% Glucose
Vergleiche Rubrik «Hinweise für die Handhabung».
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegen Ciprofloxacin oder andere Chemotherapeutika vom Chinolontyp oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Ciprofloxacin-Teva soll bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse nicht bei schwangeren und stillenden Frauen angewendet werden.
Kinder und Jugendliche sollen bis zum Abschluss der Wachstumsphase nicht mit Ciprofloxacin-Teva behandelt werden, da aufgrund von Ergebnissen aus Tierversuchen Gelenkknorpelschädigungen beim noch nicht erwachsenen Organismus nicht ausgeschlossen werden können.
Bezüglich der Anwendung bei Mukoviszidose, Milzbrand, komplizierten Infektionen der Harnwege sowie Pyelonephritis durch E. coli siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Die Kombination von Ciprofloxacin und Tizanidin ist kontraindiziert, da Ciprofloxacin den Serumspiegel von Tizanidin soweit erhöhen kann, dass klinisch relevante unerwünschte Arzneimittelwirkungen von Tizanidin (Hypotonie, Somnolenz, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Leberfunktionsstörungen, Miosis, Atemdepression, Koma, Unruhe) auftreten können.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenEine Behandlung von Kindern und Jugendlichen sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-/Risiko-Abwägung begonnen werden. Zu berücksichtigen sind insbesondere mögliche unerwünschte Wirkungen auf Gelenke und/oder das umgebende Gewebe. Wie auch von anderen Gyrasehemmern bekannt, verursacht Ciprofloxacin Schädigungen an den gewichtstragenden Gelenken juveniler Tiere. Die Auswertung der Sicherheitsdaten von jugendlichen Patienten mit zystischer Fibrose (Mucoviszidose) zeigen keine Hinweise auf bleibende Gelenk-/Knorpelschädigungen.
Die heutigen Erkenntnisse bei Kindern und Jugendlichen stützen die Anwendung von Ciprofloxacin bei akuten, durch P. aeruginosa verursachten Infektionsschüben einer zystischen Fibrose, bei Milzbrand, komplizierten Infektionen der Harnwege sowie Pyelonephritis durch E. coli (siehe Rubriken «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten» sowie «Dosierung/Anwendung»). Ciprofloxacin wird bei anderen Indikationen nicht empfohlen.
Hinter schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie kann sich eine pseudomembranöse Kolitis verbergen, die sofort behandelt werden muss. In sochen Fällen ist Ciprofloxacin-Teva abzusetzen und eine geeignete Diagnostik und Therapie einzuleiten (z.B. Vancomycin oral, 4× 250 mg täglich). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
In sehr seltenen Fällen wurde über anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen (z.B. Gesichts-, Gefäss- und Kehlkopfödem; Atemnot bis hin zum bedrohlichen Schock), teilweise schon nach Ersteinnahme, berichtet. In diesen Fällen ist Ciprofloxacin-Teva sofort abzusetzen, eine ärztliche Behandlung (z.B. Schocktherapie) ist erforderlich.
In seltenen Fällen kann Ciprofloxacin Photosensitivitätsreaktionen oder phototoxische Reaktionen verursachen. Patienten sollten es vermeiden sich während der Therapie mit Ciprofloxacin längere Zeit dem Sonnenlicht auszusetzen. Falls dies nicht möglich ist, sollte eine Sonnenschutzcreme mit genügend hohem Lichtschutzfaktor verwendet und bedeckende Kleidung für Arme, Beine, evtl. Hut fürs Gesicht getragen werden.
Bei Epileptikern und Patienten mit anderer Vorschädigung des Zentralnervensystems (z.B. erniedrigte Krampfschwelle, Krampfanfälle in der Vorgeschichte, verringerte Hirndurchblutung, Veränderung in der Gehirnstruktur oder Schlaganfall) ist Ciprofloxacin-Teva nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden, da diese Patienten wegen möglicher zentralnervöser Nebenwirkungen gefährdet sind.
Die intravenöse Gabe soll durch eine langsame Infusion über eine Dauer von 60 Minuten erfolgen. Lokale Reaktionen wurden nach der intravenösen Gabe von Ciprofloxacin beobachtet. Diese Reaktionen sind häufiger, wenn die Infusionsdauer 30 Minuten beträgt oder kleine Venen der Hand benützt werden.
Eine langfristige und wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.
Auf die Möglichkeit einer Kreuzresistenz zwischen Ciprofloxacin und anderen Fluorochinolonen ist zu achten.
Da Ciprofloxacin vorwiegend über den Urin und weniger auch über das hepatobiliäre System ausgeschieden wird, ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Vorsicht geboten. Es wurde in seltenen Fällen von Kristallurie berichtet, weshalb die Patienten angewiesen werden sollten, genug zu trinken.
Ciprofloxacin sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Sehnenerkrankungen/-schäden im Zusammenhang mit einer Chinolontherapie mit Vorsicht angewendet werden. In einzelnen Fällen wurde während der Gabe von Ciprofloxacin eine Achillotendinitis beobachtet. Einzelne Fälle einer teilweisen oder vollständigen Ruptur der Achillessehne wurden vor allem von älteren Patienten berichtet, bei denen eine systemische Behandlung mit Glucocorticosteroiden vorausgegangen war. Daher sollte bei Zeichen einer Achillotendinitis (z.B. schmerzvolle Schwellung) Ciprofloxacin abgesetzt werden.
Ciprofloxacin ist ein mässig starker Inhibitor von Cytochrom P450 1A2 Enzymen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimitteln, welche durch dieselben Enzyme metabolisiert werden (wie z.B. Theophyllin, Methylxanthin, Coffein, Tizanidin, Duloxetin oder Clozapin). Erhöhte Plasmaspiegel und arzneimittelspezifische Nebenwirkungen können durch Hemmung der Clearance dieser Arzneimittel entstehen (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»).
Ciprofloxacin-Teva i.v. mit Glucose 5% Infusionslösungen im Minibag enthalten 5% (5 g bzw. 10 g) Zucker. Eine gleichzeitige Infusion mit 10% Laevulose (D-Fructose) sowie mit Lösungen die Glucose enthalten, sollte nicht erfolgen. Bei der Behandlung von Diabetikern ist zudem Vorsicht geboten.
Bei Patienten, für welche der Natriumspiegel kritisch sein kann (z.B. bei Herzinsuffizienz, Nierenversagen, nephrotisches Syndrom) muss bei Anwendung von Ciprofloxacin-Teva i.v. Infusionslösung in Vials die zusätzliche Zufuhr von Natrium berücksichtigt werden. Ein Vial Ciprofloxacin-Teva 100 mg/50 ml enthält 450 mg (7,7 mmol) Natriumchlorid, 1 Vial Ciprofloxacin-Teva 200 mg/100 ml enthält 900 mg (15,4 mmol) Natriumchlorid, 1 Vial Ciprofloxacin-Teva 400 mg/200 ml enthält 1800 mg (30,8 mmol) Natriumchlorid.
Patienten, bei denen ein Mangel and Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase besteht oder in der Familiengeschichte vorkam, neigen zu hämolytischen Reaktionen auf Chinolone. Deshalb sollte Ciprofloxacin-Teva bei diesen Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden.
InteraktionenCiprofloxacin ist ein mässig starker Inhibitor von Cytochrom P450 1A2 Enzymen. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Verabreichung von Arzneimitteln, welche durch dieselben Enzyme metabolisiert werden wie z.B. Theophyllin, Methylxanthin, Coffein, Tizanidin, Duloxetin oder Clozapin (s. Kapitel «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Tizanidin führte bei Probanden zu einer Erhöhung der Tizanidin-Serumspiegel. Der Wert für Cstieg um das 7-Fache (Einzelwerte im Bereich 4- bis 21-fach), derjenige für das AUC um das 10-Fache (Einzelwerte im Bereich 6- bis 24-fach). Die Erhöhung der Tizanidin-Spiegel ging einher mit einer Verstärkung der hypotonischen und sedativen Effekte wie Übelkeit, Erbrechen, Leberfunktionsstörungen, Miosis, Atemdepression, Koma oder Unruhe (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die gleichzeitige Einnahme von Duloxetin mit starken Inhibitoren des CYP450 Isoenzyms 1A2, wie z.Bsp. Fluvoxamin, führte zu einer Erhöhung der Werte für Cund AUC für Duloxetine. Obwohl noch keine Berichte über eine solche Interaktion zwischen Ciprofloxacin und Duloxetin vorliegen, könnte eine solche bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin und Duloxetin auftreten.
Die Gabe von 250 mg Ciprofloxacin während 7 Tagen führte zu einer Erhöhung der Serumwerte für Clozapin und dessen Metaboliten N-Desmethylclozapin um 29% bzw. 31%.
Die gleichzeitige Einnahme von Ciprofloxacin mit Ropinirol (einem mässigen Inhibitor von CAP450 1A2) im Rahmen einer klinischen Studie führe zu einem Anstieg von Cund AUC für Ropinirol von 60% bzw. 84%. Obwohl die Behandlung mit Ropinirol im Allgemeinen gut toleriert wurde, legen einzelne Fallberichte zu unerwünschten Arzneimittelwirkungen den Verdacht nahe, dass die gleichzeitige Einnahme von Ciprofloxacin und Ropinirol zu einer Interaktion zwischen diesen beiden Wirkstoffen führen kann.
Ciprofloxacin reduziert in gesunden Probanden die Elimination von i.v. verabreichten Lidocain (einem weiteren mässigen Inhibitor von CYP450 1A2) um 22%. Obwohl die Verabreichung von Lidocain i.v. gut vertragen wurde, kann eine Interaktion mit Ciprofloxacin mit entsprechenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen nicht ausgeschlossen werden.
Weitere Interaktionen
Die zeitgleiche Anwendung von Ciprofloxacin (oral) mit Eisen, Sucralfat oder Antacida und stark gepufferten Präparaten (z.B. antiretrovirale Wirksubstanzen), die Magnesium, Aluminium oder Calcium enthalten, oder Phosphat-bindende Polymere (wie z.B. Sevelamer) verringert die Resorption von Ciprofloxacin. Deshalb soll Ciprofloxacin entweder 1–2 Std. vor oder 4 Std. nach diesen Präparaten eingenommen werden.
Diese Einschränkung gilt nicht für Antacida vom Typ der H-Rezeptorenblocker.
Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Theophyllin kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllin-Konzentration im Serum in toxische Bereiche führen. Auf diese Weise können Theophyllin-verursachte Nebenwirkungen auftreten. Falls auf eine gleichzeitige Anwendung beider Präparate nicht verzichtet werden kann, soll die Serumkonzentration von Theophyllin kontrolliert und seine Dosierung angemessen reduziert werden.
Aus tierexperimentellen Untersuchungen ist bekannt, dass die Kombination sehr hoher Dosen von Chinolonen (Gyrasehemmern) und einigen nichtsteroidalen Antiphlogistika (wie z.B. Fenbufen, nicht aber Acetylsalicylsäure) Krämpfe auslösen kann.
Bei der zeitgleichen Gabe von Ciprofloxacin und Ciclosporin wurde in Einzelfällen ein vorübergehender Anstieg der Serumkreatininkonzentration beobachtet. Aus diesem Grund ist bei diesen Patienten eine engmaschige Kontrolle (2× wöchentlich) des Serumkreatininwertes erforderlich.
Die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Warfarin kann die Wirkung von Warfarin verstärken.
In Einzelfällen kann die gleichzeitige Gabe von Ciprofloxacin und Glibenclamid die Wirksamkeit von Glibenclamid verstärken (Hypoglykämie).
Probenecid beeinflusst die renale Sekretion von Ciprofloxacin. Die gleichzeitige Gabe von Probenecid (1000 mg) und Ciprofloxacin (500 mg) erhöhte die Serumkonzentration von Ciprofloxacin zu etwa 50%, die Eliminationshalbwertzeit blieb unverändert, was bei Patienten, welche diese beiden Medikamente gleichzeitig erhalten, beachtet werden sollte.
Metoclopramid beschleunigt die Aufnahme von Ciprofloxacin, wodurch die maximalen Plasmakonzentrationen schneller erreicht werden. Die Bioverfügbarkeit von Ciprofloxacin wird nicht beeinflusst.
Bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin und Methotrexat können durch kompetitive Hemmung der tubulären Sekretion von Methotrexat dessen Plasmaspiegel erhöht sein. Da dies zu einem gesteigerten Risiko Methotrexat-bedingter toxischer Reaktionen führen kann, sollten die Patienten sorgfältig überwacht werden.
Ciprofloxacin sollte nicht zusammen mit Milchprodukten oder calciumreichen Nahrungsmitteln (z.B. Milch, Joghurt, mit Calcium angereicherter Fruchtsaft) eingenommen werden, da die Aufnahme von Ciprofloxacin dadurch vermindert werden könnte. Die Absorption von Ciprofloxacin wird hingegen durch den Calciumgehalt einer normalen Mahlzeit nicht beeinträchtigt.
Schwangerschaft/StillzeitTierversuche haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben, jedoch besteht die Möglichkeit einer Schädigung des wachsenden Knorpels.
Ciprofloxacin tritt in das Nabelschnurblut und das Fruchtwasser über. Es konnte in der Muttermilch in ähnlichen Konzentrationen wie im mütterlichen Serum nachgewiesen werden.
Ciprofloxacin sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, es ist klar notwendig. Bezüglich der präventiven Anwendung nach Exposition mit Milzbranderregern siehe «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten».
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDurch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol.
Unerwünschte WirkungenFolgende unerwünschte Arzneimittelwirkungen wurden mit Ciprofloxacin in klinischen Studien (n= 51’721 Patienten, Stichtag 15. Mai 2005) sowie im Rahmen der Marktüberwachung beobachtet:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich (0,1–1%): Candidose.
Selten (0,01–0,1%): Antibiotika-assozierte Kolitis (in sehr seltenen Fällen ist ein fataler Ausgang möglich).
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Gelegentlich (0,1–1%): Eosinophilie.
Selten (0,01–0,1%): Leukozytopenie, Anämie, Neutropenie, Leukozytose, Thrombozytopenie, Thrombozytämie.
Sehr selten (<0,01%): Hämolytische Anämie.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Agranulozytose, Panzytopenie (lebensbedrohlich), Knochenmarksdepression (lebensbedrohlich).
Störungen des Immunsystems
Gelegentlich (0,1–1%): Hautreaktionen (siehe «Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes»).
Selten (0,01–0,1%): Allergische Reaktionen, allergisches Ödem/Angiödem.
Sehr selten (<0,01%): Anaphylaktische Reaktionen, Arzneimittelfieber, anapyhlaktischer Schock (lebensbedrohlich, teilweise schon nach Ersteinnahme).
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ der Serumkrankheit.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich (0,1–1%): Anorexie.
Selten (0,01–0,1%): Hyperglyzämie.
Psychiatrische Störungen
Gelegentlich (0,1–1%): Psychomotorische Hyperaktivität/Erregtheit.
Selten (0,01–0,1%): Verwirrung und Orientierungslosigkeit, Angstzustände, Albträume, Depressionen, Halluzinationen.
Sehr selten (<0,01%): Psychotische Reaktionen.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Psychosen.
Störungen des Nervensystems
Gelegentlich (0,1–1%): Kopfschmerzen, Benommenheit, Schlafstörungen, Geschmackstörungen, Müdigkeit, Schlaflosigkeit.
Selten (0,01–0,1%): Parästhesie, Dysästhesie, Hypoästhesie, Tremor, Krämpfe, Schwindel.
Sehr selten (<0,01%): Migräne, Geruchstörungen, intrakraniale Hypertonie, Zuckungen.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Koordinationsstörungen, Hyperästhesie, Anosmie (in der Regel reversibel bei Absetzung der Medikation), stechender Schmerz.
Augen
Selten (0,01–0,1%): Sehstörungen.
Sehr selten (<0,01%): Farbenfehlsichtigkeit, Diplopie.
Funktionsstörungen des Ohrs und de Innenohrs
Selten (0,01–0,1%): Tinnitus, Taubheit.
Sehr selten (<0,01%): Schwerhörigkeit.
Funktionsstörungen des Herzens
Selten (0,01–0,1%): Tachykardie, Synkopen.
Funktionsstörungen der Gefässe
Selten (0,01–0,1%): Vasodilatation, Hypotonie.
Sehr selten (<0,01%): Vaskulitis, Hitzewallung.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Hypertonie, intrakranielle Hypertonie.
Atmungsorgane (respiratorisch, thorakale und mediastinale Funktionsstörungen)
Selten (0,01–0,1%): Dyspnoe (einschliesslich Asthmaanfälle).
Sehr selten (<0,01%): Brustschmerzen.
Gastrointestinale Störungen
Häufig (1–10%): Übelkeit, Durchfall, Verdaungsstörungen, Appetitlosigkeit.
Gelegentlich (0,1–1%): Erbrechen, Schmerzen im gastrointestinalen Bereich/Unterleib, Dyspepsie, Flatulenz.
Sehr selten (<0,01%): Pseudomembranöse Kolitis.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Pankreatitis.
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Gelegentlich (0,1–1%): Transaminasewerte vorübergehend erhöht, Bilirubinämie.
Selten (0,01–0,1%): Vorübergehende Leberfunktionsstörung, Ikterus, (nicht infektiöse) Hepatitis.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Leberzellnekrose (in sehr seltenen Fällen bis hin zum lebensbedrohlichen Leberausfall).
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich (0,1–1%): Rash, Pruritus, makropapulärer Rash, Urtikaria.
Selten (0,01–0,1%): Photosensitivitätsreaktionen, unspezifische Schuppung, Hyperpigmentation.
Sehr selten (<0,01%): Erythema multiforme minor, hämorrhagische Bullae, Erythema nodosum.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Petechien, Steven-Johnson-Syndrom (potentiell lebensbedrohlich), toxische epidermale Nekrolyse (potentiell lebensbedrohlich), Lyell-Syndrom.
Muskelskelettsystem (Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen)
Gelegentlich (0,1–1%): Arthralgie.
Selten (0,01–0,1%): Myalgie, Arthritis, erhöhter Muskeltonus, Verkrampfungen.
Sehr selten (<0,01%): Muskelschwäche, Verstärkung der Symptome bei Patienten mit Myasthenia gravis, Bein- und Rückenschmerzen, Sehnenscheidenentzündung.
Meldungen aus Marktbeobachtungen: Tendinitis, partielle oder vollständige Sehnenruptur (vor allem der Achillessehne; siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Funktionsstörungen der Nieren und der ableitenden Harnwege
Gelegentlich (0,1–1%): Nierenfunktionsstörungen.
Selten (0,01–0,1%): Nierenversagen, Hämaturie, Kristallurie, interstitielle Nephritis.
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle
Häufig (1–10%): Überempfindlichkeitsreaktionen and der Injektions- oder Infusionsstelle (bei i.v. Verabreichung).
Gelegentlich (0,1–1%): Unspezifische Schmerzen, Unwohlsein, Fieber.
Selten (0,01–0,1%): Ödeme, Schweissausbrüche.
Sehr selten (<0,01%): Gangstörungen, Phlebitis, allgemeines Schwächegefühl.
Untersuchungen
Gelegentlich (0,1–1%): Alkaline Phosphatase erhöht.
Selten (0,01–0,1%): Prothrombinwerte ausserhalb der Norm, Lipase- und Amylasewerte erhöht.
ÜberdosierungBei Vorkommen einer akuten, exzessiven Überdosierung wurde in einigen Fällen eine reversible Nierentoxität beobachtet.
Massnahmen
Abgesehen von den üblichen Notfallmassnahmen empfiehlt es sich, die Nierenfunktion zu überwachen und Magnesium oder Calcium enthaltende Antazida zu geben, welche die Resorption von Ciprofloxacin verringern. Durch Hämo- oder Peritonealdialyse wird nur ein kleiner Prozentsatz von Ciprofloxacin (<10%) aus dem Körper entfernt. Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist zu achten, um eine Kristallurie zu vermeiden.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: J01MA02
Ciprofloxacin-Teva (Ciprofloxacin) ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Chinolone. Es besitzt eine antibakterielle Wirkung gegen ein Spektrum von gramnegativen und grampositiven Bakterien.
Ciprofloxacin-Teva verhindert, dass die für den normalen Stoffwechsel des Bakteriums notwendige Information vom Chromosom abgelesen werden kann. Dies führt zu einer schnellen Abnahme der Vermehrungsfähigkeit der Bakterien.
Die Wirkung von Ciprofloxacin ist bakterizid.
Ciprofloxacin-Teva zeichnet sich ferner dadurch aus, dass aufgrund seiner besonderen Wirkungsweise keine generelle Parallelresistenz zu allen anderen Antibiotika ausserhalb der Chinolon-Gruppe besteht. Somit ist Ciprofloxacin-Teva z.T. auch wirksam bei solchen Bakterien, die resistent gegen z.B. Aminoglykoside, Penicilline, Cephalosporine, Tetracycline und andere Antibiotika sind.
Pharmakodynamik
Auf Grund der in-vitro Untersuchungen können folgende Organismen als Ciprofloxacin-empflindlich angesehen werden (MHK<1 mcg/ml):
E. coli, Shigella, Salmonella, Citrobacter, Klebsiella, Enterobacter, Serratia, Hafnia, Edwardsiella, Proteus (Indol-pos. und -neg.), Providencia, Morganella, Yersinia; Vibrio, Aeromonas, Plesiomonas, Pasteurella, Haemophilus, Campylobacter, Pseudomonas, Legionella, Moraxella, Acinetobacter, Brucella; Staphylococcus, Listeria, Corynebacterium, Chlamydia.
Folgende Organismen zeigen unterschiedliche Grade von Empfindlichkeit gegenüberCiprofloxacin (MHK= 1–4 mcg/ml):
Neisseria, Gardnerella, Flavobacterium, Alcaligenes, Streptococcus agalactiae, Enterococcus faecalis, Streptococcus pyogenes, Streptococcus pneumoniae, Streptococci der Gruppe viridans, Mycoplasma hominis, Mycobacterium tuberculosis und Mycobacterium fortuitum.
Im Allgemeinen gelten folgende Organismen als resistent (MHK>4 mcg/ml): Enterococcus faecium, Ureaplasma urealyticum, Nocardia asteroides.
Anaerobier, bis auf wenige Ausnahmen, sind mässig empfindlich (z.B. Peptococcus, Peptostreptococcus ) bis resistent (z.B. Bacteroides ) gegenüber Ciprofloxacin.
Gegen Treponema pallidum ist Ciprofloxacin nicht wirksam.
Resistenz
Resistenzentwicklung gegenüber Ciprofloxacin – wie auch gegenüber anderen Chinolonen – wurde bei Staphylococcus spp. beobachtet. Das gilt insbesondere für Methicillin-resistente Stämme von S. aureus . Eine Zunahme der Resistenz wurde ebenfalls bei Pseudomonas aeruginosa beschrieben.
Wenn man die Literatur sorgfältig analysiert, zeigt sich, dass insbesondere solche Patienten gefährdet sind, die über lange Zeit eine Antibiotikatherapie erhalten müssen, wie bei zystischer Fibrose oder Osteomyelitis.
Ähnlich ist die Situation bei besonders infektionsgefährdeten Patienten einzuschätzen, die aus prophylaktischen oder therapeutischen Gründen eine intensive Antibiotikatherapie benötigen (z.B. Leukämie-Patienten, bei denen eine selektive Suppression der Darmflora durchgeführt wird; polytraumatisierte oder chirurgische Patienten, die über längere Zeit intensivmedizinischer Massnahmen bedürfen).
Der Anteil resistenter Populationen unterliegt grossen lokalen Schwankungen. Eine regelmässige Überwachung der Resistenzsituation ist daher empfehlenswert.
Über Fluorochinolon-resistente Campylobacter -Stämme wurde im Zusammenhang mit dem weitverbreiteten Einsatz in der Geflügelindustrie berichtet.
Der oder die Mechanismen der Resistenzentwicklung gegenüber Ciprofloxacin konnte bisher nicht endgültig geklärt werden. Jedoch kommt es offensichtlich bei einigen Organismen zu Mutationen, die eine Veränderung der A-Untereinheit der (ATP-hydrolisierenden) DNA-Topoisomerase auslösen (die auch als DNA-Gyrase bezeichnet wird). Resistenz kann auch durch eine Veränderung der äusseren Membranproteine (Porine) und/oder andere Faktoren zustande kommen, die die Permeabilität des Organismus für die Substanz beeinflussen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist die Resistenz gegenüber Ciprofloxacin ausschliesslich chromosomal bedingt und damit nicht übertragbar.
Zwischen den Fluorochinolonen liegt üblicherweise Kreuzresistenz vor (z.B. Ciprofloxacin, Enoxacin, Norfloxacin, Ofloxacin). Zwischen Ciprofloxacin und anderen antimikrobiellen Substanzen (Aminoglykoside, β-Laktam-Antibiotika, Sulfonamide einschliesslich Cotrimoxazol, Makrolide, Tetracycline), tritt grundsätzlich keine Kreuzresistenz auf.
Die zuvor genannte herabgesetzte Permeabilität ist möglicherweise dafür verantwortlich, dass selten Stämme von Pseudomonas aeruginosa oder aus der Gruppe der Enterobacteriaceae beobachtet wurden, die sowohl gegenüber Ciprofloxacin als auch nicht verwandten Substanzen (z.B. β-Laktamen, Aminoglykosiden) resistent waren.
Die Kombination von Ciprofloxacin mit anderen antibakteriell wirksamen Substanzen ergibt in vitro überwiegend additive oder indifferente Effekte.
Bei durch mässig empfindliche Keime verursachten Infektionen ist die Durchführung eines Empfindlichkeitstestes zu empfehlen, um eine eventuelle Resistenz ausschliessen zu können. Die Empfindlichkeit auf Ciprofloxacin-Teva kann anhand von standardisierten Verfahren, wie sie beispielsweise vom Clinical and Laboratory Standards Institute (CLSI) empfohlen werden, mit Disk- oder Verdünnungstests bestimmt werden. Dabei werden vom CLSI die folgenden Parameter als Empfindlichkeitskriterien empfohlen:
Disktest (5 µg) Verdünnungstest
Durchmesser (mm) MHK (mg/l)
------------------------------------------------------
Sensibel >21 <1
Intermediär 16–20 2
Resistent <14 >4
Die Prävalenzen von Resistenzen für gewisse Mikroorganismen können zeitlich und geographisch variieren. Insbesondere bei der Behandlung von schweren Infektionen ist es empfehlenswert, sich auf lokale Resistenzdaten zu stützen. Die folgenden Angaben stellen nur ungefähre Richtwerte dar, ob ein Mikroorganismus auf die Behandlung mit Ciprofloxacin anspricht oder nicht.
MHK- und MHK-Werte von Ciprofloxacin für eine Auswahl von grampositiven und gramnegative Bakterien:
MHK= Minimale Hemmkonzentration bei 50% der Isolate.
MHK= Minimale Hemmkonzentration bei 90% der Isolate.
Keime Zahl der MHK 50 MHK 90
Isolate (mg/l) (mg/l)
----------------------------------------------------
Enterobakterien
Escherichia coli 6315 0,03 0,10
Shigella spp. 1664 0,03 0,04
Salmonella spp. 1770 0,04 0,06
Citrobacter spp. 1602 0,04 0,10
Klebsiella spp. 3500 0,04 0,24
Enterobacter spp. 3533 0,04 0,19
Serratia spp. 1828 0,10 0,70
Hafnia alvei 37 0,02 0,06
Edwardsiella tarda 29 0,06 0,06
Proteus mirabilis 2372 0,03 0,11
Proteus vulgaris 689 0,03 0,05
Providencia alcalifaciens 62 0,02 0,05
Providencia rettgeri 310 0,13 1,57
Providencia stuartii 568 0,26 1,69
Morganella morganii 912 0,02 0,12
Yersinia spp. 550 0,03 0,04
----------------------------------------------------
Gramnegative Erreger
Vibrio ssp. 162 0,53 0,54
Aeromonas ssp. 367 0,02 0,03
Plesiomonas shigelloides 44 0,03 0,03
Pasteurella multocida 20 0,01 0,02
Haemophilus influenzae 1158 0,01 0,02
Haemophilus ducreyi 325 0,01 0,03
Gardnerella vaginalis 230 1,33 2,68
Eikenella corrodens 44 0,01 0,02
Capnocytophaga spp. 249 0,09 0,18
Pseudomonas aeruginosa 6546 0,20 0,71
– maltophilia 590 2,22 6,22
– fluorescens 118 0,19 0,81
– cepacia 271 5,04 9,35
– putida 116 0,19 2,52
– pseudomallei 80 3,20 7,05
– acidovorans 49 0,18 0,37
– putrefaciens 32 0,11 0,76
– stutzeri 47 0,14 0,28
Agrobacterium spp. 20 0,06 0,06
Legionella spp. 128 0,30 0,38
Neisseria gonorrhoeae 1899 0,00 0,01
Neisseria meningitidis 266 0,01 0,01
Branhamella catarrhalis 209 0,05 0,10
Acinetobacter spp. 1862 0,36 1,21
Flavobacterium spp. 88 2,17 3,60
Alcaligenes spp. 68 0,52 2,58
Brucella melitensis 179 0,36 0,72
Bordetella spp. 136 0,46 0,54
Campylobacter spp. 1151 0,16 0,68
----------------------------------------------------
Grampositive Erreger
Staphylococcus aureus 3580 0,32 0,62
– epidermidis 1304 0,18 0,35
– saprophyticus 230 0,38 0,47
– haemolyticus 91 0,20 0,35
– hominis 61 0,17 0,33
Streptococcus pyogenes 524 0,85 2,22
– agalactiae 976 0,70 1,32
– pneumoniae 974 1,31 1,97
– avium 32 1 1,38
– bovis 83 1,85 3,15
– viridans 350 1,60 3,42
Enterococcus faecalis 2726 0,90 1,69
– faecium 131 1,89 3,86
Bacillus spp. 126 0,22 0,62
Lactobacillus spp. 62 4 16
Listeria monocytogenes 449 0,78 1,33
Corynebacterium spp. 176 0,17 0,88
Corynebacterium JK 102 0,54 0,98
Actinomyces spp. 15 1,40 8
Propionibacterium acnes 64 0,96 2,32
----------------------------------------------------
Anaerobier
Bacteroides spp. 3265 4,25 12
Mobiluncus spp. 21 2,33 2,57
Fusobacterium spp. 144 1,91 11
Veillonella spp. 37 0,18 1,96
Peptococcus spp. 182 1,11 2,58
Peptostreptococcus spp. 448 1,15 4,72
Clostridium spp. 1247 5,15 13
Eubacterium spp. 62 4,29 11
Bifidobacterium spp. 14 4 20
----------------------------------------------------
Sonstige Erreger
Borrelia burgdorferi 10 1 2
Chlamydia trachomatis 67 0,99 1,63
Mycoplasma hominis 139 0,64 1,32
Ureaplasma urealyticum 168 5,09 9,61
Mycobacterium tuberculosis 649 0,73 1,62
– avium 135 29 49
– chelonei 87 5,34 27
– fortuitum 139 0,40 1,11
– intracellulare 54 7,85 9,63
– kansasii 118 4,05 30
– marinum 13 1,73 2,70
– xenopi 62 0,70 2,29
Nocardia spp. 164 2,25 19
Rhodococcus spp. 10 0,12 1
Ciprofloxacin bei Milzbrand
Zur Abschätzung der therapeutischen Wirksamkeit beim Menschen wurden stellvertretend die bei Menschen gemessenen Serumkonzentrationen als so genannter Surrogatparameter für die Anwendung von Ciprofloxacin-Teva nach Inhalation von Milzbranderregern herangezogen.
Bei Erwachsenen und Kindern wurden nach Verabreichung der empfohlenen Dosen Ciprofloxacin durchschnittliche Plasmaspiegel erreicht, die gleich oder oberhalb der bei Rhesusaffen gemessenen liegen, die Milzbrandsporen inhaliert hatten und danach mit Ciprofloxacin behandelt wurden. Der Unterschied in der Mortalität der mit Ciprofloxacin-Teva behandelten Tiere zur unbehandelten Kontrollgruppe war zugunsten der behandelten Tiere statistisch signifikant (p= 0,001).
Die Pharmakokinetik von Ciprofloxacin beim Menschen ist umfassend untersucht (siehe auch «Pharmakokinetik»).
Bei Erwachsenen wurden im Steady State nach oraler Gabe von 500 mg Ciprofloxacin alle 12 Stunden Serumspitzenspiegel von 2,97 µg/ml und nach intravenöser Applikation von 400 mg alle 12 Stunden von 4,56 µg/ml gemessen. In beiden Fällen wurden im Steady State 12 Stunden nach der letzten Applikation die so genannten Trough-Spiegel mit durchschnittlich 0,2 µg/ml bestimmt.
Bei 10 Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren wurden nach zweimaliger Infusion von 10 mg/kg über 30 Minuten im Abstand von 12 Stunden Serumspitzenkonzentrationen von 8,3 µg/ml erreicht, die Trough-Konzentrationen variierten zwischen 0,09 und 0,26 µg/ml. Im Anschluss nahmen die Kinder Ciprofloxacin in einer Dosis von 15 mg/kg ein. Nach der ersten oralen Gabe wurden durchschnittliche Spitzenspiegel von 3,6 µg/ml gemessen (siehe Kapitel «Pharmakokinetik»).
Verträglichkeitsdaten nach Langzeitgabe an Kinder, inklusive der Wirkungen auf das Knorpelgewebe sind nur sehr begrenzt verfügbar (siehe Kapitel «Unerwünschte Wirkungen»).
In einer Plazebo-kontrollierten Studie wurden Rhesusaffen einer zu inhalierenden Dosis von Milzbrandsporen ausgesetzt, die im Durchschnitt dem elffachen der LDentsprach (ca. 5,5× 10, Bandbreite 5–30 LD). Die minimale Hemmkonzentration (MHK) für den eingesetzten B. anthracis-Stamm war mit 0,08 µg/ml bestimmt worden. Nach oraler Gabe von 125 mg Ciprofloxacin im Abstand von 12 Stunden über 30 Tage wurden zum Zeitpunkt T(1 Stunde nach der Einnahme) wie auch im Steady State Serumspitzenspiegel von 0,98 µg/ml bis 1,69 µg/ml erreicht. Die durchschnittlichen Serumspiegel 12 Stunden nach der Einnahme, die so genannten Trough-Spiegel, lagen zwischen 0,12 und 0,19 µg/ml.
Eine Therapie wurde 24 Stunden nach der Exposition mit Milzbrandsporen eingeleitet. Die Mortalität war bei den Tieren, die über 30 Tage mit Ciprofloxacin oral behandelt worden waren, deutlich geringer (1/9 Tiere) als in der Plazebo-Gruppe (9/10 Tiere). Der Unterschied war hochsignifikant (p= 0,001). Das eine mit Ciprofloxacin behandelte Tier verstarb nach Abschluss der 30tägigen Behandlung.
PharmakokinetikNach oraler Gabe wird Ciprofloxacin rasch und praktisch vollständig resorbiert. Aufgrund des Firstpass-Effekts beträgt die orale Bioverfügbarkeit 70–80%. Bereits 60–90 Minuten nach oraler Einnahme werden die maximalen Konzentrationen im Blut erreicht. Einzelgaben von 100–750 mg ergeben maximale Serumkonzentrationen zwischen 0,555 und 3,7 mg/l.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Ciprofloxacin-Teva mit Milch oder Milchprodukten kann es zu einer Verminderung der Bioverfügbarkeit um bis zu 30–36% kommen.
Nach einer Infusion wurden maximale Serumkonzentrationen am Ende der Infusionen erreicht (1,8 mg/l nach Infusion von 100 mg während 30 Min.; 3,4 mg/l nach Infusion von 200 mg während 30 Min.; 3,9 mg/l nach Infusion von 400 mg während 60 Min.). Die Pharmakokinetik erwies sich dabei als linear.
Distribution
Ciprofloxacin-Teva ist an den Orten der Infektion, nämlich in den Flüssigkeiten und Geweben des Körpers, in mehrfach höheren Konzentrationen enthalten als im Serum.
Das Verteilungsvolumen von Ciprofloxacin-Teva beträgt im «Steady state» 2–3 l/kg.
Da die Proteinbindung von Ciprofloxacin-Teva gering ist (20–30%) und die Substanz im Blutplasma überwiegend in nicht ionisierter Form vorliegt, kann nahezu die gesamte Menge der applizierten Dosis frei in den Extravasalraum diffundieren. Auf diese Weise können die Konzentrationen in bestimmten Körperflüssigkeiten und Geweben die korrespondierenden Serumspiegel deutlich überschreiten.
Nur geringe Konzentrationen von Ciprofloxacin gelangen in den cerebrospinalen Liquor, die Maximalkonzentration beträgt etwa 6–10% derjenigen des Serums.
Nach oraler oder i.v. Gabe sind die Ciprofloxacinkonzentrationen in der Gallenflüssigkeit um ein Mehrfaches höher als im Serum. Auch in Prostatagewebe und -flüssigkeit ist die Ciprofloxacinkonzentration nach oraler Gabe höher als im Serum.
Metabolismus/Elimination
Die durchschnittliche Serumhalbwertszeit beträgt ca. 4 Stunden. Die renale Ausscheidung nach einer oralen Einzeldosis beträgt ca. 56%. Nach intravenöser Infusion werden 71% der verabreichten Dosis mit dem Urin und weitere 17,8% mit den Faeces ausgeschieden. Die nichtrenale Ausscheidung von Ciprofloxacin erfolgt hauptsächlich durch aktive transintestinale Sekretion als auch durch Metabolisierung. Ca. 10–20% einer Einzeldosis (oral oder parenteral) werden als Metabolite ausgeschieden.
Die im Einzelnen wiedergefundenen Mengen der Metaboliten sind nachstehend aufgeführt:
Ausscheidung (in % der Ciprofloxacin-Dosis)
Orale Intravenöse
Anwendung Anwendung
Substanz Harn Faeces Harn Faeces
-----------------------------------------------------
Ciprofloxacin 44,7 25,0 61,5 15,2
Desethylenciprofloxaxin 1,4 0,5 1,3 0,5
Sulfociprofloxacin 3,7 5,9 2,6 1,3
Oxociprofloxacin 6,2 1,1 5,6 0,8
-----------------------------------------------------
Summe 56,0 32,5 71,0 17,8
Ein viertes Abbauprodukt (Formylciprofloxacin) wurde zu weniger als 0,1% in nur einigen Proben gefunden.
Drei der vier Ciprofloxacin-Metaboliten zeigen eine der Nalidixinsäure vergleichbare bzw. geringere antibakterielle Aktivität. Der mengenmässig kleinste Metabolit (Formylciprofloxacin) ist gleichzeitig der aktivste und seine Wirksamkeit entspricht weitgehend der von Norfloxacin.
Mehr als 90% der renalen Ausscheidung erfolgt in den ersten 24 Stunden. Ein Vergleich der pharmakokinetischen Parameter einer zweimonatigen und dreimonatigen intravenösen Gabe erbrachte keinerlei Hinweise einer Kumulation von Ciprofloxacin und seiner Metaboliten.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei älteren Patienten sollte die Kreatinin-Clearance geprüft werden, da die Eliminationshalbwertszeit verlängert sein kann.
Kinetik bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist ab einer Kreatinin-Clearance von kleiner als 20 ml/Min. die Dosis zu halbieren oder das Dosierungsintervall zu verdoppeln.
Kinder
Pädiatrische Patienten mit einer Nierenfunktion weniger als 50 ml/min Creatininclearance wurden aus der Studie bei Kindern mit komplizierten Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis ausgeschlossen.
Es liegen keine Angaben über Dosisanpassungen bei Kindern mit mässiger bis schwerer Niereninsuffizienz vor.
Kinetik bei eingeschränkter Leberfunktion
Aufgrund der geringen Metabolisierungsrate von Ciprofloxacin-Teva ist eine Kumulation bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion unwahrscheinlich.
Kinetik bei Kindern
Die Werte für die pharmakokinetischen Parameter Cund AUC sind unabhängig vom Alter. Die intravenöser Gabe von 9 mg/kg/KG 2× täglich bzw. die orale Gabe von 15 mg/kg KG 2× täglich ergab bei Kindern vergleichbare Werte für Cund AUC wie bei Erwachsenen, welche mit der empfohlenen Erwachsenendosierung von 2× 500 mg täglich behandelt worden waren.
Präklinische DatenDie akute Toxizität von Ciprofloxacin kann als sehr gering eingestuft werden. Nach intravenöser Infusion betrug die LDje nach Tierspezies 125–290 mg/kg, bei oraler Gabe 2500–5000 mg/kg.
Chronische Toxizität (Untersuchungen über 6 Monate)
Von Ratten bzw. Affen wurden Dosen bis einschliesslich 500 mg/kg bzw. 30 mg/kg ohne Schädigung vertragen. Bei einigen Affen aus der höchsten Dosisgruppe (90 mg/kg) wurden wiederum Alterationen der distalen Nierentubuli beobachtet.
Parenteral
In der höchsten Dosisgruppe (20 mg/kg) wurden bei Affen leicht erhöhte Harnstoff- und Kreatininkonzentrationen registriert sowie Alterationen der distalen Nierentubuli.
Kanzerogenitäts- und Mutagenitätstudien
In Kanzerogenitätsstudien an Mäusen (21 Monate) und Ratten (24 Monate) mit Dosen bis zu 1000 mg/kg Körpergewicht pro Tag bei Mäusen und 125 mg/kg Körpergewicht pro Tag bei Ratten (Steigerung nach der 22. Woche auf 250 mg/kg KG pro Tag) ergaben sich bei keiner Dosisgruppe Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung.
Die Resultate der in vitro und in vivo Mutagenitätsstudien ergaben keine Verdachtsmomente für eine mutagene Wirkung von Ciprofloxacin. Diese Bewertung steht im Einklang mit den negativen Ergebnissen der Kanzerogenitätsstudien an Ratten und Mäusen.
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen
Die Fertilitätsleistungen, die intrauterine Entwicklung und die postnatale Entwicklung der Jungtiere sowie die Fertilitätsleistung der F1-Generation wurden durch Ciprofloxacin nicht beeinträchtigt. Es ergaben sich keine Anhaltspunkte für embryotoxische oder teratogene Wirkungen durch Ciprofloxacin. Es wurden keinerlei Einflüsse auf die peri- und postnatale Entwicklung der Tiere festgestellt. Am Ende der Aufzuchtphase waren an den Gelenken der Jungtiere histologisch keine Schädigungen nachweisbar.
Spezielle Verträglichkeitsuntersuchungen: Untersuchungen zur Gelenkverträglichkeit
Wie auch von anderen Gyrasehemmern bekannt, verursacht Ciprofloxacin Schädigungen an den grossen, gewichttragenden Gelenken juveniler Tiere. Das Ausmass der verursachten Knorpelschäden ist alters-, spezies- und dosisabhängig, und eine Entlastung der Gelenke reduziert die Knorpelschäden erheblich. Die Studien mit juvenilen Tieren erfolgten ohne Kinetikuntersuchungen, ein Vergleich der Exposition bei Tier und Mensch und die Berechnung von Sicherheitsabständen war deshalb nicht möglich.
In den mit ausgewachsenen Tieren durchgeführten Studien (Ratte, Hund) fanden sich keine Hinweise auf Knorpelläsionen.
Sonstige HinweiseDie Infusion ist – sofern die Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen/Arzneimitteln nicht erwiesen ist (vgl. «Hinweise für die Handhabung») – grundsätzlich getrennt zu applizieren. Optische Zeichen der Inkompatibilität sind z.B. Ausfällung, Trübung, Verfärbung.
Inkompatibilität besteht zu allen Infusionslösungen/Arzneimitteln, die beim pH-Wert der Ciprofloxacin-Lösungen physikalisch oder chemisch instabil sind (z.B. Penicillin, Heparin-Lösungen), insbesondere bei Kombination mit alkalisch eingestellten Lösungen (pH-Wert der Infusionslösung: 3,9–4,5).
Ciprofloxacin-Teva Infusionslösung mit Glucose 5% in Minibags
Ciprofloxacin-Lösung mit Glucose 5% in Minibags sollte direkt infundiert und nicht mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden oder einer gleichzeitigen Infusion mit 10% Laevulose (D-Fructose) sowie mit Lösungen, die Glucose enthalten, da die Infusionslösung in Minibags bereits Glucose enthält.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Ciprofloxacin-Teva Infusionslösungen (mit und ohne Glucose)
Nach Anbruch der Flaschen (Vials) bzw. Minibags wird die Haltbarkeit durch mikrobiologisch-hygienische Faktoren limitiert.
Aus mikrobiologisch-hygienischen Gründen sollten die Infusionslösungen in Vials möglichst bald nach bzw. die glucosehaltigen Minibags sofort nach Anbruch verwendet werden.
Die Lösungen selbst sind nicht sauerstoffempfindlich und deshalb auch nach Anbruch der Behältnisse stabil.
Da die Infusionslösungen lichtempfindlich sind, sollten die Flaschen (Vials) bzw. Minibags nur zum Gebrauch aus der Faltschachtel bzw. dem Alu-Überbeutel entnommen werden. Bei Tageslicht ist die volle Wirksamkeit über 3 Tage gewährleistet.
Die glucosehaltige Infusionslösung in Minibags sollte nach Anbruch sofort appliziert werden.
Besondere Lagerungshinweise
Ciprofloxacin-Teva Filmtabletten und Infusionslösungen bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufbewahren.
Bei kühler Aufbewahrungstemperatur kann sich ein Niederschlag bilden, der sich bei Raumtemperatur wieder auflöst. Es wird deshalb empfohlen, die Infusionslösungen nicht im Kühlschrank aufzubewahren.
Da die Infusionslösungen lichtempfindlich sind, sollte die Infusionslösung in Vials durch die Faltschachtel und die glucosehaltige Infusionslösung in Minibags bis zur Verwendung mindestens durch den Alu-Überbeutel geschützt werden.
Hinweise für die Handhabung
Die intravenöse Gabe von Ciprofloxacin erfolgt über eine Dauer von 60 Minuten. Die Infusion ist – sofern die Kompatibilität mit anderen Infusionslösungen/Arzneimitteln nicht erwiesen ist – grundsätzlich getrennt zu applizieren. Die langsame Infusion in eine grosse Vene minimiert das Unbehagen für den Patienten und reduziert das Risiko einer Venenirritation.
Ciprofloxacin-Teva Infusionslösung in Vials
Die Infusionslösung in Vials kann entweder direkt oder nach vorheriger Zugabe zu folgenden Infusionslösungen infundiert werden:
Dextrose 5% und 10%.
Ringerlösung.
Natriumchloridlösung 0,9%.
Glucose 5%/NaCl 0,225% oder 0,45%.
Fructose 10%.
Aus mikrobiologisch hygienischen Gründen sollten diese Infusionslösungen möglichst bald nach ihrer Herstellung verwendet werden, auch wenn Ciprofloxacin-Teva Vials nach Rekonstitution mit Dextrose 5%, Dextrose 10%, Ringerlösung, Natriumchloridlösung 0,9%, Glucose/NaCl, Fructose 10% bei 25 °C über 4 Stunden stabil sind.
Ciprofloxacin-Teva Infusionslösung mit Glucose 5% in Minibags
Ciprofloxacin-Lösung mit Glucose 5% in Minibags sollte direkt infundiert und nicht mit anderen Arzneimitteln verabreicht werden oder einer gleichzeitigen Infusion mit 10% Laevulose (D-Fructose) sowie mit Lösungen, die Glucose enthalten, da die Infusionslösung in Minibags bereits Glucose enthält.
Im Anschluss an die intravenöse Anwendung ist eine orale Weiterbehandlung möglich.
Zulassungsnummer56648, 57527, 58023 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinTeva Pharma AG, 4147 Aesch.
Stand der InformationDezember 2007.
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