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Goserelin Sandoz® 1 Monat
Sandoz Pharmaceuticals AG

AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Goserelinum 3,6 mg ut Goserelini acetas.
Hilfsstoffe: Copoly(DL-Lactidum-Glycolidum) q.s. pro prae­paratione.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Steriles, weisses bis crèmefarbenes, zylindrisches Implantat zur subkutanen Anwendung, in Form eines Spritzsets bestehend aus den Einheiten Applikator und Injektionsnadel mit Implantat. Die abbaubare Matrix besteht aus einem Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer und enthält 3,8 mg Goserelin (als Goserelinacetat).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Therapie des fortgeschrittenen, hormonabhängigen Prostatakarzinoms. Als alternative Behandlung, wenn Orchiektomie oder Östrogengaben für den Patienten entweder nicht indiziert oder nicht zumutbar sind.
Adjuvante Hormontherapie beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom (Stadium T3–4 gemäss TNM Klassifikation) in Kombination mit externer Strahlentherapie.

Mammakarzinom
Therapie des fortgeschrittenen, metastasierenden Mammakarzinoms sowohl bei prämenopausalen als auch bei perimenopausalen* Frauen mit Rezeptor-positiven Tumoren, bei denen eine Hormontherapie angezeigt ist.

Frühes Mammakarzinom
Adjuvante Therapie des frühen operablen Mammakarzinoms bei prämenopausalen und perimenopausalen* Frauen mit Rezeptor-positiven Tumoren, bei denen eine Hormontherapie angezeigt ist.
* Perimenopausal = Frauen, bei denen die letzte Menstruation nicht mehr als 1 Jahr zurückliegt und bei denen die FSH-, LH- und Östrogenspiegel eine Prämenopause zeigen. Perimenopausale Frauen über 50 Jahre wurden in klinischen Studien nicht eingeschlossen.

Endometriose
Therapie sowohl der symptomatischen als auch der asymptomatischen, oft mit Infertilität einhergehenden Endometriose.

Uterusmyom
Zur präoperativen Vorbehandlung von anämischen Patientinnen mit Uterusmyomen, in Kombination mit einer Eisentherapie.

Endometriale Ablatio
Zur Atrophierung des Endometriums (Endometrial Thinning) bei Patientinnen mit schweren Uterusblutungen bei denen eine endometriale Ablatio indiziert ist.

Assistierte Reproduktionsmedizin
Zur hypophysären Downregulation als Vorbehandlung für die ovarielle Stimulation.

Dosierung/Anwendung

Ein Implantat zu 3,6 mg wird alle 28 Tage subkutan unter die Bauchhaut injiziert. Die genaue Anleitung zur Verabreichung des Implantats befindet sich unter Rubrik «Sonstige Hinweise».
Dosisanpassungen sind weder bei Patienten in fortgeschrittenem Alter noch bei solchen mit Nieren- oder Leberinsuffizienz notwendig.

Prostata- und Mammakarzinom
Die Therapiedauer ist abhängig vom therapeutischen Effekt der Goserelin-Therapie.
Bei der adjuvanten Hormontherapie in Kombination mit externer Strahlentherapie beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom beschränkt sich die klinische Erfahrung auf 36 Monate.

Adjuvante Therapie beim Mammakarzinom
Die klinische Evaluation von Goserelin wurde hauptsächlich in Studien mit einer Dauer von 2 Jahren gemacht. Einzelne Studien über maximal 5 Jahre belegten jedoch ebenfalls die Wirksamkeit und die Sicherheit von Goserelin in der adjuvanten Therapie beim Mammakarzinom. Es wurden keine Studien mit einer längeren Behandlungsdauer als 5 Jahre durchgeführt. Der Nutzen und die Verträglichkeit der Goserelin-Behandlung sollten bei der Bestimmung der individuellen Behandlungsdauer beachtet werden.

Endometriose
Die Dauer der Therapie muss für jede Patientin ermittelt werden, beruhend auf dem Grad der Regression der Implantate und der Besserung der Symptomatik. Allgemein wird mit einer Therapiedauer von 3–6 Monaten ein gutes Resultat erhalten.

Rezidivierende Endometriose
Der therapeutische Effekt wiederholter Therapiezyklen mit Goserelin muss gegen die erwartete Reduktion der Knochenmineraldichte abgewogen werden.

Uterusmyom
Goserelin Sandoz 1 Monat wird bei Uterusmyomen in einem Behandlungszeitraum von bis zu 3 Monaten vor dem chirurgischen Eingriff verabreicht; bei anämischen Patientinnen in Kombination mit einer Eisenbehandlung.

Atrophierung des Endometriums
Die Verabreichung von Goserelin Sandoz 1 Monat vor der endometrialen Ablatio erfolgt als zweimalige Gabe im Abstand von 28 Tagen. Der Eingriff sollte innerhalb von 14 Tagen nach der zweiten Injektion erfolgen.

Downregulation im Rahmen der Reproduktionsmedizin
Sobald eine hypophysäre Downregulation erreicht ist, soll die ovarielle Stimulation und die Oozytenentnahme mittels üblichen Techniken durchgeführt werden.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Dosisanpassungen sind weder bei Patienten in fortgeschrittenem Alter noch bei solchen mit Nieren- oder Leberinsuffizienz notwendig.

Kontraindikationen

Goserelin Sandoz 1 Monat ist kontraindiziert bei:
Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Goserelin oder anderen LHRH-Analoga oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung,
nicht abgeklärten Vaginalblutungen,
während der Schwangerschaft und Stillzeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Während der Post Marketing-Phase von Goserelin traten seltene Fälle von Hypophysenapoplexie (ein klinisches Syndrom, infolge eines Hypophyseninfarktes) nach Verabreichung von GnRH-Agonisten auf. Bei der Mehrheit dieser Fälle war ein Hypophysenadenom diagnostiziert worden. Die meisten Fälle traten innerhalb von 2 Wochen nach der ersten Verabreichung auf, einige Fälle innerhalb der ersten Stunde. In diesen Fällen präsentiert sich Hypophysenapoplexie mit plötzlichen Kopfschmerzen, Erbrechen, Sehveränderungen, Ophthalmoplegie, veränderter mentaler Status und manchmal kardiovaskulärer Kollaps. Unverzügliche medizinische Intervention ist notwendig.
Bei bekanntem Hypophysenadenom sollte aus diesem Grund ein GnRH-Agonist nicht gegeben werden.

Männer
Unter Goserelin 3,6 mg wurde über einzelne Fälle von Ureterobstruktion und Rückenmarkskompression berichtet. Bei Patienten, die einem hohen Risiko für Ureterobstruktion und Rückenmarkskompression ausgesetzt sind oder bei welchen solche Komplikationen bereits vor Therapiebeginn vorhanden sind, ist eine Behandlung mit Goserelin Sandoz 1 Monat gut abzuwägen und die Patienten sind während des ersten Therapiemonats gut zu beobachten. Falls infolge von Ureterobstruktion eine Nierenfunktionsstörung auftritt oder vorhanden ist, sollte wie üblich behandelt werden. Das Gleiche gilt beim Vorhandensein oder Auftreten einer Rückenmarkskompression.
LHRH-Agonisten können zu einer Reduktion der Knochenmineralisation führen.
Vorläufige publizierte Daten weisen auf eine geringere Reduktion der Knochenmineralisation hin, wenn LHRH-Agonisten in Kombination mit Biphosphonaten verabreicht werden, als wenn LHRH-Agonisten alleine verabreicht werden.
Bei Männern, die LHRH-Agonisten erhalten, wurde eine Reduktion der Glukose-Toleranz beobachtet. Dies kann einen Diabetes oder einen Verlust der glykämischen Kontrolle bei Patienten mit bereits existierendem Diabetes herbeiführen. Das sollte bei der Kontrolle des Glukose-Wertes berücksichtigt werden.

Frauen
Zu Therapiebeginn führt Goserelinacetat, wie andere LHRH-Analoga, zu einer kurzzeitigen Erhöhung des Serum­östradiols und damit zur Stimulation des Tumorwachstums.
Bei einigen Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom kann es dadurch zu einer vorübergehenden Verstärkung der tumorbedingten Symptome, namentlich zur Zunahme von Schmerzen bei Skelettmetastasen (sogenanntes «tumor flare»), sowie zu einer Hyperkalzämie kommen; entsprechend ist eine engmaschige Überwachung der Patientinnen namentlich in den ersten 4 Wochen der Behandlung angezeigt.
LHRH-Agonisten können zu einer Reduktion der Knochenmineralisation führen, welche nach Therapieende mindestens teilweise reversibel ist.
Nach sechs Therapiemonaten wurde am lumbalen Wirbelkörper ein Substanzverlust von 4,6% gemessen, dieser war aber nach Abbruch der Goserelin-Verabreichung weitgehend reversibel.
Klinische Daten bei Endometriosebehandlung lassen vermuten, dass eine zusätzliche hormonelle Substitutionstherapie, mit täglich verabreichten Östrogenen und Gestagenen in niedriger, osteoprotektiver Dosierung (z.B. 1–2 mg Östradiol bzw. Östradiolvalerat oder 0,625 mg konjugierte Östrogene und 5 mg Medroxyprogesteronacetat (MPA) oder 0,5–1 mg Norethisteron) den Knochendichteverlust und die vasomotorischen Symptome reduziert.
Bei der Endometriosebehandlung liegen bis heute keine Erfahrungen über klinische Effekte von Therapiezyklen länger als 6 Monate vor.
Eine wirksame Behandlung soll sich innerhalb von 1–2 Monaten in einer Amenorrhö äussern. Patientinnen sollen angewiesen werden, ihren Arzt über allfällig persistierende Menstruation zu informieren. Selten werden Schmierblutungen beobachtet.
Während der Behandlung mit LHRH-Analoga kann eine natürliche Menopause eintreten. In seltenen Fällen setzte die Menstruation auch bei jüngeren Frauen nach Absetzen der Therapie nicht wieder ein. Nach Ende der Behandlung kann die Menstruation bei einigen Patientinnen verzögert einsetzen (mehrere Monate bis über ein Jahr).
Die Verabreichung von Goserelin Sandoz 1 Monat kann zu einem erhöhten Widerstand der Zervix führen. Die Zervix sollte deshalb vorsichtig dilatiert werden.
Im Rahmen der assistierten Reproduktionsmedizin soll Goserelin Sandoz 1 Monat nur unter Aufsicht eines erfahrenen Spezialisten angewendet werden. Wie bei anderen LHRH-Agonisten wurde auch bei Goserelin, in Kombination mit Gonadotropinen, über eine Hyperstimulation des Ovars berichtet. Die ovarielle Stimulation sollte sorgfältig klinisch und echographisch überwacht werden, um das Risiko einer Hyperstimulation zu erkennen. Gegebenenfalls soll die Verabreichung von HCG unterbleiben. Bei Patientinnen mit polyzystischem Ovarsyndrom soll Goserelin Sandoz 1 Monat in der Reproduktionsmedizin mit Vorsicht angewendet werden, da während der Stimulationsphase die Anzahl reifer Follikel erhöht sein kann.

Kinder
Goserelin Sandoz 1 Monat ist nicht für den Gebrauch an Kindern bestimmt.

Interaktionen

Es sind zurzeit keine Interaktionen bekannt.

Schwangerschaft/Stillzeit

Reproduktionsstudien bei Tieren haben in hohen Dosen Anomalien (Zehen, Hirn) bei Ratte und Kaninchen gezeigt. Es liegen keine Studien über die Sicherheit von Goserelin bei schwangeren Frauen vor. Goserelin Sandoz 1 Monat sollte daher nicht an Schwangere verabreicht werden. Eine potentielle Schwangerschaft sollte vor der Therapie ausgeschlossen werden. Während und nach einer Therapie mit Goserelin Sandoz 1 Monat sollten nicht-hormonelle Kontrazeptiva solange eingesetzt werden, bis die Menstruation wieder einsetzt.
In der assistierten Reproduktionsmedizin gibt es keine Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Goserelin und Abnormalitäten während der Oozytenentwicklung oder Schwangerschaft.
Die Verwendung von Goserelin Sandoz 1 Monat während der Stillzeit wird nicht empfohlen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Goserelin hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen.

Unerwünschte Wirkungen

Während der ersten Monate der Therapie können die unerwünschten Wirkungen stärker sein und eine symptomatische Therapie erfordern.
Die Häufigkeitsgruppen sind folgendermassen definiert (nach CIOMS): Sehr häufig: (>1/10), häufig: (>1/100; <1/10), gelegentlich: (>1/1’000; <1/100), selten (>1/10’000, <1/1’000), sehr selten (<1/10’000).

Allgemein
Gelegentlich: generalisierter Pruritus/Rash.
Selten: Hypersensibilitätsreaktionen, Angioödem, Urtikaria, allergische Dermatitis.
Sehr selten: Anaphylaxie.

Endokrine Störungen
Sehr selten: Hypophysenapoplexie.

Kardiovaskuläres System
Häufig: vorübergehende Änderungen des Blutdruckes (Hypertonie, Hypotonie).

Haut- und Unterhautgewebe
Häufig: leichte Hautausschläge.

Muskulaturskelettsystem
Häufig: Reduktion der Knochenmineralisation.
Gelegentlich: Arthralgien, bei Prostatakarzinompatienten oder Mammakarzinompatientinnen mit Knochenmetastasen bei Therapiebeginn eine Hyperkalzämie oder verstärkte Knochenschmerzen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Reaktionen an der Applikationsstelle
Gelegentlich: lokale Reaktionen, wie leichte Quetschungen an der Injektionsstelle.
Selten: Hämatome an der Injektionsstelle.

Männer
Zu Therapiebeginn führt Goserelin Sandoz 1 Monat, wie andere LHRH-Analoga, zu einer kurzzeitigen Erhöhung des Serumtestosterons. Der anschliessende Abfall der Serumtestosteron-Spiegels kann zu unerwünschten Wirkungen führen.

Endokrine Störungen
Sehr häufig: Potenzverminderung (61%).
Sehr selten: hypophysäre Apoplexie.

Metabolismus
Häufig: Reduktion der Glukose-Toleranz.

Nervensystem
Sehr häufig: nicht-spezifische Parästhesien.
Gelegentlich: Rückenmarkskompression.

Kardiovaskuläres System
Sehr häufig: Hitzewallungen (48%), Schwitzen.

Nieren- und Harnwege
Gelegentlich: Ureterobstruktion.

Reproduktionssystem und Brust
Häufig: Anschwellen der Brust.
Gelegentlich: Schmerzempfindlichkeit der Brust.

Frauen
Bei der prämenopausalen Frau kann der Abfall der Serum­östrogen-Spiegel zu typischen klimakterischen Beschwerden (Menopausensymptomen) führen, wie sie auch nach einer Ovarektomie auftreten.

Neoplasmen
Häufig: bei Mammakarzinom-Patientinnen Verstärkung der Symptome.

Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich: Ödeme.

Endokrine Störungen
Sehr häufig: Veränderung der Libido (55%).

Psychiatrische Störungen
Sehr häufig: Stimmungsveränderungen inklusive Depressionen (47%).

Nervensystem
Sehr häufig: Kopfschmerzen (59%).
Sehr selten: nicht-spezifische Parästhesien.

Kardiovaskuläres System
Sehr häufig: Hitzewallungen (89%), Schwitzen.

Reproduktionssystem und Brust
Sehr häufig: Veränderung der Brustgrösse (40%), Scheidentrockenheit (58%).
Selten: in Kombination mit Gonadotropinen ovarielle Hyperstimulation, Entstehung von Ovarialzysten, Schmierblutungen.

Überdosierung

Beim Menschen liegen nur wenige Erfahrungen mit Überdosierungen vor.
In Fällen, bei denen Goserelin unabsichtlich nach einem zu kurzen Zeitintervall oder in einer zu hohen Dosis verabreicht wurde, sind keine klinisch relevanten unerwünschten Wirkungen beobachtet worden. Die Tierexperimente lassen vermuten, dass mit höheren Goserelin-Dosen keine anderen Wirkungen als die beabsichtigten therapeutischen Effekte auf die Konzentration der Geschlechtshormone und auf die Geschlechtsorgane auftreten dürften. Eine allfällige Überdosierung sollte symptomatisch behandelt werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: L02AE03
Goserelin 3,6 mg ist ein synthetisches Analogon des natürlich vorkommenden LHRH. Bei der ersten Anwendung führt Goserelin zu einer kurzandauernden Steigerung von LH und damit von Testosteron bei Männern und Östradiol bei Frauen. Bei Therapiebeginn kann es bei einigen Frauen zu Vaginalblutungen unterschiedlicher Dauer und Intensität kommen. Es wird vermutet, dass solche Blutungen durch den Östrogenentzug bedingt sind und spontan aufhören. Bei chronischer Anwendung führt Goserelin hingegen zur anhaltenden Suppression der hypophysären LH-Sekretion aufgrund der permanenten Hyperstimulation anstelle der natürlichen, pulsatilen Stimulation der Hypophyse durch LHRH. Infolgedessen kommt es zu einem Abfall der Serumtestosteron- bzw. Serumöstradiolkonzentration. Wird Goserelin in Abständen von 28 Tagen appliziert, dann fallen innerhalb von etwa 3 Wochen die Testosteronkonzentrationen auf Werte, wie sie nach chirurgischer Kastration gemessen werden. Bei Frauen fallen die Östradiolkonzentrationen nach rund 21 Tagen auf postmenopausale Werte. Diese Suppression ist verantwortlich für die Wirksamkeit von Goserelin 3,6 mg beim hormonabhängigen Mammakarzinom (Östrogenrezeptor-positive und/oder Progesteronrezeptor-positive Tumore), bei der Endometriose und beim Uterusmyom. Des Weiteren führt die Östradiolsuppression zur Hemmung der Follikelentwicklung in den Ovarien und zur Atrophierung des Endometriums, was bei der Mehrheit der Frauen eine Amenorrhö zur Folge hat. Bei monatlicher Verabreichung des Depots hält die Suppression an. Nach Absetzen der Medikation ist die Suppression gewöhnlich reversibel.
Bei der Mehrzahl der Prostatakarzinom-Patienten führt diese Suppression zu einer Tumorregression und zur Besserung der Symptomatik.
Bei prämenopausalen Patientinnen mit metastasierendem Mammakarzinom führt diese Suppression in etwa einem Drittel der Fälle zur objektiven Tumorrückbildung. Bei Patientinnen mit Endometriose wird eine Regression der Zahl und der Grösse der Implantate sowie eine Besserung der Symptomatik, inklusive Schmerz, erreicht. Oft wird bei infertilen Patientinnen nach einer 6monatigen Therapie die Möglichkeit einer Konzeption wiederhergestellt.
Bei Frauen mit Myomen kann eine Degeneration des Myoms auftreten. Goserelinacetat in Kombination mit Eisen reduziert die Myome bei anämischen Frauen, verbessert den hämatologischen Status und die Symptomatik, einschliesslich Schmerzen. Die signifikante Grössenabnahme von Myomen erleichtert die Operation und verringert den Blutverlust.

Pharmakokinetik

Die Bioverfügbarkeit von Goserelinacetat ist fast vollständig.

Distribution
Goserelinacetat ist nur wenig (ca. 25%) an Proteine gebunden und wird in verschiedene Verteilungsräume des Körpers verteilt.

Metabolismus
Goserelinacetat, ein an den Positionen 6(Butyl-Rest) und 10(Azgly-Rest) substituiertes Decapeptid, wird im Körper zu zwei Hauptmetaboliten hydrolysiert, dem Fragment mit den Aminosäuren 1 bis 7 und dem Fragment mit den Aminosäuren 5 bis 10.

Elimination
Die Elimination von Goserelinacetat ist eine Kombination von Metabolismus und renaler Exkretion. Die Metaboliten werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit des Goserelinacetats im Serum beträgt etwa 2 bis 4 Stunden.
Wenn Goserelin alle 4 Wochen verabreicht wird, ist die Aufrechterhaltung wirksamer Serumkonzentrationen ohne Kumulation gewährleistet.

Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Halbwertszeit ist bei Patienten mit verminderter Nierenfunktion erhöht, wobei diese Verlängerung bei monatlicher Verabreichung des Depots nicht relevant ist und die Dosis nicht angepasst werden muss.
Bei Leberfunktionsstörungen wurde weder ein Einfluss auf die totale Körperclearance noch auf die Halbwertszeit festgestellt, weshalb sich eine Dosisanpassung erübrigt.
Die Untersuchungen wurden nur mit dem nichtretardierten Präparat durchgeführt.

Präklinische Daten

Bei männlichen Ratten wurde nach Langzeitdosierung mit Goserelin eine erhöhte Inzidenz von benignen Hypophysentumoren beobachtet. Dieser Befund deckt sich mit der gleichen Beobachtung nach chirurgischer Kastration. Eine Relevanz für den Menschen ist nicht erwiesen.
Bei Mäusen führte die wiederholte Gabe von Dosen, die einem Mehrfachen der beim Menschen applizierten entsprachen, zu histologischen Veränderungen in verschiedenen Regionen des Verdauungstraktes. So wurden Pankreasinselzellhyperplasien, benigne Proliferationen am Pylorus des Magens und spontane Läsionen beobachtet. Eine klinische Relevanz für den Menschen ist nicht bekannt.

Sonstige Hinweise

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
In der versiegelten Packung nicht über 25 °C aufbewahren. Nicht einfrieren.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Bemerkung zur Injektionstechnik
1. Die Verpackung von Goserelin Sandoz 1 Monat Implantat beinhaltet zwei Beutel. Einer enthält einen sterilen Applikator, der andere das Implantat in einer sterilen Injektionsnadel.
2. Öffnen Sie beide Beutel und verbinden Sie die Injektionsnadel über den Luer-Verschluss mit dem Applikator.
3. Entfernen Sie die Schutzkappe. Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht versehentlich den O-Ring verrücken.
4. Überprüfen Sie, dass das Implantat im Sichtfenster der Nadel zu sehen ist, wobei das Implantat durch den O-Ring befestigt ist.
Entfernen Sie nicht den O-Ring von seiner Position.
5. Führen Sie die Kanüle in die vordere Bauchwand ein.
6. Drücken Sie den vorderen Bügel des Applikators. Dies hebt den Auslöseschutz auf.
Drücken Sie dann den Applikationskolben so weit wie möglich, um das Implantat zu injizieren.
7. Nach beendeter Applikation rastet der Applikator ein. Überprüfen Sie nach der Injektion, dass das Implantat nicht mehr in der Nadel liegt.

Zulassungsnummer

61414 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Steinhausen.

Domizil
6330 Cham.

Stand der Information

Januar 2008.