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Home - Information for professionals for Mysoline - Änderungen - 20.05.2021
48 Änderungen an Fachinfo Mysoline
  • -Wirkstoff: Primidonum.
  • -Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.
  • -Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
  • -Tabletten zu 250 mg Primidon.
  • -
  • +Wirkstoffe
  • +Primidonum.
  • +Hilfsstoffe
  • +Povidonum, Gelatina, Carmellosum calcicum, Magnesii stearas, Acidum stearicum.
  • +
  • +
  • -Die Behandlung muss individuell angepasst werden. Bei gewissen Patienten genügt eine Monotherapie und bei anderen führt nur eine Kombinationsbehandlung zum Ziel. Die durchschnittlichen Tagesdosen betragen:
  • -Erwachsene und Kinder über 9 Jahre: 3–6 Tabletten (750–max. 1500 mg).
  • +Die Behandlung muss individuell angepasst werden. Bei gewissen Patienten genügt eine Monotherapie und bei anderen führt nur eine Kombinationsbehandlung zum Ziel.
  • +Aufgrund des Risikos von schweren unerwünschten Wirkungen zu Behandlungsbeginn, wird empfohlen die Initialtherapie mit der niedrigst möglichen Dosis, welche abends verabreicht werden soll, zu beginnen und dann schrittweise anzupassen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • +Initialdosis
  • +Die Behandlung soll mit einer halben Tablette (125 mg) am Abend begonnen werden. In einem Intervall von 3 Tagen soll die Dosis um jeweils ½ Tablette bis auf 2 Tabletten (500 mg) pro Tag erhöht werden.
  • +Abhängig von der individuellen Verträglichkeit und Wirksamkeit, kann die Dosis anschliessend, ebenfalls in Dreitagesintervallen, bei Erwachsenen um 1 Tablette und bei Kindern um ½ Tablette erhöht werden, bis Anfallsfreiheit oder die empfohlenen täglichen Maximaldosen erreicht sind (maximale Tagesdosierungen für Erwachsene und Kinder siehe unten).
  • +Tabelle 1 Durchschnittliche Initialdosen Kinder bis 9 Jahre Erwachsene
  • +Tag 1 - 3 Tabletten ½ ½
  • +Dosis (mg) 125 mg 125 mg
  • +Tag 4 - 6 Tabletten 1 1
  • +Dosis (mg) 250 mg 250 mg
  • +Tag 7 - 9 Tabletten 1 ½ 1 ½
  • +Dosis (mg) 375 mg 375 mg
  • +Tag 10 - 12 Tabletten 2 2
  • +Dosis (mg) 500 mg 500 mg
  • +Tag 13 und folgende Tabletten + ½ Tablette alle 3 Tage bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis + 1 Tablette alle 3 Tage bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis
  • +Dosis (mg) + 125 mg alle 3 Tage bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis + 250 mg alle 3 Tage bis zum Erreichen der Erhaltungsdosis
  • +
  • +Erhaltungsdosis
  • +Die durchschnittlichen Tagesdosen betragen:
  • +Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren
  • +3-6 Tabletten (750 1500 mg), verteilt auf zwei Dosen
  • -bis 2 Jahre: 520 mg Primidon pro kg Körpergewicht, die maximale Tagesdosis soll nicht höher als 500 mg sein;
  • +Bis 2 Jahre: 5-20 mg Primidon pro kg Körpergewicht, die maximale Tagesdosis soll nicht höher als 500 mg sein;
  • -Die Tagesdosis ist normalerweise in zwei gleich grossen Einzeldosen (morgens und abends) zu verabreichen. Zu Beginn der Therapie wird eine halbe Tablette (125 mg) am späten Abend verabreicht. In einem Intervall von 3 Tagen soll die Dosis um jeweils ½ Tablette erhöht werden bis der Patient 2 Tabletten pro Tag erhält.
  • -Anschliessend, ebenfalls in Dreitagesintervallen, ist die Dosis bei Erwachsenen um 1 Tablette und bei Kindern um ½ Tablette zu erhöhen, bis Anfallsfreiheit oder die höchste tolerierte Tagesdosis (maximale Tagesdosen siehe oben) erreicht ist.
  • -Bei gewissen Patienten kann es ratsam sein, zu Zeiten grösserer Anfallshäufigkeit eine höhere Dosis zu verabreichen, z.B. kann bei nächtlichen Anfällen ein grösserer Teil oder die ganze Tagesdosis am Abend verabreicht werden oder, wenn gehäufte Anfälle an gewisse Ereignisse, wie Menstruation, gebunden sind, kann es von Vorteil sein, die Tagesdosis vorübergehend leicht zu erhöhen.
  • -Bei mit anderen Präparaten vorbehandelten Patienten, deren Behandlung wegen Nebenwirkungen oder ungenügender Wirkung geändert oder ergänzt werden muss, soll Mysoline wie zu Beginn einer Therapie dosiert werden, bis zum gewünschten Effekt oder bis mindestens zur halben durchschnittlichen Tagesdosis. Die bestehende Behandlung ist vorerst beizubehalten. Anschliessend kann über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen die alte Therapie schrittweise abgebaut und Mysoline bis zur durchschnittlichen Tagesdosis aufgebaut werden. Falls mit Phenobarbital vorbehandelt wurde, sollte ein Wechsel schneller erfolgen, um übermässiger Schläfrigkeit vorzubeugen, die die Beurteilung der optimalen Mysoline-Dosis erschwert.
  • +Die Tagesdosis ist in der Regel in zwei gleich grossen Einzeldosen (morgens und abends) zu verabreichen.
  • +Tabelle 2 Maximaldosierungen Maximale Tagesdosis (Tabletten) Maximale Tagesdosis (mg)
  • +Kinder unter 2 Jahren 1 – 2 250 – 500 mg
  • +Kinder von 2 - 5 Jahren 2 – 3 500 – 750 mg
  • +Kinder von 6 - 10 Jahren 3 – 4 750 – 1 000 mg
  • +Kinder älter als 10 Jahre 3 – 6 750 – 1 500 mg
  • +Erwachsene 3 – 6 750 – 1 500 mg
  • +
  • +Spezielle Dosierungsanweisungen
  • +Bei Patienten mit erhöhter Anfallshäufigkeit zu bestimmten Tageszeiten oder in bestimmten Situationen, kann die Dosierung entsprechend angepasst werden; zum Beispiel kann bei nächtlichen Anfällen, ein grösserer Teil oder die ganze Tagesdosis am Abend verabreicht werden oder, wenn gehäufte Anfälle an gewisse Ereignisse, wie Menstruation, gebunden sind, kann es von Vorteil sein, die Tagesdosis vorübergehend leicht zu erhöhen.
  • +Bei mit anderen Präparaten vorbehandelten Patienten
  • +Bei Patienten deren Behandlung mit einem anderen Antiepileptikum wegen Nebenwirkungen oder ungenügender Wirkung geändert oder ergänzt werden muss, soll Mysoline wie zu Therapiebeginn dosiert werden, bis zum gewünschten Effekt oder mindestens bis zur halben, durchschnittlich empfohlenen Tagesdosis. Im Falle einer Medikamentenumstellung ist die vorbestehende Behandlung vorerst beizubehalten. Anschliessend kann über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen die alte Therapie schrittweise abgebaut und Mysoline bis zur durchschnittlichen Tagesdosis aufgebaut werden. Falls mit Phenobarbital vorbehandelt wurde, sollte ein Wechsel schneller erfolgen, um übermässiger Schläfrigkeit vorzubeugen, die die Beurteilung der optimalen Mysoline-Dosis erschwert.
  • -Bei Patienten mit verminderter Leber- und/oder Nierenfunktion sollte eine Dosisreduktion in Betracht gezogen werden.
  • +Spezielle Patientengruppen
  • +Patienten mit Lebererkrankungen
  • +Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann es zu Veränderungen in der Metabolisierung von Mysoline kommen und die Elimination aktiver Metaboliten kann sich verringern. Eine Dosisreduktion sollte in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, während der Dosisanpassung die Serumspiegel von Mysoline zu bestimmen.
  • +Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen ist Primidon kontraindiziert.
  • +Patienten mit Nierenerkrankungen
  • +Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann es zu einer Akkumulation von Mysoline und seinen Metaboliten kommen. Eine Dosisreduktion sollte in Betracht gezogen werden. Es wird empfohlen, während der Dosisanpassung die Serumspiegel von Mysoline zu bestimmen.
  • +Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen ist Primidon kontraindiziert.
  • -Bei akuten Vergiftungen mit zentraldämpfenden Arzneimitteln und Alkohol, latenter oder akuter hepatischer Porphyrie, bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Herzmuskelschäden sowie bei Überempfindlichkeit oder allergischen Reaktionen gegenüber Primidon, einem anderen Bestandteil des Präparates oder Phenobarbital ist Mysoline kontraindiziert.
  • -
  • +Bei akuter hepatischer Porphyrie, bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, bei Herzmuskelschäden sowie bei Überempfindlichkeit oder allergischen Reaktionen gegenüber Primidon, einem anderen Bestandteil des Präparates oder Phenobarbital ist Mysoline kontraindiziert.
  • +Die gleichzeitige Einnahme/Verabreichung von folgenden Substanzen ist kontraindiziert: Cholic acid, Johanniskraut, Voriconazol, Cobicistat, Daclatasvir, Dasabuvir, Delamanid, Isavuconazol, Ledipasvir, Lurasidon, Nelfinavir, Ombtasvir und Paritaprevir, Rilpivirin, Telaprevir, Sofosbuvir (siehe Tabelle 3).
  • +Tabelle 3 Gleichzeitige Verabreichung von folgender Substanz Grund für Kontraindikation
  • +Cholsäure Antagonistische Wirkung mit Barbituraten
  • +Johanniskraut Risiko von Plasmakonzentrationsabnahme und Wirkungsabnahme der Antikonvulsiva.
  • +Voriconazol, Isavuconazol Risiko der Wirkungsabnahme von Voriconazol durch Erhöhung seines hepatischen Metabolismus durch Primidon.
  • +Delamanid Abnahme der Plasmakonzentration von Delamanid wegen Erhöhung seines Metabolismus durch Primidon.
  • +Lurasidon Abnahme der Plasmakonzentration von Lurasidon wegen Erhöhung seines hepatischen Metabolismus durch Primidon.
  • +Virustatika: Cobicistat, Daclatasvir, Dasabuvir, Ledipasvir, Ombtasvir, Paritaprevir, Rilpivirin, Nelfinavir, Telaprevir, Sofosbuvir. Risiko der Wirkungsverminderung von Virustatika wegen Erhöhung ihres Metabolismus durch Primidon.
  • +
  • +Behandlungsbeginn
  • +Zu Behandlungsbeginn kann es zu schweren unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Unwohlsein, Benommenheit, Schwindel, Vertigo und Ataxie kommen. Die Initialtherapie soll deshalb mit der niedrigst möglichen Dosis, welche spätabends verabreicht wird, beginnen und im Anschluss schrittweise angepasst werden.
  • +Allgemeiner Hinweis zum Behandlungsbeginn
  • +Der Beginn einer Behandlung mit Antiepileptika kann selten begleitet sein von Aufflackern von Krisen oder gelegentlich Auftreten von neuen Formen von Krisen unabhängig von beobachteten Schwankungen in einigen Epilepsieformen.
  • +r Primidon können folgende Gründe für solche Verschärfungen sein:
  • +eine nicht adäquate Behandlungswahl für die Krisen oder für das epileptische Syndrom vom entsprechenden Patienten,
  • +ein Wechsel von einem gleichzeitig verabreichten Antiepileptika,
  • +pharmakokinetische Interaktion, Toxizität oder Überdosierung
  • +Es ist davon auszugehen, dass es sich um eine paradoxe Reaktion handelt.
  • +Absetzen der Medikation
  • +Bei abruptem Absetzen können Entzugssymptome und zerebrale Krampfanfälle auftreten. Falls Primidon abgesetzt werden muss, sollte dies in Übereinstimmung mit der gängigen klinischen Praxis ausschleichend erfolgen.
  • +Risikopopulationen
  • +
  • -Bei regelmässiger Verabreichung von Mysoline besteht die Möglichkeit einer Gewöhnung. Bei abruptem Absetzen können Entzugssymptome und zerebrale Krampfanfälle auftreten.
  • +Bislang gibt es keine klinischen Daten über die Anwendung von Mysoline Tabletten in Neugeborenen und Säuglingen. Aufgrund einer ausgeprägten interindividuellen Variabilität der Pharmakokinetik muss eine Anwendung von Mysoline Tabletten bei Neugeborenen und Säuglingen unter engmaschiger Kontrolle der Plasmakonzentrationen erfolgen.
  • +Toleranzentwicklung und Abhängigkeit
  • +Bei regelmässiger Verabreichung von Mysoline besteht das Risiko einer Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung.
  • +Störungen im Vitamin-D-Stoffwechsel
  • +Megaloblastische Anämie
  • +Es wird angenommen, dass eine durch Mysoline verursachte Enzyminduktion (CYP 450) den Folsäuremetabolismus verstärkt und sich dadurch in seltenen Fällen eine megaloblastische Anämie entwickeln kann, welche einen Therapieabbruch mit Primidon erfordert.
  • +Folsäuremangel bei Langzeitbehandlung
  • -Während der Behandlung mit Mysoline sollte grundsätzlich auf die Einnahme alkoholhaltiger Getränke verzichtet werden.
  • -Es liegen Berichte von Suizidgedanken und suizidalen Verhalten vor bei Patienten, die mit Antiepileptica in verschiedenen Indikationen behandelt wurden.
  • -Eine Metaanalyse randomisierter Placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigten ebenfalls ein leicht erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und suizidales Verhalten. Der Mechanismus dieses Risikos ist nicht bekannt und die vorhandenen Daten können die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für Primidon nicht ausschliessen.
  • +Suizidale Gedanken und Verhaltensweisen
  • +Über suizidale Gedanken und Verhaltensweisen wurde bei Patienten berichtet, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden. Eine Metaanalyse randomisierter Placebo-kontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte ein leicht erhöhtes Risiko für Suizidgedanken und suizidales Verhalten. Der Mechanismus dieses Risikos ist nicht bekannt und die vorhandenen Daten können die Möglichkeit eines erhöhten Risikos für Primidon nicht ausschliessen.
  • +Lebensbedrohliche Hautreaktionen (Steven Johnson Syndrom, Toxische epidermale Nekrolyse)
  • +Über lebensbedrohende Hautreaktionen wie Stevens-Johnson Syndrome (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) wurde berichtet unter Anwendung von Primidon. Patienten sollten auf die Anzeichen und Symptome aufmerksam gemacht werden, damit sie ihre Haut engmaschig überwachen. Das grösste Risiko für das Auftreten von SJS und TEN ist in den ersten Wochen der Behandlung. Wenn Symptome oder Anzeichen von SJS oder TEN auftreten (z.B. zunehmende Hautrötung oft mit Blasen oder Schleimhautläsionen), muss die Primidon-Behandlung abgesetzt werden. Die beste Diagnose für eine Behandlung von SJS und TEN ist gegeben durch eine frühe Diagnose und ein sofortiges Absetzen der verursachenden Arzneimittel. Ein frühes Absetzen ist mit einer besseren Prognose verbunden. Wenn ein Patient SJS oder TEN unter der Einnahme von Primidon (oder Phenobarbital) entwickelt hat, darf Primidon zu keiner Zeit diesem Patienten wieder verabreicht werden.
  • +Alkoholkonsum
  • +Während der Behandlung mit Mysoline sollte grundsätzlich auf die Einnahme alkoholhaltiger Getränke verzichtet werden.
  • +Kombination mit anderen Antiepileptika und Therapiewechsel
  • +Bei Ausbleiben der Wirkung von anderen antiepiletischen Behandlungen oder bei auftretenden unerwünschter Wirkungen durch diese anderen Antiepiletika kann Primidon eingesetzt werden um die Wirkung von der zugrundeliegenden Therapie zu steigern oder die bisherige Behandlung zu ersetzen. Dabei sollte Primidon zuerst zur bisherigen Therapie dazu gefügt werden mit einer dosissteigernden Zunahme wie unter „Dosierung/Anwendung“ beschrieben. Sobald eine akzeptable Wirkung erreicht ist und die Primidon-Dosierung mindestens die halbe der vorherigen Dosis erreicht hat kann das Zurückfahren der vorherigen Therapie versucht werden. Diese absetzende Dosisanpassung muss während einer Periode von 2 Wochen erfolgen während welcher die Primidon-Dosierung eventuell erhöht werden muss um den guten Wirkungslevel zu halten.
  • +
  • -Primidon, wie auch der Hauptmetabolit Phenobarbital, steigert die Aktivität der Leberenzyme insbesondere des CYP 450 3A4-Enzymsystems. Dies kann die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel verändern.
  • -Bei folgenden Arzneimitteln wird bei gleichzeitiger Anwendung von Primidon der Metabolismus beschleunigt, was eine niedrigere Plasmakonzentration oder eine kürzere Halbwertszeit zur Folge hat: Androgene, trizyklische Antidepressiva, Benzodiazepine, Betablocker, Carbamazepin, Celecoxib, Ciclosporin, Chinidin, Chloramphenicol*, Cyclophosphamid, Dicoumarine, Digitoxin, Doxycyclin, Ethosuximid, Etoposid, Felbamat*, Granisetron, orale Kontrazeptiva, Kortikosteroide/Glukokortikoide, Lamotrigin, Losartan, Methadon, Metronidazol*, Mianserin, Montelukast, Natriumvalproat*, Nelfinavir*, Nichtsteroidale Antirheumatika, Nimodipin, Omeprazol, Oxcarbazepin, Phenytoin, Rocuroniumbromid, SSRIs, Sulfonylharnstoffe, Tiagabin, Theophylline*, Topiramat, Vecuroniumbromid und Zonisamid.
  • -Die folgenden Arzneimittel hemmen das CYP 450 3A4-Enzymsystem und es können erhöhte Plasmakonzentrationen von Primidon und dessen Hauptmetaboliten Phenobarbital auftreten: Chloramphenicol*, Felbamat*, Nelfinavir*, Metronidazol* und Natriumvalproat*.
  • -Johanniskraut (Hypericum perforatum) beeinflusst ebenfalls das CYP 450 3A4-Enzymsystem und kann die Plasmakonzentrationen von Primidon und dessen Hauptmetaboliten Phenobarbital senken.
  • -Primidon hemmt die Glukuronidierung von Paracetamol und kann somit dessen Hepatoxizität erhöhen.
  • -Die zentraldämpfende Wirkung von Primidon addiert sich zur zentraldämpfenden Wirkung von Alkohol, Opiaten und Barbituraten.
  • -* Primidon und das gleichzeitig verabreichte Arzneimittel wird beeinflusst.
  • -Schwangerschaft/Stillzeit
  • +Siehe auch unter „Kontraindikationen“.
  • +Primidon, wie auch der Hauptmetabolit Phenobarbital, steigert die Aktivität von Leberenzymen, insbesondere CYP450 Isoenzymen (CYP1A2, CYP2C9, CYP2019, CYP3A4) und kann dadurch die Metabolisierung zahlreicher Arzneimittel beschleunigen. Substanzen die CYP3A4 hemmen, können zu erhöhten Serumspiegeln von Primidon und seinem Hauptmetaboliten Phenobarbital führen; einige Substanzen sind deshalb kontraindiziert (siehe Tabelle 3 und 4).
  • +Tabelle 4 Gleichzeitige Medikation Beobachtete Auswirkung Massnahmen
  • +ANDERE ANTIEPILEPTIKA
  • +Carbamazepin Progressive Senkung der Plasmalevel von Carbamazepin und seinen aktiven Metaboliten ohne offensichtliche Änderung bzgl. anti-epileptischer Wirkung. Vorsicht ist geboten bei der Interpretation von Plasmakonzentrationen.
  • +Felbamat Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung von Felbamat wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Risiko von erhöhter Plasmakonzentration von Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung von Primidon.
  • +Lamotrigin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Oxcarbazepin 1)Risiko von erniedrigter Plasmakonzentration von Primidon (wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Oxcarbazepin). 2)Risiko von erniedrigter Plasmakonzentration von Oxcarbazepin (wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon). Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung von Oxcarbazepin/Primidon.
  • +Perampanel Risiko von erniedrigter Plasmakonzentration von Perampanel. Vorsicht ist geboten.
  • +Phenytoin 1)Im Fall von vorausgehender Behandlung mit Primidon und Beifügen von Phenytoin: Risiko von erhöhter Plasmakonzentration von Primidon und Risiko einer Überdosierung (durch erniedrigten Metabolismus bewirkt durch Phenytoin). 2)Im Fall von vorausgehender Behandlung mit Phenytoin und Beifügen von Primidon unberechenbare Interaktion: i)Erniedrigte Plasmakonzentration von Phenytoin (durch erhöhten Metabolismus bewirkt durch Primidon). Risiko einer Überdosierung mit Phenytoin im Fall von Primidon Therapieeinstellung. ii)Risiko von erhöhter Plasmakonzentration von Phenytoin (durch erniedrigten Metabolismus). Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon/Phenytoin-Therapieeinstellung.
  • +Stiripentol Risiko von erhöhter Plasmakonzentration von Primidon wegen vermindertem Metabolismus bewirkt durch Stiripentol. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung von Primidon.
  • +Tiagabin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung von Tiagabin.
  • +Valproinsäure 1)Risiko von erhöhten Plasmakonzentrationen von Primidon und Risiko einer Überdosierung von Primidon (wegen erniedrigtem Metabolismus bewirkt durch Valproinsäure). 2)Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen von Valproinsäure wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. 3)Risiko von Hyperammonämie, mit erhöhtem Risiko einer Enzephalopathie. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung von Primidon und Valproinsäure.
  • +Zonisamid Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +PSYCHOPHARMAKA UND ANDERE ZNS WIRKSAME SUBSTANZEN (ausser Antiepileptika)
  • +Mianserin Risiko von Ausbleiben der Wirkung von Mianserin. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Oxycodon Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Quetiapin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Sertralin Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Prirmidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Benzodiazepine Erhöhtes Risiko von Nervensystem- und Atemwegsdepression, welche tödlich sein können bei Überdosierung. Vorsicht ist geboten.
  • +Methadon Risiko von Ausbleiben der Wirkung und Auftreten von Entzugserscheinungen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Morphin-ähnliche Substanzen (inklusive Fentanyl) Erhöhtes Risiko einer Atemwegsdepression, welche tödlich sein kann bei Überdosierung. Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Vorsicht ist geboten.
  • +Neuroleptika (Clozapin) Erhöhtes Risiko für Nervensystemdepression. Vorsicht ist geboten.
  • +ANTIINFEKTIVA
  • +Telithromycin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Bedaquilin Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Doxycyclin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination.
  • +Metronidazol Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Quinin Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +ANTINEOPLASTISCHE SUBSTANZEN
  • +Tyrosin-Kinase Inhibitoren (Axitinib, Bosutinib, Cabozantinib, Ceritinib, Crizotinib, Dabrafenib, Dasatinib, Erlotinib, Gefitinib, Ibrutinib, Imatinib, lapatinib, Nilotinib, Pazopanib, Olaparib, Ponatinib, Regorafenib, Ruxolitinib, Sorafenib, Sunitinib, Vandetanib, Vemurafenib, Vismodegib) Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Eribulin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Ifosfamid Risiko von erhöhter Neurotoxizität wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Carbazitaxel Docetaxel Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Vorsicht ist geboten.
  • +Irinotecan Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Vorsicht ist geboten.
  • +Procarbazin Risiko von erhöhter Hypersensitivitätsreaktion (Hypereosinophilie, Rash) wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Vorsicht ist geboten.
  • +IMMUNSUPPRESSIVA
  • +Ciclosporin Tacrolimus, Sirolimus, Everolimus Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +VIROSTATIKA
  • +Boceprevir Simeprevir Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen. Eine klinische Überwachung ist angezeigt bei Initiierung der gleichzeitigen Verabreichung.
  • +Dolutegravir Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Maraviroc Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Protease-Inhibitoren in Kombination mit Ritonavir (Amprenavir, Atazanavir, Darunavir, Fosamprenavir, Indinavir, lopinavir, Saquinavir, Tipranavir) Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt besonders bei Initiierung der gleichzeitigen Verabreichung.
  • +ANTIMYKOTIKA
  • +Itraconazol Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen oder Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Posaconazol Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +ANTHELMINTHIKA
  • +Praziquantel Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen oder Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Albendazol Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +ANTIKOAGULANTIEN
  • +Apixaban Dabigatran Rivaroxaban Ticagrelor Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Antivitamin K (Acenocoumarol, Fluindion, Phenindion, Warfarin) Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine INR-Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und 8 Tage nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Eisen-Chelators (Deferasirox) Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +KARDIOVASKULÄRE SUBSTANZEN
  • +Bosentan Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Calcium- Antagonisten Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung mit Nimodipin wird nicht empfohlen. Mit anderen Calciumantagonisten ist eine klinische und biologische Überwachung angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Dronedaron Macitentan Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Ranolazin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Beta-Blocker (Metoprolol, Propranolol) Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Vorsicht ist geboten.
  • +Class IA Antiarrhythmika Digitoxin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung (EKG) ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Ivabradin Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Propafenon Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung (EKG) ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +HORMONE
  • +Abirateron Ulipristal Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +Androgene Risiko von erniedrigten Androgen Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und 1-2 Wochen nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Glucokortikosteroide und Mineralkortikosteroide Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Östro-progestative Kontrazeptiva Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen. Eine andere kontrazeptive Methode ist während der gleichzeitigen Einnahme und im darauffolgenden Zyklus zu verwenden.
  • +Östro-progestative non-Kontrazeptiva Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Eine klinische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +Thyroid Hormone Risiko von Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus von T3 und T4, bewirkt durch Primidon. Eine biologische Überwachung (T3 und T4 Plasmaspiegel) ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Primidon-Therapieeinstellung.
  • +ARZNEIMITTEL MIT CTFR-PROTEIN
  • +Ivacaftor Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen und Ausbleiben der Wirkung wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +ANTAGONIST DER LEUKOTRIEN-REZEPTOREN
  • +Montelukast Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon.
  • +BRONCHODILATATOR
  • +Theophyllin Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen wegen erhöhtem Metabolismus bewirkt durch Primidon.
  • +FOLATE
  • +Folate Risiko von erniedrigten Plasmakonzentrationen von Primidon wegen erhöhtem Metabolismus der Folate (Folate sind Co-Faktoren). Eine klinische und biologische Überwachung ist angezeigt und eine Dosisanpassung während Kombination und nach Folat-Therapieeinstellung.
  • +ANDERE
  • +Alkohol Erhöhtes Risiko von sedativer Wirkung durch Primidon und Alkohol. Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.
  • +
  • +Schwangerschaft, Stillzeit
  • +Frauen im gebärfähigen Alter
  • +Es ist bekannt, dass bei Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft ein Antiepileptikum eingenommen haben, das Risiko von schweren Fehlbildungen im Vergleich zu Kindern, die von nicht an Epilepsie erkrankten Frauen geboren wurden, um den Faktor 2-3 erhöht ist (siehe „Schwangerschaft“). Primidon soll nicht angewendet werden bei Frauen im gebärfähigen Alter, vor allem wenn weniger teratogene Alternativtherapien gegeben sind. Bei Initiierung einer Primidon-Therapie sollte auf folgendes geachtet werden:
  • +-Sicherstellen, dass keine Schwangerschaft vorliegt.
  • +-Aufklärung der Patientin über die Risiken einer Schwangerschaft während der Primidon-Behandlung.
  • +-Eine zuverlässig wirksame Kontrazeption muss während der Behandlung mit Primidon und bis 45 Tage nach Therapieende erfolgen. Auf Grund seiner Eigenschaften kann Primidon das Ausbleiben der Wirkung von oralen Kontrazeptiva - welche Östrogen und/oder Progestogen und/oder Progesteron enthalten – bewirken. Deshalb sind andere wirksame Verhütungsmethoden zu verwenden.
  • +-Wenn eine Schwangerschaft gewünscht wird, soll eine alternative Therapie in Betracht gezogen werden.
  • -Aus tierexperimentellen Studien und klinischen Untersuchungen gibt es klare Hinweise für Risiken für den menschlichen Fötus.
  • -Es gibt Meldungen von kongenitalen Missbildungen, inkl. Herzkrankheiten, Gaumenspalten und Folgen von mütterlichem Folsäuremangel.
  • -Die Einnahme von Barbituraten während der ersten drei Schwangerschaftsmonate wird in Verbindung gebracht mit dem häufigeren Auftreten bestimmter fötaler Missbildungen, z.B. Hypoplasien von Fingern und Zehen, kraniofazialen Dysmorphien sowie Störungen der kognitiven Entwicklung.
  • -Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass Entwicklungsstörungen, darunter auch Missbildungen, bei Kindern von Epileptikerinnen 2–3× häufiger beobachtet werden als in der gesunden Vergleichsgruppe.
  • -Eine Schwangerschaft sollte bei Epileptikerinnen daher sorgfältig geplant und die Art bzw. Notwendigkeit der Behandlung neu beurteilt werden: Eine erforderliche Epilepsie-Therapie soll während der Schwangerschaft nicht abgebrochen werden, da sich eine Verschlimmerung der Krankheit negativ auf die Entwicklung des Fötus auswirken kann. Besonders zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag sollte die verabreichte Dosis möglichst niedrig gehalten werden. Zur weiteren Risikovermeidung ist eine Kombination mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden, empfohlen wird die Monotherapie. Im Verlauf der gesamten Gravidität, aber auch postpartal, muss die Therapie sorgfältig überwacht werden (Kontrollen von Serumspiegel und EEG). Die Gabe von Folsäure während der Schwangerschaft wird generell empfohlen, Vitamin-D-Gaben zur Vermeidung von Osteomalazie können erforderlich sein.
  • -Insbesondere nach Einnahme von Phenobarbital in der zweiten Schwangerschaftshälfte wurden Gerinnungsstörungen sowie hämorrhagische Komplikationen beim Neugeborenen beschrieben. Zur Vermeidung von Blutungskomplikationen ist die prophylaktische Gabe von Vitamin K in den letzten Wochen der Schwangerschaft an die Mutter, bzw. post partum an das Neugeborene, nötig.
  • -Die Verabreichung von Barbituraten kurz vor oder während der Geburt kann zu Atemdepression beim Neugeborenen führen. Eine regelmässige Phenobarbital-Medikation der Mutter kann Entzugserscheinungen beim Neugeborenen zur Folge haben.
  • +Bei Nachkommen von Müttern, die mit Primidon oder anderen Antiepileptika behandelt wurden, ist das Risiko schwerer Fehlbildungen um den Faktor 2-3 erhöht. Die am häufigsten beobachteten Missbildungen sind Lippen-Gaumen-Spalten, Hypospadie, Gesichtsdysmorphien, Fehlbildungen im Herzkreislaufsystem, Mikroenzephalie, Neuralrohrdefekte, Nagelhypoplasien sowie Wachstumsretardierungen und Störungen in der kognitiven Entwicklung. Primidon soll nicht angewendet werden bei schwangeren Frauen, vor allem wenn weniger teratogene Alternativtherapien gegeben sind. Wenn eine Schwangerschaft gewünscht wird, soll ebenfalls eine Alternativtherapie in Betracht gezogen werden. Eine Schwangerschaft sollte bei Epileptikerinnen daher sorgfältig geplant und die Art bzw. Notwendigkeit der Behandlung neu beurteilt werden.
  • +Die hohen Risiken für den menschlichen Fötus wurden in tierexperimentellen Studien und klinischen Untersuchungen gezeigt. Publizierte Daten vermuten eine dosisabhängige Beziehung, welche bisher jedoch nicht eindeutig nachgewiesen ist.
  • +Da die gleichzeitige Behandlung mit mehreren Antiepileptika (Polytherapie) während der Schwangerschaft zu einer weiteren Erhöhung des Risikos für angeborene Fehlbildungen führen kann, sollte eine erforderliche Behandlung mit Antiepileptika bei Frauen im gebährfähigen Alter und besonders während der Schwangerschaft, möglichst als Monotherapie erfolgen. Das Risiko von Kombinationen mit anderen Antiepileptika kann variieren und z.B. in Kombination mit Valproinsäure besonders erhöht sein.
  • +Während der gesamten Schwangerschaft, insbesondere zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag, sollte die niedrigste anfallskontrollierende Dosis verordnet werden.
  • +In keinem Fall sollte eine erforderliche Behandlung mit einem Antiepileptikum ohne ärztlichen Rat abgebrochen werden, weil unkontrollierte Anfälle sowohl für die Mutter als auch das ungeborene Kind schwere Konsequenzen haben können.
  • +Im Verlauf der gesamten Gravidität, aber auch postpartal, muss die Therapie sorgfältig überwacht werden (Kontrollen von Serumspiegel und EEG). Unter einer Therapie mit Primidon kann ein Folsäuremangel eintreten, der auch an möglichen Fehlbildungen beteiligt sein kann. Deshalb sollte Folsäure vor und während der Schwangerschaft generell supplementiert werden. Vitamin-D-Gaben zur Vermeidung von Osteomalazie können erforderlich sein.
  • +Insbesondere nach Einnahme von Phenobarbital (aktiver Metabolit von Primidon) in der zweiten Schwangerschaftshälfte wurden Gerinnungsstörungen sowie hämorrhagische Komplikationen beim Neugeborenen in den ersten 24 Lebensstunden beschrieben. Zur Vermeidung von Blutungskomplikationen ist die prophylaktische Gabe von Vitamin K (10-20 mg/24 Std. während 1 Monat vor der Geburt) an die Mutter bzw. post partum an das Neugeborene (1-10 mg in einer iv Injektion) nötig.
  • +Die Verabreichung von Barbituraten kurz vor oder während der Geburt kann insbesondere zu Atemdepression, Sedierung, Hypotonie, schlechtes Saugen beim Neugeborenen führen. Eine regelmässige Phenobarbital-Medikation der Mutter kann Entzugserscheinungen (abnormale Bewegungen, ungenügendes Saugen) beim Neugeborenen zur Folge haben.
  • +Da Primidon die Plazenta passiert, muss mit postpartalen Entzugserscheinungen gerechnet werden.
  • +Es wurden keine Fertilitätsstudien mit Primidon durchgeführt.
  • +
  • -Phenobarbital und Primidon gehen in die Muttermilch über und erreichen dort etwa 40% bzw. 75% der Konzentration im mütterlichen Plasma. Bei der höheren Sensibilität des kindlichen Organismus können die mit der Muttermilch aufgenommenen Mengen zu Somnolenz beim Säugling führen. Bei raschem Abstillen ist der Säugling besonders sorgfältig zu kontrollieren.
  • +Primidon und Phenobarbital gehen in die Muttermilch über und erreichen dort etwa 40% bzw. 75% der Konzentration im mütterlichen Plasma. Bei der höheren Sensibilität des kindlichen Organismus können die mit der Muttermilch aufgenommenen Mengen zu Somnolenz beim Säugling führen und dadurch kann es zu einer unzureichenden Gewichtszunahme in der neonatalen Zeit kommen. Deshalb wird das Stillen nicht empfohlen. Chronische Medikation der Mutter mit Primidon kann zu Abhängigkeit des Neugeborenen führen. Im Fall eines raschen Abstillens bedarf der Säugling einer besonderen Überwachung. Es können Entzugserscheinungen auftreten.
  • -Häufigkeiten
  • -Häufig (>1%,<10%). Gelegentlich (>0,1%,<1%). Selten (>0,01%,<0,1%).
  • -Störungen des Blut- und Lymphsystems
  • -Selten: Megaloblastische Anämie, Störungen des Blutbildes.
  • -Nervensystem
  • -Häufig: Apathie, Ataxie, Sehstörungen, Nystagmus.
  • -Selten: Persönlichkeitsveränderung, welche sich auch durch psychotische Reaktionen äussern kann.
  • -Gastrointestinaltrakt
  • -Häufig: Übelkeit.
  • -Gelegentlich: Erbrechen.
  • -Leber und Galle
  • -Selten: Erhöhte Werte von Leberenzymen (inkl. γ-GT und alkalische Phosphatase).
  • -Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
  • -Gelegentlich: Allergische Reaktionen, die insbesondere die Haut betreffen, können makulopapulöse, morbilliforme oder skarlatinöse Ausschläge einschliessen.
  • -Selten: Schwere Reaktionen, wie exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse und Lupus erythematodes.
  • -Muskel und Skelett
  • -Selten: Arthralgien, Osteomalazie. Wie bei Phenobarbital wurde über Dupuytren-Kontraktur berichtet.
  • -Allgemeine Störungen
  • -Häufig: Benommenheit.
  • -Gelegentlich: Kopfschmerzen, Schwindel.
  • -Allgemeine Anzeichen von ZNS-Dämpfung (Müdigkeit, Schläfrigkeit, Lethargie, verlangsamte Reaktionszeit, eingeschränktes Urteilsvermögen, Artikulationsstörungen). Bei anderen Barbituraten (z.B. Phenobarbital) wurden zusätzlich Konstipation, Myalgien und Neuralgien beobachtet. Viele dieser Nebenwirkungen bessern sich beim Fortdauern der Behandlung. Ataxien und reversible Sehstörungen (Nystagmus, Doppelbilder) treten ebenfalls auf und können auf eine Intoxikation hinweisen.
  • -Im Falle einer Idiosynkrasie können die neurologischen Symptome sehr schwer sein und der Patient wäre für eine Mysoline-Behandlung ungeeignet.
  • -Es sind einzelne Berichte über Störungen des Blutbildes (aplastische und megaloblastische Anämie, Panzytopenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose und Hämorrhagien) erschienen, weshalb Veränderungen des Blutbildes, die während einer Mysoline-Behandlung auftreten, auf einen entsprechenden Zusammenhang hin abgeklärt werden müssen.
  • +Folgende Häufigkeitsangaben nach Markteinführung werden verwendet:
  • +Sehr häufig (≥10 %), häufig (≥1 % und <10 %), gelegentlich (≥0,1 % und <1 %), selten (0,01 % und <0,1 %), sehr selten (<0,01 %), nicht bekannt (kann anhand der Datenlage nicht eingestuft werden).
  • +Die häufigsten Nebenwirkungen bei Therapiebeginn sind Schläfrigkeit, Schwindel und Ataxie und verschwinden während der fortführenden Therapie oder durch Dosisreduktion.
  • +Gelegentlich können idiosynkratische Reaktionen auftreten welche sich in
  • +Sehstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Nystagmus und Ataxie äussern. Diese Symptome sind in der Regel vorübergehend. Treten diese in einer akuten und schweren Form auf ist ein Behandlungsabbruch empfohlen.
  • +Erkrankungen des Blut- und des Lymphsystems
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Es sind einzelne Berichte über Störungen des Blutbildes (aplastische und megaloblastische Anämie, Panzytopenie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Lymphadénopathie, Agranulozytose und Hämorrhagien) erschienen, weshalb Veränderungen des Blutbildes, die während einer Mysoline-Behandlung auftreten, auf einen entsprechenden Zusammenhang hin abgeklärt werden müssen.
  • +Eine Langzeitbehandlung mit Antikonvulsiva kann mit erniedrigten Folsäurekonzentrationen im Blut einhergehen (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»).
  • +Erkrankungen des Immunsystems
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Hypersensitives Syndrom: multisystemische Reaktionen oft mit Fieber, Rash, Hypereosinophilie und Leberverletzung.
  • +Psychiatrische Erkrankungen
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Psychotische Reaktionen, Libidostörungen.
  • +Erkrankungen des Nervensystems
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Apathie, Ataxie, Sehstörungen, Nystagmus, Kopfweh, Schwindel.
  • +Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
  • +
  • -Eine Langzeitbehandlung mit Antikonvulsiva kann mit erniedrigten Folsäurekonzentrationen im Blut einhergehen (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft/Stillzeit»). Wie mit Phenobarbital und Phenytoin kann sich ausnahmsweise eine Megaloblastenanämie entwickeln, welche einen Therapieabbruch erfordert. Sie kann mit Folsäure behandelt werden.
  • -Barbiturate können Leberfunktionsstörungen bis hin zur Lebernekrose, Erhöhungen der Leberenzymwerte (insbesondere der γ-GT) und Porphyrien auslösen. Vor allem bei Langzeit-Therapie kann es zu Osteomalazie und Hypokalzämie kommen (Beeinflussung des Vitamin-D-Haushalts).
  • -Bei Langzeitbehandlungen mit Primidon sind Berichte erschienen über Verminderung der Knochendichte, Osteopenie, Osteoporose und Frakturen. Der Mechanismus, wie Primidon den Knochenmetabolismus beeinflusst, ist nicht bekannt.
  • -Für Phenobarbital, einen der beiden Hauptmetaboliten von Primidon, sind Überempfindlichkeitserscheinungen, vor allem in Form verschiedenartiger Hautveränderungen, Photosensibilisierung, Exantheme und systemischer Lupus erythematodes bekannt. Sofort-Typ-Reaktionen, namentlich Urtikaria und Angiooedem, wurden ebenfalls beschrieben. In Einzelfällen sind auch schwere Hautreaktionen (z.B. Lyell-Syndrom) aufgetreten.
  • -Bei der Behandlung mit Primidon ist eine mögliche Sedierung zu berücksichtigen.
  • -Vitamin D Ergänzung kann während einer Langzeitbehandlung mit Mysoline erforderlich sein, da der Vitamin D Katabolismus erhöht sein kann.
  • +Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Übelkeit, Erbrechen.
  • +Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
  • +Gelegentlich: Allergische Reaktionen, die insbesondere die Haut betreffen, können makulopapulöse, morbilliforme oder skarlatinöse Ausschläge, exfoliative Dermatitis, Lupus erythematodes einschliessen.
  • +Sehr selten: Schwere Reaktionen: Steven-Johnson Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN).
  • +Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Arthralgien, Osteomalazie. Wie bei Phenobarbital wurde über Dupuytren-Kontraktur berichtet.
  • +Verminderung der Knochendichte, Osteopenie, Osteoporose und Frakturen können bei Langzeitbehandlung auftreten.
  • +Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
  • +Häufigkeit nicht bekannt: Anorexie, Müdigkeit.
  • +Untersuchungen
  • +Erhöhungen der Leberenzymwerte insbesondere Gamma-Glutamyl Transferase (γ-GT) und alkaline Phosphatase.
  • +Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
  • -Symptome der Barbituratintoxikation:
  • +Symptome der Barbituratintoxikation
  • -Krystallurie kann bei Überdosierung auftreten und könnte bei Verdacht auf Primidon Überdosierung als hilfreiches diagnostisches Mittel verwendet werden.
  • +Kristallurie kann bei Überdosierung auftreten und könnte bei Verdacht auf Primidon Überdosierung als hilfreiches diagnostisches Mittel verwendet werden.
  • -In leichten Fällen während der Frühphase der Intoxikation (1–2 Stunden nach Einnahme) primäre Dekontamination durch einmalige Verabreichung von Aktivkohle (oral Erwachsene: 70 g, Kinder 12 g/kg als wässrige Suspension) und reichlich Flüssigkeitssubstitution. In schweren Fällen primäre Dekontamination mit Magenspülung innert 1 Stunde nach Ingestion. Bei Bewusstlosigkeit vorher Intubation. Anschliessend primäre Dekontamination mit Aktivkohle wie vorher beschrieben. Zusätzlich sekundäre Dekontamination durch repetitive Gabe von Aktivkohle (Erwachsene 35–50 g alle 4 Stunden, Kinder 0,5–1,0 g/kg) während 3 Tagen sowie forcierte Diurese. Die Kontraindikationen von Aktivkohle (Ileus usw.) und vermehrter Flüssigkeitssubstitution (kardiale Insuffizienz usw.) sowie Aspirationsschutz sind zu beachten. Eine alkalische Diurese mit Natriumbicarbonat (cave Hypokaliämie) beschleunigt die Ausscheidung des Hauptmetaboliten Phenobarbital (angestrebter pHUrin 7,5–8,0) durch Verminderung der tubulären Resorption. Ebenfalls kann die Ausscheidung von Phenobarbital mittels Hämodialyse und Peritonealdialyse beschleunigt werden.
  • +In leichten Fällen während der Frühphase der Intoxikation (1–2 Stunden nach Einnahme) primäre Dekontamination durch einmalige Verabreichung von Aktivkohle (oral; Erwachsene 70 g, Kinder 1-2 g/kg als wässrige Suspension) und reichlich Flüssigkeitssubstitution. In schweren Fällen primäre Dekontamination mit Magenspülung innert 1 Stunde nach Ingestion. Bei Bewusstlosigkeit vorher Intubation. Anschliessend primäre Dekontamination mit Aktivkohle wie vorher beschrieben. Zusätzlich sekundäre Dekontamination durch repetitive Gabe von Aktivkohle (Erwachsene 35–50 g alle 4 Stunden, Kinder 0,5–1,0 g/kg) während 3 Tagen sowie forcierte Diurese. Die Kontraindikationen von Aktivkohle (Ileus usw.) und vermehrter Flüssigkeitssubstitution (kardiale Insuffizienz usw.) sowie Aspirationsschutz sind zu beachten. Eine alkalische Diurese mit Natriumbicarbonat (cave Hypokaliämie) beschleunigt die Ausscheidung des Hauptmetaboliten Phenobarbital (angestrebter pHUrin 7,5–8,0) durch Verminderung der tubulären Resorption. Ebenfalls kann die Ausscheidung von Phenobarbital mittels Hämodialyse und Peritonealdialyse beschleunigt werden.
  • -ATC-Code: N03AA03
  • -Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
  • -Mysoline besitzt eine antiepileptische Wirksamkeit sowohl per se wie durch seine Metaboliten Phenobarbital und Phenylaethylmalonamid.
  • -Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus von Mysoline unbekannt ist, spielen wahrscheinlich, wie bei anderen Antikonvulsiva, Effekte an der neuronalen Membran insbesondere hinsichtlich der Änderung von Ionenströme eine fundamentale Rolle.
  • +ATC-Code
  • +N03AA03
  • +Wirkungsmechanismus
  • +Mysoline besitzt eine antiepileptische Wirksamkeit sowohl per se wie durch seine 2 Hauptmetaboliten Phenobarbital und Phenylaethylmalonamid.
  • +Obwohl der genaue Wirkungsmechanismus von Primidon unbekannt ist, spielen wahrscheinlich, wie bei Barbituraten und Derivaten, Effekte an der neuronalen Membran insbesondere hinsichtlich der Änderung von Ionenströmen eine fundamentale Rolle.
  • +-Verlängerung und Potenzierung von der Wirkung von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), dem Hauptinhibitor-Neurotransmitter im ZNS: Barbiturate agieren als positive allosterische Modulatoren und in höheren Dosen als Agonist von GABAA Rezeptoren.
  • +-Inhibition der Wirkung von Glutamat, dem wichtigsten erregenden Neurotransmitter im ZNS: Barbiturate blockieren AMPA- und Kainat-Rezeptoren, welches Subtypen von Glutamat-Rezeptoren sind.
  • +Die Kombination von diesen verschiedenen Mechanismen führt wahrscheinlich zu der antikonvulsiven Aktivität, wahrscheinlich aber auch zu den Nebenwirkungen.
  • +Pharmakodynamik
  • +Siehe unter Wirkungsmechanismus
  • +Klinische Wirksamkeit
  • +Siehe unter Wirkungsmechanismus
  • +
  • -Verteilungsvolumen ca. 0,6 l/kg; nur ca. 19% an Eiweiss gebunden. Gute Verteilung in alle Organe und Gewebe: Primidon durchdringt die Blut/Hirnschranke und die Plazentarschranke und geht in die Muttermilch über.
  • +Verteilungsvolumen ca. 0,6 l/kg; nur ca. 35% an Eiweiss gebunden. Gute Verteilung in alle Organe und Gewebe: Primidon durchdringt die Blut/Hirnschranke und die Plazentarschranke und geht in die Muttermilch über.
  • -a) ca. 50–70% als Phenylaethylmalonamid (PEMA) mit einer Plasmahalbwertszeit von ca. 36 Std.
  • -b) Phenobarbital (ca. 15–25% von Mysoline) mit einer Plasmahalbwertszeit von ca. 80 Std.
  • +a)ca. 50–70% als Phenylaethylmalonamid (PEMA) mit einer Plasmahalbwertszeit von ca. 36 Std.
  • +b)Phenobarbital (ca. 15–25% von Mysoline) mit einer Plasmahalbwertszeit von ca. 80 Std.
  • +Primidon hat eine Eliminationshalbwertszeit von ungefähr 10 Stunden. Diese ist kürzer als jene der Hauptmetaboliten (16 Stunden bei Phenylaethylmalonamid (PEMA) und 70 Stunden bei Phenobarbital).
  • +
  • -Primidon weist keine genotoxischen Eigenschaften auf. Orale Verabreichung an Mäuse in einer Dosierung von 100–250 mg/kg/Tag führte zu einer erhöhten Inzidenz von Gaumenspalten. Es zeigte sich, dass bei gleichzeitiger Verabreichung von Folsäure dieser teratogene Effekt signifikant reduziert wurde.
  • +Chronische Toxizität
  • +In Studien über 14 Tage sowie 14 Wochen zeigten sich nephrotoxische Effekte bei der Ratte und hepatotoxische Effekte bei Ratte und Maus. Die nephrotoxischen Effekte dürften auf die Akkumulation nephrotoxischer Metaboliten, wie schon aus Tierstudien von Phenobarbital bekannt, beruhen. Das morphologische Erscheinungsbild der hepatozellulären Hypertrophie ist typisch für das Erscheinungsbild, das auch bei Tieren festgestellt wurde, die Phenobarbital erhalten hatten.
  • +Mutagenes und kanzerogenes Potential
  • +Bei 600, 1300 und 2500 ppm konnten für Primidon keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potential in weiblichen Ratten gefunden werden. Hingegen zeigte Primidon bei männlichen und weiblichen Mäusen deutliche Hinweise auf ein kanzerogenes Potential. Diese Hinweise basieren auf einer erhöhten Anzahl hepatozellulärer Neoplasmen und einer erhöhten Anzahl von Follikeladenomen der Schilddrüse bei männlichen Mäusen. Umfangreiches Datenmaterial zur Anwendung von Primidon und Phenobarbital bei Menschen weist nicht auf ein kanzerogenes Potential beim Menschen hin. Die oben genannten Daten zur Kanzerogenität beim Tier werden daher als spezifisch für die betroffene Spezies betrachtet. Diese Schlussfolgerung wird durch in-vitro- und in-vivo-Tests zum mutagenen Potential gestützt.
  • +Aus der Gesamtheit der vorliegenden Tests zur genetischen Toxikologie ergeben sich keine relevanten Hinweise, dass Primidon unter den Bedingungen der klinischen Anwendung ein genotoxisches Potential aufweist.
  • +Reproduktionstoxizität
  • +In Studien zur Embryotoxizität an Mäusen wurden teratogene Effekte beobachtet. Die Veränderungen (wie Fehlbildungen des Gaumens, vergrößerte cerebrale Ventrikel, subarachnoidale Blutungen) beruhen möglicherweise auf einer Störung des Folsäuremetabolismus.
  • +Studien zur Reproduktionstoxikologie an Mäusen zeigten bis zu 1500 ppm nur minimale Effekte, wie eine signifikante Verlängerung des Zyklus und ein vermindertes Gewicht der Bläschendrüsen.
  • -17885 (Swissmedic).
  • +17885 (Swissmedic)
  • -Mysoline Tabl 100. (B)
  • +Mysoline Tabletten (teilbar) 100 (B)
  • -Curatis AG, 4410 Liestal.
  • +Curatis AG, 4410 Liestal
  • -April 2013
  • +Mai 2020
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