66 Änderungen an Fachinfo Concerta 18 mg |
-18-mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid gelb (E 172), Stearinsäure.
-27-mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid schwarz (E 172).
-54-mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid rot und gelb (E 172).
- +18 mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid gelb (E 172), Stearinsäure.
- +27 mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid schwarz (E 172).
- +54 mg-Retardtablette: zusätzlich Eisenoxid rot und gelb (E 172).
-18 mg Retardtablette: 7,08 mg; 27 mg Retardtablette: 7,08 mg; 36 mg Retardtablette: 14,16 mg; 54 mg Retardtablette: 14,16 mg.
- +18 mg-Retardtablette: 7,08 mg; 27 mg-Retardtablette: 7,08 mg; 36 mg-Retardtablette: 14,16 mg; 54 mg-Retardtablette: 14,16 mg.
-18 mg Retardtablette: 6,5 mg; 27 mg Retardtablette: 4,9 mg, 36 mg Retardtablette: 16,7 mg; 54 mg Retardtablette: 7,6 mg.
- +18 mg-Retardtablette: 6,5 mg; 27 mg-Retardtablette: 4,9 mg, 36 mg-Retardtablette: 16,7 mg; 54 mg-Retardtablette: 7,6 mg.
-Die Behandlung soll nur von Ärztinnen bzw. Ärzten die auf Verhaltensstörungen von Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen spezialisiert sind, begonnen werden und muss auch von ihnen überwacht werden.
-Die Wirksamkeit von Concerta bei der Behandlung von ADHS wurde in kontrollierten klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren und Erwachsenen ab 18 bis 65 Jahren, die die DSM-IV-Kriterien für ADHS aufwiesen, dokumentiert.
-Ein Teil der Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde, haben die Symptome auch im Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen soll die Symptomatik also bereits in der Kindheit begonnen haben, wenn eine Behandlung eingeleitet wird. Die Anwendung von Concerta sollte sich auf jene Patienten und Patientinnen beschränken, welche ein Präparat benötigen, bei dem die Wirkungen bei morgendlicher Einnahme bis zum Abend andauern.
- +Die Behandlung soll nur von einem Arzt bzw. einer Ärztin, die auf Verhaltensstörungen von Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen spezialisiert sind, begonnen werden und muss auch von ihm/ihr überwacht werden.
- +Die Wirksamkeit von Concerta bei der Behandlung von ADHS wurde in kontrollierten klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren und Erwachsenen ab 18 bis 65 Jahren, die die DSM-IV-Kriterien für ADHS aufwiesen, dokumentiert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Ein Teil der Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde, haben die Symptome auch im Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen soll die Symptomatik also bereits in der Kindheit begonnen haben, wenn eine Behandlung eingeleitet wird.
- +Die Anwendung von Concerta sollte sich auf jene Patienten und Patientinnen beschränken, welche ein Präparat benötigen, bei dem die Wirkungen bei morgendlicher Einnahme bis zum Abend andauern.
-Vor Beginn der Behandlung mit Concerta ist es notwendig einen kardiovaskulären Status zu erheben und zu dokumentieren, Blutdruck und Herzfrequenz einschliessend. Da keine Langzeitdaten vorliegen, sollten regelmässige kardiovaskuläre Untersuchungen bei Vorliegen eines Risikofaktoren-Profils erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Weiterhin ist vor Beginn der Behandlung das Gewicht und die Grösse zu erheben und in einer Wachstumskurve zu dokumentieren.
- +Vor Beginn der Behandlung mit Concerta ist es notwendig einen kardiovaskulären Status, einschliesslich körperlicher Untersuchung, Blutdruck und Herzfrequenz und sorgfältiger Anamnese sowie gegebenenfalls weiterführende kardiologische Untersuchungen, zu erheben und zu dokumentieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Da keine Langzeitdaten vorliegen, sollten regelmässige kardiovaskuläre Untersuchungen bei Vorliegen von entsprechenden Risikofaktoren erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Weiterhin ist vor Beginn der Behandlung das Gewicht und die Grösse zu erheben und in einer Wachstumskurve zu dokumentieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Kinder und Jugendliche (ab 6 Jahren) und Erwachsene
-Die Behandlung darf nur von einem Arzt oder einer Ärztin mit Erfahrung in der Therapie mit Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen resp. Erwachsenen begonnen und muss auch von einem oder einer solchen überwacht werden.
-Concerta wird einmal täglich oral verabreicht. Da es sich gezeigt hat, dass die Wirkung nach Einnahme während 12 Stunden andauert, soll das Produkt einmal täglich am Morgen eingenommen werden.
- +Kinder (ab 6 Jahren), Jugendliche und Erwachsene
- +Die Behandlung darf nur von einem Arzt bzw. einer Ärztin mit Erfahrung in der Therapie mit Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen bzw. Erwachsenen begonnen und muss auch von einem oder einer solchen überwacht werden.
- +Concerta wird einmal täglich oral verabreicht. Da die Wirkung nach Einnahme während 12 Stunden andauert, soll das Arzneimittel einmal täglich am Morgen eingenommen werden.
-Die empfohlene Dosis von Concerta für Patienten, die zurzeit dreimal täglich Methylphenidat in Dosierungen von 10 bis 60 mg/Tag einnehmen, ist in der folgenden Tabelle angegeben:
- +Die empfohlene Dosis von Concerta für Patienten, die zurzeit dreimal täglich schnellfreisetzendes Methylphenidat in Dosierungen von 10 bis 60 mg/Tag einnehmen, ist in der folgenden Tabelle angegeben:
-Die Festlegung der Dosierung für Patienten, die gegenwärtig Methylphenidat in anderem Zusammenhang einnehmen, soll aufgrund einer klinischen Beurteilung vorgenommen werden.
-Allgemein können in wöchentlichen Abständen in 18 mg Schritten Dosiserhöhungen vorgenommen werden.
-Tagesdosen über 54 mg bei Kindern und über 72 mg bei Jugendlichen und Erwachsenen werden nicht empfohlen.
-Langzeitbehandlung
-Zur Langzeitanwendung von Methylphenidat, v.a. im Hinblick auf Suchtpotential und andere unerwünschte Wirkungen (siehe auch unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen») liegen keine systematischen Untersuchungen anhand kontrollierter Studien vor. Regelmässig sollte die Notwendigkeit einer Langzeitbehandlung überprüft und das Präparat abgesetzt werden, um den Zustand der Patienten ohne Arzneimitteleinnahme zu prüfen.
-Umstellung von Concerta auf ein anderes Methylphenidatpräparat mit verlängerter Freisetzung
-Andere Methylphenidatformulierungen mit verlängerter Freisetzung mit anderen Freisetzungsprofilen weisen möglicherweise auch andere Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofile auf als Concerta. Es wird empfohlen, eine Umstellung nur unter zusätzlicher ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
-Dosisreduktion und Absetzung
-Bei paradoxen Reaktionen (Verschlimmerung von Symptomen) oder anderen unerwünschten Wirkungen soll die Dosierung reduziert oder, falls notwendig, das Präparat abgesetzt werden.
-Spezielle Dosierungsanweisungen
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- +Die Festlegung der Dosierung für Patienten, die gegenwärtig Methylphenidat in anderen Dosierungsschemata einnehmen, soll aufgrund einer klinischen Beurteilung vorgenommen werden.
- +Die Dosis kann in wöchentlichen Abständen in 18-mg-Schritten erhöht werden.
- +Die maximale Tagesdosis von Concerta beträgt 54 mg bei Kindern und 72 mg bei Jugendlichen und Erwachsenen.
- +Dosisreduktion und Absetzen
- +Bei paradoxen Reaktionen (Verschlimmerung von Symptomen) oder anderen unerwünschten Wirkungen soll die Dosierung reduziert oder, falls notwendig, das Arzneimittel abgesetzt werden.
- +Therapiedauer und Langzeitbehandlung
- +Wenn sich die Symptome nach Dosissteigerung über 1 Monat nicht bessern, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.
- +Concerta muss von Zeit zu Zeit (spätestens aber nach 12 Monaten) abgesetzt werden, um den Zustand der Patienten ohne Arzneimitteleinnahme zu prüfen, und der Nutzen der Langzeitbehandlung muss regelmässig neu bewertet werden.
- +Zur Langzeitanwendung von Methylphenidat, v.a. im Hinblick auf Suchtpotential und andere unerwünschte Wirkungen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Unerwünschte Wirkungen») liegen keine systematischen Untersuchungen anhand kontrollierter Studien vor.
- +Umstellung von Concerta auf ein anderes Methylphenidat-Arzneimittel mit verzögerter Wirkstofffreisetzung
- +Andere Methylphenidat-Arzneimittel mit verzögerter Wirkstofffreisetzung und anderen Freisetzungsprofilen weisen möglicherweise andere Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofile auf als Concerta. Es wird empfohlen, eine Umstellung nur unter zusätzlicher ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
-Kinder (<6 Jahre) und Jugendliche
-In kontrollierten Studien wurde die Anwendung von Concerta bei Patienten unter sechs Jahren nicht untersucht. Concerta darf bei Patienten unter sechs Jahren nicht angewendet werden.
-Wenn sich die Symptome nach Dosissteigerung über 1 Monat nicht bessern, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden.
-Concerta muss von Zeit zu Zeit (spätestens aber nach 12 Monaten) abgesetzt werden und der Nutzen der Therapie neu bewertet werden.
- +Patienten mit Leberfunktionsstörungen
- +Methylphenidat wurde nicht bei Patienten mit Leberinsuffizienz untersucht.
- +Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
- +Methylphenidat wurde nicht bei Patienten mit Niereninsuffizienz untersucht.
- +Kinder (<6 Jahre)
- +In kontrollierten Studien wurde die Anwendung von Concerta bei Patienten unter 6 Jahren nicht untersucht. Concerta darf bei Patienten unter 6 Jahren nicht angewendet werden.
-Concerta Retardtabletten müssen zusammen mit Flüssigkeit als Ganzes geschluckt werden. Sie dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerkleinert werden, da der Wirkstoff in einer nicht-absorbierbaren Hülle enthalten ist, durch welche dieser kontrolliert und kontinuierlich freigesetzt wird (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Concerta kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden (siehe «Pharmakokinetik»).
- +Concerta Retardtabletten müssen zusammen mit Flüssigkeit als Ganzes geschluckt werden. Sie dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerkleinert werden, da der Wirkstoff in einer nicht-resorbierbaren Hülle enthalten ist, durch welche dieser kontrolliert und kontinuierlich freigesetzt wird (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Concerta kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden (siehe «Pharmakokinetik»).
-·ausgeprägte Angst- und Spannungszustände sowie ausgeprägte Agitiertheit, da Methylphenidat diese Symptome verstärken kann;
-·Diagnose oder Anamnese von schwerer Depression, Anorexia-nervosa, psychotische Symptome, Suizidneigung, Manie, Schizophrenie oder Borderline-Persönlichkeitsstörung, da Methylphenidat diese Zustände verschlechtern könnte;
- +·Ausgeprägte Angst- und Spannungszustände sowie ausgeprägte Agitiertheit, da Methylphenidat diese Symptome verstärken kann;
- +·Diagnose oder Anamnese von schwerer Depression, Anorexia nervosa, psychotische Symptome, Suizidneigung, Manie, Schizophrenie oder Borderline-Persönlichkeitsstörung, da Methylphenidat diese Zustände verschlechtern könnte;
-·familiäre Belastung oder Diagnose von Tourette Syndrom;
- +·familiäre Belastung oder Diagnose von Tourette-Syndrom;
-·Vorbestehende Herz-Kreislauferkrankungen einschliesslich schwerer Hypertonie, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, hämodynamisch signifikanter, angeborener Herzfehler, Kardiomyopathien, Herzinfarkt, potentiell lebensbedrohender Arrhythmien und Kanalopathien (Erkrankungen, die aufgrund von Dysfunktionen der Ionenkanäle verursacht wurden);
- +·vorbestehende Herz-Kreislauferkrankungen einschliesslich schwerer Hypertonie, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, hämodynamisch signifikanter, angeborener Herzfehler, Kardiomyopathien, Myokardinfarkt, potenziell lebensbedrohender Arrhythmien und Kanalopathien (Erkrankungen, die aufgrund von Dysfunktionen der Ionenkanäle verursacht wurden);
-·Vorbestehende zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie zum Beispiel zerebrale Aneurysmen, Gefässabnormalitäten einschliesslich Vaskulitis oder Schlaganfall;
-·Behandlung mit Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und während mindestens 14 Tagen im Anschluss an die Absetzung eines MAO-Hemmers (es kann dabei zu einer akuten arteriellen Hypertonie kommen) (siehe «Interaktionen»);
- +·vorbestehende zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie zum Beispiel zerebrale Aneurysmen, Gefässanomalien einschliesslich Vaskulitis oder Schlaganfall;
- +·Behandlung mit nicht-selektiven, irreversiblen Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und während mindestens 14 Tagen im Anschluss an das Absetzen eines MAO-Hemmers, da dann das Risiko einer hypertensive Krise besteht (siehe «Interaktionen»);
-Bei Kindern und Erwachsenen mit strukturellen Anomalien am Herzen, die mit Stimulantien, einschliesslich Methylphenidat, behandelt wurden, wurde über plötzliche Todesfälle berichtet. Solche Ereignisse wurden vereinzelt auch bei Patienten mit vermuteten vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen beobachtet. Bei Patienten mit strukturellen kardialen Anomalien oder kardiovaskulären Vorerkrankungen sollte Methylphenidat deshalb nicht angewendet werden.
-Um bestehende Herzkrankheiten zu erkennen, sollte bei Kindern und Erwachsenen, bei denen eine Behandlung mit Methylphenidat vorgesehen ist, eine sorgfältige Anamnese (einschliesslich Abklärung der Familiengeschichte in Bezug auf plötzliche Todesfälle oder ventrikuläre Arrhythmien) und eine physische Untersuchung durchgeführt werden. Falls erste Befunde auf eine solche Erkrankung hinweisen, sollten weitere kardiologische Untersuchungen durchgeführt werden (z.B. Elektrokardiogramm, Echokardiogramm).
-Der kardiovaskuläre Status sollte beobachtet werden. Blutdruck und Herzfrequenz sollten bei jeder Dosisanpassung oder in angemessenen Abständen (mindestens aber alle 6 Monate) überprüft und dokumentiert werden und anschliessend, falls immer klinisch indiziert.
-Bei Kindern und Erwachsenen, bei denen während einer Behandlung mit Methylphenidat Symptome wie Palpitationen, Brustschmerzen bei körperlicher Anstrengung, Synkopen oder andere Symptome auftreten, welche auf eine Herzerkrankung hindeuten, sollte umgehend eine kardiologische Abklärung erfolgen.
-Concerta darf bei Patienten unter sechs Jahren nicht angewendet werden. Zu Wirksamkeit und Sicherheit und zur Dosierung bei Kindern unter 6 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor.
-Stimulanzien mit Wirkung auf das Zentralnervensystem einschliesslich Methylphenidat sind mit der Auslösung oder Verschlimmerung motorischer und verbaler Tics in Verbindung gebracht worden. Während der Behandlung mit Methylphenidat sollten die Patienten bei jeder Dosisanpassung und bei jedem Besuch hinsichtlich des Auftretens von Tics oder eines Tourette-Syndroms überwacht werden; falls klinisch geboten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
-Bei der Langzeitbehandlung von Kindern mit Methylphenidat wurde über Wachstumshemmung (reduzierte Zunahme von Gewicht und/oder Körpergrösse) berichtet. Follow-up Untersuchungen bei Kindern zwischen 7 und 10 Jahren deuten darauf hin, dass Kinder, die konstant (z.B. 7 Tage pro Woche während 1 Jahr) Methylphenidat einnehmen, eine vorübergehende Verlangsamung der Wachstumsrate (im Durchschnitt 2 cm weniger Längenwachstum und 2.7 kg weniger Gewichtszunahme über 3 Jahre) zeigen können. Aus diesem Grunde sollten Kinder und Jugendliche, die eine Langzeitbehandlung benötigen, sorgfältig (mindestens alle 6 Monate) bezüglich Grösse, Gewicht und Appetit überwacht und in einer Wachstumskurve dokumentiert werden. Bei Patienten, bei denen Wachstum oder Gewichtszunahme nicht den Erwartungen entsprechen, sollte die Behandlung unterbrochen werden.
-Es gibt klinische Hinweise darauf, dass während der Verabreichung von Arzneimitteln mit dem Wirkstoff Methylphenidat vermehrt psychiatrische Störungen (einschliesslich Suchtverhalten und suizidales Verhalten) sowie Gewichts- und Appetitverlust auftreten. Eine sorgfältige Erfassung solcher Veränderungen oder aber von Anzeichen für Fehlgebrauch und Missbrauch des Medikaments muss bei jedem Besuch und jeder Dosisanpassung vorgenommen werden.
-Die Patienten sind darauf aufmerksam zu machen, dass Concerta Retardtabletten als Ganzes zusammen mit Flüssigkeit eingenommen werden müssen. Sie dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerkleinert werden. Der Wirkstoff befindet sich innerhalb einer nicht-absorbierbaren Hülle, durch die er kontrolliert und kontinuierlich freigegeben wird. Die Hülle wird zusammen mit unlöslichen Komponenten des Tablettenkerns aus dem Körper ausgeschieden; es besteht deshalb für die Patienten kein Grund zur Beunruhigung, falls sie in ihrem Stuhl ein tablettenähnliches Objekt entdecken.
-Da die Concerta Retardtabletten nicht deformierbar sind und auch im Gastrointestinaltrakt ihre Gestalt nicht merklich ändern, sollte Concerta normalerweise nicht an Patienten mit vorbestehender schwerer gastrointestinaler Stenose oder Verengung (pathologisch oder iatrogen), Dysphagie oder ausgeprägter Schwierigkeit, Tabletten zu schlucken, abgegeben werden. Es sind seltene Fälle obstruktiver Symptome bei Patienten mit bekannter Verengung in Verbindung mit der Einnahme von Präparaten in nicht-deformierbaren Formulierungen mit kontrollierter Wirkstofffreigabe berichtet worden. Aufgrund der Struktur der Retardtablette zur kontrollierten Wirkstofffreigabe sollte Concerta nur an Patienten abgegeben werden, die die Retardtablette als Ganzes schlucken können.
-Concerta soll nicht zur Behandlung schwerer Depressionen und/oder zur Prävention oder Behandlung normaler Ermüdungszustände verwendet werden.
-Vorsicht gilt besonders bei der Anwendung von Stimulantien zur Behandlung von ADHS bei Patienten, bei denen eine komorbide bipolare Störung vorliegen könnte, die sich aber aktuell im euthymen oder Erhaltungs-Intervall befinden, da bei solchen Patienten eine manische Episode ausgelöst werden kann. Vor dem Behandlungsbeginn mit Stimulantien muss bei Patienten mit komorbiden depressiven Symptomen sehr sorgfältig abgeklärt werden, ob bei ihnen ein Risiko für eine bipolare Störung besteht. Zu diesen Abklärungen gehört die Aufnahme einer detaillierten psychiatrischen Krankengeschichte, einschliesslich einer Familien-Anamnese von Suiziden, bipolaren Störungen und Depressionen.
-Psychotische (z.B. Halluzinationen) oder manische Symptome wurden bei Patienten mit einer psychotischen Erkrankung oder Manie in der Vorgeschichte unter der Behandlung mit Concerta bei üblichen Dosierungen beobachtet. Falls solche Symptome auftreten, sollte sorgfältig geprüft werden, ob Concerta eine kausale Rolle spielt; die Beendigung der Therapie kann angemessen sein (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
-Bei Patienten, die eine Therapie mit Concerta beginnen, sollte auf das Auftreten oder die Verstärkung von aggressivem Verhalten geachtet werden. Eine sorgfältige Überwachung ist nötig. Aggression ist häufig mit ADHS assoziiert; dennoch wurde von unerwartetem Auftreten oder einer Verstärkung von Aggression während der Therapie mit Concerta berichtet. Ein Therapieabbruch kann in Betracht gezogen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
-Wie auch bei anderen serotonerg wirkenden Substanzen kann unter Methylphenidat ein Serotoninsyndrom auftreten (siehe «Interaktionen»).
-Im Zusammenhang mit der Behandlung mit methylphenidathaltigen Produkten wurden sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen über Einzelfälle von langanhaltenden und schmerzhaften Erektionen (Priapismus) berichtet, die eine sofortige ärztliche Behandlung, gelegentlich auch eine chirurgische Intervention erforderten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Priapismus wurde meist nicht während des Therapiebeginns berichtet, sondern entwickelte sich nach einiger Zeit der Einnahme des Arzneimittels, oft im Anschluss an eine Dosiserhöhung. Priapismus trat auch während einer methylphenidatfreien Zeit (Therapiepause oder Therapieabbruch) auf. Patienten, die schmerzhafte Erektionen entwickeln, die ungewöhnlich lang anhalten (mehr als 2 Stunden) oder häufig sind, sollten unverzüglich eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Die Medizinalpersonen sollen Patienten und ihre Eltern ausdrücklich auf dieses Problem und dessen Dringlichkeit hinweisen.
- +Allgemeines
- +Die Entscheidung, Concerta nach detaillierter Anamnese und Untersuchung bei hyperkinetischen Verhaltensstörungen zu verschreiben, sollte von der Beurteilung des Schweregrades der Symptome und dem Alter des Kindes abhängig gemacht werden. Die Verschreibung sollte nicht allein aufgrund des Vorhandenseins einzelner oder mehrerer auffälliger Verhaltensmerkmale erfolgen. Stehen die Symptome mit akuten Stressreaktionen in Verbindung, ist Concerta im Allgemeinen nicht indiziert.
- +Langzeitanwendung (mehr als 12 Monate)
- +Die Sicherheit und Wirksamkeit der Langzeitanwendung von Methylphenidat wurden nicht systematisch in kontrollierten Studien untersucht. Die Behandlung mit Methylphenidat sollte und muss nicht unbegrenzt erfolgen. Bei Kindern und Jugendlichen wird sie in der Regel während oder nach der Pubertät abgesetzt. Patienten unter Langzeitbehandlung (d.h. über mehr als 12 Monate) müssen laufend entsprechend den Richtlinien in «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» (siehe unten) sorgfältig hinsichtlich Herz-Kreislaufstatus, Wachstum (Kinder), Gewicht, Appetit, Entwicklung von neuen oder Verschlechterung von bestehenden psychiatrischen Erkrankungen überwacht werden. Psychiatrische Erkrankungen, die überwacht werden sollten, werden unten beschrieben und beinhalten (sind aber nicht begrenzt auf): motorische oder vokale Tics, aggressives Verhalten, Agitiertheit, Angst, Depression, Psychose, Manie, Wahnvorstellungen, Reizbarkeit, mangelnde Spontaneität, Rückzug und übermässige Perseveration.
- +Wird Methylphenidat über längere Zeit (über 12 Monate) verordnet, soll regelmässig der langfristige Nutzen des Arzneimittels für den einzelnen Patienten neu bewerten werden, indem behandlungsfreie Zeitabschnitte eingelegt werden, um das Verhalten des Patienten ohne medikamentöse Behandlung zu beurteilen. Es wird empfohlen, Methylphenidat mindestens einmal im Jahr abzusetzen, um das Befinden des Patienten zu beurteilen (bei Kindern vorzugsweise während der Schulferien). Eine Besserung kann möglicherweise aufrechterhalten bleiben, wenn das Arzneimittel vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt wurde.
- +Ältere Patienten
- +Methylphenidat darf nicht bei älteren Patienten angewendet werden. Sicherheit und Wirksamkeit von Methylphenidat in dieser Altersgruppe wurden nicht nachgewiesen. Concerta wurde nicht für ADHS bei Patienten, die älter als 65 Jahre sind, untersucht.
- +Patienten unter 6 Jahren
- +Concerta darf bei Patienten unter 6 Jahren nicht angewendet werden. Zu Wirksamkeit und Sicherheit und zur Dosierung bei Kindern unter 6 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor.
- +Strukturelle Herzanomalien, andere schwere Herzerkrankungen und plötzlicher Tod
- +Bei Patienten mit strukturellen Herzanomalien oder anderen schweren Herzproblemen, die mit ZNS-Stimulanzien, einschliesslich Methylphenidat, in normalen Dosierungen behandelt wurden, wurde über plötzliche Todesfälle berichtet. Solche Ereignisse wurden vereinzelt auch bei Patienten mit vermuteten vorbestehenden kardiovaskulären Erkrankungen beobachtet. Bei Patienten mit strukturellen Herzanomalien oder kardiovaskulären Vorerkrankungen (z.B. Kardiomyopathien, schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen oder anderen schwerwiegenden Herzproblemen) sollte Methylphenidat deshalb nicht angewendet werden, da diese sie einer erhöhten Gefährdung für die sympathomimetischen Wirkungen des stimulierenden Arzneimittels aussetzen könnten.
- +Kardiale Erkrankungen - Erwachsene
- +Plötzlicher Tod, Schlaganfall und Myokardinfarkt wurden bei Erwachsenen berichtet, die stimulierende Arzneimittel in normalen Dosierungen für ADHS einnehmen. Obwohl in diesen Fällen der Einfluss der Stimulanzien unbekannt ist, haben Erwachsene eine höhere Wahrscheinlichkeit als Kinder für schwerwiegende strukturelle Herzanomalien, Kardiomyopathien, schwerwiegende Herzrhythmusstörungen, koronare Herzkrankheiten oder andere schwerwiegende Herzprobleme. Erwachsene mit diesen Anomalien dürfen generell nicht mit stimulierenden Arzneimitteln behandelt werden.
- +Missbrauch und kardiovaskuläre Ereignisse
- +Der Missbrauch von Stimulanzien des zentralen Nervensystems kann mit plötzlichem Tod und anderen schwerwiegenden kardiovaskulären unerwünschten Ereignissen assoziiert sein.
- +Kardiovaskulärer Status vor und unter der Therapie
- +Um bestehende Herzkrankheiten zu erkennen, sollte bei Patienten, bei denen eine Behandlung mit Methylphenidat vorgesehen ist, eine sorgfältige Anamnese (einschliesslich Abklärung der Familiengeschichte in Bezug auf plötzliche Todesfälle oder ventrikuläre Arrhythmien) und eine physische Untersuchung durchgeführt werden. Falls erste Befunde oder anamnestische Angaben auf eine solche Erkrankung hinweisen, sollten weitere kardiologische Untersuchungen durchgeführt werden (z.B. Elektrokardiogramm, Echokardiogramm).
- +Vorsicht ist insbesondere angebracht bei der Behandlung von Patienten, deren Gesundheitszustand durch eine Erhöhung von Blutdruck oder Pulsfrequenz beeinträchtigt werden könnte (siehe «Kontraindikationen»). Der kardiovaskuläre Status sollte sorgfältig beobachtet werden. Blutdruck und Herzfrequenz sollten bei jeder Dosisanpassung und bei klinischem Bedarf und dann in angemessenen Abständen (mindestens aber alle 6 Monate) überprüft und schriftlich dokumentiert werden.
- +Treten während einer Behandlung mit Methylphenidat Symptome wie Palpitationen, Brustschmerzen bei körperlicher Anstrengung, Synkopen, Dyspnoe oder andere Symptome auf, welche auf eine Herzerkrankung hindeuten, sollte umgehend eine kardiologische Abklärung erfolgen.
- +Methylphenidat sollte bei Patienten abgesetzt werden, bei denen wiederholt Tachykardien, Arrhythmien oder ein erhöhter systolischer Blutdruck (>95. Perzentil) gemessen wurde. Eine Überweisung an einen Kardiologen ist indiziert.
- +Die Anwendung von Methylphenidat ist kontraindiziert bei bestimmten vorbestehenden Herz-Kreislauferkrankungen, wenn nicht der Rat eines Kardiologen eingeholt wurde (siehe «Kontraindikationen»).
- +Die Auswertung von Daten aus klinischen Studien mit Methylphenidat bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS hat gezeigt, dass Patienten unter Methylphenidat-Behandlung häufig eine Änderung des diastolischen und systolischen Blutdrucks um über 10 mmHg gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu den Kontrollen entwickeln. Ein Anstieg der diastolischen und systolischen Blutdruckwerte wurde ebenfalls bei klinischen Studiendaten von erwachsenen ADHS-Patienten festgestellt. Darüber hinaus kam es in klinischen Studien an Kindern unter Methylphenidat gegenüber Placebo während des Tages zu einer Erhöhung des Ruhepulses um durchschnittlich 2-6 Schläge pro Minute.
- +Die kurz- und langfristigen klinischen Auswirkungen dieser kardiovaskulären Effekte bei Kindern und Jugendlichen sind nicht bekannt. Mögliche klinische Komplikationen können als Ergebnis der in den klinischen Studiendaten beobachteten Wirkungen nicht ausgeschlossen werden, insbesondere wenn die Behandlung bei Kindern und Jugendlichen in das Erwachsenenalter fortgeführt wird.
- +Zentral wirksame alpha-2-Agonisten
- +Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung zentral wirksamer alpha-2-Agonisten wie Clonidin, da schwere unerwünschte Wirkungen einschliesslich plötzlicher Todesfälle berichtet wurden (siehe «Interaktionen»).
- +Halogenierte Anästhetika
- +Wenn ein chirurgischer Eingriff geplant ist, sollte Methylphenidat am Tag des Eingriffs nicht eingenommen werden, da sonst das Risiko eines plötzlichen Anstiegs von Blutdruck und Herzfrequenz im Verlauf der Operation besteht (siehe «Interaktionen»).
-Bei der Anwendung von Concerta wurde über zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie zerebrale Vaskulitis/Arteriitis, zerebrovaskuläre Okklusion und zerebrale Hämorrhagie berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Ein frühes Erkennen aufgrund starker Hinweise kann das umgehende Absetzen von Concerta ermöglichen und ist für eine frühzeitige Behandlung wesentlich. Starke Hinweise sind neu auftretende neurologische Symptome, die mit einer zerebralen Ischämie oder Hämorrhagie korrelieren, wie starke Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl, einseitige Schwäche, Lähmung, Beeinträchtigung von Koordination, Visus, Sprechen oder Gedächtnis.
- +Bei der Anwendung von Concerta wurde über zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie zerebrale Vaskulitis/Arteriitis, zerebrovaskuläre Okklusion und zerebrale Hämorrhagie berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Ein frühzeitiges Erkennen aufgrund starker Hinweise kann das umgehende Absetzen von Concerta ermöglichen und ist für eine frühzeitige Behandlung wesentlich. Starke Hinweise sind neu auftretende neurologische Symptome, die auf eine zerebrale Ischämie oder Hämorrhagie hindeuten, wie starke Kopfschmerzen, Taubheitsgefühl, (einseitige) Schwäche, Lähmung, Beeinträchtigung von Koordination, Visus, Sprache, Sprechen oder Gedächtnis.
- +Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren (wie kardiovaskuläre Erkrankungen in der Vorgeschichte, Begleitmedikation, die den Blutdruck erhöht) sollten bei jedem Termin auf neurologische Anzeichen und Symptome nach Behandlungsbeginn mit Methylphenidat untersucht werden.
- +
-Aufgrund klinischer Erfahrung wird vermutet, dass die Verabreichung von Methylphenidat an Patienten mit psychotischen Störungen die Symptome von Verhaltens- oder Denkstörungen verstärken kann.
-Bei den klinischen Laborstudien an Kindern zeigte es sich, dass sowohl Concerta wie auch dreimal täglich verabreichtes Methylphenidat gegenüber Placebo während des Tages den Ruhepuls um durchschnittlich 2 bis 6 Schläge pro Minute und den systolischen wie auch diastolischen Blutdruck um rund 1 bis 4 mmHg erhöhten. In placebokontrollierten Studien an Erwachsenen wurde unter Concerta am Endpunkt eine durchschnittliche Steigerung des Ruhepulses von 4 bis 6 Schlägen pro Minute beobachtet vs. einer durchschnittlichen Veränderung von rund –2 bis 3 Schläge pro Minute unter Placebo. Am Endpunkt lagen die mittleren Blutdruckveränderungen unter Concerta zwischen etwa –1 bis 1 mmHg (systolisch) und 0 bis 1 mmHg (diastolisch) und unter Placebo bei –1 bis 1 mmHg (systolisch) sowie –2 bis 0 mmHg (diastolisch).
-Vorsicht ist deshalb angebracht bei der Behandlung von Patienten, deren Allgemeinzustand durch eine Erhöhung von Blutdruck oder Pulsfrequenz beeinträchtigt werden könnte.
-Bei Patienten mit früherer Medikamentenabhängigkeit ist bei der Verabreichung von Concerta Vorsicht angebracht. Chronischer Missbrauch kann zu ausgeprägter Toleranz und psychischer Abhängigkeit mit abnormalem Verhalten in verschiedenen Schweregraden führen. Speziell bei parenteralem Abusus können manifeste psychotische Episoden vorkommen.
-Bei der Absetzung von missbräuchlicher Anwendung ist eine engmaschige Beobachtung erforderlich, da dabei schwere Depressionen auftreten können. Bei der Absetzung nach chronischer therapeutischer Anwendung können Symptome der zugrundeliegenden Störung demaskiert werden, die eine Nachbehandlung erfordern.
-Eine sorgfältige Überwachung ist beim Absetzen des Arzneimittels erforderlich, da es dabei zu Entzugserscheinungen sowie zur Demaskierung von Depressionen oder von chronischer Überaktivität kommen kann. Einige Patienten benötigen möglicherweise Nachuntersuchungen über einen längeren Zeitraum.
-Es gibt klinische Hinweise darauf, dass Methylphenidat bei Patienten mit epileptischen Anfällen in der Anamnese, oder mit vorbestehenden Abnormalitäten des EEG ohne epileptische Anfälle oder, in sehr seltenen Fällen, bei Patienten ohne vorherige epileptische Anfälle und Hinweise im EEG, die Krampfschwelle herabsetzen kann. Beim Auftreten von Konvulsionen sollte das Präparat abgesetzt werden.
- +Krampfanfälle
- +Concerta darf nur mit Vorsicht bei Patienten mit Epilepsie angewendet werden. Es gibt klinische Hinweise darauf, dass Methylphenidat bei Patienten mit epileptischen Anfällen in der Anamnese, oder mit vorbestehenden Anomalien des EEG ohne epileptische Anfälle oder, in sehr seltenen Fällen, bei Patienten ohne vorherige epileptische Anfälle und Hinweise im EEG, die Krampfschwelle herabsetzen kann. Beim Auftreten von Krampfanfällen oder bei einer Zunahme der Anfallshäufigkeit sollte Methylphenidat abgesetzt werden.
- +Sehstörungen
- +
-Während einer länger dauernden Therapie sind periodische hämatologische Untersuchungen (komplettes Differentialblutbild und Thrombozytenzahlbestimmung) angezeigt.
-Die Entscheidung, Concerta nach detaillierter Anamnese und Untersuchung bei hyperkinetischen Verhaltensstörungen zu verschreiben, sollte von der Beurteilung des Schweregrades der Symptome und dem Alter des Kindes abhängig gemacht werden. Die Verschreibung sollte nicht allein aufgrund des Vorhandenseins einzelner oder mehrerer auffälliger Verhaltensmerkmale erfolgen. Stehen die Symptome mit akuten Stressreaktionen in Verbindung, ist Concerta im Allgemeinen nicht indiziert.
-Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Concerta nicht einnehmen.
-Vorsicht bei der Anwendung zentral wirksamer alpha-2-Agonisten wie Clonidin (siehe «Interaktionen»).
- +Serotoninsyndrom
- +Bei gleichzeitiger Anwendung von Methylphenidat mit serotonergen Arzneimitteln ist über das Auftreten des Serotoninsyndroms berichtet worden. Wenn die gleichzeitige Anwendung von Methylphenidat mit einem serotonergen Arzneimittel gerechtfertigt ist, ist das unverzügliche Erkennen der Symptome des Serotoninsyndroms wichtig. Zu diesen Symptomen gehören unter anderem Veränderungen des mentalen Zustandes (z.B. Agitiertheit, Halluzinationen, Koma), vegetative Instabilität (z.B. Tachykardie, labiler Blutdruck, Hyperthermie), neuromuskuläre Anomalien (z.B. Hyperreflexie, Koordinationsstörung, Rigidität) und/oder gastrointestinale Symptome (z.B. Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö). Methylphenidat muss bei Verdacht auf ein Serotoninsyndrom so schnell wie möglich abgesetzt werden (siehe «Interaktionen»).
- +Medikamentenabhängigkeit und Missbrauch
- +Patienten sollten sorgfältig hinsichtlich Missbrauchs und Fehlgebrauchs von Methylphenidat überwacht werden.
- +Wegen des Potentials für Fehlgebrauch und Missbrauch sollte Methylphenidat bei Patienten mit bekannter Drogen- und/oder Alkoholabhängigkeit mit Vorsicht angewendet werden.
- +Chronischer Missbrauch kann zu ausgeprägter Toleranz und psychischer Abhängigkeit mit abnormalem Verhalten in verschiedenen Schweregraden führen. Speziell bei parenteralem Abusus können manifeste psychotische Episoden vorkommen.
- +Bei der Entscheidung über eine ADHS-Behandlung ist das Patientenalter, das Bestehen von Risikofaktoren für Suchtstörungen (wie z.B. gleichzeitige oppositionelle oder Verhaltens- und bipolare Störungen), früherer oder bestehender Missbrauch zu berücksichtigen. Vorsicht ist geboten bei emotional instabilen Patienten, wie z.B. früheren Drogen- oder Alkoholabhängigen, da diese Patienten die Dosis eigenständig erhöhen könnten.
- +Bei einigen Patienten mit einem hohen Missbrauchsrisiko sind möglicherweise Methylphenidat oder andere Stimulanzien nicht geeignet, und eine Therapie ohne Stimulanzien sollte erwogen werden.
- +Absetzen
- +Eine sorgfältige Überwachung ist beim Absetzen des Arzneimittels erforderlich, da es dabei zu Entzugserscheinungen sowie zur Demaskierung von Depressionen oder von chronischer Überaktivität kommen kann. So ist insbesondere beim Absetzen nach missbräuchlicher Anwendung eine engmaschige Beobachtung erforderlich, da schwere Depressionen auftreten können. Zudem benötigen einige Patienten auch bei therapeutischem Gebrauch möglicherweise Nachuntersuchungen über einen längeren Zeitraum und/oder eine Nachbehandlung demaskierter Symptome der zugrundeliegenden Störung.
- +Psychiatrische Erkrankungen
- +Psychiatrische Komorbiditäten bei ADHS sind häufig und sollten bei der Verschreibung von Stimulanzien berücksichtigt werden. Vor Behandlungsbeginn mit Methylphenidat sollte der Patient auf bestehende psychiatrische Erkrankungen untersucht und eine Familienanamnese hinsichtlich psychiatrischer Erkrankungen erhoben werden. Im Falle des Auftretens psychiatrischer Symptome oder der Verschlimmerung einer bestehenden psychiatrischen Erkrankung sollte die Therapie mit Methylphenidat nicht fortgesetzt werden, wenn nicht der Nutzen der Behandlung das potenzielle Risiko für den Patienten überwiegt.
- +Bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate und bei jedem Besuch ist zu kontrollieren, ob sich psychiatrische Störungen entwickelt oder verschlechtert haben; eine Unterbrechung der Behandlung könnte angebracht sein.
- +Psychotische und manische Symptome
- +Die Verabreichung von Methylphenidat an Patienten mit psychotischen Störungen kann die Symptome von Verhaltens- oder Denkstörungen verstärken.
- +Behandlungsbedingte psychotische Symptome (visuelle/taktile/auditive Halluzinationen und Wahnvorstellungen) oder Manie bei Patienten ohne bekannte psychotische Erkrankung oder Manie können durch übliche Dosierungen von Methylphenidat hervorgerufen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn manische oder psychotische Symptome auftreten, sollte an einen möglichen kausalen Zusammenhang mit Methylphenidat gedacht und ein Abbruch der Therapie in Erwägung gezogen werden.
- +Bipolare Störungen
- +Besondere Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Stimulanzien zur Behandlung von ADHS bei Patienten, bei denen eine komorbide bipolare Störung vorliegen könnte, die sich aber aktuell im euthymen oder Erhaltungs-Intervall befinden, da bei solchen Patienten eine manische Episode ausgelöst werden kann. Vor dem Behandlungsbeginn mit Stimulanzien muss bei Patienten mit komorbiden depressiven Symptomen sehr sorgfältig abgeklärt werden, ob bei ihnen ein Risiko für eine bipolare Störung besteht. Zu diesen Abklärungen gehört die Aufnahme einer detaillierten psychiatrischen Krankengeschichte, einschliesslich einer Familien-Anamnese von Suiziden, bipolaren Störungen und Depressionen. Eine engmaschige kontinuierliche Überwachung ist bei diesen Patienten erforderlich (siehe oben unter «Psychiatrische Erkrankungen»). Die Patienten sollten bei jeder Dosisanpassung, mindestens alle 6 Monate und bei jeder Untersuchung auf Symptome hin überwacht werden.
- +Schwere Depressionen
- +Concerta soll nicht zur Behandlung schwerer Depressionen verwendet werden.
- +Aggressives oder feindseliges Verhalten
- +Bei Patienten, die eine Therapie mit Concerta beginnen, sollte auf das Auftreten oder die Verstärkung von aggressivem Verhalten oder Feindseligkeit geachtet werden. Eine sorgfältige Überwachung ist nötig, und zwar bei Behandlungsbeginn, bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate und bei jeder Untersuchung. Aggression ist häufig mit ADHS assoziiert; dennoch wurde von unerwartetem Auftreten oder einer Verstärkung von Aggression während der Therapie mit Concerta berichtet. Bei Patienten, die diese Verhaltensänderungen zeigen, sollte der Arzt bzw. die Ärztin die Notwendigkeit einer Anpassung der Behandlung abklären, wobei zu beachten ist, dass eine Auf- oder Abtitration angebracht sein kann. Ein Therapieabbruch kann in Betracht gezogen werden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Suizidalität
- +Patienten, bei denen während der ADHS-Behandlung Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten, sollten sofort von ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin beurteilt werden. Eine Verschlimmerung der zugrunde liegenden psychiatrischen Erkrankung und ein möglicher kausaler Zusammenhang mit der Methylphenidat-Behandlung sollte in Erwägung gezogen werden. Eine entsprechende Behandlung der zu Grunde liegenden psychiatrischen Erkrankung kann notwendig sein und eine Beendigung der Methylphenidat-Behandlung sollte in Erwägung gezogen werden.
- +Tics
- +Stimulanzien mit Wirkung auf das Zentralnervensystem einschliesslich Methylphenidat sind mit der Auslösung oder Verschlimmerung motorischer und verbaler Tics in Verbindung gebracht worden. Die Verschlimmerung eines Tourette-Syndroms wurde ebenfalls beobachtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Vor der Behandlung mit Stimulanzien sollte deshalb eine klinische Beurteilung der Patienten und der Familienanamnese hinsichtlich Tics oder eines Tourette-Syndroms durchgeführt werden. Während der Behandlung mit Methylphenidat sollten die Patienten bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate oder bei jedem Besuch hinsichtlich des Auftretens von Tics oder eines Tourette-Syndroms überwacht werden; falls klinisch geboten, sollte die Behandlung abgebrochen werden.
- +Angst- und Spannungszustände oder Agitiertheit
- +Bei Patienten, die mit Methylphenidat behandelt wurden, ist über Angstzustände, Agitiertheit und Anspannung berichtet worden (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Methylphenidat wird auch mit der Verschlimmerung bestehender Angst- oder Spannungszustände oder Agitiertheit in Verbindung gebracht. Bei einigen Patienten führten die Angstzustände zu einem Absetzen von Methylphenidat. Die klinische Bewertung von Angst- und Spannungszuständen oder Agitiertheit sollte der Anwendung von Methylphenidat vorausgehen und die Patienten sollten regelmässig während der Behandlung, bei jeder Dosisanpassung und dann mindestens alle 6 Monate oder bei jeder Untersuchung auf das Auftreten oder die Verschlimmerung dieser Symptome hin untersucht werden.
- +Wachstum bei Kindern
- +Bei der Langzeitbehandlung von Kindern mit Methylphenidat wurde über eine unzureichende Gewichtszunahme und eine Wachstumsverzögerung berichtet. Follow-up-Untersuchungen bei Kindern zwischen 7 und 10 Jahren deuten darauf hin, dass Kinder, die konstant (z.B. 7 Tage pro Woche während 1 Jahr) Methylphenidat einnehmen, eine vorübergehende Verlangsamung der Wachstumsrate (im Durchschnitt 2 cm weniger Längenwachstum und 2,7 kg weniger Gewichtszunahme über 3 Jahre) zeigen können. Follow-up-Daten in einem Alter von 25 Jahren zeigten, dass die dauerhaft behandelten Patienten durchweg eine um 3,3 cm geringere Körpergrösse und ein um 7,4 kg höheres Gewicht aufwiesen als die unbehandelte Gruppe. Andere Langzeitstudien zeigten jedoch keine signifikante Wirkung von Methylphenidat auf Körpergrösse und Gewicht.
- +Aus diesem Grunde sollten Kinder und Jugendliche, die eine Langzeitbehandlung benötigen, sorgfältig (mindestens alle 6 Monate) bezüglich Grösse, Gewicht und Appetit überwacht und mindestens alle 6 Monate in einer Wachstumskurve dokumentiert werden. Bei Patienten, bei denen Wachstum oder Gewichtszunahme nicht den Erwartungen entsprechen, sollte die Behandlung unterbrochen werden.
- +Körpergewicht
- +Concerta kann zu vermindertem Appetit und erniedrigtem Gewicht führen. Eine Gewichtsabnahme wurde unter der Behandlung mit Methylphenidat auch bei Erwachsenen berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Auch bei Erwachsenen sollte das Gewicht daher regelmässig überwacht werden.
- +Möglichkeit einer gastrointestinalen Obstruktion
- +Da die Concerta Retardtabletten nicht verformbar sind und auch im Gastrointestinaltrakt ihre Form nicht merklich ändern, sollte Concerta normalerweise nicht an Patienten mit vorbestehender schwerer gastrointestinaler Stenose oder Verengung (pathologisch oder iatrogen), Dysphagie oder ausgeprägter Schwierigkeit, Tabletten zu schlucken, verabreicht werden. Es sind seltene Fälle obstruktiver Symptome bei Patienten mit bekannter Verengung in Verbindung mit der Einnahme von nicht-deformierbaren Arzneimitteln mit verzögerter Wirkstofffreisetzung berichtet worden.
- +Patienten mit Schluckstörungen
- +Um die verzögerte Wirkstofffreigabe der Retardtablette zu gewährleisten, sollte Concerta nur an Patienten verschrieben werden, die die Retardtablette als Ganzes schlucken können (siehe «Möglichkeit einer gastrointestinalen Obstruktion»). Die Patienten sollten informiert werden, dass Concerta Retardtabletten zusammen mit Flüssigkeit als Ganzes (ungeteilt) geschluckt werden müssen. Die Retardtabletten dürfen nicht zerkaut, zerteilt oder zerkleinert werden.
- +Ausscheidung der Tablettenhülle
- +Der Wirkstoff ist in einer nicht resorbierbaren Hülle enthalten, entwickelt für eine kontinuierliche Freisetzung des Wirkstoffes. Die nicht resorbierbare Tablettenhülle wird zusammen mit unlöslichen Komponenten des Tablettenkerns aus dem Körper ausgeschieden; die Patienten sollten nicht beunruhigt sein, falls sie in ihrem Stuhl ein tablettenähnliches Objekt entdecken.
- +Hämatologisch-klinische Untersuchung und andere laborchemische Parameter
- +Die Sicherheit der Langzeitbehandlung mit Methylphenidat ist nicht vollständig bekannt. Während einer länger dauernden Therapie sind regelmässige hämatologische Untersuchungen (komplettes Differentialblutbild und Thrombozytenzahlbestimmung) angezeigt. Bei Vorliegen einer Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie oder anderen Veränderungen einschliesslich der Hinweise auf schwerwiegende Nieren- oder Lebererkrankungen ist an einen Abbruch der Behandlung zu denken (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
- +Priapismus
- +Im Zusammenhang mit der Behandlung mit methylphenidathaltigen Produkten wurden sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen über Einzelfälle von langanhaltenden und schmerzhaften Erektionen (Priapismus) berichtet, die eine sofortige ärztliche Behandlung, gelegentlich auch eine chirurgische Intervention erforderten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Priapismus wurde meist nicht während des Therapiebeginns berichtet, sondern entwickelte sich nach einiger Zeit der Einnahme des Arzneimittels, oft im Anschluss an eine Dosiserhöhung. Priapismus trat auch während einer methylphenidatfreien Zeit (Therapiepause oder Therapieabbruch) auf. Patienten, die schmerzhafte Erektionen entwickeln, die ungewöhnlich lang anhalten (mehr als 2 Stunden) oder häufig sind, sollten unverzüglich einen Arzt bzw. eine Ärztin aufsuchen. Die Medizinalpersonen sollen Patienten und ihre Eltern ausdrücklich auf dieses Problem und dessen Dringlichkeit hinweisen.
- +Ermüdung (Fatigue)
- +Concerta soll nicht zur Prävention oder Behandlung normaler Ermüdungszustände verwendet werden.
- +Nieren- oder Leberinsuffizienz
- +Es liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Methylphenidat bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz vor.
- +Lactose
- +Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
- +Auswahl der Methylphenidat-Darreichungsform
- +Der behandelnde Spezialist muss auf individueller Basis und je nach gewünschter Wirkungsdauer entscheiden, welche methylphenidathaltige Darreichungsform ausgewählt wird.
- +Drogenscreening
- +Dieses methylphenidathaltige Arzneimittel kann zu einem falsch positiven Laborwert für Amphetamine führen, insbesondere bei Verwendung von Immunoassay-Methoden. Leistungssportler müssen sich bewusst sein, dass dieses Arzneimittel bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
-Pharmakokinetische Interaktionen
-Concerta darf bei mit MAO-Hemmern behandelten Patienten (momentan oder während der letzten zwei Wochen) nicht eingesetzt werden (siehe «Kontraindikationen»).
-Aufgrund der möglichen Erhöhung des Blutdrucks sollte Concerta in Kombination mit vasopressorischen Substanzen mit Vorsicht angewendet werden.
- +Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Methylphenidat
- +Methylphenidat wird nicht in klinisch relevantem Ausmass durch Cytochrom P450 metabolisiert. Es ist nicht zu erwarten, dass Cytochrom-P450-Induktoren oder -Inhibitoren einen relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Methylphenidat haben. Umgekehrt hemmen die D- und L-Enantiomere von Methylphenidat die Cytochrome P450 1A2, 2C8, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 oder 3A nicht in relevantem Ausmass.
- +Einfluss von Methylphenidat auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
- +Es ist nicht bekannt, wie Methylphenidat die Plasmakonzentrationen von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln beeinflussen kann. Daher ist Vorsicht geboten, wenn Methylphenidat mit anderen Arzneimitteln, besonders bei solchen mit enger therapeutischer Breite, angewendet wird.
- +Weitere Interaktionen
- +Es liegen Berichte mit Hinweisen vor, dass Methylphenidat den Metabolismus von Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ, Antikonvulsiva (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Primidon) und einigen Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren) hemmen kann. Bei Beginn oder Absetzen einer Methylphenidat-Therapie kann es erforderlich werden, die Dosis dieser gleichzeitig verabreichten Arzneimittel anzupassen und die Wirkstoffkonzentrationen im Plasma zu bestimmen (bzw. bei Cumarin die Koagulationszeiten).
- +Einfluss von Methylphenidat auf die Pharmakodynamik anderer Substanzen
- +Gleichzeitige Anwendung kontraindiziert
- +Monoaminoxidase (MAO)-Hemmer
- +Wegen des Risikos einer möglichen hypertensiven Krise ist Methylphenidat bei mit nicht-selektiven, irreversiblen MAO-Hemmern (momentan oder während der letzten zwei Wochen) behandelten Patienten kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
- +Halogenierte Anästhetika
- +Im Verlauf einer Operation besteht das Risiko eines plötzlichen Anstiegs von Blutdruck und Herzfrequenz. Wenn ein chirurgischer Eingriff geplant ist, sollte Methylphenidat am Tag des Eingriffs nicht eingenommen werden.
- +Zentral wirksame alpha-2-Agonisten (z.B. Clonidin)
- +Schwere unerwünschte Wirkungen (einschliesslich des plötzlichen Todes) wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Clonidin und Methylphenidat berichtet. Die Sicherheit der Langzeitanwendung von Methylphenidat in Kombination mit Clonidin oder anderen zentral wirkenden alpha-2-Agonisten wurde bisher nicht systematisch untersucht.
- +Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen
- +Alkohol
- +Alkohol kann unerwünschte zentralnervöse Effekte von Psychopharmaka, Concerta eingeschlossen, verstärken. In-vitro-Daten lassen darauf schliessen, dass eine Alkoholkonzentration von mehr als 10% die kumulative Freisetzung von Methylphenidat aus den Concerta-Tabletten erhöht. Die klinische Relevanz dieser Feststellung auf die Methylphenidat-Exposition nach oraler Einnahme von Concerta zusammen mit Alkohol ist nicht bekannt. Es ist deshalb ratsam, während der Behandlung mit Concerta auf Alkohol zu verzichten.
- +Serotonerge Arzneimittel
- +
-Zu den serotonergen Arzneimitteln zählen beispielsweise Triptane, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), Lithium, Fentanyl und seine Analoga, Tramadol, Dextromethorphan, Tapentadol, Meperidin, Methadon, Pentazocin oder Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Wirkstoffe, die den Serotonin-Stoffwechsel hemmen (einschliesslich MAOI, wie z.B. Methylenblau), der antibiotische Wirkstoff Linezolid oder von Serotonin-Vorstufen, beispielsweise Tryptophan-Supplementa.
- +Zu den serotonergen Arzneimitteln zählen beispielsweise Triptane, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), Lithium, Fentanyl und seine Analoga, Tramadol, Dextromethorphan, Tapentadol, Pethidin, Methadon oder Johanniskraut (Hypericum perforatum) oder Wirkstoffe, die den Serotonin-Stoffwechsel hemmen (einschliesslich MAO-Hemmer, wie z.B. Methylenblau), der antibiotische Wirkstoff Linezolid oder von Serotonin-Vorstufen, beispielsweise Tryptophan-haltige Nahrungsergänzungsmittel.
-Das Serotoninsyndrom ist eine potenziell lebensbedrohliche Situation. Symptome können beispielsweise Veränderungen des mentalen Status, autonome Instabilität, neuromuskuläre Symptome, Krampfanfälle und/oder gastrointestinale Symptome umfassen. In seiner schwersten Ausprägung kann das Serotoninsyndrom Ähnlichkeit mit einem malignen neuroleptischen Syndrom aufweisen.
-Schnelles Erkennen dieser Symptome ist wichtig. Bei Verdacht auf Vorliegen eines Serotoninsyndroms ist Methylphenidat umgehend abzusetzen, und es ist eine geeignete Behandlung einzuleiten.
-Halogenierte Anästhetika: Im Verlauf einer Operation besteht das Risiko eines plötzlichen Blutdruckanstiegs. Wenn ein chirurgischer Eingriff geplant ist, sollte Methylphenidat am Tag des Eingriffs nicht eingenommen werden.
-Einfluss von Concerta auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
-Es liegen Berichte mit Hinweisen vor, dass Methylphenidat den Metabolismus von Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ, Antikonvulsiva (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Primidon) und einigen Antidepressiva (trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren) hemmen kann. Bei Beginn oder Absetzen einer Methylphenidat-Therapie kann es erforderlich werden, die Dosis dieser gleichzeitig verabreichten Arzneimittel anzupassen und die Wirkstoffkonzentrationen im Plasma zu bestimmen (bzw. bei Cumarin die Koagulationszeiten).
-Schwere unerwünschte Wirkungen (einschliesslich des plötzlichen Todes) wurden bei gleichzeitiger Anwendung von Clonidin und Methylphenidat berichtet. Die Sicherheit der Anwendung von Methylphenidat in Kombination mit Clonidin oder anderen zentral wirkenden α2-Agonisten wurde bisher nicht systematisch untersucht.
-Pharmakodynamische Interaktionen
- +Das Serotoninsyndrom ist eine potenziell lebensbedrohliche Situation. Symptome können beispielsweise Veränderungen des mentalen Status, autonome Instabilität, neuromuskuläre Symptome, Krampfanfälle, Tremor und/oder gastrointestinale Symptome umfassen. In seiner schwersten Ausprägung kann das Serotoninsyndrom Ähnlichkeit mit einem malignen neuroleptischen Syndrom aufweisen.
- +Wenn die gleichzeitige Anwendung von Methylphenidat mit einem serotonergen Arzneimittel gerechtfertigt ist, ist das schnelle Erkennen der Symptome eines Serotoninsyndroms wichtig (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Bei Verdacht auf Vorliegen eines Serotoninsyndroms ist Methylphenidat umgehend abzusetzen, und es ist eine geeignete Behandlung einzuleiten.
- +Weitere Interaktionen
- +Antihypertensiva
-Alkohol kann unerwünschte zentralnervöse Effekte von Psychopharmaka, Concerta eingeschlossen, verstärken. Es ist deshalb ratsam, während der Behandlung auf Alkohol zu verzichten.
-Dopaminerge Substanzen einschliesslich Antipsychotika: Da eine Hauptwirkung von Methylphenidat darin besteht, die extrazellulären Dopaminspiegel zu erhöhen, kann Concerta mit pharmakodynamischen Interaktionen verbunden sein, wenn es zusammen mit direkten und indirekten Dopaminagonisten (einschliesslich dopaminergen Substanzen und trizyklischen Antidepressiva) oder Dopaminantagonisten einschliesslich Antipsychotika verabreicht wird. Bei Patienten, die sowohl Concerta als auch ein Antipsychotikum erhalten, ist Vorsicht geboten, da extrapyramidale Symptome auftreten könnten, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden oder wenn die Dosierung eines oder beider Arzneimittel angepasst wird.
- +Blutdruckerhöhende Mittel
- +Vorsicht ist geboten, wenn mit Methylphenidat behandelte Patienten mit einem anderen Arzneimittel behandelt werden sollen, das ebenfalls den Blutdruck erhöhen kann (siehe «Warnhinweise und Vorsichtmassnahmen» – «Kardiovaskulärer Status vor und unter der Therapie» und «Zerebrovaskuläre Erkrankungen»).
- +Dopaminerge Substanzen einschliesslich Antipsychotika
- +Da eine Hauptwirkung von Methylphenidat darin besteht, die extrazellulären Dopaminspiegel zu erhöhen, kann Concerta mit pharmakodynamischen Interaktionen verbunden sein, wenn es zusammen mit direkten und indirekten Dopaminagonisten (einschliesslich dopaminergen Substanzen und trizyklischen Antidepressiva) oder Dopaminantagonisten (einschliesslich Antipsychotika) verabreicht wird.
- +Bei Patienten, die sowohl Concerta als auch ein Antipsychotikum erhalten, ist Vorsicht geboten, da extrapyramidale Symptome auftreten könnten, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden oder wenn die Dosierung eines oder beider Arzneimittel angepasst wird.
- +Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).
- +Fertilität
- +Tierexperimentelle Studien zeigten keine Beeinträchtigung der Fertilität (siehe «Präklinische Daten»).
- +
-Es ist bekannt, dass Concerta Schwindelgefühle verursachen kann. Beim Fahren, Bedienen von Maschinen oder anderen potentiell gefährlichen Tätigkeiten ist deshalb Vorsicht angebracht. Die Patienten sollten angemessen gewarnt werden, bis sie sich hinreichend sicher sind, dass Concerta ihre Fähigkeit, derartige Tätigkeiten auszuführen, nicht negativ beeinflusst.
- +Es ist bekannt, dass Concerta Schwindelgefühle verursachen kann. Beim Fahren, Bedienen von Maschinen oder anderen potenziell gefährlichen Tätigkeiten ist deshalb Vorsicht angebracht. Die Patienten sollten angemessen gewarnt werden, bis sie sich hinreichend sicher sind, dass Concerta ihre Fähigkeit, derartige Tätigkeiten auszuführen, nicht negativ beeinflusst.
-In folgenden Abschnitten ist die Häufigkeit wie folgt angegeben: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10 und ≥1/100), gelegentlich (<1/100 und ≥1/1000), selten (<1/1000 und ≥10'000), sehr selten (<1/10'000)
- +In folgenden Abschnitten ist die Häufigkeit wie folgt angegeben: sehr häufig (≥1/10), häufig (<1/10 und ≥1/100), gelegentlich (<1/100 und ≥1/1000), selten (<1/1000 und ≥10'000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
-Augenerkrankungen: Akkommodationsstörungen.
- +Augenerkrankungen: Akkomodationsstörungen.
-Akkommodationsstörung 1,3 0
- +Akkomodationsstörung 1,3 0
-«sehr selten» (<1/10'000), einschliesslich Einzelfälle.
- +«sehr selten» (<1/10'000), einschliesslich Einzelfälle
- +«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
- +Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
- +Nicht bekannt: Epistaxis.
-Selten: Gynäkomastie.
- +Selten: Gynäkomastie
-Wirkungsmechanismus
-Wirkmechanismus/Pharmakodynamik
-Methylphenidathydrochlorid ist ein ZNS Stimulans. Der therapeutische Wirkungsmechanismus auf ADHS ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass Methylphenidat die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin in die präsynaptischen Neuronen blockiert und die Freisetzung dieser Monoamine in den extraneuronalen Raum verstärkt. Bei Methylphenidat handelt es sich um eine racemische Mischung der d- und l-Isomere, wobei das d-Isomer pharmakologisch aktiver ist als das l-Isomer.
- +Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
- +Methylphenidathydrochlorid ist ein ZNS-Stimulans. Der therapeutische Wirkungsmechanismus auf ADHS ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass Methylphenidat die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Dopamin in die präsynaptischen Neuronen blockiert und die Freisetzung dieser Monoamine in den extraneuronalen Raum verstärkt. Bei Methylphenidat handelt es sich um eine racemische Mischung der d- und l-Isomere, wobei das d-Isomer pharmakologisch aktiver ist als das l-Isomer.
-Concerta wird nahezu vollständig resorbiert vergleichbar mit nicht retardiertem Methylphenidat. Aufgrund des First-pass-Metabolismus variiert die systemische Verfügbarkeit von Methylphenidat individuell von 11–51%.
- +Concerta wird nahezu vollständig resorbiert vergleichbar mit nicht retardiertem Methylphenidat. Aufgrund des First-pass Metabolismus variiert die systemische Verfügbarkeit von Methylphenidat individuell von 11–51%.
-Alter: Die Pharmakokinetik von Concerta wurde bei Kindern unter sechs Jahren nicht untersucht.
- +Alter: Die Pharmakokinetik von Concerta wurde bei Kindern unter 6 Jahren nicht untersucht.
- +Es wurden keine toxischen Effekte bei Hunden in zwei separaten 30-tägigen Studien mit Concerta in oralen Dosierungen von 72 mg/Tag (bis 8,6 mg/kg/Tag) respektive 144 mg/Tag (bis 22 mg/kg/Tag) beobachtet.
- +Genotoxizität
- +Im In-vitro-Ames-Test (Reverse Mutation Assay) und im in-vitro Mouse Lymphoma Cell Forward Mutation Assay waren keine mutagenen Wirkungen von Methylphenidat nachweisbar. Der Austausch von Schwesterchromatiden (sister chromatid exchange) und Chromosom-Veränderungen (chromosome aberrations) zeigten in einem In-vitro-Test mit Eierstock-Zellkulturen des chinesischen Hamsters erhöhte Werte, wenn auch erst nach hohen cytotoxischen Dosen. Methylphenidat war in vivo im Mikrokern-Test von Knochenmark von Mäusen negativ.
-Keine toxischen Effekte wurden bei Hunden in zwei separaten 30-tägigen Studien mit Concerta in oralen Dosierungen von 72 mg/Tag (bis 8,6 mg/kg/Tag) respektive 144 mg/Tag (bis 22 mg/kg/Tag) beobachtet.
-Im in-vitro-Ames-Test (Reverse Mutation Assay) und im in-vitro Mouse Lymphoma Cell Forward Mutation Assay waren keine mutagenen Wirkungen von Methylphenidat nachweisbar. Der Austausch von Schwesterchromatiden (sister chromatid exchange) und Chromosom-Veränderungen (chromosome aberrations) zeigten in einem in-vitro-Test mit Eierstock-Zellkulturen des chinesischen Hamsters erhöhte Werte, wenn auch erst nach hohen cytotoxischen Dosen. Methylphenidat war in-vivo im Mikrokern-Test von Knochenmark von Mäusen negativ.
-Bei Ratten konnten bei Methylphenidathydrochlorid-Dosierungen von bis zu 30 mg/kg/Tag keine teratogenen Wirkungen nachgewiesen werden. Dies entspricht aufgrund der pharmakokinetischen Daten ungefähr der 9–12-fachen systemischen Methylphenidat-Exposition gegenüber Studien mit Freiwilligen und Patienten mit der maximalen empfohlenen Dosierung von Concerta.
- +Bei Ratten konnten bei Methylphenidathydrochlorid-Dosierungen von bis zu 30 mg/kg/Tag keine teratogenen Wirkungen nachgewiesen werden. Dies entspricht aufgrund der pharmakokinetischen Daten ungefähr der 7-fachen systemischen Methylphenidat-Exposition gegenüber Studien mit Freiwilligen und Patienten mit der maximalen empfohlenen Dosierung von Concerta.
-August 2023
- +Dezember 2023
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