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Home - Information for professionals for Piperacillin-Tazobactam Stragen 2,25 g - Änderungen - 12.12.2023
66 Änderungen an Fachinfo Piperacillin-Tazobactam Stragen 2,25 g
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha ist zur Behandlung folgender systemischer und/oder lokaler Infektionen angezeigt, bei denen sensible Erreger nachgewiesen oder zu vermuten sind:
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen ist zur Behandlung folgender systemischer und/oder lokaler Infektionen angezeigt, bei denen sensible Erreger nachgewiesen oder zu vermuten sind:
  • -In bedrohlichen Situationen kann die Therapie mit Piperacillin-Tazobactam OrPha schon eingeleitet werden, bevor ein Antibiogramm vorliegt.
  • +In bedrohlichen Situationen kann die Therapie mit Piperacillin-Tazobactam Stragen schon eingeleitet werden, bevor ein Antibiogramm vorliegt.
  • -Bei der Behandlung von neutropenischen Patienten sollte Piperacillin-Tazobactam OrPha in der üblichen Dosierung mit einem Aminoglykosid kombiniert werden.
  • +Bei der Behandlung von neutropenischen Patienten sollte Piperacillin-Tazobactam Stragen in der üblichen Dosierung mit einem Aminoglykosid kombiniert werden.
  • -Die übliche Dosierung beträgt 3mal täglich 2.25-4.5 g Piperacillin-Tazobactam OrPha.
  • -Die Gesamttagesdosis richtet sich nach der Schwere und der Lokalisation der Infektion und kann zwischen 2.25 g und 4.5 g Piperacillin-Tazobactam OrPha, 3-4mal täglich verabreicht, variieren.
  • +Die übliche Dosierung beträgt 3mal täglich 2.25-4.5 g Piperacillin-Tazobactam Stragen.
  • +Die Gesamttagesdosis richtet sich nach der Schwere und der Lokalisation der Infektion und kann zwischen 2.25 g und 4.5 g Piperacillin-Tazobactam Stragen, 3-4mal täglich verabreicht, variieren.
  • -Bis weitere Erfahrungen vorliegen, soll Piperacillin-Tazobactam OrPha bei Kindern unter 2 Jahren nicht und bei Kindern von 2 bis 12 Jahren nur zur Behandlung von intraabdominellen Infektionen angewendet werden.
  • +Bis weitere Erfahrungen vorliegen, soll Piperacillin-Tazobactam Stragen bei Kindern unter 2 Jahren nicht und bei Kindern von 2 bis 12 Jahren nur zur Behandlung von intraabdominellen Infektionen angewendet werden.
  • -GFR (ml/min) Plasma-Kreatinin (mg/dl) Piperacillin-Tazobactam OrPha (g) Dosierungsintervall (h) Tagesdosis Piperacillin-Tazobactam OrPha (g)
  • +GFR (ml/min) Plasma-Kreatinin (mg/dl) Piperacillin-Tazobactam Stragen (g) Dosierungsintervall (h) Tagesdosis Piperacillin-Tazobactam Stragen (g)
  • -Kinder von 2-12 Jahren: Die Pharmakokinetik von Piperacillin-Tazobactam OrPha wurde in pädiatrischen Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht. Die folgende Dosierungsanpassung wird für 2-12jährige Patienten mit Nierenfunktionsstörungen empfohlen:
  • +Kinder von 2-12 Jahren: Die Pharmakokinetik von Piperacillin-Tazobactam Stragen wurde in pädiatrischen Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht. Die folgende Dosierungsanpassung wird für 2-12jährige Patienten mit Nierenfunktionsstörungen empfohlen:
  • ->50 ml/min. 112.5 mg/kg Piperacillin-Tazobactam OrPha alle 8 h
  • -<50 ml/min. 78.75 mg/kg Piperacillin–Tazobactam OrPha alle 8 h
  • +>50 ml/min. 112.5 mg/kg Piperacillin-Tazobactam Stragen alle 8 h
  • +<50 ml/min. 78.75 mg/kg Piperacillin–Tazobactam Stragen alle 8 h
  • -Bei schweren anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Piperacillin-Tazobactam OrPha sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten (z.B. Teicoplanin oder Vancomycin oral). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert. Die Symptome einer pseudomembranösen Kolitis können während oder nach der Antibiotika-Behandlung auftreten.
  • +Bei schweren anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen Fällen Piperacillin-Tazobactam Stragen sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten (z.B. Teicoplanin oder Vancomycin oral). Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert. Die Symptome einer pseudomembranösen Kolitis können während oder nach der Antibiotika-Behandlung auftreten.
  • +Überempfindlichkeitsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom führen, einer schweren allergischen Reaktion, die in einem Myokardinfarkt enden kann. Zu den ersten Symptomen solcher Reaktionen können Brustschmerzen gehören, die in Verbindung mit einer allergischen Reaktion auf Beta-Lactam-Antibiotika auftreten.
  • +
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha enthält Natrium (Piperacillin-Tazobactam OrPha enthält 54 mg Natrium pro 1 g Piperacillin), was die Gesamtnatriumaufnahme eines Patienten erhöhen kann. Dies sollte bei Patienten mit natriumarmer Diät berücksichtigt werden.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen enthält Natrium (Piperacillin-Tazobactam Stragen enthält 54 mg Natrium pro 1 g Piperacillin), was die Gesamtnatriumaufnahme eines Patienten erhöhen kann. Dies sollte bei Patienten mit natriumarmer Diät berücksichtigt werden.
  • -Wie bei anderen semisynthetischen Penicillinen kann eine Piperacillin-Tazobactam OrPha-Therapie mit einer erhöhten Fieber- und Rash-Inzidenz bei Patienten mit zystischer Fibrose einhergehen.
  • +Wie bei anderen semisynthetischen Penicillinen kann eine Piperacillin-Tazobactam Stragen-Therapie mit einer erhöhten Fieber- und Rash-Inzidenz bei Patienten mit zystischer Fibrose einhergehen.
  • -Eine gleichzeitige Verabreichung von Probenecid und Piperacillin-Tazobactam OrPha führt zu einer verlängerten Halbwertszeit und einer geringeren renalen Clearance sowohl von Piperacillin als auch von Tazobactam. Die max. Plasmakonzentrationen beider Substanzen werden nicht beeinträchtigt.
  • +Eine gleichzeitige Verabreichung von Probenecid und Piperacillin-Tazobactam Stragen führt zu einer verlängerten Halbwertszeit und einer geringeren renalen Clearance sowohl von Piperacillin als auch von Tazobactam. Die max. Plasmakonzentrationen beider Substanzen werden nicht beeinträchtigt.
  • -Zwischen Piperacillin-Tazobactam OrPha und Vancomycin wurden keine pharmakokinetischen Interaktionen beobachtet.
  • +Zwischen Piperacillin-Tazobactam Stragen und Vancomycin wurden keine pharmakokinetischen Interaktionen beobachtet.
  • -Bei gleichzeitiger Applikation von Piperacillin-Tazobactam OrPha und Tobramycin wird eine Abnahme der t½, der Clearance und der AUC von Tobramycin beobachtet. Dies könnte auf eine Inaktivierung von Tobramycin in Anwesenheit von Piperacillin-Tazobactam OrPha zurückzuführen sein. Tobramycin bildet mit Penicillin einen mikrobiologisch inaktiven Komplex. Die Toxizität dieses Komplexes ist nicht bekannt.
  • +Bei gleichzeitiger Applikation von Piperacillin-Tazobactam Stragen und Tobramycin wird eine Abnahme der t½, der Clearance und der AUC von Tobramycin beobachtet. Dies könnte auf eine Inaktivierung von Tobramycin in Anwesenheit von Piperacillin-Tazobactam Stragen zurückzuführen sein. Tobramycin bildet mit Penicillin einen mikrobiologisch inaktiven Komplex. Die Toxizität dieses Komplexes ist nicht bekannt.
  • -Die simultane Verabreichung von Piperacillin-Tazobactam OrPha und Vecuronium verlängert die neuromuskuläre Blockade von Vecuronium. Aufgrund ihres ähnlichen Wirkungsmechanismus trifft diese Wechselwirkung auf alle Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ zu.
  • +Die simultane Verabreichung von Piperacillin-Tazobactam Stragen und Vecuronium verlängert die neuromuskuläre Blockade von Vecuronium. Aufgrund ihres ähnlichen Wirkungsmechanismus trifft diese Wechselwirkung auf alle Muskelrelaxantien vom nicht depolarisierenden Typ zu.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
  • -Piperacillin geht in niedriger Konzentration in die Muttermilch über, die Tazobactam-Konzentrationen in Muttermilch wurden nicht untersucht. Während der Anwendung von Piperacillin-Tazobactam OrPha soll nicht gestillt werden.
  • +Piperacillin geht in niedriger Konzentration in die Muttermilch über, die Tazobactam-Konzentrationen in Muttermilch wurden nicht untersucht. Während der Anwendung von Piperacillin-Tazobactam Stragen soll nicht gestillt werden.
  • +Nicht bekannt: Kounis-Syndrom (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
  • +
  • -Bei der Kombination von Piperacillin-Tazobactam OrPha mit einem Aminoglykosid treten Hautausschlag und Durchfall häufiger auf.
  • +Bei der Kombination von Piperacillin-Tazobactam Stragen mit einem Aminoglykosid treten Hautausschlag und Durchfall häufiger auf.
  • -Es liegen Berichte zur Überdosierung von Piperacillin-Tazobactam OrPha nach Markteinführung vor. Die Mehrheit der beobachteten Ereignisse (darunter Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) wurde auch unter üblichen therapeutischen Dosen schon gemeldet.
  • +Es liegen Berichte zur Überdosierung von Piperacillin-Tazobactam Stragen nach Markteinführung vor. Die Mehrheit der beobachteten Ereignisse (darunter Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) wurde auch unter üblichen therapeutischen Dosen schon gemeldet.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha ist eine Kombination des halbsynthetischen Antibiotikums Piperacillin mit dem β-Lactamase-Hemmer Tazobactam zur intravenösen Applikation.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen ist eine Kombination des halbsynthetischen Antibiotikums Piperacillin mit dem β-Lactamase-Hemmer Tazobactam zur intravenösen Applikation.
  • -MERINO-Studie (Bakteriämie durch ESBL-produzierende Erreger)
  • -In einer prospektiven, randomisierten, klinischen Non-Inferiority-Studie (Harris et al., 2018) konnte die gezielte Therapie mit Piperacillin/Tazobactam (d.h. nach In-vitro-Empfindlichkeitsnachweis) bei der Behandlung von kritisch kranken erwachsenen Patienten mit Bakteriämie durch «Extended Spectrum β-Lactamasen» (ESBL) bildende E. coli bzw. Klebsiella pneumoniae das Non-Inferiority-Kriterium in Bezug auf den primären Endpunkt «Mortalität an Tag 30» nicht erfüllen. Die hospitalisierten Patienten wurden entweder der Piperacillin/Tazobactam- (4.5 g alle 6 h) oder der Meropenemgruppe (1 g alle 8 h) für mindestens 4 und bis zu maximal 14 Tagen zufällig zugeordnet. Insgesamt 23 von 187 Patienten (12.3%), die auf Piperacillin/Tazobactam randomisiert waren, erlagen der Infektion bis zum primären Endpunkt «Mortalität an Tag 30», im Vergleich zu 7 von 191 Patienten (3.7%), die auf Meropenem randomisiert worden waren (Risikodifferenz: 8.6% [1-seitiges 97.5%-KI: ∞ bis 14.5%], p=0.90 für die Non-Inferiority). Eine klinische und mikrobiologische Heilung bis Tag 4 trat bei 121 von 177 Patienten (68.4%) in der Piperacillin/Tazobactam-Gruppe und bei 138 von 185 Patienten (74.6%) mit Randomisierung auf Meropenem ein (Risikodifferenz: -6.2% [95%-KI: -15.5 bis 3.1%], p=0.19). Der Grund für das Mortalitäts-Ungleichgewicht ist unklar.
  • -EUCAST hat klinische Breakpoints für Piperacillin/Tazobactam gegen einige Organismen festgestellt. Die EUCAST MHK-Sensibilitätskriterien basieren auf einer fixen Konzentration von 4 mg/l Tazobactam. Für die Bestimmung von Hemmhöfen enthalten die Disks jedoch 30 µg Piperacillin und 6 µg Tazobactam. Das EUCAST-Rationale für Piperacillin/Tazobactam (Piperacillin-tazobactam. Rationale for the EUCAST clinical breakpoints, V. 1.0. 22.11.2010) besagt, dass die Breakpoints für Pseudomonas aeruginosa für Dosierungen von 4 g, 4-mal täglich gelten, während die Breakpoints für andere Organismen auf 4 g, 3-mal täglich, basieren.
  • +EUCAST hat klinische Breakpoints für Piperacillin/Tazobactam gegen einige Organismen festgestellt. Die EUCAST MHK-Sensibilitätskriterien basieren auf einer fixen Konzentration von 4 mg/l Tazobactam. Für die Bestimmung von Hemmhöfen enthalten die Disks jedoch 30 µg Piperacillin und 6 µg Tazobactam. EUCAST Breakpoint Table Version 2022 gibt an, dass die übliche Dosierung, auf der die Breakpoints basieren, 4 g Piperacillin + 0.5 g Tazobactam 4-mal täglich i.v. über 30 min oder 3-mal täglich i.v. als verlängerte 4-Stunden-Infusion beträgt, wobei 3-mal täglich i.v. über 30 min bei einigen Infektionen, wie z.B. komplizierten Harnwegsinfektionen, intraabdominellen Infektionen und diabetischen Fussinfektionen ausreichend ist, wenn sie nicht durch Isolate verursacht werden, die gegen Cephalosporine der dritten Generation resistent sind. In einigen Fällen kann eine höhere Dosierung (4-mal täglich i.v. als verlängerte 3-Stunden-Infusion) angezeigt sein.
  • -Haemophilus influenzae ≤0.25 >0.25 ≥27 <27
  • -Grampositive Anaerobier (ausser Clostridioides difficile) ≤8 >16 - -
  • -Gramnegative Anaerobier8 >16 - -
  • +Staphylococcus spp. -2 - -
  • +Enterococcus spp. -3 - -
  • +Streptococcus Gruppen A, B, C und G -4 - -
  • +Streptococcus pneumoniae -5 - -
  • +Viridans-Streptokokken -6 - -
  • +Haemophilus influenzae ≤0.25 0.25 ≥277 <27
  • +Moraxella catarrhalis -8
  • +Bacteroides spp. (ausser B. thetaiomicron) ≤8 >8 ≥20 <20
  • +Prevotella spp. ≤0.5 >0.5 ≥26 <26
  • +Fusobacterium necrophorum ≤0.5 >0.5 ≥32 <32
  • +Clostridium perfringens ≤0.5 >0.5 ≥24 <24
  • +Cutibacterium acnes ≤0.25 >0.25 ≥27 <27
  • +Vibrio spp.1 >1 ≥26 <26
  • -Quelle: EUCAST Clinical Breakpoint Table V. 11.0, 1. Januar 2021. S = sensitiv. R = resistent. a MHK werden mittels einer fixen Konzentration von 4 mg/l Tazobactam und variierenden Konzentration von Piperacillin bestimmt. b EUCAST-Interpretationskriterien basieren auf Plättchen mit 30 µg Piperacillin und 6 µg Tazobactam. 1 EUCAST hat für einige Wirkstoffe Breakpoints eingeführt, welche Organismen vom Wildtyp (Organismen ohne phänotypisch detektierbare, erworbene Resistenzmechanismen gegenüber dem Wirkstoff) als «Susceptible, increased exposure (I)» anstelle von «Susceptible, standard dosing regimen (S)» kategorisieren. Empfindlichkeitsbreakpoints für diese Organismus-Wirkstoff Kombinationen werden mit willkürlich angenommenen «Off-Scale» Breakpoints von S ≤0.001 mg/l aufgeführt.
  • +Quelle: EUCAST Clinical Breakpoint Table V. 12.0, 1. Januar 2022. S = sensitiv. R = resistent. a MHK werden mittels einer fixen Konzentration von 4 mg/l Tazobactam und variierenden Konzentration von Piperacillin bestimmt. b EUCAST- Hemmhöfe basieren auf Plättchen mit 30 µg Piperacillin und 6 µg Tazobactam. c Bei nicht spezifisch angegebenen Erregern werden die nicht-speziesbedingten Grenzwerte (PK-PD) verwendet. 1 EUCAST hat für einige Wirkstoffe Breakpoints eingeführt, welche Organismen vom Wildtyp (Organismen ohne phänotypisch detektierbare, erworbene Resistenzmechanismen gegenüber dem Wirkstoff) als «Susceptible, increased exposure (I)» anstelle von «Susceptible, standard dosing regimen (S)» kategorisieren. Empfindlichkeitsbreakpoints für diese Organismus-Wirkstoff Kombinationen werden mit willkürlich angenommenen «Off-Scale» Breakpoints von S ≤0.001 mg/l aufgeführt. 2 Die meisten S. aureus sind Penicillinase-Produzenten und einige sind Methicillin-resistent. Beide Mechanismen machen sie resistent gegen Benzylpenicillin, Phenoxymethylpenicillin, Ampicillin, Amoxicillin, Piperacillin und Ticarcillin. Isolate, die gegenüber Benzylpenicillin und Cefoxitin als empfindlich getestet werden, können gegenüber allen Penicillinen als empfindlich gemeldet werden. Isolate, die gegen Benzylpenicillin als resistent, aber gegenüber Cefoxitin als empfindlich getestet werden, sind empfindlich gegenüber β-Lactam-β-Lactamase-Inhibitor-Kombinationen, den Isoxazolylpenicillinen (Oxacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin und Flucloxacillin) und Nafcillin. Bei oral verabreichten Wirkstoffen ist darauf zu achten, dass an der Infektionsstelle eine ausreichende Exposition erreicht wird. Isolate, die gegen Cefoxitin als resistent getestet werden, sind gegen alle Penicilline resistent. Die meisten Staphylokokken sind Penicillinase-Produzenten und einige sind Methicillin-resistent. Beide Mechanismen machen sie resistent gegen Benzylpenicillin, Phenoxymethylpenicillin, Ampicillin, Amoxicillin, Piperacillin und Ticarcillin. Keine derzeit verfügbare Methode kann die Penicillinase-Produktion in allen Staphylokokken-Spezies zuverlässig nachweisen, aber Methicillin-Resistenz kann mit Cefoxitin wie beschrieben nachgewiesen werden. Ampicillin-empfindlicher S. saprophyticus ist mecA-negativ und empfindlich gegenüber Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (ohne oder mit einem Beta-Lactamase-Inhibitor). 3 Aus Ampicillin kann auf eine Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (mit und ohne Beta-Lactamase-Inhibitor) geschlossen werden. Ampicillin-Resistenz ist bei E. faecalis selten (mit MHK bestätigen), bei E. faecium jedoch häufig. 4 Die Empfindlichkeit der Streptokokken-Gruppen A, B, C und G gegenüber Penicillinen wird aus der Benzylpenicillin-Empfindlichkeit (andere Indikationen als Meningitis) abgeleitet, mit Ausnahme von Phenoxymethylpenicillin und Isoxazolylpenicillinen für Streptokokken-Gruppe B. 5 Der Oxacillin 1 μg-Disk-Screen-Test oder ein Benzylpenicillin-MHK-Test ist zu verwenden, um Beta-Lactam-Resistenzmechanismen auszuschliessen. Wenn das Screening negativ ist (Oxacillin-Hemmhof ≥20 mm oder Benzylpenicillin-MHK ≤0.06 mg/l), können alle Beta-Lactam-Mittel, für die klinische Breakpoints verfügbar sind, einschliesslich derjenigen mit «Hinweis», ohne weitere Tests als empfindlich gemeldet werden, mit Ausnahme von Cefaclor, das, falls gemeldet, als «Susceptible, increased exposure (I)» gemeldet werden sollte, wenn das Screening positiv ist (Hemmhof <20 mm oder Benzylpenicillin-MHK >0.06 mg/l). Die Zugabe eines Beta-Lactamase-Inhibitors bringt keinen zusätzlichen klinischen Nutzen. 6 Benzylpenicillin (MHK oder Disk Diffusion) kann zum Screening auf Beta-Lactam-Resistenz bei Streptokokken der Viridans-Gruppe verwendet werden. Isolate, die als Screening-negativ kategorisiert wurden, können als gegenüber Beta-Lactam-Wirkstoffen empfindlich gemeldet werden, für die klinische Breakpoints aufgeführt sind (einschliesslich derjenigen mit «Hinweis»). Als Screening-positiv eingestufte Isolate sollten auf Empfindlichkeit gegenüber einzelnen Erregern getestet oder als resistent gemeldet werden. Bei Benzylpenicillin-Screening-negativen Isolaten (Hemmhof ≥18 mm oder MHK ≤0.25 mg/l) kann die Empfindlichkeit von Benzylpenicillin oder Ampicillin abgeleitet werden. Bei Benzylpenicillin-Screening-positiven Isolaten (Hemmhof <18 mm oder MHK >0.25 mg/l) wird die Empfindlichkeit von Ampicillin abgeleitet. 7 Zum Ausschluss von Beta-Lactam-Resistenzmechanismen ist der Benzylpenicillin-1-Einheit-Disk-Screen-Test zu verwenden. Wenn das Screening negativ ausfällt (Hemmhof ≥12 mm), können alle Penicilline, für die klinische Breakpoints aufgeführt sind, einschliesslich derjenigen mit «Hinweis», ohne weitere Tests als empfindlich gemeldet werden, mit Ausnahme von Amoxicillin oral and Amoxicillin-Clavulansäure oral, die, falls gemeldet, als «Susceptible, increased exposure (I)» gemeldet werden sollten, wenn das Screening positiv ist (Hemmhof <12 mm). Der äussere Rand der Höfe ist abzulesen, wenn bei einem ansonsten deutlich abgegrenzten Hemmhof ein Wachstumsbereich um das Plättchen zu sehen ist. 8 Die Empfindlichkeit kann von Amoxicillin-Clavulansäure abgeleitet warden.
  • -Gemäss EUCAST wird für Spezies ohne Piperacillin/Tazobactam-Breakpoints die Sensibilität von Staphylokokken aus der Cefoxitin/Oxacillin-Sensibilität abgeleitet. Für Streptokokken der Gruppen A, B, C und G, Streptococcus pneumoniae und Streptokokken der Viridans-Gruppe wird die Sensibilität aus der Benzylpenicillin-Sensibilität abgeleitet. Für Enterokokken wird die Sensibilität von der Ampicillin-Sensibilität abgeleitet. Es gibt keine EUCAST-Breakpoints für Acinetobacter. Das EUCAST-Rationale für Piperacillin/Tazobactam besagt, dass bei Endokarditis, die durch Streptokokken aus anderen Gruppen als A, B, C und G sowie S. pneumoniae hervorgerufen wird, nationale oder internationale Richtlinien beachtet werden sollten.
  • -Klebsiella pneumoniae ATCC 7006031 8-32 14-20
  • -Quelle: The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing. Routine and extended internal quality control for MIC determination and disk diffusion as recommended by EUCAST. Version 11.0, 2021; http://www.eucast.org. ATCC = American Type Culture Collection 1 Zur Prüfung der Inhibitor-Komponenten (siehe Routine Qualitätskontrolle für β-Lactam-Inhibitor-Kombinationen) können entweder E. coli ATCC 35218 oder K. pneumoniae ATCC 700603 verwendet werden. 2 E. coli ATCC 25922 ist zur Kontrolle der Piperacillin-Komponente zu verwenden (gemäss der Methodik für E. coli).
  • +Klebsiella pneumoniae ATCC 700603* 8-32 14-20
  • +Quelle: The European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing. Routine and extended internal quality control for MIC determination and disk diffusion as recommended by EUCAST. Version 12.0, 2022; http://www.eucast.org. ATCC = American Type Culture Collection 1 Zur Prüfung der Inhibitor-Komponenten (siehe Routine Qualitätskontrolle für β-Lactam-Inhibitor-Kombinationen) können entweder E. coli ATCC 35218 oder K. pneumoniae ATCC 700603 verwendet werden. E. coli ATCC 25922 ist zur Kontrolle der Piperacillin-Komponente zu verwenden (gemäss der Methodik für E. coli). * Bei diesem Stamm werden normalerweise zwei Arten von Kolonien beobachtet, die bei der Subkultivierung und Testung des Stamms berücksichtigt werden sollten.
  • +MERINO-Studie (Bakteriämie durch ESBL-produzierende Erreger)
  • +In einer prospektiven, randomisierten, klinischen Non-Inferiority-Studie (Harris et al., 2018) konnte die gezielte Therapie mit Piperacillin/Tazobactam (d.h. nach In-vitro-Empfindlichkeitsnachweis) bei der Behandlung von kritisch kranken erwachsenen Patienten mit Bakteriämie durch «Extended Spectrum β-Lactamasen» (ESBL) bildende E. coli bzw. Klebsiella pneumoniae das Non-Inferiority-Kriterium in Bezug auf den primären Endpunkt «Mortalität an Tag 30» nicht erfüllen. Die hospitalisierten Patienten wurden entweder der Piperacillin/Tazobactam- (4.5 g alle 6 h) oder der Meropenemgruppe (1 g alle 8 h) für mindestens 4 und bis zu maximal 14 Tagen zufällig zugeordnet. Insgesamt 23 von 187 Patienten (12.3%), die auf Piperacillin/Tazobactam randomisiert waren, erlagen der Infektion bis zum primären Endpunkt «Mortalität an Tag 30», im Vergleich zu 7 von 191 Patienten (3.7%), die auf Meropenem randomisiert worden waren (Risikodifferenz: 8.6% [1-seitiges 97.5%-KI: ∞ bis 14.5%], p=0.90 für die Non-Inferiority). Eine klinische und mikrobiologische Heilung bis Tag 4 trat bei 121 von 177 Patienten (68.4%) in der Piperacillin/Tazobactam-Gruppe und bei 138 von 185 Patienten (74.6%) mit Randomisierung auf Meropenem ein (Risikodifferenz: -6.2% [95%-KI: -15.5 bis 3.1%], p=0.19). Der Grund für das Mortalitäts-Ungleichgewicht ist unklar.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha kann intravenös verabreicht werden.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen kann intravenös verabreicht werden.
  • -Wegen chemischer Instabilität sollte Piperacillin-Tazobactam OrPha nicht gleichzeitig mit natrium-hydrogencarbonathaltigen Lösungen verabreicht werden.
  • -Bei kombinierter Anwendung von Piperacillin-Tazobactam OrPha mit anderen Antibiotika (z.B. Aminoglycosiden), sollten diese Substanzen bzw. Lösungen dem Patienten grundsätzlich getrennt verabreicht werden.
  • +Wegen chemischer Instabilität sollte Piperacillin-Tazobactam Stragen nicht gleichzeitig mit natrium-hydrogencarbonathaltigen Lösungen verabreicht werden.
  • +Bei kombinierter Anwendung von Piperacillin-Tazobactam Stragen mit anderen Antibiotika (z.B. Aminoglycosiden), sollten diese Substanzen bzw. Lösungen dem Patienten grundsätzlich getrennt verabreicht werden.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha sollte grundsätzlich nicht zusammen mit anderen Medikamenten in einer Spritze oder Infusionsflasche vermischt werden, da keine Kompatibilitätsuntersuchungen vorliegen.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha soll nicht Blutprodukten oder Eiweisshydrolysaten zugesetzt werden.
  • -Die Ringer-Lactat-Lösung ist mit Piperacillin-Tazobactam OrPha nicht kompatibel.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen sollte grundsätzlich nicht zusammen mit anderen Medikamenten in einer Spritze oder Infusionsflasche vermischt werden, da keine Kompatibilitätsuntersuchungen vorliegen.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen soll nicht Blutprodukten oder Eiweisshydrolysaten zugesetzt werden.
  • +Die Ringer-Lactat-Lösung ist mit Piperacillin-Tazobactam Stragen nicht kompatibel.
  • -Wie auch andere Penicilline, kann Piperacillin-Tazobactam OrPha im Urinzuckertest, der mit der Kupferreduktionsmethode durchgeführt wird, zu falsch-positiven Reaktionen führen.
  • +Wie auch andere Penicilline, kann Piperacillin-Tazobactam Stragen im Urinzuckertest, der mit der Kupferreduktionsmethode durchgeführt wird, zu falsch-positiven Reaktionen führen.
  • -Es gab Berichte über positive Testresultate mit dem Platelia Aspergillus EIA Test (Bio-Rad Laboratories) bei mit Piperacillin-Tazobactam OrPha behandelten Patienten, bei denen im Nachhinein dann festgestellt wurde, dass sie keine Aspergillus-Infektion gehabt hatten. Es wurde über Kreuzreaktionen zwischen non-Aspergillus-Polysacchariden und -Polyfuranosen und dem Platelia Aspergillus EIA Test (Bio-Rad Laboratories) berichtet. Aus diesem Grund sollten alle positiven Testresultate bei mit Piperacillin-Tazobactam OrPha behandelten Patienten mit Vorsicht interpretiert und mit weiteren diagnostischen Methoden abgesichert werden.
  • +Es gab Berichte über positive Testresultate mit dem Platelia Aspergillus EIA Test (Bio-Rad Laboratories) bei mit Piperacillin-Tazobactam Stragen behandelten Patienten, bei denen im Nachhinein dann festgestellt wurde, dass sie keine Aspergillus-Infektion gehabt hatten. Es wurde über Kreuzreaktionen zwischen non-Aspergillus-Polysacchariden und -Polyfuranosen und dem Platelia Aspergillus EIA Test (Bio-Rad Laboratories) berichtet. Aus diesem Grund sollten alle positiven Testresultate bei mit Piperacillin-Tazobactam Stragen behandelten Patienten mit Vorsicht interpretiert und mit weiteren diagnostischen Methoden abgesichert werden.
  • -Die rekonstituierte Piperacillin-Tazobactam OrPha–Lösung enthält kein Konservierungsmittel. Die chemische und physikalische in-use Stabilität wurde für 24 Stunden im Kühlschrank (2–8 °C) gezeigt. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die gebrauchsfertige Zubereitung aber unmittelbar nach Rekonstitution verwendet werden.
  • +Die rekonstituierte Piperacillin-Tazobactam Stragen–Lösung enthält kein Konservierungsmittel. Die chemische und physikalische in-use Stabilität wurde für 24 Stunden im Kühlschrank (2–8 °C) gezeigt. Aus mikrobiologischen Gründen sollte die gebrauchsfertige Zubereitung aber unmittelbar nach Rekonstitution verwendet werden.
  • -Piperacillin-Tazobactam OrPha wird parenteral angewendet. Es muss als langsame intravenöse Infusion (über 30 Min.) verabreicht werden.
  • +Piperacillin-Tazobactam Stragen wird parenteral angewendet. Es muss als langsame intravenöse Infusion (über 30 Min.) verabreicht werden.
  • -Die Ringer-Lactat-Lösung ist mit Piperacillin-Tazobactam OrPha nicht kompatibel.
  • +Die Ringer-Lactat-Lösung ist mit Piperacillin-Tazobactam Stragen nicht kompatibel.
  • -März 2022.
  • +Juli 2023.
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